Um Waschbären zu vertreiben, verwenden viele Betroffene Essig. Doch hilft das Hausmittel, ist das überhaupt erlaubt und falls ja, wie wird es richtig angewendet? Die Antworten gibt es hier.
Essig bedingt erlaubt
Grundsätzlich kann Essig als Hausmittel zur Vertreibung von Waschbären eingesetzt werden, sofern es hierbei rein um eine Duftverbreitung handelt und kein Kontakt mit der Essigsäure provoziert oder bewusst herbeigeführt wird. Dennoch gibt es Einschränkungen durch den Gesetzgeber in Bezug auf den Anwendungsort:
- Verwendung auf versiegelten Fläche nach §3 des Pflanzenschutzgesetzes verboten
- z. B. auf gepflasterten Terrassen oder asphaltierten Zufahrten
- unkontrolliertes Ablaufen in Kulturflächen möglich
- Schädigung von Pflanzen und Abtöten von Mikroorganismen die Folge
Es spricht aber nichts dagegen, mit Essig dort zu „arbeiten“, wo versiegelte Bodenflächen davon unberührt bleiben.
Waschbären mit Essig vertreiben
Waschbären verfügen über einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Das kann sich zur Vertreibung der Wildtiere im Garten, in Schuppen oder auf Dachböden gut zunutze gemacht werden. Essig strahlt einen starken Geruch aus, den sie unausstehlich finden. Nehmen sie den Essiggeruch wahr, meiden sie das Umfeld und ziehen ab.
Die Anwendung kann auf zwei verschiedene Weisen erfolgen und ist in regelmäßigen Abständen für einen gewissen Zeitraum zu wiederholen:
Schalen aufstellen
Vor allem in geschlossenen Räumen, wie dem Dachboden, wirkt Essig besonders gut. Befüllen Sie einfach mehrere Schalen damit und verteilen Sie sie gleichmäßig im Raum.
Textilien einsprühen
Sprühen Sie hierbei alte Tücher oder Kleidung großzügig mit unverdünntem Essig ein. Die Textilien eignen sich besonders gut zum Einstecken in Lücken und Löchern, über die sich der Waschbär Zugang verschafft. Damit der Essig den pH-Wert von Rasen, Beeten, etc. nicht senkt, legen Sie die eingesprühten Tücher auf Teller oder ähnliche Gefäße. Das bietet sich auch für die Anwendung auf versiegelten Flächen an, wobei Sie in diesem Fall auf ausreichend große und tiefe Untersetzer achten sollten.
Anwendung langfristig wiederholen
Der Geruch von Essig hält in der Regel drei bis vier Wochen innerhalb von geschlossenen Bereich ausreichend intensiv an. Deshalb sollten ein erneutes Einsprühen und frische Schalenfüllungen spätestens nach drei Wochen erfolgen. Im Freien trägt der Wind den Geruch allerdings zügig davon. Hier sollten Sie den Essig bereits nach etwa einer Woche erneuern. Waschbären bleiben meist noch eine Weile in der näheren Umgebung, wenn sie dort ideale Bedingungen vorfinden. Eine Rückkehr ist damit durchaus möglich. Deshalb ist Essig zur langfristigen Vertreibung von Waschbären über einen Zeitraum von mindestens acht bis zehn Wochen zu verwenden.
Alternativen zu Essig
Neben Essig gibt es einige weitere (Haus-)Mittel, mit denen Sie Waschbären vertreiben können:
- Chili: aufkochen und an üblichen Aufenthaltsorten sowie Zugängen versprühen
- Lavendel: in Säckchen füllen und an Ruhestätten auslegen
- Toilettensteine: im geschlossenen Innenbereich auslegen
- Lärm: an üblich besuchten Orten laute Musik abspielen, wenn möglich; vor Zugängen Metall-Windspiele aufhängen
- Grelles Licht: Bewegungsmelder installieren, so ausrichten, dass Licht auf Zugänge und Unterschlüpfe zeigt und bei Bewegung durch Waschbären auf sie strahlt
- spezielle Ultraschallgeräte: senden hohe Frequenzen aus, die Waschbären auf Abstand halten
Häufig gestellte Fragen
Waschbären sind überwiegend ab Dämmerung und insbesondere in der Nacht unterwegs. Mit einer Wildkamera, die bei Bewegung ausgelöst wird, lässt sich der ungebetene Besuch identifizieren. Oder Sie legen Sand aus. Die Pfoten von Waschbären hinterlassen beim Hinüberlaufen fingerartige Zehen-Abdrücke, die wie kleineren Handabdrücke mit Kralleneinbuchtungen aussehen. Häufig weisen auch charakteristische Kotspuren auf den Störenfried hin.
Als Privatperson verbietet Ihnen der Gesetzgeber das Aufstellen von Lebendfallen, obwohl Waschbären nicht dem Naturschutz unterliegen. Das Verbot wurde erteilt, weil eine Gefahr von den Tieren ausgehen, wenn sie in die Enge getrieben werden und in eine Falle tappen. Sie können zubeißen und Tollwut übertragen. Zudem fallen Lebendfallen unter Tierquälerei und zusätzlich könnten Sie eine Anzeige wegen Wilderei erhalten.