Beim Rückschnitt von Ziergräsern werden häufig Fehler gemacht. Wird der Zeitpunkt falsch gewählt, können die Horste im Winter stark geschädigt werden. Wir verraten Ihnen, wann Sie Ihre Gräser schneiden sollten.
Gräser im Frühjahr schneiden
Die Horste von Gräsern brauchen abgestorbene Halme als Winterschutz. Daher sollte abgetrocknetes Ziergras nicht vor dem Winter geschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt ist das Frühjahr, und zwar am besten kurz nachdem der Austrieb beginnt.
Bester Schnittzeitpunkt
Wann der beste Schnittzeitpunkt für Gräser ist, hängt von der jeweiligen Art ab.
Gräsersorten | Austrieb | Schnittzeitpunkt | Beispiele |
---|---|---|---|
Früh treibende Gräser | ab April | Februar bis März | Federgräser (Stipa) Schmielen (Deschampsia) Schwingel (Festuca) |
Spät treibende Gräser | ab Ende April/Mai | Anfang April | Elefantengras (Miscanthus) Lampenputzergräser (Pennisetum) Pampasgras (Cortaderia) Präriegras (Schizachyrium) Rispenhirse (Panicum) |
Gräser richtig schneiden
Der Vorteil bei Ziergräsern ist, dass es keine spezielle Schnitttechnik gibt. Das Gras wird lediglich kurz über den Boden abgeschnitten. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie keine frischen Triebe beschädigen.
Zum Schneiden verwenden können Sie unterschiedliche Geräte. Was Sie nutzen, ist meist abhängig von der Größe des Horstes.
Geeignet sind:
- Grasschere
- mechanische Heckenschere
- Rasentrimmer
- Motorsense
Akku betriebene Grasscheren sind hilfreich, wenn Sie beispielsweise mehrere kleinere Horste zurückschneiden müssen.
Alternativen zum Schnitt
Grundsätzlich können alle Gräser mit einer scharfen Klinge geschnitten werden. Bei manchen Arten wird der Wuchs jedoch deutlich besser angeregt, wenn Alternativen zum Schnitt genützt werden. Anstatt zu schneiden, können Sie das Gras auch einfach mit der Hand abreißen oder abzupfen.
Vor allem für Seggen ist diese Methode besser geeignet. Wichtig ist, dass Sie dabei Schutzhandschuhe tragen und nicht zu zaghaft vorgehen. Es schadet den Ziergräsern nicht, wenn Sie auch einmal etwas Bewurzeltes aus dem Horst herausreißen. Die Horste schließend sich schnell und es fördert die Verjüngung der Horste.
Eine besondere Methode ist auch das Durchkämmen der Gräser. Einige Arten, wie der Blauschwingel (Festuca glauca), überstehen den Winter sehr gut und es sterben kaum Halme ab. In diesen Fällen wird mit den Fingern durch die Horste gefahren und abgestorbene Halme herausgezogen.
Häufig gestellte Fragen
Es wird zu tief zurückgeschnitten. Oft umhüllen die Blattreste noch die jungen Triebe, wodurch das Gras tiefer abgestorben erscheint, als es tatsächlich der Fall ist. Die Folge ist, dass die Spitze des Grashalms eine braune Verfärbung bekommt und meist auch über die gesamte Saison braun bleibt.
Sollten Sie beispielsweise zur Dekoration einzelne Ähren entnehmen wollen, ist dies über die gesamte Saison hin möglich. Wichtig ist, dass der Großteil des Horstes erhalten bleibt, damit das Gras über den Winter gut geschützt ist.
Ja, es kann passieren, dass sich Ziergräser durch Aussaat vermehren, wenn sie nach der Blüte nicht geschnitten werden. Bei vielen Arten, wie den Seggen, ist das aber gewollt, weil das die wichtigste Variante der Vermehrung ist. Wenn Sie verhindern wollen, dass sich die Gräser aussäen, schneiden Sie lediglich den oberen Teil der Ähre ab. Dadurch bleiben die Halme als Schutz erhalten.
Hier ist in erster Linie der Bambus zu nennen, der nur geschnitten wird, wenn er zu hoch oder zu dicht wächst. Andere Gräser, die ohne viel Schneidemaßnahmen auskommen sind beispielsweise die meisten Seggen-Arten (Carex) sowie die Wald-Marbel (Luzula sylvatica).