Silbrig schimmerndes Laub ist das Markenzeichen des Olivenbäumchens. Wenn sich jedoch plötzlich weiße, watte- oder schaumähnliche Gebilde an den Blättern zeigen, stimmt etwas nicht. Das sollten Sie bei weißer „Watte“ am Olivenbaum tun.
Wollläuse
Wollläuse, häufig auch als Schmierläuse oder Wurzelläuse bezeichnet, sind in ganz Europa anzutreffen. Sie gehören zur Familie der Schildläuse (Coccoidea). Wollläuse scheiden ein wachsähnliches, schaumiges Substrat aus, welches sich zu einer Art Wattebausch entwickelt und die Laus umhüllt. Unter geeigneten Bedingungen legt eine Wolllaus alle zwei Monate etwa 600 Eier. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Larven.
Symptome erkennen
Wollläuse lassen sich mit Vorliebe auf Olivenbäumen nieder. Man sollte das schöne Gehölz deshalb genau beobachten und regelmäßig kontrollieren, um Schaden rechtzeitig abzuwenden. Wenn bereits auffällige Watteflocken zu erkennen sind, ist der Schädlingsbefall schon weit vorangeschritten.
Erste Symptome eines Wolllaus-Befalls sind
- Gelege an allen Pflanzenteilen, vor allem an Blattunterseiten sowie in den Blattachseln
- watteähnliche Gespinste an oberirdischen Pflanzenteilen
- feinere weiße Gespinste im Wurzelbereich
- gelbe, sich einrollende Blätter, die später abfallen
- kümmerlicher Pflanzenwuchs
- viele Ameisen
Wollläuse bekämpfen
Wenn Sie das Auftreten frühzeitig bemerken, können Sie die Wollläuse mit einem feuchten Tuch abwischen und die weiße Watte so vom Olivenbaum entfernen. Bei stärkerem Befall eignen sich ölhaltige Präparate. Sie können diese selbst zusammenstellen. Die Zutaten sind im Haushalt gewöhnlich vorhanden.
Anleitung
- Entfernen Sie befallene Kübelpflanzen umgehend von anderen Pflanzen.
- Geben Sie 15 Milliliter Spiritus und 15 Milliliter Paraffinöl in einen Liter Wasser.
- Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche und sprühen Sie den Olivenbaum gründlich ein.
- Wiederholen Sie das Vorgehen mehrfach im Abstand von drei Tagen.
Wurzeln kontrollieren
Wollläuse treten bei Kübelpflanzen häufig auch im Wurzelbereich auf. Die weißen Gespinste sind an den Innenseiten des Kübels und zwischen den Wurzeln zu erkennen.
Anleitung
- Entnehmen Sie die Pflanze aus dem Kübel.
- Spülen Sie die Wurzeln mit einem Wasserstrahl ab.
- Reinigen Sie die Innenseiten des Kübels mit Alkohol oder nehmen Sie ein neues Gefäß.
- Pflanzen Sie das Olivenbäumchen in neues Substrat.
- Entsorgen Sie das alte Substrat im Bio- oder Hausmüll.
Gezielt vorbeugen
Mit diesen Tipps und Tricks können Sie das Risiko eines Wolllausbefalls minimieren und müssen sich nicht mit weißer Watte am Olivenbaum herumärgern:
- Pflanzen vor Kauf genau überprüfen
- sonnigen, luftigen Standort wählen
- Garten naturnah gestalten
- Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen haben Wollläuse zum Fressen gern
- regelmäßige Befallskontrolle durchführen
- besonders vor Einzug ins Winterquartier
- Kübelpflanzen nicht zu dicht stellen
- befallene Pflanzen immer separieren
Häufig gestellte Fragen
Wollläuse gibt es überall in Europa, auch in der Mittelmeerregion. Allerdings kann das raue Klima in manchen deutschen Regionen den sonnenliebenden Gehölzen so zusetzen, dass die Schädlinge besonders leichtes Spiel haben. Vor allem nasse Kälte im Winter schwächt die Pflanze.
Während bei niedrigen Temperaturen im Winter bei Olivenbäumchen keine Wollläuse auftreten, sind Kübelpflanzen im Winterquartier durchaus gefährdet.
Eine gute Kombination von Pflanzen kann in vielen Fällen einen Schädlingsbefall verhindern. Als Partner für den Olivenbaum eignet sich Kapuzinerkresse und Lavendel. Die beiden hübschen Pflanzen lieben ebenso wie der Olivenbaum die sonnigen Standorte und Wollläuse, Blattläuse und andere Schädlinge machen um sie einen großen Bogen.