Hibiskus kann sowohl im Freien als auch in der Wohnung kultiviert werden. Je nach Art erreichen die Sträucher eine Höhe von circa zwei Metern. Wenn Sie eines dieser farbenprächtigen Gewächse Ihr Eigen nennen dürfen, dann wollen Sie sicher auch lange Freude am Anblick der wunderschönen Blüten haben? Um dies zu gewährleisten, müssen unbedingt einige grundlegende Hinweise in puncto Pflege, schneiden, vermehren und überwintern beachtet werden.
Kurzfassung: Pflege, Pflanzen, Substrat, Wasser & Co
- In den Wintermonaten gönnt sich der Hibiskus eine Ruhepause und sollte in dieser Zeit etwas kühler stehen. Zwischen 12 – 14 °C sind hier völlig ausreichend. Ansonsten bevorzugen die Pflanzen ein mildes Raumklima.
- Kultivieren Sie Ihren Hibiskus an einem hellen Standort. Die Pflanzen vertragen etwas Sonne, sollten jedoch nicht unbedingt der Mittagssonne ausgesetzt werden.
- Verwenden Sie zum Einsetzen ein Gemisch aus Kompost und Sand.
- Topfen Sie den Hibiskus jährlich einmal in ein größeres Gefäß um. Der ideale Zeitpunkt wäre hierfür das Frühjahr.
- Gießen Sie die Pflanzen mäßig aber nicht übermäßig, sodass die Wurzelballen möglichst nicht austrocknen aber auch nicht zu feucht stehen.
- Düngen Sie den Hibiskus außerhalb der Ruhezeit aller zwei Wochen mit einem Flüssigdünger.
- Schneiden Sie die Pflanze im Frühjahr. Kürzen Sie alle zu dicht gewachsenen Äste und Triebe.
Schneiden des Hibiskus
Oleander, Pflege, Schneiden, Vermehren, ÜberwinternUm einen Hibiskus zu schneiden, müssen Sie wissen, dass man unter drei Schnittarten unterscheidet. Das wäre zum einend er Erziehungsschnitt, der Erhaltungsschnitt und zu guter Letzt der Verjüngungsschnitt.
Der Erziehungsschnitt
Bei dieser Schnittart entfernen Sie alle kranken oder schwachen Triebe. Dies gilt auch bei jungen Pflanzen, denn nur so können diese nach und nach kräftigere Triebe austreiben. Kürzen Sie bis auf zwei Knospen und lassen jedoch den Hauptstamm außen vor. Dieser muss nicht geschnitten werden. Die beste Zeit für den Rückschnitt ist der Februar. Sie können nach und nach eine Krone heranzüchten, indem Sie die Triebe rund um die Krone auf wenige Knospen kürzen.
Der Erhaltungsschnitt
Hat der Hibiskus bereits eine stattliche Krone, dann entfernen Sie nur die schwachen und vertrockneten Äste. Dünnere Zweige kürzen Sie entsprechend auf wenige Knospen. Um die Wuchsform beizubehalten, kürzen Sie am besten auch die Triebe, die aus der Form herauswachsen. Wenn Sie die Blüte erhöhen möchten, dann nutzen Sie den später Winter und kürzen alle fruchtenden Triebe des Vorjahres um etwa ein Drittel. Damit die Pflanze nicht zu dicht wächst, können Sie diese auch bei Bedarf etwas auslichten.
Der Verjüngungsschnitt
Ist der Hibiskus zu groß gewachsen, entfernen Sie einfach die alten und kranken Triebe und kürzen die Pflanze beziehungsweise die restlichen Triebe um zwei Drittel.
Vermehren eines Hibiskus
Das Vermehren von Hibisken ist keine Schwierigkeit. Je nach Gattung kann man diese entweder via Samen oder in Form von Stecklingen vermehren. Gerade Letzteres kommt für Hibiskus-Arten infrage, die keinen Samenstand bilden – dies trifft vorrangig auf tropische Arten zu.
Die Vermehrung durch Stecklinge
Bei einer eintriebigen Pflanze setzen Sie zunächst einen Schnitt, welcher die Verzweigung in Schwung bringt. Nutzen Sie zur Vermehrung die warme Jahreszeit, denn im Winter ist es bedeutend schwieriger zu bewerkstelligen, dass der Steckling Wurzeln treibt.
Mit einem Topf, etwas Erde und einer Schere, können Sie quasi zur Tat schreiten. Schneiden Sie die gewünschten Triebe ab – drei Augen genügen für einen Steckling und tauchen Sie diesen bei Bedarf in ein spezielles Bewurzelungspulver, welches Sie in jedem gut geführten Gartenfachmarkt erhalten. Danach stecken Sie den Steckling in den Topf mit Erde – hier eignet sich Anzuchterde und bedeckt diesen entweder mit einem Pflanzkegel oder einer einfachen Gefriertüte – diese sollten Sie jedoch mit einem Strick oder einem Gummi fixieren. Nun stellen Sie den Steckling schön warm und vor allem hell.
Geben Sie ihm etwa fünf bis acht Wochen Zeit, bis dieser erste Wurzeln gebildet hat. Unter Umständen kann dies jedoch auch einige Wochen länger dauern, das hängt jedoch von verschiedenen Umständen, wie beispielsweise dem Standort, der Temperatur und der Beschaffenheit des Stecklings ab.
Die Vermehrung durch Samen
Diverse Züchter probieren und experimentieren regelrecht mit den Arten. Dabei entstehen verschiedene Farbnuancen, die von blauen über bräunliche bis hin zu grünen Varianten neigen. Für Hobbygärtner ist dies jedoch nicht ganz so einfach zu kopieren, denn dazu muss man die Vorfahren der jeweiligen Pflanze kennen. Bei den meisten Pflanzen handelt es sich um rote Vorfahren. Idealerweise wendet man sich bei einem solchen Vorhaben an einen erfahrenen Züchter, wobei auch diese nicht immer im Vorfeld richtig liegen, was die spätere Farbgebung des herangezüchteten Hibiskus angeht. Zudem dauert es recht lange, bis sich die erste Blüte des Sämlings zeigt. Das können durchaus auch einmal zwei oder sogar drei Jahre sein.
Säen Sie den Samen entweder im Frühjahr oder im Sommer, dann sind die Pflanzen stark genug für den Winter. Der Samen sollte leicht eingeritzt werden und dann in einen Blumentopf oder eine Saatschale, mit Anzuchterde gegeben werden. Bedecken Sie den Samen leicht mit der Erde – drücken Sie diese jedoch nicht an. Danach wird der Topf an einen warmen Ort. Ideal wäre es, wenn Sie für die Aussaat ein Zimmer Gewächshaus verwenden. Ansonsten spannen Sie einfach eine Kunststofftüte über den Saatbehälter.
Nun heißt es abwarten. Sobald die Aussaat eine Hohe von sechs Zentimetern erreicht hat, können Sie die Pflanzen vereinzeln. Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanzen nie zu feucht halten.
Überwintern des Hibiskus
Wenn Sie einen Freilandhibiskus überwintern möchten, so sollten Sie diesen im Vorfeld etwas schneiden. Allerdings sollten Sie auf einen radikalen Rückschnitt verzichten. Die Pflanze kann sich nun über den Winter erholen und neue Kraft tanken. Das Resultat sind im Frühjahr kräftigere Triebe, die den Hibiskus buschiger wachsen lassen.
Stellen Sie die Pflanze zum Überwintern einfach in einen kühlen, hellen Raum. Steht der Hibiskus während des Überwinterns zu dunkel, verliert er seine Blätter. Ideal sind Temperaturen um die 13 °C. Gießen Sie die Pflanze nur hin und wieder, sodass diese nicht austrocknet, aber auch nicht zu feucht steht. Ansonsten müssen Sie der Pflanze in dieser Zeit nur wenig Beachtung schenken.
Schädlinge und Krankheiten
Krankheiten treten bei einem Hibiskus meist durch die falsche oder mangelnde Pflege auf. Aber auch Schädlinge können die Schönheit und die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen.
Blattfleckenpilz
Zeigen sich braune, unregelmäßige Flecken auf den Blättern, so kann dies ein Zeichen für den Blattfleckenpilz sein. Hier genügt es zunächst, die betroffenen Blätter zu entfernen.
Blattverdickung
Entdecken Sie an Ihrem Hibiskus missgebildete Blattnerven, dann sollten Sie den Standort wechseln. Stellen Sie den Hibiskus etwas wärmer, dann wird dieser sich rasch erholen.
Blattläuse
Tummeln sich die kleinen Grabler an Ihrem Hibiskus – vor allem an den Triebspitzen und an den Knospen? Dann sollten Sie schnell handeln und bei Bedarf ein spezielles Mittel gegen die Blattläuse einsetzen.
Chlorose
Färben sich die Blätter der Pflanze leicht gelblich, dann wird es Zeit der Pflanze verstärkt Nährstoffe zuzuführen, und diese an einem helleren und wärmeren Standort zu platzieren.
Gelbfleckigkeit
Bilden sich vereinzelte gelbe Flecken auf den Blättern, müssen Sie diese großflächig entfernen. Diese Erkrankung wird durch Viren verursacht und kann unter Umständen dazu führen, dass sich die Erkrankung auf andere Pflanzen überträgt. Daher sollten Sie möglichst rasch handeln und den Hibiskus zunächst an einen anderen Ort stellen, damit keine anderen Pflanzen mit dem Virus in Kontakt kommen.
Fazit
Wenn man alle Pflegehinweise gut befolgt und sich ausreichend um seinen Hibiskus kümmert, dann entdeckt man auch frühzeitig Veränderungen, die beispielsweise auf eine Erkrankung oder einen Befall von Schädlingen hindeuten, und kann diese noch in der Zeit behandeln. Bei guter Pflege hat man lange Zeit Freude an der Pflanze. Was die Vermehrung der Pflanze angeht, so konnte ich durch Stecklingsvermehrung gute Erfolge erzielen. Was das Experimentieren der Farbnuancen angeht, benötigt man wirklich viel Zeit und vor allem Glück, denn wie bereits erwähnt, ist es nicht so einfach neue Farben zu kultivieren.
Die zauberhaften und vor allem farbenprächtigen Blüten sind für jeden Blumenfreund eine Augenweide und gehören einfach zu einem bunten Gartenbild dazu.