Beerenobst ist sehr beliebt in den hiesigen Gärten. Dies hat verschiedene Gründe. Denn es kann direkt vom Strauch gepflückt von der Hand in den Mund genascht werden. Zudem ist für große Obstbäume in vielen Gärten gar kein Platz und die Alternative ist ein Strauch mit Beeren. Himbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren sind alte Beerensorten und standen bereits bei unseren Großeltern im Garten doch heute erobern auch viele für uns neue Sorten den Markt.
Beerenobst
Für alle Beerensorten, ob alte oder neue gilt, sie sind recht pflegeleicht und lassen sich leicht in jedem Garten anbauen. Für eine Kultivierung spricht auf jeden Fall, dass die meisten Beerensorten an der Obst- und Gemüsetheke entweder nicht erhältlich sind und wenn doch, dann meist doch recht teuer und nur in kleinen Mengen. Wer weiß, wie die ein oder andere alte und auch neue Beerenfrucht angebaut wird, welche Erde sie benötigt und welcher Standort der richtige ist, kann sich jedes Jahr wieder erneut über eine reichhaltige Ernte freuen. Die Früchte können meist roh genossen oder zu schmackhaften Marmeladen, Säften oder sogar Likören verarbeitet werden. Die folgende Liste gibt Aufschluss über verschiedene alte und neue Beerensorten sowie eine kurze Anleitung zur Pflege.
Alte Beerensorten
Zu den alten Beerensorten gehören alle die, die bereits schon aus dem Garten der Großeltern bekannt sind und die in den hiesigen Breitengraden schon immer kultiviert werden. Manche hiervon werden jetzt wieder neu entdeckt, wie zum Beispiel die Stachelbeeren, andere begleiten uns bereits von der Kindheit bis heute.
Brombeeren (Rubus fruticosus)
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- auf der gesamten Erde verbreitet
- dunkelrote Beerenfrüchte im August
- starker Wuchs
- jährlicher Rückschnitt
- sonniger Standort bringt bessere Ernte
- Boden kalkarm, humos und durchlässig
- im Frühjahr mit Kompost düngen reicht aus
- regelmäßig gießen und mulchen
- winterhart
Erdbeeren (Fragaria)
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- seit dem 18. Jahrhundert hier kultiviert
- ursprünglich aus Chile und Nordamerika
- mehrjährige Staudenpflanzen
- vollsonniger Standort
- windgeschützt
- humoser, lockerer, tiefgründiger Boden
- schwach sauer
- Dünger für Erdbeeren nutzen
- ausreichend gießen nicht austrocknen lassen
Himbeeren (Rubus Ideaus)
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- heimische Frucht
- heute werden meist Kultursorten angebaut
- rote, schmackhafte Früchte
- Erntezeit unterschiedlich je Sorte
- sonniger und windgeschützter Standort
- lehmiger, tiefgründiger, humoser Boden
- mulchen, um feuchten Boden zu erhalten
- gibt gleichzeitig Nährstoffe ab
- regelmäßig wässern und düngen
Holunderbeere (Sambucus)
- Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
- auch Fliederbeere oder Hollerstrauch
- schwarze (Sambucus nigra) und rote (Sambucus racemosa)
- schwach giftig (Sambucin)
- daher nicht roh verzehren
- eignen sich für Marmelade, Sirup, Saft oder Likör
- verarbeitet sehr gesund
- frischer, leicht feuchter humoser Boden
- halbschattiger Standort
- mäßig gießen und düngen
Jostabeeren (Ribes x nidigrolaria)
- Kreuzung aus Stachelbeere und Schwarzer Johannisbeere
- auch Josta oder Jochelbeere
- seit 1922 kultivierbar
- Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
- im Juli violett-schwarze Früchte
- ähneln den Johannisbeeren
- geschützter, sonniger bis halbschattiger Standort
- humoser und tiefgründiger Boden
- Düngen im März mit Kompost und Hornspänen
- Boden feucht halten, Staunässe vermeiden
Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea)
- Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
- auch Riffelbeeren, Kronsbeeren oder Fuchsbeeren
- Pflanze wird auch Wilder Buchs genannt
- meist als Wildbeeren gesammelt
- selektierte Kulturformen für den Garten
- Früchte im September nach zweiter Blüte
- roh aufgrund von Säure nicht genießbar
- sonniger bis halbschattiger Standort
- saurer, humoser, feuchter und lockerer Boden
- regelmäßig gießen und düngen
Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum)
- Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
- viele verschiedene Sorten
- von früh bis spät erntereif
- große und kleine Beeren
- alle saftig mit leicht säuerlichem Aroma
- halbschattiger bis sonniger Standort
- kann auch als Hecke kultiviert werden
- lockerer, durchlässiger Boden
- regelmäßig gießen und düngen
- im Frühling vor Nachtfrösten schützen
Sanddornbeere (Hippophae rhamnoides)
- heimische Wildpflanze
- Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)
- karger, sandiger, feuchter Boden
- sonniger Standort
- gute Windfestigkeit
- sehr salztolerant
- es muss weder gegossen noch gedüngt werden
- orange Früchte nur an weiblichen Pflanzen
- Ernte von August bis September
- kann roh verzehrt werden
Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum)
- Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
- ursprüngliche Heimat Nord- bis Mitteleuropa
- viele verschiedene Sorten
- dunkelrote bis schwarze Früchte
- Früchte können lange am Strauch verbleiben
- sollten bis Ende August abgeerntet werden
- nicht so sauer wie rote Beeren
- können roh genascht werden
- sonniger bis halbschattiger Standort
- regelmäßig düngen und gießen
Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)
- eigene Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
- Heimat Nordafrika, Asien und Europa
- viele neue Sorten gezüchtet
- alte Sorten besitzen viele Stacheln
- Früchte schmecken säuerlich frisch
- Farben von hellgrün bis rot
- feuchter, frischer, humoser Boden
- halbschattiger Standort
- im Frühjahr vor spätem Frost schützen
- gute Bewässerung und ausreichende Düngung
Weiße Johannisbeeren (Ribes sativa)
- Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
- wurde früher zur Produktion von Wein kultiviert
- Beeren besitzen durchscheinende Schale
- weiß bis rosa, je nach Sorte
- Fruchtreife ab Mitte Juli
- Geschmack mild bis säuerlich mit viel Aroma
- Früchte können roh genossen werden
- halbschattiger bis sonniger Standort
- durchlässiger, humoser Boden
- regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben
Neue Beerensorten
Viele der hier vorgestellten neuen Beerensorten kommen aus fremden Ländern, wie zum Beispiel Amerika und werden auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter. So gibt es viele neue Kultsorten, die in der neuen Küche nicht mehr fehlen dürfen. Andere wiederum sind eigentlich alte Beeren, die es schon lange als Wildbeeren in den hiesigen Breitengraden gibt, jedoch erst jetzt für die Kultivierung im eigenen Garten entdeckt wurden.
Andenbeere (Physalis)
- ursprünglich aus den Anden in Chile und Peru
- Nachtschattengewächse
- Gattung der Blasengewächse (Colutea)
- auch als Kapstachelbeeren bekannt
- verwandt mit unseren heimischen Tomaten
- nicht winterhart
- orange-gelbe Früchte in Hüllen aus Pergament
- süß-säuerliches Aroma erinnert an Stachelbeeren
- schützter, vollsonniger Standort
- lockerer, frischer und feuchter Boden
Cranberry (Vaccinium macrocarpon)
- deutscher Name Großfrüchtige Mohnbeere
- auch Kranbeere, Kranichbeere oder Kulturpreiselbeere
- Heimat Nordamerika
- Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
- leuchtend rote Früchte im Oktober erntereif
- sehr sauer
- sät sich selbst aus
- kalkarmer, leicht saurer humoser Torfboden
- sonniger, windgeschützter Standort
- benötigt viel Wasser und Dünger
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
- auch als Blaubeere bekannt
- gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
- wachsen wild im Wald, können gepflückt werden
- für den Garten Kultur-Heidelbeere wählen
- aus der amerikanischen Blaubeere (Vaccinium corymbosum) weiterentwickelt
- intensives Aroma
- große blaue Früchte
- durchlässiger, humoser, sandiger und mooriger Boden
- sonniger Standort
- immer ausreichend wässern
Honigbeere (Lonicera kamtschatica)
- Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
- Heimat ostsibirische Halbinsel Kamtschatka
- auch als Blaue Honigbeere oder Maibeere bekannt
- hell- bis schwarzblaue Früchte sind essbar
- erste Reifezeit im April
- süß und leicht aromatisch
- sehr winterhart und robust
- verträgt fast jeden Boden
- halbschattiger bis sonniger Standort
- genügend gießen und düngen
Lachsbeere (Rubus spectabilis)
- beheimatet im Nordwesten Amerikas
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- gehört zur Gattung der Himbeeren
- auch als Pracht-Himbeere bekannt
- Blüten erinnern an die englischen Rosen
- daher auch Himbeerrose
- gleichzeitig Zier- und Nutzpflanze
- Früchte saftig, süß und himbeerähnlich
- sonniger, warmer Standort
- humose und nährstoffreiche Erde
Loganbeere (Rubus x loganobaccus)
- Kreuzung aus Himbeer- und Brombeersorte
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- weit verbreitet in Amerika
- entstand durch Zufall im Jahr 1881
- längliche rote Früchte, ähnlich der Himbeere
- ideales Klima in Weinanbaugebieten
- halbschattiger Standort ohne direkte Mittagssonne
- kalkarmer, humoser, trockener, frischer Boden
- wenig gießen, verträgt Trockenzeiten
- im Frühjahr für Austrieb düngen
Moltebeere (Rubus chamaemorus)
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- auch Torf- oder Multbeere, Cloud- oder Nordic Berry
- auch als Lapplands Gold bekannt
- ursprüngliche Heimat Nordeuropa
- Beeren im Handel sehr teuer
- wilde Früchte dürfen nicht gesammelt werden
- lichter Schatten unter Bäumen idealer Standort
- vermooste, saure, humose und feuchte Erde
- verträgt weder Kalk noch Salz
- mit Dünger für Rhododendren versorgen
Rote Maulbeere (Morus Rubra)
- beheimatet in Nordamerika
- auch unter amerikanische Maulbeere bekannt
- sehr hoher Wuchs
- Zier- und Obstbaum
- wohlschmeckende, süße und saftige Früchte
- erntereif im Sommer
- sonniger Standort
- nährstoffreicher, feuchter Boden
- in heißen Perioden gießen
- im Frühjahr mit Kompost düngen
Schisandra Beere (Schisandra chinensis)
- auch Wu Wie Zi Beeren („Beere der fünf Geschmäcker“)
- ursprünglich in China beheimatet
- sattrote Blätter
- knallrote Früchte
- Fruchttrauben ähneln Johannisbeeren
- Geschmack zwischen salzig, scharf, bitter und süß
- sonniger Standort ohne direkte Mittagssonne
- torfige, sandige, durchlässige leichte Erde
- zweimal im Jahr düngen
- regelmäßig gießen
Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus)
- junge Kreuzung aus Him- und Brombeeren
- Heimat Schottland
- Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
- Früchte ähneln den Himbeeren
- aromatisch, fruchtig süß
- hohe Ernteergebnisse
- halbschattiger bis sonniger und warmer Standort
- durchlässiger, humoser, leicht feuchter Boden
- in trockenen Perioden ausreichend wässern
- regelmäßig im Frühjahr düngen