Bereits Hildegard von Bingen erkannte die Heilkräfte der Akelei. Heute ist die robuste Staude als Bienenweide und Schnittblume beliebt. Ist die Akelei mit den außergewöhnlich geformten Blüten giftig?
Giftige Bestandteile
Die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die krautige Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 45 Zentimetern. Heute sind zahlreiche Varietäten der Akelei bekannt.
Im Volksmund ist die Akelei übrigens auch als Teufelsglocke, Narrenkappe oder Zigeunerblume bekannt.
Die Aquilegia enthält in allen Pflanzenteilen
- Magnoflorin
- Nitril Glykosid
Beide Stoffe sind für Menschen sowie für Katzen, Hunde und andere Haustiere giftig. Die Giftstoffe sind auch in den Samen enthalten.
Die Blätter und Blüten der Gartenblume schmecken sehr bitter. Falls Kinder sie versehentlich in den Mund stecken, spucken sie diese schnell wieder aus. Das reduziert die Gefahr von Vergiftungen.
Übrigens, Giftigkeit und Heilwirkung liegen bei vielen Pflanzen nah beieinander. Viele Naturheilpräparate enthalten Bestandteile der Aquilegia-Arten. Die Dosierung sollten Sie ausschließlich Medizinern und Heilpraktikern überlassen.
Vergiftungserscheinungen bei Menschen
Vergiftungen durch den Verzehr von Pflanzenteilen der Akelei können beim Menschen Symptome hervorrufen, wie
- Übelkeit
- Erbrechen
- Atemnot
- Herzrasen
- Krämpfe
Empfindliche Personen können bei Kontakt mit Pflanzenteilen mit Hautreizungen, Rötungen und Bläschenbildung reagieren.
Grundsätzlich werden die Arten der Akelei nur als leicht giftig eingestuft. Wenn in Ihrem Haushalt Kinder oder kranke Personen leben, sollten Sie auf die dekorative Blume im Garten verzichten.
Erste Hilfe Tipps
- Hausarzt oder Notdienst rufen
- auf keinen Fall mit Gewalt ein Erbrechen herbeiführen
- Wasser zu trinken geben
- bei Schwindel sicher lagern, um Verletzungen auszuschließen
Gefahr für Haustiere?
Akeleipflanzen stehen im Verdacht, Haustiere zu gefährden.
Katzen
Katzen sind Fleischfresser. Dennoch knabbern sie häufig an Grashalmen und anderen Pflanzen, um verschluckte Haare und unverdaute Nahrungsreste durch Erbrechen wieder loszuwerden. Freilaufende Tiere haben eine große Pflanzenauswahl zur Verfügung. Nur sehr selten fressen sie giftige Sorten. Belege für Vergiftungen bei den Samtpfötchen durch den Verzehr von Pflanzenteilen der Aquilegia sind nicht bekannt. Dennoch wird zur Vorsicht geraten.
Stubentiger in Wohnungshaltung sind durch Zimmerpflanzen und Schnittblumen stärker gefährdet. Achten Sie darauf, für Wohnungskatzen immer ausreichend Katzengras bereitzustellen.
Hunde
Auch Hunde knabbern an Pflanzen. Eine Gefahr für die Vierbeiner durch den Verzehr von Pflanzenteilen der Gartenakelei ist bislang jedoch nicht belegt. Empfindlichkeitsreaktionen wie starker Speichelfluss oder Magenverstimmungen können nicht ausgeschlossen werden.
Pferde
Wenn Pferde auf der Weide stehen, nehmen sie pausenlos Grünpflanzen auf. Aquilegia-Arten kommen in der freien Natur häufig vor. Züchter warnen vor dem Kontakt. Sollten Sie bei Ihrem Pferd Vergiftungssymptome wie Atemnot, Durchfall, Benommenheit oder Verhaltensauffälligkeiten bemerken, wenden Sie sich schließlich umgehend an den Tierarzt. Achten Sie auf die Pflanzenzusammensetzung auf den Weideflächen.
Kaninchen
Für Kaninchen bedeutet der Verzehr von Aquilegia-Arten eine Gefahr. Kaninchenvereine warnen vor der Gabe akeleihaltiger Futtermischungen. Freilaufende Kaninchen verschmähen die Pflanze indes meist instinktiv.
Meerschweinchen
Auch freilaufende Meerschweinchen meiden Akeleipflanzen. Achten Sie immer auf die Zusammensetzung der Futtermittel. Vergiftungserscheinungen bei Meerschweinchen durch Aufnahme der Pflanzenteile sind indes nicht bekannt.
Erste Hilfe Tipps
- bei Vergiftungsanzeichen Tierarzt oder Tierklinik aufsuchen
- verdächtige Pflanzenteile sowie Erbrochenes in verschlossenem Behälter zum Arzt mitnehmen
- Ruhe bewahren!