Ursprünglich in Afrika und Teilen Asiens als Energie spendendes Gewächs verwendet, hat der Affenbrotbaum inzwischen auch die Wohnzimmer europäischer Länder erobert. Hier wird die Pflanze, die zur Familie der Wollbaumgewächse und Malvenartigen gehört, als Zimmerpflanze gehalten. Der kleine Baum, der sich gut in Pflanzenkübeln und großen Töpfen setzen lässt, imponiert durch seine fleischigen Blätter und die starken Äste, die zur Blütezeit duftend weiße Blütenblätter und sogar wohlschmeckende Früchte hervorbringen können.
Geeigneter Standort und optimale Bodenverhältnisse
Bei der Standortwahl sollte stets im Hinterkopf behalten werden, um welche Pflanzenart es sich bei dem Affenbrotbaum es sich handelt; ursprünglich aus Afrika stammend, ist das Gewächs an besonders hohe Temperaturen, aber auch an drastische klimatische Schwankungen – wie der Wechsel zwischen Trockenzeit und Regenzeit – gewöhnt. Deshalb gilt: Der Affenbrotbaum fühlt sich besonders wohl an einem sehr sonnigen und warmen Platz in der Wohnung; allerdings sollten die Sonnenstrahlen nicht ungehindert auf die Pflanze auftreffen weil die Pflanze dann als Schutzmechanismus die Blätter abwirft. Ein warmer und heller Standort ist genau das Richtige für den Affenbrotbaum, denn wenn das Gewächs zu dunkel steht, neigen die Blätter zum Vergeilen (=krankhafte Gelbverfärbung). Geeignet ist deshalb auch ein sonniger Fensterplatz. Während der Wintermonate sollte darauf geachtet werden, dass der Standort des Affenbrotbaumes eine Temperatur von mindestens 10°C nicht unterschreitet. Die Pflanze wächst unter Umständen sehr schnell, weshalb dem Affenbrotbaum ausreichend Platz eingeräumt werden sollte.
Hinweis: Ein Platz direkt über der angeschalteten Heizung kann jedoch dazu führen, dass sich bestimmte Schädlinge wie beispielsweise Blattläuse besonders gut ausbreiten können.
Das Substrat für den Blumentopf sollte sorgfältig ausgewählt werden:
- Die Mischung muss gut wasserdurchlässig sein; am besten eignen sich deshalb spezielle Gemische, die einen hohen Anteil an Sand oder Ton aufweisen.
- Das Substrat sollte stets sehr trocken gehalten werden.
- Keinesfalls darf Torferde verwendet werden!
- Um ein kleines Nährstoffreservoir zu gewährleisten, kann zusätzlich eine kleine Menge Mulch untergemischt werden.
- Samen von Affenbrotbäumen benötigen hingegen feuchte und warme Erde.
Gießen, Düngen und Überwintern
Der Wasserbedarf der afrikanischen Pflanze ist eher mäßig, weshalb auch Vielreisende sich keine Sorgen um die Versorgung des Affenbrotbaumes während ihrer Abwesenheit machen müssen. Jungpflanzen benötigen regelmäßige Bewässerung, während erwachsene Bäume nur alle zwei Tage gegossen werden müssen. Eine Überwässerung sollte dabei unbedingt verhindert werden! Bei einem Überangebot an Flüssigkeit reagiert die Pflanze mit Wurzelfäule; als Folge stirbt der Baum schnell ab. Deshalb sollte stets darauf geachtet werden, dass überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer ansammelt, sofort weg gegossen wird. Bevor der Affenbrotbaum erneut gewässert wird, muss das Substrat kontrolliert werden; nur wenn die Erde trocken ist, darf erneut gegossen werden. Bis zu zweimal monatlich kann eine Düngung des Affenbrotbaumes erfolgen. Besonders gut geeignet ist flüssiger Spezialdünger, der in der Zeit von Frühling bis Herbst verabreicht werden kann. Auch eine Gabe von Mineralsalzen hilft der Pflanze, sich optimal zu entfalten. Nach einer guten Pflege von etwa fünf bis sieben Jahren, kann der Affenbrotbaum ein anderes Aussehen erhalten. An der Pflanze entwickeln sich kleinere weiße Blüten, welche dem Affenbrotbaum ein äußerst edles Aussehen verleihen. Für die Überwinterung des Affenbrotbaumes kann ein Standortwechsel in Erwägung gezogen werden:
- Die Pflanze bevorzugt einen kühlen, hellen Raum.
- Die Temperatur bei der Überwinterung sollte 10°C nicht unterschreiten.
- Während der Überwinterung wird der Baum nur wenig gegossen und nicht gedüngt.
- Allerdings dürfen die Wurzeln nicht vollständig austrocknen, da im kommenden Frühjahr das Wachstum stagnieren würde.
- Im Spätwinter oder im Frühling darf der Affenbrotbaum dann wieder an seinen gewohnten Platz zurück.
Schädlinge des Affenbrotbaumes
Der Affenbrotbaum zeigt sich anfällig für bestimmte Schädlinge, zum Beispiel Wollläuse oder Wurzellläuse. Um den Befall erfolgreich bekämpfen zu könne, bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an. Im Fachmarkt ist beispielsweise Spiritus erhältlich, der mit einem Wattestäbchen direkt auf die Schädlinge aufgetragen wird. Alternativ stehen ölhaltige Mittel zur Verfügung, um die Läuse zu ersticken. In diesem Zusammenhang hat sich besonders Neemöl bewährt. In besonders hartnäckigen Fällen können auch Nützlinge eingesetzt werden, um die Schädlinge zu bekämpfen. So dienen die Läuse dem australischen Marienkäfer als Nahrung; dieser Nützling fühlt sich allerdings nur wohl, wenn die Raumtemperatur 15°C nicht unterschreitet. Nach erfolgreicher Behandlung sollte einem erneuten Befall vorgebeugt werden.
Zur Prävention helfen vorbeugende Maßnahmen:
- Wollläuse fühlen sich bei großer Wärme und trockener Luft besonders wohl, weshalb ausreichende Luftfeuchtigkeit eine gute Prävention darstellt.
- Die Raumbefeuchtung kann beispielsweise mit einem Verdunster erreicht werden.
- Zusätzlich hat es sich bewährt, auch die Pflanze selbst zu besprühen.
Mäßige Pflege – so gedeiht der Affenbrotbaum
Der Affenbrotbaum ist ganz besonders pflegeleicht. Nachdem einmal ein optimaler Standort ausgesucht und die Pflanze in ein geeignetes Substrat gepflanzt worden ist, muss dem Gewächs keine besondere Aufmerksamkeit mehr geschenkt werden. Hin und wieder mit speziellen Düngern gepflegt, kann der Affenbrotbaum nach fünf bis sieben Jahren noch einmal sein Aussehen verändern; plötzlich entwickeln sich zarte weiße Blüten, durch die das Gewächs ein besonders edles Aussehen erhält. Damit sich die Pflanze vollständig entfalten kann, ist ein jährliches Umtopfen in größere Gefäße sinnvoll.
Vermehrung – so gelingt die Anzucht
So genügsam wie sich der Affenbrotbaum bei der Pflege präsentiert, so unkompliziert gestaltet sich auch die Anzucht der Pflanze. Diese erfolgt mit Hilfe von Samen, die im Fachgeschäft erhältlich sind. Bevor die Samen in die Erde eingebracht werden können, ist ein Vorquellen erforderlich. Anschließend kann die Anzucht erfolgen, die am besten mit einem Substrat aus feuchter und warmer Erde funktioniert. Jetzt benötigt der Affenbrotbaum etwas Zeit; innerhalb von drei bis sieben Wochen erfolgt die Keimung der Samen. Dann müssen weitere vier bis sechs Wochen Geduld aufgebracht werden, bis sich die Pflanze auch oberirdisch ausbildet. Jetzt wächst der Keimling zu einem kleinen Bäumchen heran. Eine andere Möglichkeit, einen Affenbrotbaum heranzuziehen, besteht in der Vermehrung einer ausgewachsenen Pflanze. Beim Umtopfen im Frühjahr können von dem Gewächs Stecklinge abgeschnitten werden; diese sollten einige Tage austrocknen, bevor sie in die Erde eingesetzt werden. Als Substrat sollte ein Gemisch aus Sand und Torf gewählt werden, das in einen Blumentopf oder in einen Blumenkübel gegeben wird. Ein spezielles Bewurzelungspulver hilft der Pflanze, schneller Wurzel auszubilden.
Die Jungpflanze benötigt regelmäßige Bewässerung und bevorzugt wie die reifen Pflanzen einen hellen und warmen Standort mit viel Sonne. Die Erde muss ständig feucht gehalten werden. Nachdem der Baum etwas an Reife zugenommen hat, kann der Pflanze weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden; jetzt können durchaus längere Trockenperioden eingehalten werden, ohne dass die Pflanze Schaden nimmt. So ist beispielsweise problemlos eine mehrwöchige Reise möglich, ohne dass die Pflanze versorgt werden muss. Im Erwachsenenalter durchläuft die Pflanze unterschiedliche Veränderungsphasen:
- Nach etwa 5 Jahren bilden sich große Blüten von cremig-weißer Farbe.
- Die Bestäubung dieser Blütenblätter kann mit Hilfe eines Pinsels erfolgen.
- Aus den Blüten bilden sich Früchte, die weißes Fruchtfleisch ausbilden.
Affenbrotbaum – Geschichtliches und Namensgebung
Seinen Namen erhielt der Affenbrotbaum von deutschen Weltenbummlern, die für das exotische Gewächs eine passende Bezeichnung gesucht hatten. In dem Gewächs halten sich vor allem Affen auf, die sich von den eiförmigen und harten Früchten des Baumes ernähren. Seinen botanischen Namen Adansonia digitata erhielt die Pflanze hingegen von seinem Entdecker Michel Adanson, der die Bäume 1749 auf einer Reise nach Senegal vorfand.
Der Affenbrotbaum wird übrigens gerne verwechselt. – Häufig werden Pfennigbäume, die ebenfalls aus Afrika stammen, aufgrund ihrer dickfleischigen Blätter als Affenbrotbäume bezeichnet. Doch während die Pfennigbäume zu den Dickblattgewächsen gehört, zahlt der Affenbrotbaum zur Familie der Malven.
Affenbrotbaum – Verwendung der wildlebenden Arten und Zimmerpflanzen
In Afrika stellt der Baum für die Einheimischen ein Geschenk der Götter dar; nach langer Regenzeit bringt die Pflanze bis zu 18cm große Früchte hervor, die an Lianen vom Baum baumeln. Diese Früchte, die wie Mangos aussehen, sind äußerst nahrhaft und liefern Energie. Außerdem sind Vitamine, zum Beispiel Vitamin C, und Eisen enthalten. Zudem wird die Frucht auch als natürlicher Calciumspender verwendet. Die Früchte des Affenbrotbaumes enthalten darüber hinaus auch unlösliche Ballaststoffe, die bei zahlreichen Darmbeschwerden, wie beispielsweise Verstopfung oder Reizdarm, eingesetzt werden. Die Inhaltsstoffe des Affenbrotbaumes sind sogar in Kapselform erhältlich; das Nahrungsergänzungsmittel wird unter anderem auch gegen Schmerzen und Entzündungen des Bewegungsapparates eingesetzt. Die Fasern des Baumes werden beispielsweise für die Herstellung von Seilen und Tauen verwendet.
Die Zimmerpflanze wird – ähnlich wie der Pfennigbaum – gerne als Geschenk zu Jubiläen oder Geburtstagen überreicht, da die Blätter stetiges Wachstum und Lebenskraft symbolisieren. Die Entwicklung von gurkenähnlichen Früchten ist auch bei diesen Arten möglich.
Fazit
Der Affenbrotbaum ist eine sehr widerstandsfähige und robuste Pflanze, die afrikanischen Flair ins das Wohnzimmer bringt. Besonders Vielreisende profitieren von dem Gewächs, das nur wenig Wasser benötigt und Trockenperioden problemlos überstehen kann. Pflegeleicht und anspruchslos, handelt es sich um eine sehr pflegeleichte und robuste Pflanze, die sich besonders Gartenfreude geeignet, die gerade erst Gefallen am Gärtnern gefunden haben und noch Erfahrungen sammeln möchten. Auch Hobbygärtner, die gerne auch einmal etwas länger verreisen, schätzen die anspruchslose Pflanze. Robust, genügsam und dekorativ – der Affenbrotbaum ist aus deutschen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken.