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Apfelquitte und Birnenquitten: 5 Unterschiede

Apfelquitte und Birnenquitte
Quelle: manfred.sause@volloeko.de, KonstantinoplerApfelquitte980, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0 und manfred.sause@volloeko.de, PortugiesischeBirnenquitte973, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Wer im eigenen Garten einen Quittenbaum pflanzen will, muss zunächst eine Wahl treffen. Soll es eine Apfelquitte oder Birnenquitte sein? Bei dieser Frage sind die meisten Gartenbesitzer ratlos, denn kaum jemand kennt die Unterschiede. Und es gibt einige! Sie sollten aber zugleich auch wissen, was Sie später mit den vielen Früchten anfangen wollen. Dann ist die anstehende Entscheidung leicht gefällt.

Quitte: Apfel oder Birne?

Die Quitte, bot. Cydonia oblonga, gehört heutzutage eher zu den vergessenen Obstsorten. Viele halten sie gar für eine Kreuzung aus Apfel und Birne. Die Bezeichnungen Apfelquitte und Birnenquitte unterstreichen diese Vermutung. Doch so ist es nicht!

  • die Quitte ist eine eigenständige Gattung
  • aus der Familie der Rosengewächse
  • auch Apfel und Birne gehören zu dieser Familie
  • sie sind alle drei miteinander verwandt
  • dennoch gibt es viele wahrnehmbare Unterschiede

Unterschiede

Quitte, Apfelquitte, Birnenquitte
Quittenbaum

Die Gattung Quitte bietet uns verschiedene Sorten an. Jede von ihnen wird entweder den Apfelquitten oder Birnenquitten zugeordnet. Beide haben als Baum einen hohen Zierwert für den Garten und unterscheiden sich nicht wirklich im Aussehen. Doch letztendlich kommt es uns auf ihre Früchte an. Diese unterscheiden sich in vielen Punkten, die wir nachfolgend näher beleuchten werden:

  • Aussehen der Früchte
  • Fruchtfleisch
  • Geschmack
  • Eignung für den Rohverzehr
  • Verwendung in der Küche

Aussehen erinnert an Apfel oder Birne

Der erste Unterschied, der bei der Gegenüberstellung der Früchte sofort ins Auge fällt, ist ihre Form. Die Apfelquitte bringt eine eher runde Frucht hervor, die an einen Apfel erinnert. Die Birnenquitte dagegen läuft zum Stiel hin länglich zu und ähnelt damit der Birne. Dieser Formunterschied hat zur Namensgebung geführt, auch wenn die Quitte mit ihrem Gelbton so gar nichts mit einer Birne und schon gar nicht mit einem Apfel gemein hat.

Die Beschaffenheit von Fruchtfleisch

Portugiesische Birnenquitte
Portugiesische Birnenquitte; Quelle: manfred.sause@volloeko.de, PortugiesischeBirnenquitte971, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Das Fruchtfleisch beider Quittenarten ist in seiner Konsistenz fester, als wir es von Birne und Apfel kennen. Deswegen wird es selten roh verzehrt. Doch auch bei der Verarbeitung lässt sich leicht feststellen, dass sich beide Arten unterscheiden.

  • das Fruchtfleisch der Apfelquitte ist trockener und härter
  • es ist von einer Menge Steinzellen durchsetzt
  • dadurch ist seine Verarbeitung schwieriger
  • die Birnenquitte bietet weicheres, aber nicht matschiges Fruchtfleisch
  • es enthält kaum Steinzellen
  • es ist saftig und ergiebig
  • die Verarbeitung ist einfacher

Feine Unterschiede im Geschmack

Herb und mild, das sind die zwei Stichworte, die die Früchte am besten beschreiben. Herb ist die Apfelquitte, mild die Birnenquitte. Doch die Entscheidung für eine Art ist damit nicht leicht gefällt. Denn die Apfelquitte ist nicht nur herb. Sie duftet intensiv und hat einen kräftigeren Geschmack, gilt daher als aromatischer. Den milden Geschmack der Birnenquitten empfinden viele Menschen dagegen als etwas fad. Sie duftet auch nur bescheiden.

Tipp: Die Sorte 'Konstantinopeler' gehört zu den aromatischen Apfelquitten. Sie trägt üppig und ist ein guter Pollenspender.

Eignung für den Rohverzehr

Konstantinopeler Apfelquitte
Konstantinopeler Apfelquitte; Quelle: Dietrich Krieger, Quitten-0014, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Nur wenige Menschen hierzulande trauen sich eine rohe Quitte zu essen, denn sie gilt weithin als ungenießbar. Doch das stimmt nicht ganz. Es ist die vergleichsweise harte Konsistenz des Fruchtfleisches, die den Rohverzehr so schwierig macht. Einfach reinbeißen wie bei einem Apfel geht bei der Quitte überhaupt nicht. Doch geschält und in feine Scheiben geschnitten duftet und schmeckt die rohe Quitte köstlich. Am einfachsten lassen sich die weichere Birnenquitten verspeisen, während die herben Apfelquitten eher etwas für Hartgesottene sind. Welche in Ihnen eher zu sagt, müssen Sie selbst für sich entdecken. Und überhaupt, ob Sie Ihnen roh schmecken. Von daher ist es keine schlechte Idee, die Früchte zu kaufen und zu probieren, bevor die Kaufentscheidung für eine Baumsorte fällt.

Tipp: Das Fruchtfleisch der Quitte sollte gründlich gekaut werden. Es schadet auch nicht, ein Glas Wasser griffbereit zu haben. Denn gelegentlich kann sie beim Schlucken ein Engegefühl im Hals verursachen, welches sich jedoch nach einem Wasserschluck sofort löst.

Verwendung in der Küche

Meist jedoch werden Apfelquitten und Birnenquitten in der Küche verarbeitet. Auch hier lassen sich zwischen beiden Arten Unterschiede feststellen:

  • Apfelquitten schmecken gut eingekocht als Kompott
  • die Birnenquitte kann besser entsaftet werden
  • kann auch zu Marmeladen verarbeitet werden
Hinweis: Unbeschädigte Früchte beider Arten lassen sich nach der Ernte bis zu zwei Monate im Kühlschrank lagern.