Die Ambrosia ist eine eher unauffällige Pflanze. Eine von vielen, die mit Vorliebe die Straßenränder säumen. Doch wo sie gedeiht, ist die Luft wochenlang mit ihren Pollen angereichert. Diese lösen heftige Allergien aus. Vielerorts wurde der Ambrosia artemisiifolia deswegen der Kampf angesagt. Jedes entdeckte Exemplar soll herausgerupft werden, sei es noch so klein. Doch was sind die eindeutigen Erkennungsmerkmale dieser gefürchteten Pflanze?
Allgemeine Hinweise
Die Ambrosia-Pflanze wird botanisch korrekt als Ambrosia artemisiifolia bezeichnet. Sie ist aber auch unter folgenden Namen bekannt: Beifußblättrige Traubenkraut, Beifuß-Traubenkraut, Beifuß-Ambrosie, Traubenkraut, Aufrechtes Traubenkraut, Wilder Hanf, Ragweed (englischer Name). Sie ist ein sog. Neophyt, weil sie keine hier beheimatete Pflanze ist, sondern vor langer Zeit aus Amerika eingewandert ist. Sie ist vermehrungsfreudig und erobert hierzulande immer größere Flächen.
Mögliche Fundorte für die Ambrosia
Wer die Ambrosia-Pflanze in der Natur auffinden und bestimmen möchte, sollte sich nicht nur mit ihren Erkennungsmerkmalen vertraut machen. Er sollte auch mögliche Plätze kennen, an denen sich dieser Allergieauslöser mit Vorliebe ansiedelt:
- Ambrosia-Pflanze wächst an Straßenrändern
- entlang der Bahndämme
- auf Baustellen und Schutthaufen
- in Kiesgruben
- doch auch in Gärten
- meist in der Nähe von Vogelfutterplätzen
Vegetationszeit der Ambrosia artemisiifolia
Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei Ambrosia artemisiifolia
um eine einjährige Pflanze handelt, die im Frühjahr bis Sommer keimt und im Winter wieder eingeht. Das bedeutet, dass im Frühjahr eher nach kleinen Ambrosiapflänzchen Ausschau zu halten ist und zum Herbst hin stattliche Exemplare auf ihre Entdeckung warten.
Wuchs
Je nach Wetterlage keimt das Beifußblättrige Traubenkraut schon im April. Es können aber auch bis zum Sommer weitere Samen keimen. Zu Beginn ist klar, dass die Ambrosia-Pflanze noch sehr klein ist. Welche Größe sie bis zum Sommer erreicht, hängt sehr stark mit ihrem Standort bzw. der Bodenbeschaffenheit zusammen.
- Wuchshöhe kann sehr unterschiedlich ausfallen
- unter guten Bedingungen wird sie sehr hoch
- kann eine Höhe von 1,8 m erreichen
- unter ungünstigen Bedingungen bleibt sie klein
- Exemplare um die 10 cm sind durchaus üblich
- die Pflanze verzweigt sich stark
- wirkt dennoch luftig und leicht
Stängel
Dieser Allergie-Auslöser verfügt über robuste Stängel, die sich zudem stark verzweigen. Sie sind komplett behaart. Die Grundfarbe ist Grün, allerdings ist bei genauem Hinsehen ein rötlicher Hauch nicht zu übersehen. Dieser ist stärker, je sonniger die Pflanze steht. Der Stängel ist rund und ausgefüllt.
Blätter
Für das Bestimmen der Pflanze ist die Form ihrer Blätter ein wichtiger Anhaltspunkt.
- die Färbung ist beidseitig sattgrün
- die Blattadern treten weiß bis grünweiß hervor
- die Länge beträgt zwischen 5 und 15 cm
- die Blätter haben einen langen Stiel
- sie sind gefiedert
- die Lappen sind bis zum Blattstiel eingeschnitten
- jeder Lappen ist seinerseits mehrmals tief eingeschnitten
- Blätterform kann leicht variieren
- in Abhängigkeit von Art, Standort, Entwicklungsstadium und Größe
- im Jungstadium der Pflanze sind die Blätter gegenständig angeordnet
- in etwa bis zum sechsten Blattpaar
- später sind sie wechselseitig platziert
- sie duften nicht angenehm
Blüten
Der Allergie-Auslöser blüht von Juli bis Oktober. Da sich die Ambrosia artemisiifolia ausschließlich über Samen reproduziert, blüht sie reichlich. Anhand der Blüten lässt sie sich leicht bestimmen. Die Zeit von August bis September ist die Hauptzeit, wann mit den Pollen zu rechnen ist. Sich ihr in dieser Zeit zu nähern, ist für Allergiker nicht zu empfehlen. Eine einzelne Ambrosia-Pflanze soll bis zu einer Milliarde davon produzieren. Sie gehört zu den einhäusigen Pflanzen. Das heißt, dieselbe Pflanze bildet sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Allerdings an unterschiedlichen Stellen der Pflanze.
Männliche Blüten und Pollen
- Blütenstände befinden sich an Stängelspitzen
- kleine Einzelblüten bilden eine aufrechte Traube
- jeweils 5 bis 10 cm lang
- die Blüten sitzen in umgekehrten Fruchtbechern
- diese ähneln kleinen Glöckchen
- sie sind grün-gelblich gefärbt
Weibliche Blüten und Samen
- werden in geringerer Anzahl gebildet
- sie sitzen in den Blattachseln
- meist unterhalb der männlichen Blüten
- in der Regeln jeweils nur eine Blüte pro Blattachsel, selten bis zu sieben
- Blüten haben die Form eines Knäuels
- sie haben keinen Stiel
- jede weibliche Blüte enthält eine Frucht
- diese hat stumpfe Höcker und ist ca. 3-4 mm groß
- darin sind glockenförmige Samen enthalten
- auch der Samen haben kleine Höcker
Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen
Viele heimische Pflanzenarten haben gefiederte Blätter. Nicht alle von ihnen sind für uns Menschen gefährlich. Viele sind sogar nützlich. Bevor die Pflanzen ihre typischen Blüten zeigen, können sie auf den ersten Blick leicht für Ambrosia artemisiifolia gehalten werden. Folgende Arten werden oft mit dem Allergie-Auslöser verwechselt:
- Ackerfrauenmantel
- Gemeine Schafgarbe
- Hundskamille
- Hundspetersilie
- Wermut
- verschiedene Beifußarten
- Wilde Möhre
- Raukenblättriges Kreuzkraut
- Jakobskreuzkraut
- Studentenblume
- Gemeiner Rainfarn
- Eisenkraut