Gartenpflanzen Olivenbaum

Olivenbaum – Pflege-Anleitung, Schneiden und Überwintern

Olivenbaum

Olivenbäume kennen die meisten Pflanzenliebhaber aus dem Mittelmeerraum. Dort wachsen und gedeihen die Bäume in großer Zahl und völlig problemlos. In diesem warmen , sonnigen Klima reifen auch die zahlreichen Früchte. Bei uns im mitteleuropäischen Raum ist das schwieriger, aber durchaus möglich.

In der Regel werden Olivenbäume bei uns in Töpfen bzw. Kübeln kultiviert. Es gibt aber auch schon ausgepflanzte Exemplare, allerdings nur in milden Regionen. Alte Bäume sind weitaus widerstandsfähiger als junge. Die meisten Besitzer solch eines Olivenbaumes werden ihn als Kübelpflanze halten und das ist auch gut so.

Ein Olivenbaum ist eigentlich sehr pflegeleicht. Wenn er einen guten Platz gefunden hat, ausreichend Sonne bekommt und passend überwintert wird, ist alles kein Problem.
Ein Olivenbaum kann sich meist selbst befruchten. Besser ist aber Fremdbestäubung, das bringt einen besseren Ertrag. Einige Sorten sind auf Fremdbestäubung angewiesen. Besser sind also immer zwei Bäume. Früchte erscheinen nicht vor dem fünften, meist erst nach dem zehnten Jahr.

Standort

Je günstiger der Standort, um so besser gedeiht ein Olivenbaum. In jedem Fall sollte er geschützt platziert werden. Wenn der Baum ausgepflanzt wird, darf man ihn nicht zu dicht an andere Bäume setzen. Der Mindestabstand beträgt 7 Meter.

  • Sonniger Standort
  • So sonnig wie möglich
  • Geschützt
  • Pflanzsubstrat

OlivenbaumEin Olivenbaum stellt kaum Ansprüche an den Boden. Er gedeiht in fast jedem Gartenboden. Nur zu nass darf das Substrat nicht sein.

  • Wichtig ist Drainage
  • Ideal ist poröser Untergrund und ein lehm-, sand- und kalkhaltiger Boden
  • Substrat muss durchlässig sein
  • Baumscheibe freilassen, nicht unterpflanzen
  • Pflanzen bzw. Umtopfen

Beim Auspflanzen ist der Bodenaushub wichtig. Auch wird bei nassen Böden gleich eine Drainage mit eingearbeitet. Umgetopft wird ein Olivenbaum erst dann, wenn die Wurzeln unten aus dem Gefäß wachsen.

Wichtig: Bodenaushub mindestens 30 cm tiefer als Pflanzballen; Mehraushub mit porösen, kalkhaltigen Steinchen auffüllen; Pflanzgefäß – Durchmesser etwa so groß sein wie die Baumkrone; Beste Zeit – Frühjahr

Gießen und Düngen

In ihrer Heimat bekommen Olivebäume nicht viel Wasser. Auch bei uns kommen sie mit wenig Feuchtigkeit aus. Nur junge Bäume benötigen etwas mehr, vor allem in den ersten zwei Jahren. Wichtig ist eine Drainage, damit nicht genutztes Gieß- bzw. Regenwasser abfließen kann. Es empfiehlt sich, weder Übertöpfe noch Untersetzer zu verwenden. Ebenso ist darauf zu achten, das sich in Löchern und Vertiefungen des Stammes oder der Äste keine Wasserpfützen bilden. Diese Stellen faulen oft.

  • Grundsätzlich nicht zu viel gießen!
  • Stehendes Wasser ist unbedingt zu vermeiden!
  • Baum ab und zu besprühen!
  • Olivenbäume im Kübeln mehr gießen als ausgepflanzte Exemplare
  • Düngen kann man, muss man aber nicht.
  • Ausgepflanzte Bäume im Frühjahr mit Kompost versorgen,
  • Getopfte Exemplare mit Kübelpflanzendünger

Schneiden

  • OlivenbaumSchnitt nur im Frühjahr
  • Auslichten kann ganzjährig erfolgen
  • Zu lang gewachsene Zweige zurückschneiden
  • Wichtig ist eine recht dichte Krone

Überwintern von ausgepflanzten Olivenbäumen

Alte, ausgepflanzte Olivenbäume vertragen Frost bis – 10 ° C. Junge Bäume sind frostempfindlich. Wichtig ist eine Düngung mit Patentkali bis Mitte September. Die ist gut für die Verholzung frischer Triebe und höhere Winterhärte. Trotzdem sollte man den Bäumen einen Winterschutz geben und zwar, bevor die ersten Fröste zu erwarten sind. Wer seinen Baum besonders schützen möchte, kann eine Lichterkette um den Stamm und die Krone legen und damit zusätzlich heizen, sollte es sehr kalt werden.

  • Wurzelbereich mit Laub, Stroh, Mulch oder Schutzmatten abdecken
  • Stamm und Hauptäste einwickeln.
  • Günstig sind Matten aus Jute, Sisal, Kokos oder Stroh.
  • Keine Noppenfolie nutzen, darin kann der Baum nicht atmen.
  • Krone mit Vlies umwickeln
  • Schnee besser entfernen – Schneebruchgefahr

Überwintern vom Olivenbaum im Kübel

Auch im Kübel kultivierte Olivenbäume vertragen die Kälte nicht. Friert die Wurzel ein, stirbt der Baum. Plus 10 Grad sind ideal für die Überwinterung. Dazu wird Licht benötigt. Bei zu wenig Licht, verliert der Olivenbaum Blätter.

  • Ideal ist Überwinterung im Kalthaus bei 10° C
  • Wenig gießen, nicht düngen
  • Ballen nicht austrocknen lassen
  • Winterquartier ausreichend lüften
  • So früh wie möglich wieder ausräumen
  • Nicht gleich in die Sonne stellen, langsam eingewöhnen

Detaillierte Informationen zur Pflege im Winter auch im ausführlichen Beitrag über die Überwinterung von Olivenbäumchen.

Vermehrung

OlivenbaumVermehren kann man einen Olivenbaum durch Aussaat oder Veredlung. Es dauert lange, bis aus einer Olive ein Baum gewachsen ist. Man darf nur sehr reife und vor allem unbehandelte Oliven nutzen, sonst gelingt es nicht. Am besten Samen von Händler kaufen oder aus dem Urlaub mitbringen.

Aussaat

  • Fruchtfleisch entfernen
  • Kern 1 cm tief in nährstoffarmes Substrat stecken (Anzuchterde)
  • Gefäß mit Deckel, leicht feucht halten und warm stellen
  • Pflänzchen braucht viel Licht 

Veredlung

  • Im Sommer halbverholzte Stecklinge schneiden
  • Mit Bewurzelungspräparaten einpflanzen
  • Dauert lange und ist etwas schwierig
  • Besser ist, veredeltes Bäumchen zu kaufen

Krankheiten und Schädlinge

Bei guter Pflege erfreuen sich Olivenbäume meist guter Gesundheit. Sie sind robust und nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Treten Schwierigkeiten auf, liegt das meist an zu viel Nässe. Geht ein Olivenbaum ein, wurde er meist totgegossen.

  • Fäulnis – durch zu viel Gießwasser
  • bei ausgepflanzten Bäumen durch Höhlen und Vertiefungen, in denen sich Wasser sammeln kann
  • Spinnmilben – bei falscher Überwinterung – ideal ist Brennnesselsud zum Übergießen
  • Blattverlust – zu wenig Licht, besonders im Winter
  • braune Blätter – gestörte Wasseraufnahme, meist nach Frost im Wurzelballen – wenn nicht tot, weiter pflegen wie gehabt
  • Trockenheit – wenn die Blätter hängen, muss dies nicht an Wassermangel liegen. Olivenbäume benötigen recht wenig Wasser. Wurzel kontrollieren!

Fazit
Wer die Länder rund um das Mittelmeer mag, der kann sich als Erinnerung an den Urlaub ein Olivenbäumchen mitbringen, heranziehen oder auch kaufen. Im Prinzip sind die Bäume sehr pflegeleicht, nur im Winter muss man aufpassen. Wichtig sind ein passender Standort, gutes Pflanzsubstrat und ein sicheres Winterquartier. Dann kann man gar nicht mehr viel falsch machen, außer zu viel zu gießen, was leider viele Pflanzenliebhaber tun. Sie pflegen den Baum praktisch tot. Olivenbäume kommen mit Trockenheit viel besser klar als mit Nässe. Wenn sie Wasser brauchen, lassen sie die Blätter hängen. Allerdings können die auch hängen, wenn die Wurzeln wegen zu viel Wasser faulen. Es ist also Vorsicht geboten.