Zu dem imposanten Gewächs, das auch als Pfeilblatt oder Tropenwurz bezeichnet wird und zur Familie der Araceae gehört, werden bis zu 70 unterschiedliche Arten gezählt. Alocasia bilden sehr dekorative Blätter in zahlreichen unterschiedlichen Variationen aus. Allerdings ist für die Kultivierung des exotischen Gewächses etwas Erfahrung nötig, um dem Pfeilblatt optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.
Standort und Boden
Grundsätzlich sollte das Pfeilblatt während des ganzen Jahres an einem hellen und halbschattigen Standort stehen. Direkte Sonneneinstrahlung wird von der Pflanze nicht vertragen; lediglich ein wenig Morgen- und Abendsonne kann zugelassen werden. Es ist außerdem durchaus möglich, dass die Alokasie nach einer optimalen Eingewöhnungszeit auch an einen sehr schattigen Platz verbracht wird.
Tagsüber fühlt sich die Alokasie bei 22°C am wohlsten, während nachts oder im Winter Temperaturen bis 18°C vertragen werden. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ist es durchaus möglich, das Pfeilblatt kurzfristig auch bei 15-16°C zu überwintern. Für ein optimales Gedeihen des Gewächses ist eine hohe Luftfeuchtigkeit ganz besonders wichtig. Zu diesem Zweck sollte das Pfeilblatt täglich mit feinem Wasser besprüht werden. Es hat sich darüber hinaus als sinnvoll erwiesen, die Alokasie in eine mit Wasser gefüllte Schale auf Kieselsteine zu stellen. Besonders gut lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit Hilfe einer Pflanzenvitrine oder eines geschlossenen Blumenfensters erreichen und kontrollieren. Alternativ kann auch ein Luftbefeuchter aufgestellt werden; allerdings sollte in diesem Fall vor dessen Einsatz die aktuelle Raumfeuchte gemessen werden. Auch wenn sich eine hohe Luftfeuchtigkeit als vorteilhaft für das Wachstum des Pfeilblattes erweist – liegt die Raumfeuchte langfristig über 50%, steigt auch die Gefahr der Schimmelbildung. Aus diesem Grund lohnt es sich, zwischendurch immer wieder einmal die Raumfeuchte zu überprüfen.
Als optimaler Standort, der sowohl ausreichend Helligkeit und Wärme als auch ausreichend Luftfeuchtigkeit bietet, eignet sich ein warmes Gewächshaus oder ein Winterarten. Doch das Gewächs gedeiht auch an einem Platz in der Wohnung, an dem sowohl hohe Temperaturen als auch eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen. Optimale Temperaturen werden beispielsweise häufig hinter einem südlich liegenden Fenster erreicht.
Neben dem idealen Standort sollte auch auf die optimale Zusammensetzung des verwendeten Pflanzensubstrates geachtet werden, dass bei der Kultivierung des Pfeilblattes zum Einsatz kommt. Die Erde sollte bestimmte Eigenschaften erfüllen:
- leicht saurer pH
- locker
- stark humos
- feucht
Eine optimale Mischung kann aus Lauberde, einem Torfersatz und einem kleinen Anteil Sphagnum-Moos hergestellt werden. Alternativ eignet sich Substrat, das aus Tongranulat und Kakteenerde hergestellt wird. Um die Verschiebung des pH-Wertes in den leicht sauren Bereich zu erreichen, können neben Torfmoos auch sauer eingestellter Kompost bzw. Spezialdünger verwendet werden.
Gießen, Düngen und Umtopfen – Pflege-Anleitung
Das Pfeilblatt muss für ein optimales Wachstum während des ganzen Jahres mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Im Sommer die Erde gleichmäßig feucht halten. Dabei sollte die Bodenfeuchte stets gleichmäßig gehalten werden. Für die Bewässerung kommt kalkarmes, weiches Wasser zum Einsatz; vorzugsweise wird Regenwasser oder aber Mineralwasser verwendet. Nach dem Gießen wird überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernt; Staunässe schadet dem Gewächs und kann zur Ausbildung von Wurzelfäule führen. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit sollte die Pflanze zwischendurch immer wieder besprüht werden. Während der Wintermonate benötigt die Pflanze insgesamt weniger Feuchtigkeit. Allerdings muss auch in der kalten Jahreszeit grundsätzlich darauf geachtet werden, dass der Ballen niemals vollständig austrocknet.
Zur optimalen Pflege des Pfeilblattes gehört auch eine gezielte Düngung. Im Abstand von zwei Wochen kann dem Gewächs ein hochwertiger Grünpflanzendünger in halber Konzentration zugefügt werden, der mit dem Gießwasser ausgegeben wird. Die Versorgung mit Nährstoffen ist während des ganzen Jahres möglich.
Hat das Pfeilblatt eine gewisse Größe erreicht und wächst über den Topf hinaus, hat es sich bewährt, die Pflanze umzusetzen. Als optimaler Zeitpunkt für diese Maßnahme präsentiert sich der Februar oder März. In jedem Fall sollte das Umtopfen vor der Sommersaison abgeschlossen sein.
Pflanzen und Vermehren
Die Alokasie wird nach dem Kauf in einen Topf mit vorbereitetem Substrat gegeben und gut angegossen. Um Staunässe innerhalb des Topfes zu vermeiden, hat es sich als sinnvoll erweisen, eine leistungsfähige Drainage auszulegen, die beispielsweise aus einer Kiesschicht besteht.
Alocasia können mit Hilfe unterschiedlicher Methoden vermehrt werden:
- durch Teilung des Rhizoms
- mit Hilfe von Ausläufern
- mit Samen
Besonders einfach gelingt die Vermehrung über Teilung. Zu diesem Zweck wird das Rhizom in mehrere sehr kurze Stücke geteilt. Für diese Maßnahme ist ein scharfes Messer zu verwenden, damit keine faserigen Bruchstücke entstehen. Anschließend müssen die einzelnen Stücke etwas antrocknen, bevor sie in einen Topf gepflanzt werden. Als Anzuchtsubstrat eignet sich ein Gemisch aus Torf und Sand.
Krankheiten und Schädlinge
Beim Pfeilblatt werden auftretende Erkrankungen häufig durch Pflegefehler ausgelöst. So kann beispielsweise eine Überwässerung, die zu Staunässe führt, das Risiko von Wurzelfäule erhöhen. Dann verfärben sich die Blätter gelb und werden insgesamt fahl. Häufig ist auch eine fehlende Drainageschicht für die Bildung von Staunässe verantwortlich; alternativ sollte das Substrat auf Durchlässigkeit überprüft werden. Manchmal handelt es sich bei Verfärbungen jedoch auch einfach um alte Blätter, die abgeschnitten werden können. Sind die Blätter allerdings besonders am Rand braun gefärbt, ist meist eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit das Problem. Insgesamt braune Blätter können jedoch auch auf fehlende Bodenwärme hinweisen, die besonders während der kalten Jahreszeit problematisch sein kann.
- fleckige und vergilbte Blätter
- Honigtau auf den Blattoberseiten
- Auffliegen der Fliegen bei Berührung der Pflanze
Als präventive Maßnahme hat es sich bewährt, häufig zu lüften und im Gewächshaus gegebenenfalls Schlupfwespen oder Spinnen einzusetzen. Darüber hinaus haben sich auch Gelbtafeln als sinnvoll erwiesen. Bei starkem Befall ist ein nützlingsschonenedes Insektizid einzusetzen.
Auch Spinnmilben treten bei der Alokasie gehäuft auf. Als Schadbild präsentieren sich ab dem Frühjahr zahlreiche helle winzige Pünktchen auf den Blättern, die wie gesprenkelt erscheinen. Die Saugstellen wirken durch das Eindringen der Luft silbrig verfärbt und verschmelzen später zu bronzefarbenen Flecken. Schließlich fallen die Blätter ab. Bei starkem Befall sind an der Pflanze oft zusätzlich feine Gespinste erkennbar. Auch hier eignet sich als Präventivmaßnahme häufiges Lüften sowie eine ausreichende Bewässerung bei Trockenheit. Außerdem kann sich der Einsatz von Laufkäfern lohnen. Notfalls können auch Insektizide auf Rapsölbasis verwendet werden.
Verschiedene Arten
Zu den bekanntesten und beliebtesten Arten des Pfeilblattes gehört die Alocasia sanderiana, die auch als „Schönheit von den Philippinen“ bezeichnet wird. Das sehr dekorative Gewächs entwickelt nur sehr kurze Triebe mit großen hängenden Blättern, die einen metallischen Glanz zeigen. Die Blattadern sind in einem stechenden Weiß gehalten und fallen dem Betrachter sofort ins Auge. Das Gewächs ist in unterschiedlichen Farbnuancen erhältlich.
Häufige Verwendung finden auch die beiden Arten Alocasia lowii aus Borneo und Alocasia veichii, die dreieckig zugespitzte Blätter von dunklem Grün zeigen. Die Blattaderung ist in einem olivgrünen Ton gehalten; Alocasia lowii zeigt diese Farbe im gesamten Blattgrund.
Ist eine Pflanze mit besonderer Färbung erwünscht, sollte man zur Alocasia metallica greifen. Die Blattoberseiten dieser Art zeigen bronzefarbene Farbnuancen und präsentieren gleichzeitig einen feinen metallischen Schimmer. Die Blattadern weisen eine dunklere Färbung auf als die Blätter, wobei die Unterseite der Blätter eine kräftige Einfärbung zeigt. Auch die Form bietet eine Besonderheit: So sind die bis zu 40cm großen Blätter zu einem herzförmig-ovalen Gebilde zusammengefasst, wobei deren untere Lappen fast zusammengewachsen sind.
Eine Besonderheit unter den Alokasien stellt die Alocasia macrorrhizos dar, die auch „Riesenblättriges Pfeilblatt“ oder „Riesen-Taro“ genannt wird. Es handelt sich hierbei um eine mehrjährige Staude, die bis zu 2m groß werden kann und im Wintergarten zur Erzeugung einer tropischen Atmosphäre verwendet werden kann, da die Pflanze in ihrer Gesamtheit eine gewisse Ähnlichkeit mit Palmen aufweist.
Alle Arten können auf die gleiche Weise gepflegt werden und unterscheiden sich in ihrem Anspruch nur wenig voneinander.
Fazit
Das Pfeilblatt gehört zu den schönsten Blattschmuckgewächsen, die in unseren Breiten kultiviert werden können. Die Pflege des recht anspruchsvollen Gewächses setzt jedoch eine gewisse gärtnerische Erfahrung voraus; erfahrene Hobbygärtner können sich jedoch bei optimaler Haltung lange an den dekorativen Blättern der Alokasie erfreuen.