Als sogenannter Grifftöter lässt sich der Habicht am Himmel durch seinen stärkeren Körperbau gut von Bisstötern unterscheiden. Sein Flugbild ist dabei geprägt von langen Gleitphasen, bei denen sich die Unterseite des Habichts gut erkennen lässt.
Aussehen
Mit einem Fernglas oder im Tiefflug lässt sich der Habicht bereits an einigen optischen Merkmalen erkennen. Vor allem sein Körperbau und die Unterseite helfen dabei, den Greifvogel sicher zu bestimmen.
- Körperlänge: 46 bis 63 cm
- Flügelspannweite: 89 bis 122 cm
- Gewicht: 0,52 kg (Männchen) bis 2,2 kg (Weibchen)
- Aussehen: Oberseite schieferbraun, Unterseite weiße Grundfarbe mit dunklen Querbändern, Füße und Schnabel gelblich, Augen gelb bis fast dunkelrot
- Flügelform: kurz im Vergleich zur Körpergröße, breit, Spitzen sind rundlich
- Schwanzform: schmal, kaum gefächert
Jungvögel bis zur ersten Mauser sind noch anders gefärbt. Ihre Oberseite ist eher bräunlich, die Unterseite eher gelblich bis lachsfarben gefärbt. Anstatt der Querbänder an der Unterseite haben sie dunkle Flecken in Tropfenform. Außerdem ist das Auge der Jungvögel eher gelblich.
Lebensraum
Der Habicht ist vor allem in Gebirgslagen mit Nadelwäldern zu finden. Wichtig ist, dass die Gebiete neben ausreichenden Beutetieren, z. B. mittelgroße Vögel und Säugetiere, auch geeignete Brutplätze für ihn bieten. Dabei bevorzugen Habichte ältere Baumbestände. In Mitteleuropa besiedeln sie (geschlossene) Waldgebiete aller Art sowie offene Kulturlandschaften mit vereinzelter Gehölzvegetation.
Mittlerweile wurden in Deutschland auch mehrere urbane Populationen gesichtet:
- Berlin
- Hamburg
- Köln
- Saarbrücken
bieten dem Habicht (offensichtlich) geeignete Brut- und Jagdreviere.
Auch Tiere, die in der Regel den Menschen scheuen, können sich auf der Suche nach Beutetieren in den Wintermonaten in Siedlungsgebiete verirren. Dort sind vor allem freilaufende Hühner eine begehrte Beute, was dem Habicht auch den Beinamen „Hühnergeier“ einbrachte.
Flugbild
Wer einen Habicht vom Boden aus erblickt, stellt fest, dass seine Silhouette eher kompakt ist. Seine kurzen, breiten Flügel lassen ihn in der Luft im Vergleich zu anderen Greifvögeln wendiger und schneller sein. Sein verhältnismäßig langer Schwanz erlaubt dem Habicht wiederum sein Flugbild erfolgreich zu steuern. So kann er sich auch gut in einem dichter bewaldeten Gebiet bewegen und braucht für die Jagd nicht zwingend große Freiflächen. Um seine Beute zu erspähen, nutzt der Habicht einen Ansitz oder ist bereits im bodennahen Flug unterwegs. Er bevorzugt generell eine dichtere Vegetation, da ihm diese Deckung auf der Jagd gibt. Im Siedlungsraum nutzt er auch bewusst Häuser als Sichtschutz.
Neben dem Pirschflug während der Verfolgung von Beutetieren ist der Habicht auch ein guter Gleiter. Seine Flügelbreite erlaubt es ihm, die Thermik optimal nutzen und über längere Zeit ohne einen Flügelschlag fliegen. So kann er bei der Jagd Energie sparen.
Sein Revier markiert der Habicht mit Schauflügen, deren Flugbild sich vor allem durch einen sehr ausgeprägten Flügelschlag auszeichnet. Die Flügel werden bewusst langsam ganz nach unten und wieder nach oben geschlagen.
Als Grifftöter kann es vorkommen, dass Sie den Habicht im Flug auch mit einer Beute beobachten können. Besonders kleinere Beutetiere werden vom Habicht mitgenommen und erst an einem sicheren Ort gefressen.
Häufig gestellte Fragen
Nein, es gibt zwar einige Greifvögel, die Winterquartiere in wärmeren Ländern haben, der Habicht gehört nicht dazu. Mit etwas Glück können Sie den Greifvogel auch im Winter bei der Jagd beobachten. Er ist generell sehr standorttreu, da selbst Jungvögel Reviere suchen, die meist im Umkreis von bis zu 30 km ihres Geburtsortes liegen.
Der Habicht gilt in Deutschland nicht als gefährdete Art. Der Habicht ist allerdings auf ein gutes Beuteangebot angewiesen und braucht hohe Bäume als Nistplätze. Beides finden Habichte meist in ländlicheren Regionen.