Gestiegene Preise lassen Selbstversorgung für viele Menschen zur lohnenswerten Alternative werden. Alles, was Sie dafür benötigen, ist ein kleines autarkes Haus mit Garten. Hier finden Sie einige Denkanstöße zum Thema.
1. Selbstversorgung mit Strom
Photovoltaik-Anlagen zur Stromversorgung: Voraussetzungen
Die Selbstversorgung mit Strom ist dank moderner Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) deutlich effektiver und günstiger als früher. Durch PV-Anlagen lässt sich ein hoher Autarkiegrad erreichen, der durch die ideale Umsetzung deutlich verbessert und gesichert wird. Es gibt bestimmte Punkte, die bei der Planung einer solchen Anlage beachtet werden müssen, vor allem was den Standort und die Größe der Anlage angeht:
- Dachausrichtung: 30° bis 50° ideal
- Dachneigung: je südlicher, desto besser
- Tragkraft des Dachstuhls: abhängig von Anlagengewicht
- Windlast
- Schneelast
- Globalstrahlung
- mögliche Verschattungen
- Effizienz der Solarmodule und Wechselrichter
Vor allem das Dach spielt eine entscheidende Rolle bei der Nutzung einer PV-Anlage für den autarken Lifestyle. Die Solarmodule dienen dazu, die Sonnenstrahlen über die verbauten Kollektoren zu sammeln und über einen Laderegler an eine Solarbatterie weiterzuleiten. Diese lädt sich auf und wird mit einem Wechselrichter verbunden, der die Energie in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Der Strom kann anschließend in den Haushalt integriert und verwendet werden, beispielsweise über eine Wärmepumpe. Um so viel Strom wie möglich über PV-Anlagen erzeugen zu können, müssen Sie deshalb die genannten Voraussetzungen beachten und die Anlage optimal anpassen. Wohnen Sie zum Beispiel in einer sehr windigen Region, sollten Sie auf doppelte Befestigungen setzen, um die Windfestigkeit zu verstärken. Solche Maßnahmen wirken sich bedeutend auf die Effizienz und Langlebigkeit ihrer PV-Anlage zur autarken Stromerzeugung aus.
Tipp: Da die Zusatzbelastung für Ihr Dach durch eine PV-Anlage je nach Dachform bis zu 120 Kilogramm pro Quadratmeter betragen kann, sollten Sie vorher unbedingt die Statik Ihres Hauses überprüfen lassen.
Notwendig: Energiespeicher
Um die PV-Anlage so effektiv wie möglich nutzen zu können, ist ein Energiespeicher essenziell. Durch diesen verlieren Sie erzeugten Strom nicht, wenn die Energiegewinnung den Verbrauch nicht übersteigt. Zudem lässt sich die autarke Stromversorgung über einen Energiemanager intelligent nutzen, ohne zu viel des erzeugten Stroms einspeisen zu müssen. Da PV-Anlagen immer günstiger und die Speichermöglichkeiten immer effizienter werden, bietet sich ein Energiemanager als effektives Tool zur Energieoptimierung auf dem Grundstück an. Zwar erhalten Sie immer noch eine Einspeisevergütung, doch lohnt es sich aufgrund der modernen PV-Anlagen immer mehr, soviel des Stroms wie möglich selbst zu verbrauchen. Wichtig ist dafür die richtige Größe des Stromspeichers. Zur Ermittlung können Sie sich an dieser Faustregel orientieren:
- 1 kWh Speicherkapazität pro kWp PV-Leistung
Wird diese Regel beachtet, lässt sich in der Regel ein Autarkiegrad von 60 bis 80 Prozent erreichen. Abhängig ist die Größe des Speichers zudem von den folgenden Faktoren:
- Personenanzahl im Haushalt
- Größe der PV-Anlage
- Ausrichtung der Solarmodule
- Zeiträume für Nutzung des Solarstroms (erhöhter Stromverbrauch abends oder nachts)
Diese Punkte wirken sich bedeutend auf die benötigte Größe des Stromspeichers und Effektivität des Energiemanagers aus. Der Energiemanager hilft vor allem dabei, Energie so sinnvoll wie möglich einzusetzen und dadurch die übermäßige Nutzung in gerade nicht notwendigen Bereich zu reduzieren. Da PV-Anlagen immer moderner und effizienter werden, lässt sich deutlich einfacher die passende Größe und Ausführung finden.
2. Selbstversorgung mit Trink- und Brauchwasser
Regenwassersammlung- und Nutzung
Brauchwasser lässt sich als Selbstversorger besonders einfach sammeln. Geeignet ist dafür Regenwasser, dass Sie kostenlos sammeln und zum Beispiel zum Gießen Ihrer Pflanzen oder im Haushalt zum Waschen von Kleidung oder die Toilettenspülung nutzen können. Gerade für Waschmaschinen ist Regenwasser hervorragend geeignet, da es kalkarm und somit deutlich weicher ist. Das schützt vor Verkalkungen der Leitungen und Beschädigung der Kleidungsfasern, was ein häufiges Problem mit hartem Wasser ist. Wichtig sind dafür nur ausreichend viele Auffangbehälter, die anschließend mit entsprechend Leit-, Pump- und Aufbereitungssystemen ausgestattet werden. Zu den Auffangbehältern gehören:
- Regentonnen
- Zisternen
Zisternen sind empfehlenswert, wenn Sie das Brauchwasser im Haushalt einsetzen wollen, da größere Mengen an Regenwasser gesammelt werden können. Wollen Sie beispielsweise eine Regenwasser-Waschmaschine nutzen wollen, ist eine Zisterne ideal. Regentonnen sind nützlich für den Einsatz im Garten oder für Anwendungen, die keine dauerhafte Wasserversorgung benötigen. Sie können durch die Auffangbehälter effektiv den Platz auf Ihrem Grundstück ausnutzen, um Wasser einzusparen. Das ist vor allem empfehlenswert, wenn Sie nicht mehr ausschließlich Leitungswasser verwenden wollen.
Brunnen für Selbstversorger
Je mehr Sie „off the grid“ leben wollen, desto wichtiger ist ein Brunnen im eigenen Garten. Ein Brunnen hat gegenüber Regenwassertonnen und anderen Sammelmethoden den Vorteil, dass größere Mengen an Wasser zur Verfügung stehen. Zudem lässt sich Brunnenwasser nicht nur als Brauch-, sondern als Trinkwasser verwenden, solange es entsprechend aufbereitet wird. Regenwasser darf in Deutschland nicht als Trinkwasser verwendet werden, was einen Brunnen für diesen Zweck notwendig macht. Bei der Realisierung eines Brunnens sind bestimmte Punkte zu beachten:
- bei Wasserbehörde Ihrer Gemeinde anzeigen
- beim Gesundheitsamt melden
- Grundwasserverfügbarkeit
Eine Genehmigung für Brunnen ist nicht notwendig, da an sich jeder Hausbesitzer dieses Projekt umsetzen darf. Wichtiger ist die Verfügbarkeit des Grundwassers, da der Brunnenbau nicht gerade günstig ist. Fehlbohrungen können extrem hohe Kosten verursachen, was unbedingt zu vermeiden ist. Ob Grundwasser in Ihrem Garten zur Verfügung steht, können Sie auf mehrere Arten herausfinden:
- Grundwasserstandskarten bei Gemeinde einsehen
- Grundwasserdaten online bei Gemeinde abrufen
- bei Nachbarn mit Brunnen nachfragen
Ebenfalls kann Ihnen ein Brunnenbauer helfen, die Grundwassertiefe zu ermitteln. Diese Methode ist häufig die einfachste, aber mit entsprechenden Kosten verbunden. Idealerweise wird der Brunnenbau von einem Profi übernommen, damit es nicht zu Fehlbohrungen oder gar der Kontaminierung des Grundwassers durch falsche Maßnahmen kommt. Um das Grundwasser anschließend als Trinkwasser nutzen zu können, müssen Sie die Vorgaben des Gesundheitsamtes einhalten und jährlich die Trinkwasserwerte prüfen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Vorgaben beziehen sich vor allem auf die Wasserwerte, zum Beispiel den Nitratgehalt. Je nach Verschmutzungsgrad müssen Aufbereitungsanlagen installiert werden, um die Wasserqualität zu erhalten.
3. Selbstversorgung in tierischer Hinsicht
Nutztiere für die Lebensmittelversorgung
Vielfältige Möglichkeiten bietet Nutztierhaltung, um Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milch oder Honig selbst zu erzeugen. Besonders beliebt sind für Selbstversorger mit kleinem Haus und einem Garten die folgenden Nutztiere:
- Hühner
- Enten
- Gänse
- Wachteln
- Schafe
- Ziegen
- Schweine
- Hasen
Große Tiere wie Kühe und Pferde sind nicht für jedes Grundstück geeignet, da sie viel Platz verbrauchen. Ebenso ist das der Fall bei exotischen Tieren wie Alpakas oder Strauße. Fische sind ebenfalls nicht für jeden Garten geeignet, da entsprechende Teichgrößen notwendig sind. Wenn Sie neben Obst und Gemüse Ihre Nahrungsmittel selbst erzeugen wollen, sind Nutztiere an sich immer wichtig. Besonders Fleisch ist hier zu nennen, da für die Verarbeitung der Tiere im Gegensatz zur Gewinnung von Eiern oder Milch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen:
- erfolgt auf eigenem Grundstück
- ausschließlich für den eigenen Verzehr
- Kenntnisse notwendig
Diese Voraussetzungen sind Teil der Hausschlachtung. Die erforderlichen Kenntnisse dafür müssen den Vorgaben der Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV) entsprechen. Nur wenn Sie sich mit diesen komplett auskennen, dürfen Sie Tiere auf Ihrem Grundstück zur Eigennutzung schlachten. Dabei spielt es keine Rolle, um was für ein Tier es sich handelt, solange die Schlachtung den Vorschriften entspricht. Weiterhin ist es wichtig, dass vor und nach der Schlachtung bestimmter Tiere wie Schweinen eine Schlachttier- und Schlachtmaterialuntersuchung durch einen amtlich zugelassenen Tierarzt erfolgt. Als Hausschlachter sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Nutztiere so effektiv und sicher wie möglich verarbeiten.
Hinweis: Als Hausschlachter müssen Sie keine Hygienevorschriften beachten, beispielsweise wenn es um den Ort der Schlachtung geht. Dennoch sollten Sie entsprechende Hygienemaßnahmen ergreifen, um die Kontaminierung des Fleisches zu verhindern, damit Sie Ihre Gesundheit (und die der Menschen, die davon essen,) nicht gefährden.
Nutztiere zur Rohstoffgewinnung
Der größte Vorteil an Nutztieren für Selbstversorger ist die Möglichkeit, sie nicht nur als Lebensmittel zu nutzen. Bei der Autarkie geht es darum, dass Sie den Großteil des Tieres so effektiv wie möglich verwerten, damit keine überflüssigen Abfälle anfallen. Aus diesem Grund gibt es Nutztiere, die sich neben der Fleischgewinnung ebenfalls für alltägliche Rohstoffe anbieten, die Sie auf jeden Fall nutzen sollten. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Rohstoffe, die Sie als „Nebenprodukte“ gewinnen können:
- Wolle
- Daunen und Federn
- Borsten
- Leder
- Felle
- Horn
- Knochen
- Bienenwachs
- Fette
Diese Produkte sind essenziell für zahlreiche Erzeugnisse, die Sie als Selbstversorger nutzen können. Wolle von Schafen, Ziegen oder anderen Tieren wie Alpakas lässt sich umfangreich weiterverarbeiten, ebenso wie die Daunen und Federn verschiedener Geflügelarten. Vor allem zur Herstellung von Kleidung sind zahlreiche Tiere geeignet, da sie Wolle, Fell und Leder nach Belieben nutzen können. Eine kleine Schaf- oder Ziegenherde reicht dafür bereits aus.
Tipp: Die Reste von Nutztieren können zu sogenanntem Glutinleim verarbeitet werden, indem Sie die Abfälle wie Knochen auskochen. Es entsteht ein Gel, das eine hohe Klebekraft aufweist und sich abhängig vom ausgehenden Tier beispielsweise als Holzleim (Knochenleim), zur Bindung von Farbstoffen (Fischleim) oder sogar für Stuckarbeiten anbietet.
4. Selbstversorgung und das Thema Re- bzw. Upcycling
Re- und Upcycling erklärt
Ein Selbstversorgerhaushalt ist nicht nur von der Erzeugung eigener Produkte abhängig. Ebenso wichtig ist die effektive Verwertung von Abfällen und Gegenständen, die nicht mehr benötigt werden, sich aber aufgrund der Materialien theoretisch weiter nutzen lassen. Das klassischste Beispiel ist der Kompost, den Sie aus Küchenabfällen für Ihre Gemüsebeete anlegen. Für viele Selbstversorger ist das der erste Schritt, um den autarken Lifestyle noch effektiver zu verfolgen. Durch das Up- und Recycling wird verhindert, dass Gegenstände nach ihrer eigentlichen Nutzungsdauer einfach auf dem Müll landen. Die stoffliche Aufwertung liegt im Fokus. Durch diesen Vorgang können Sie manche Gegenstände oder Abfallprodukte mehrere Male weiterverwenden. Ein Beispiel ist ein Bettlaken, das nach der ersten Verwendung weiterverarbeitet werden kann:
- Garn aus dem Stoff ziehen
- Kleidungsstücke oder Alltagsgegenstände (zum Beispiel Einkaufstaschen) nähen
Mit dem Garn lässt sich anschließend etwas nähen, was die Verwertungsmöglichkeiten erweitert. Die aus dem Laken genähten Gegenstände wiederum können ebenfalls noch einmal verwendet werden, zum Beispiel zu kleinen Beuteln für Samen oder Hundeleckerli. Wie Sie sehen, ist das Upcycling ideal, um Ihre Erzeugnisse so lange wie möglich zu nutzen. Auf diese Weise lässt sich die Autarkie über Jahre hinweg optimieren, da Sie mit der Zeit herausfinden, welche Gegenstände für Ihren Alltag besonders wichtig sind. Kreativität ist beim Upcycling wichtig.
Utensilien
Um das Up- oder Recycling so effektiv wie möglich umzusetzen, sind einige Utensilien dafür notwendig. Primär kommt es darauf an, welche Gegenstände Sie auffrischen wollen, um sie weiter verwenden zu können. Für den Start reicht bereits eine Nähmaschine aus. Mit dem Gerät sind verschiedene Upcycling-Projekte möglich:
- beschädigte Kleidung reparieren
- Stoffreste vernähen
Gerade die Nutzung von Stoffresten, alten Kleidungsstücken, Handtüchern oder den erwähnten Bettlaken ist ideal, um aus Ihren alten Textilien etwas Neues zu zaubern. Wichtig ist, dass die verwendeten Geräte ebenfalls dauerhaft instandgehalten und gut gepflegt werden, damit sie über einen längeren Zeitraum zum Einsatz kommen können. Weiterhin bieten sich ein umfangreiches Werkzeugset oder eine komplette Heimwerkstatt an. Damit können Sie beispielsweise aus alten Möbeln oder Paletten neue Kreationen schaffen. Fehlt Ihnen zum Beispiel ein Stuhl, nutzen Sie einfach das Holz von Paletten, um einen Hocker zu bauen. Selbst aus Abfällen wie Farbdosen oder Korken lässt sich mit genügend Kreativität und dem passenden Werkzeug etwas kreieren.
5. Selbstversorgung und die Hygiene
Selbstversorger-Hygieneprodukte: Grundgedanke
Vielen Selbstversorgern liegt das Thema Hygiene nah am Herzen. Das Verlangen, keine Kosmetika und Hygieneprodukte aus dem Supermarkt mehr kaufen zu wollen, ist einer der häufigsten Gründe. Sie enthalten häufig Stoffe wie Tenside, die sich negativ auf die Umwelt und den Körper auswirken können, sowie Kunststoffe für die Verpackung. Selbst hergestellte Produkte mit den Erzeugnissen aus dem eigenen Haushalt helfen dabei, den Verbrauch herkömmlicher Shampoos, Cremes und selbst Parfums zu minimieren. Ein Zero Waste-Lifestyle lässt sich dadurch noch effektiver umsetzen.
Hygieneprodukte und Kosmetika selbst herstellen
Wenn Sie sich für ein kleines Haus mit Garten im Sinne der Autarkie entschieden haben, können Sie die Erzeugnisse ideal zur Herstellung eigener Kosmetika, Hygiene- und Wellnessprodukte nutzen. Besonders hilfreich sind dafür die Garten- und Nutztiererzeugnisse, die einen Großteil der notwendigen Zutaten ausmachen. Sie erlauben den Verzicht auf Inhaltsstoffe wie Palmöl, die nicht für ihre Umweltfreundlichkeit bekannt sind. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Rezepte zur Herstellung von Seifen, Shampoos, Waschmitteln, Zahnpasten, Duftölen und sogar Lippenstift, die zum Ausprobieren einladen. Wichtig ist für die meisten Produkte nur, dass Sie eine Basis zur Verfügung haben, die Sie problemlos selbst herstellen können. Zu diesen gehören:
- Pflanzenöle
- Tierfette
- Heilkräuter- und Pflanzen
- Wachs und andere Bienenerzeugnisse
- Naturpigmente
Tierfette und Pflanzenöle zum Beispiel werden für Hautcremes oder Duftöle genutzt, während Bienenwachs ideal für Kosmetika zum Einsatz kommt. Asche aus selbst geschlagenem Brennholz bietet sich für Waschmittel an. Dazu kommen noch zahlreiche Pflanzen, aus denen Sie Pigmente zur Färbung von Wäsche oder selbst den Haaren herstellen können. Oder probieren Sie sogenannte Brush-aways aus. Dabei handelt es sich Erzeugnisse zur Auffrischung der Mundhygiene. Ein Minzblatt wird dafür abgezupft und als eine Art Zahnbürste benutzt, um die Öle in der Pflanze als Zahnpasta zu nutzen. Der eigene Selbstversorger-Garten ist hervorragend dafür geeignet, um die täglichen Hygieneprodukte und Kosmetika zu ersetzen.
Hinweis: Natürlich lassen sich manche Zutaten abhängig von Ihrem Wohnort und der Größe des Gartens nicht so einfach selbst erzeugen. Ein gutes Beispiel sind Oliven für Öle, da Olivenbäume hierzulande aufgrund der klimatischen Bedingungen in vielen Regionen nur eine geringe Überlebenschance haben.
6. Selbstversorgung und Brennstoffe
Brennholz als Grundlage
Neben der Energie- und Wasserversorgung ist für die Selbstversorgung ein ausreichender Vorrat an Brennholz wichtig. Brennholz spielt für den autarken Alltag eine wichtige Rolle, da es primär zur Befeuerung von Holzöfen wie Kaminen als Wärmequelle dient. Weiterhin kommt das Holz zur Nahrungsmittelzubereitung bzw. deren Vorbereitung, zum Beispiel beim Räuchern von Fisch oder Fleisch, zum Einsatz. Aus diesem Grund ist eine gute Versorgung mit dem Brennmaterial wichtig. Dafür bieten sich zwei Möglichkeiten an:
- Privatwald
- Selbstwerber
Privatwälder sind die einfachste Lösung, da es sich um Ihren Besitz handelt und Sie Bäume aus dem Bestand fällen dürfen. Wichtig ist dabei nur, dass Sie vorher abklären, ob eine Fällgenehmigung notwendig ist und welche Bäume überhaupt gefällt werden dürfen. Das Thema Aufforstung ist ebenfalls wichtig, damit der Bestand nicht über die Jahre zu gering wird. Da nicht jeder einen Privatwald besitzt, bietet sich der Weg als Selbsterwerber an. Als Selbstwerber beschaffen Sie sich eigenständig Holz mit einem Selbstwerberschein in festgelegten Waldstücken. Abhängig vom jeweiligen Waldstück und der dortigen Verwaltung können Sie entweder einzelne Bäume selbst fällen oder bereits gefällte Bäume zusägen. Für viele Selbstversorger ist diese Variante deutlich effizienter, da mit Kosten von 20 bis 50 Euro pro Raummeter Brennholz zu rechnen ist.
Brennholzbeschaffung: Ausrüstung
Die eigenständige Brennholzbeschaffung hängt von der richtigen Ausrüstung ab. Sie ist nicht nur wichtig beim Brennholz machen, sondern bei der Beantragung eines Selbstwerberscheins. Warum? Ohne Motorsägenschein darf in den meisten Bundesländern Brennholz nicht selbst zugesägt werden. Das heißt, Sie müssen zuerst einen Motorsägenkurs machen, um die nötige Erfahrung im Umgang mit einer Kettensäge zu bekommen. Erst dann kann Ihnen einen Selbstwerberschein ausgestellt werden. Für die Scheine ist zudem die richtige Arbeitsausrüstung notwendig. Dazu gehören:
- Kettensäge
- Holzbeil
- Spalthammer oder elektrischer Holzspalter
- Gehörschutz
- Arbeitshandschuhe
- Schutzbrille
- Arbeitshelm
Mit einem Holzbeil entfernen Sie kleine Äste und Triebe. Die Spaltwerkzeuge helfen beim Zerkleinern des Holzes in Stücke zum Verfeuern. Weiterhin ist ein Holzlager notwendig, damit Sie das Brennholz trocken lagern können. Aus diesem Grund brauchen Sie ausreichend Platz, um ein Holzlager einzurichten.
Hinweis: Wie viel Brennholz Sie im Jahr benötigen, hängt natürlich von Ihrem Verbrauch ab. Je größer das Haus oder je schlechter es isoliert ist, desto mehr Brennholz wird benötigt.
Zusammenfassung und Fazit
Ein kleines Haus mit Garten bietet ideale Voraussetzungen für die effektive Selbstversorgung. Der größte Vorteil dieser Form der Autarkie ist die Möglichkeit, sie in den normalen Alltag zu integrieren und dadurch einen Teil der nötigen Erzeugnisse und Energie selbst herzustellen. Nicht einmal der eigentliche Lifestyle muss dadurch immens eingeschränkt werden, was diese Formen der Selbstversorgung für viele interessant macht. Wichtig ist dabei, die Größe des Grundstücks genau im Auge zu behalten, um die einzelnen Elemente effektiv einzubinden. Die richtige Planung ist essenziell, um eigenständig Nahrungsmittel, Naturkosmetika und Energie zu erzeugen, was sich positiv auf die Wahrnehmung des täglichen Verbrauchs auswirkt. Autark leben hilft dabei, den Überfluss zu regulieren, da der Weg zum Endprodukt Schritt für Schritt miterlebt wird.
Häufig gestellte Fragen
Bei seriösen Solarunternehmen ist eine solche Prüfung meist schon im Preis inbegriffen, ansonsten müssen Sie mit Zusatzkosten von bis zu 1.000 EUR rechnen. Sicherheit geht in diesem Fall jedoch eindeutig vor Sparsamkeit.
Das ist abhängig von der Art der Lebensmittel und wo sie verkauft werden. Selbstständig erzeugtes Obst und Gemüse kann ohne Genehmigung angeboten werden, solange der Verkauf auf dem eigenen Grundstück erfolgt. Mieten Sie bspw. einen Markstand, handelt es sich wiederum um ein Gewerbe.
Die Vorschriften für die Haltung von Nutztieren in Wohngebieten oder Städten unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde. Hühner und anderes Geflügel wird in den meisten Fällen erlaubt. Bei größeren Tieren sollten Sie unbedingt bei der Gemeinde nachfragen, da sie nicht überall erlaubt sind.