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Akelei – Aussaat, Standort und Pflege

Akelei Aquilegia

Die Akelei ist eine der „alten“ Gartenblumen. Sie ist aber alles andere als altmodisch, dafür sorgen Züchter und Liebhaber, welche immer neue Sorten auf den Markt bringen. Die verschiedensten Farben und Farbzusammenstellungen werden angeboten, eine Blüte schöner als die andere. Ein Beispiel dafür Aquilegia vulgaris ’William Guiness’, eine Blüte in schwarzpurpur mit rein weißer Mitte. Man spricht von elfengleichen Blüten und wer einmal genau hinschaut, kann eine Ähnlichkeit mit einer Elfe, wie sie meist abgebildet werden, erkennen.

Erscheinungsbild

In der Natur sind Akeleien eher unauffällig mit ihren gedeckten blauvioletten Farbtönen. Im Garten gibt es dagegen eine Farbexplosion. Von Rosa über Lila, Purpurrot, Blau bis hin zu reinem Weiß, vieles ist möglich. Auch gelbe Sorten sind im Angebot. Besonders interessant sind die zwei- und mehrfarbigen Blüten. Die Hauptblütezeit ist im Mai, aber es gibt auch später blühende Sorten. Außerdem blühen viele Pflanzen noch einmal.

Die Akelei mag halbschattige Plätze, Gehölzsäume und steht gut unter lichten Bäumen. Aber auch Sonne macht ihr nichts aus, wenn das Substrat entsprechend ausfällt. Die Akelei ist leider keine langlebige Pflanze. Sie hält sich etwa fünf Jahre an einer Stelle, dann verschwindet sie meist sang- und klanglos. Allerdings breitet sie sich vorher aus und kommt an anderen Stellen des Gartens zum Vorschein. Sie ist also in der Regel nicht aus dem Garten verschwunden.

Beliebte Sorten

Es gibt zahlreiche Hybriden. Besonders häufig findet man die der Rocky-Mountains-Akelei (A. caerulea) und die Gold-Akelei (A. chrysanthal). Hierbei sind die auffällig langen Sporen die Besonderheit. Die nordamerikanischen Akeleisorten sorgen für viel Farbe in der Palette.

  • Akelei Aquilegia A. caerulea-Hybriden, Karminrot mit weißer Glocke (’Crimson Star’ und ’Red Hobbit’), Himmelblau mit Weiß (’Blue Star’), Rot mit Gelb (’Koralle’), Zitronengelb (’Maxi’ und ’Florida’)
  • Spornlose Akelei – A. vulgaris var. stellata ’Black Barlow’ – dunkelviolette gefüllte Form
  • Zwergakelei – A. flabellata var. pumila ’Ministar’ – nur 15 bis 20 cm hoch, blau-weiße Blütenglöckchen, sehr wüchsig und gesund
  • Alpen-Akelei – A. alpina – heimische Art, die sich im Garten manchmal schwer tut und am besten im kühl-feuchten Bergwald gedeiht
  • Kanadische Akelei – A. kanadensis ’Little Lanterns’ – Rot und Gelb, 25 cm hoch, sehr schlanke Blüte
  • Gewöhnliche Akelei – A. vulgaris – meist einfarbige Sorten, z.B. ’Ruby Port’, mit dunkel weinroten dicht gefüllten Blüten
  • ’Winky Blue & White Double’ – ausgefallene, gefüllte Blüten in blau-weiß mit gelber Mitte, eigentlich untypische Blütenform für Akeleien

’Balow’ Serie – gefüllt

  • ’Nora Barlow’ – historische Sorte mit kugelig gefüllten Blüten in Altrosa mit grünen Spitzen. Sieht aus wie eine gefüllte Dahlie.
  • ’Black Balow’ – dunkelviolette, fast schwarze gefüllte Blüten, wirken sehr geheimnisvoll
  • ’White Balow’ – weiße Blüten mit intensivem Duft
  • ’Rose Balow’ – altrosafarbene Blüten

Achtung: In freier Natur steht die Akelei unter Schutz!

Akelei – Pflege

Akeleien sind ausgesprochen pflegeleicht. Stehen sie auf entsprechendem Substrat, muss man nicht viel tun. Die Pflanzen blühen lange, gedeihen auch meist im Schatten und an Standorten, die für viele andere Pflanzen nicht geeignet sind. Allerdings breiten sie sich gerne aus. Wer das verhindern möchte, muss tätig werden und die Samenkapseln entfernen. Ansonsten ist nicht viel zu tun. Etwas gießen und düngen und der Schnitt einmal im Jahr, das ist alles.

Standort

Akelei Aquilegia Der Standort ist mitentscheidend, damit sich eine Akelei wohl fühlt. Sie mögen es bis auf wenigen Ausnahmen nicht, direkt in der vollen Sonnen zu stehen. Halbschatten, etwa unter lichten Laubbäumen ist ihnen deutlich lieber. Einige Arten mögen auch Schatten recht gern oder lichten Schatten. Am besten man schaut beim Kauf auf die genaue Bezeichnung und dann einmal genau nach, was die entsprechende Sorte mag oder nicht mag.

  • Gern etwas schattig
  • Auch sonnig, bei entsprechendem Boden und wenn es nicht zu heiß wird. Meist verblühen die Pflanzen aber dann schneller, als im Halbschatten.
  • Sehr günstig ist wandernder Schatten.
  • ybriden kommen mit Sonne sehr gut zurecht
  • Verträgt nur wenig oder keine Wurzelkonkurrenz anderer Pflanzen
  • Im Schatten gedeihen die Pflanzen auch, bleiben aber kleiner.

Pflanzsubstrat

Auch das Pflanzsubstrat ist wichtig. Der Boden sollte durchlässig, aber nicht zu trocken und keinesfalls zu nass sein. Am besten ist mäßig feuchtes bis feuchtes Substrat. Humus ist ebenfalls sehr wichtig.

  • Unbedingt humose Erde
  • Boden durchlässig
  • Nährstoffreich
  • Mäßig feucht bis feucht
  • Keinesfalls Staunässe

Pflanzen

Wer einmal eine „alte“ Akelei ausgraben muss, um sie umzusetzen, hat viel zu tun. Die kräftigen, zähen, fleischig verdickten Wurzeln halten sich im Boden sehr fest. Außerdem haben sie sich nach allen Seiten sehr ausgebreitet. Man muss sich schon anstrengen, sie aus der Erde zu bekommen. Deshalb ist es auch wichtig, Pflanzen, die da erscheinen, wo man sie absolut nicht haben will, rechtzeitig aus dem Boden zu nehmen, sie zu entfernen, bevor sie sich so einnisten und ausbreiten können. Sämlinge lassen sich in jungen Jahren einfach entnehmen und umsiedeln.

Akelei Aquilegia Beim Pflanzen ist eigentlich nichts weiter zu beachten. Den Wurzelballen kurz wässern und dann direkt ins Beet pflanzen.

  • Akeleien passen in ein Staudenbeet, tuffweise zwischen andere Stauden gesetzt, am besten zwischen solche, die erst später im Jahr zur Hochform auflaufen. So wird das vergilbende Laub der Akelei dann gut verdeckt.
  • Gute Begleitpflanzen sind also Astilben, Herbst-Anemonen, Eisenhüte, Silberkerzen, Funkien und Farne.
  • Jungpflanzen ab Frühjahr ins Beet setzen
  • Pflanzabstand 25 bis 30 cm.

Gießen und Düngen

Während der Blüte ist ausreichend Wasser recht wichtig. Auch Dünger hilft dann, viele und große Blüten hervorzubringen. Ansonsten ist nicht viel zu tun. Die Pflanzen kommen meist recht gut alleine übers Jahr.

  • Nach dem Pflanzen muss gut gewässert werden, bis zum Anwachsen, am besten die ersten drei Monate.
  • Düngen mit Kompost oder Laubmulch ist ideal, denn das sorgt für Humus, der dringend benötigt wird. Außerdem wird so für leicht feuchtes Erdreich gesorgt.
  • Ansonsten wird kein Dünger benötigt. 

Schnitt

Wenn die verblühten Blütenstände entfernt werden, gibt es in der Regel eine Nachblüte im Herbst. Besser ist aber, die Pflanzen nach der Blüte bodennah abzuschneiden. Dann treibt sie noch einmal richtig durch. Wer im Sommer oder Herbst nach der Blüte nicht geschnitten hat, sollte das im zeitigen Frühjahr tun, bei Austriebsbeginn. Auch dann etwa handhoch abschneiden.

Überwintern

Akelei Aquilegia Akeleien sind ausreichend winterhart. Zwar gibt es Unterschiede in der Winterhärte, aber sie schaffen alle mindestens –20 bis –25° C, das ist in unseren Breiten eigentlich ausreichend. Sollten die Pflanzen im Frühjahr nicht wieder austreiben, liegt das in der Regel nicht am Winter, bzw. am Frost.

Vermehren

Die Akelei vermehrt sich leicht durch Selbstaussaat. Das kann zur Plage werden. Außerdem ist die Selbstaussaat oft nicht erwünscht, da sich Akeleien leicht verkreuzen und Sämlinge oft aufspalten. Will man die Sorte also rein halten, müssen die Samenstände vor dem Reifen entfernt werden. Das ist zugleich auch gut für die Mutterpflanze, die nicht so geschwächt wird. Sie ist dadurch langlebiger.

  • Samen müssen nicht behandelt werden.
  • Ausgesät wird im Frühjahr (Februar bis Mai)
  • Am besten Aussaaterde verwenden (keimfrei)
  • Samen 3 bis 5 mm mit Erde bedecken
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Hell stellen, aber ohne direkte Sonne
  • Keimung bei Temperaturen zwischen 17 und 20°C.
  • Keimlinge besser schattig stellen
  • Später langsam an die Sonne gewöhnen
  • Erst nur Abend- und Morgensonne
  • Pikieren bei 5 cm Höhe
  • Auspflanzen immer erst nach den Eisheiligen
  • Ausnahme – die Kaltkeimersorten wie A. chrysantha. Da stellt man die Anzuchtgefäße nach der Aussaat 4 Wochen in das Gemüsefach im Kühlschrank.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind nahezu unbekannt. Auftreten kann Mehltau. Das ist dann aber ein deutliches Zeichen für Probleme. Die Pflanze stand dann entweder zu nass oder aber auch zu trocken und zu heiß.

Akelei Aquilegia Als Schädlinge treten vor allem Wollläuse und die Akelei-Gallmücke auf.

  • Wollläuse – überziehen die Pflanze mit einem watteähnlichen Netz und saugen an den Blättern, Trieben und Stängeln. Ähnlich wie Blattläuse gelangen so schädliche Substanzen in die Pflanze. Sie wird geschwächt und krankheitsanfällig. Wollläuse lassen sich manchmal abduschen. Andererseits kann man sie manuell entfernen.
  • Akelei-Gallmücke – befällt besonders gern frische Knospen – diese müssen sofort abgeknipst und im Restmüll entsorgt werden.
  • Blattwespenraupen – befallene Pflanzenteile abschneiden

Fazit
Die Akelei ist eine interessante Pflanze. Ich gebe zu, ich fand sie bis jetzt auch noch nicht sonderlich interessant, musste mich nach der Recherche zu diesem Text eines Besseren belehren lassen. Ich selbst habe eine Akelei im Garten, die ist von den Nachbarn herübergewandert und ich habe sie gewähren lassen, weil sie farblich passt. Nun ist meine Neugier aber geweckt und ich werden mir ganz sicher zwei, drei verschiedene Sorten zulegen. Es gibt so tolle Farben, Formen und Farbkombinationen, das will ich sehen. Beim Gärtner meines Vertrauens bekommt man meist nur die klassischen Sorten. Will man etwas ausgefalleneres, muss man in der Regel auf das Internet zurückgreifen. Da ist fast alles möglich. Ich habe die Sorten, die mir vorschweben, jedenfalls dort gefunden und werde sie im Frühjahr ordern. Einige Internet-Gärtnereien sind ja sehr zuverlässig, was ihre Pflanzen und den Transport anbelangt. Ich habe da schon gute Erfahrungen gemacht, vor allem mit solchen, die sich auf wenige Arten spezialisiert haben. Die sind eigentlich am besten. Ich werde mir also mehr Akelei in den Garten holen.