Die Bewässerung unter die Erde zu verbannen, kann viel Aufwand und Zeit einsparen, stört optisch nicht und stellt keine Stolpergefahr dar. Wie hoch fallen jedoch die Kosten für ein unterirdisches Bewässerungssystem aus? Wir zeigen es.
Arten der Bewässerungssysteme
Unterirdische Bewässerungssysteme werden grundlegend in zwei Arten unterschieden:
- Sprinkler und Beregner mit versenkbaren Düsen
- Tropf-Systeme
Beide Varianten bringen verschiedene Vorteile mit sich. Zudem variieren die Kosten für das Verlegen.
Beregner und Sprinkler: Aufbau und Kosten
Bei diesen Ausführungen wird ein Wasserschlauch im Boden verlegt. Die Düsen werden in den gewünschten Abständen so angebracht, dass sich die Wasserstrahlen überschneiden und eine größere Fläche, beispielsweise der Rasen, gleichmäßig gewässert wird.
Die Beregner bringen folgende Vorteile mit sich:
- gleichmäßige Abdeckung großer Flächen
- Abspülen der Blätter
- gute Regulierung der Wassermenge
Materialkosten für Beregner
Die Kosten für dieses unterirdisches Bewässerungssystem setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:
- Regner
- Pipeline
- Steuerung
- Ventile und Anschlüsse
- optionales Zubehör
Für eine erste Kalkulation der Gesamtkosten dienen diese Angaben:
- pro Regner 25 bis 40 Euro
- Pipeline pro Quadratmeter 1 bis 10 Euro
- Steuerung bis 450 Euro
- pro Anschluss 5 bis 8 Euro
- Verbindungen etwa 5 Euro
- Entwässerungsventil ca. 20 Euro
Wie hoch der Preis insgesamt liegt, kann erst nach der vollständigen Planung berechnet werden. Bereits ab einer Fläche von 200 Quadratmetern sollten Sie allerdings mit Materialkosten von mindestens 1.000 Euro rechnen.
Tropfsysteme: Aufbau und Kosten
Unterirdische Tropfsysteme leiten Wasser direkt an die Wurzeln. Daraus ergeben sich verschiedene Vorteile:
- gezielte Bewässerung
- weniger Wasser erforderlich
- ideal für Gemüsebeete oder Obststräucher
- gleichmäßige Verteilung über die gesamte Schlauchlänge
- einfacher Aufbau
- geringere Kosten
Weil das Wasser direkt in den Boden geht, kommt es nicht zur Verdunstung. Das spart Wasser als wichtige Ressource und dazu Geld.
Materialkosten für Tropfsysteme
Für das unterirdische Bewässerungssystem benötigen Sie lediglich eine Steuerung und eine Pipeline sowie eine Verbindung zwischen beiden Komponenten. Zusätzlich kann ein Sensor zum Messen der Bodenfeuchte dazu dienen, die Wassergaben entsprechend anzupassen.
- Steuerung bis 150 Euro
- Tropfschlauch 1 bis 4 Euro pro laufenden Meter
- Boden- / Regensensor 200 bis 300 Euro
- Verbindungen ca. 15 bis 50 Euro
Bei einer zu bewässernden Länge von insgesamt 50 Metern ergibt sich daraus die folgende Beispielrechnung, wenn Sie auf Qualität setzen und eine durchdachte und angepasste Steuerung einbauen:
- Steuerung 150 Euro
- Tropfschlauch 50 Meter 200 Euro
- Boden-/Regensensor 300 Euro
- notwendige Verbindungen 50 Euro
Die Kosten für dieses unterirdische Bewässerungssystem belaufen sich – was das Material angeht – auf etwa 700 Euro. Damit können Sie beispielsweise ein Gewächshaus vollständig, angepasst und automatisch bewässern.
Benötigte Werkzeuge
Neben den Kosten, die für das notwendige Material anfallen, benötigen Sie für die Verlegung zusätzlich Werkzeuge und Geräte. Die Gräben für den Schlauch manuell auszuheben, ist als Einzelperson oft ein langwieriger und anstrengender Prozess. Selbst wenn Sie viele Helfer haben, ist es – insbesondere bei sehr großen Flächen – oft sinnvoller, größeres Gerät, in diesem Fall etwa eine Grabenfräse, einzusetzen. Doch Vorsicht: Hier liegen die Anschaffungskosten schnell im vierstelligen Bereich.
Müssen Sie zusätzlich Rasenkantensteine oder Gehwegplatten entfernen und später wieder setzen, bietet sich unter anderem ein Plattenheber an. Dieser kostet nur etwa 40 Euro.
Kosten für Fachmann
Die Kosten für die fachkundige, professionelle Durchführung setzen sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
- Material
- Anfahrt
- Arbeitszeit
Abhängig von der Größe der Fläche, den Gegebenheiten vor Ort sowie den regionalen Tarifen, sollten Sie mit insgesamt etwa 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter für Montage rechnen.
Häufig gestellte Fragen
Können oder wollen Sie selbst nicht für eine durchgängige, regelmäßige und bedarfsgerechte Bewässerung von Hand sorgen oder ständig über Gartenschläuche stolpern, ist ein unterirdisches Bewässerungssystem die bessere Wahl. Nutzen Kinder oder Haustiere den Rasen zum Spielen, bietet sich auch hier die unterirdische Lösung an.
Die abzudeckende Fläche und die gewählte Steuerung sind entscheidend. Wer das Wasser manuell aufdrehen kann, benötigt beispielsweise keine Steuerung und spart damit in jedem Fall mehrere hundert Euro. Versenkbare Düsen mit einem großen Radius decken in der Anschaffung kostengünstiger eine umfassendere Fläche ab und erzeugen daher zunächst geringere Kosten.
Ein professionell montiertes, unterirdisches Bewässerungssystem wird zum einen optimal geplant und verlegt. Zum anderen haben Sie Garantieansprüche. Kommt es beispielsweise zu Überschwemmungen auf Ihrem Grundstück und es entstehen Ihnen dadurch Schäden, greift im Regelfall die Garantie und Sie sind so besser abgesichert.
Nein, fast alle Systeme sind mit einer automatischen Entleerung ausgestattet. So lassen sich Einfrierungen im Winter meist vermeiden.