Wer gesund, fit und vital bleiben möchte, der setzt heutzutage auf die Kraft der Beeren. Die kleinen Alleskönner sorgen nämlich nicht nur für eine vitaminreiche Ergänzung auf jedem Speiseplan, sondern verschönern zusätzlich noch die Gartenanlagen mit ihren faszinierenden farblichen Schattierungen sowie ihrem überaus üppigen Wuchs. In ihrer Wirkungsweise hebt sich vor allem die Aroniabeere von allen anderen Beerenarten ab. Diese in unseren Breiten noch etwas unbekannte Heilpflanze, die wegen ihres Aussehens auch Apfelbeere genannt wird, verfügt über präventive sowie gesundheitsfördernde Eigenschaften und wartet gleichzeitig mit reizvollen Farbimpressionen auf, die dem Betrachter einen äußerst prächtigen Blickfang bieten und den Garten optisch gekonnt in Szene setzen.
Herkunft und Entdeckung
Beheimatet ist die Aronia-Pflanze ursprünglich im Osten Nordamerikas. Da sie raues Klima gewohnt ist und als wenig anspruchsvoll gilt, wächst sie an steinigen Hängen, in Sümpfen, an Steinufern von Gewässern sowie in trockenen Dünengebieten und galt den Ureinwohnern in der Winterzeit als vitaminreiche Nahrung. Bereits Anfang des 18. Jahrhundert wurde das Gewächs in Kanada sowie auch in den Vereinigten Staaten kultiviert. Im Jahre 1834 gelangte die Aronia-Pflanze zunächst nach Russland, wo sie als beliebtestes Exponat die botanischen Gärten verschönerte. Einige Jahre später begann die obstbauliche Nutzung der Aroniabeere in der damaligen UdSSR. Russische Züchter wussten bereits damals um die Wirkung der Beeren auf den Organismus des Menschen und versuchten sich an verschiedenen Kreuzungen. Andere Länder wie Bulgarien, die damalige Tschechoslowakei und DDR folgten und begannen ebenfalls mit dem Anbau.
Botanische Eckdaten und Merkmale
Die Aroniabeere gilt als Kernobstgewächs und zählt zu der Familie der Rosengewächse. Die immergrünen Sträucher beeindrucken mit ledrig-elliptisch wirkenden Laubblättern, die eine leichte Spitze sowie einen fein gesägten Rand besitzen. Die Blütenstände sind als schirmrispig zu bezeichnen und setzen sich aus bis zu zwanzig Blüten zusammen. Der Durchmesser der fünfzähligen, zwittrigen sowie radiärsymmetrischen Blüten beträgt 1 Zentimeter. Die Pflanze nennt 5 Kelchblätter sowie 5 Kronblätter ihr Eigen, die in ihrer Färbung von weiß bis hin zu rosa gehen können. Die apfelförmigen Beeren weisen äußerlich eine starke Ähnlichkeit mit Heidelbeeren auf, denn ihre Farbgebung wechselt von rot zu schwarz. In der freien Natur kann das Gewächs mitunter 15 Meter hoch wachsen. Die für den Gärtnerbedarf gezogenen Züchtungen wachsen hingegen eher als Strauch oder Halbstamm.
Perfektes Wachstum sichert ertragreiche Ernte
War die Aronia-Pflanze bis vor kurzem in unseren europäischen Gefilden noch völlig unbekannt, so hat sich ihre Heilkraft mit der Zeit herumgesprochen und es entstehen mancherorts regelrechte Aronia-Plantagen. Jeder, der schon einmal von der wunderbaren Wirkungsweise der Beeren gehört hat, möchte auch einmal in den Genuss davon kommen. Um eine ertragreiche Ernte in den Spätsommer- und Herbstmonaten zu erhalten, sollten im Vorfeld bei der Pflege und Aufzucht der Pflanze einige wesentliche Grundregeln zum Tragen kommen.
- sonniger bis halbschattiger Standort,
- beste Pflanzzeit ins Freie ist der Herbst,
- Pflanzung in Kübel ganzjährig,
- Düngung ist nicht erforderlich,
- liebt durchlässigen, humosen Boden,
- gießen nur in Trockenperioden erforderlich,
- Kübel oder Töpfe benötigen Winterschutz,
- Pflanzen im Freien sind winterhart.
Frische Ernte aus dem Garten
Auch wenn die Schale der Aroniabeere schon dunkelviolett schimmert, sagt dieser Zustand noch nichts über den Reifegrad der Beere aus. Abhängig von den klimatischen Bedingungen sowie der Lage liegt die Erntereife zwischen den Monaten August und September. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass manche Beeren einer Rispe schon überreif erscheinen, andere wiederum noch völlig unreif sind. Am besten gibt sich der Reifegrad zu erkennen, in dem man die Früchte einem Test unterzieht.
Dabei werden einige Beeren entweder gekostet oder mit dem Messer in der Mitte durchgeschnitten. Auf diese Weise ist erkennbar, ob das saftige Innere ebenfalls dunkelviolett gefärbt ist. Auch sollten die Früchte eine gewisse Süße aufweisen. Es ist aber durchaus denkbar, die Früchte bis in den Winter am Strauch hängen und reifen zu lassen. Da aber auch die Vögel die Aroniabeere zu schätzen wissen, benötigen die Sträucher in der futterarmen Jahreszeit einen Schutz in Form eines Netzes oder einer Gardine.
Nach dem Pflücken sollte die Aroniabeere schnell, wenn möglich innerhalb von 2 Wochen, verarbeitet werden. Im Kühlschrank hält sie sich etwas länger. Die Früchte können frisch verzehrt werden, allerdings mag nicht jeder den herbsäuerlichen Geschmack, der auf die beinhaltete Gerbsäure zurückzuführen ist.
Anspruchslose Pflanze für jeden Standort
Die Aronia-Pflanze gilt als äußerst anpassungsfähig. Sie kommt perfekt mit trockenen Untergrund zurecht, mag aber auch sauren, feuchten Boden. Für ein schönes gärtnerisches Gesamtbild ist es sinnvoll, das Gewächs in Gruppen anzupflanzen. Bei der Pflanzung sollte ein Abstand von anderthalb Meter eingeplant werden, denn das Gewächs kann einen beachtlichen Umfang sowie eine Wuchshöhe bis zu 1,80 Meter erreichen. Wer allerdings eine Heckenbepflanzung plant, der kann den Pflanzabstand bei 0,50 Meter belassen. Bei der Auspflanzung ins Freiland ist kein separater Winterschutz notwendig, da die Aronia-Pflanze auch mit tiefsten Minusgraden bestens zurechtkommt.
Wesentlich für einen perfekten Wuchs und eine ertragreiche Ernte ist der Standort. Dieser sollte sonnig sein und einen gut drainierten sowie feuchten Boden besitzen. Mit schattigen Plätzen hat die Aronia-Pflanze zwar auch keine Probleme, allerdings fällt die Ernte dann etwas magerer aus. Die Wurzeln der Sträucher graben sich sehr tief in den Boden ein, deshalb ist es ratsam, diesen vor dem Einpflanzen umzugraben oder gegebenenfalls etwas aufzulockern und etwas Sand unterzuheben. Um ein schnelleres Anwachsen zu fördern, sollte die Pflanze zu gewässert werden. Ansonsten kommt die Aronia auch ohne beziehungsweise mit einer sporadischen Bewässerung aus.
Eine Düngung ist größtenteils überflüssig, nur älteren Pflanzen kann mit einer Gabe Kompost wieder auf die Sprünge geholfen werden. Gegen raue Winde oder längere Frostperioden sind die Pflanzen gut gewappnet, sie vertragen sogar harte Winter mit Temperaturen bis – 20 Grad Celsius und mehr. Kübelpflanzen sollten im Winter allerdings mit Kokosmatten gegen die Kälte geschützt werden, dabei darf die Erde nicht erfrieren. Dies hätte sonst zur Folge, dass die Pflanze verdurstet und abstirbt.
Die richtige Schnitttechnik
In den ersten zwei Jahren reicht es völlig aus, der Aronia-Pflanze einen reinen Aufbauschnitt zu verpassen. Der Zuschnitt sollte immer mit einem scharfen Werkzeug erfolgen und kurz oberhalb einer Knospe beginnen. Erst mit dem Älterwerden des Gewächses kann es verjüngt und einzelne Triebe entfernt werden. Soll ein buschigeres Äußeres zum Tragen kommen, dann müssen lediglich die Grundtriebe eingekürzt werden. Ungefähr vier bis sieben Jahre sollten vergehen, bevor ein radikaler Rückschnitt erfolgt. Für dieses gärtnerische Vorhaben eignet sich am besten die Winterzeit. Allerdings muss man dann im darauffolgenden Frühjahr auf eine Blüte verzichten. Wer nicht auf die im Mai erscheinenden zarten Blüten verzichten möchte, sollte das Gewächs deshalb nur sacht auslichten. Die Aronia-Pflanze breitet sich aber nicht nur obenherum rasch aus, sondern auch in der Tiefe und gehört deshalb zu den sogenannten Starkwurzlern. Mit einer Wurzelsperre können die Wurzelausläufer erfolgreich in ihre Schranken verwiesen werden.
Erfolgreiche Vermehrung
Die Aronia besitzt selbstbefruchtende Blütenstände, doch auch zahlreiche Insekten sichern die Ausprägung eines überaus reichen Fruchtstandes. Die Vermehrung der Pflanzen kann über Samen erfolgen. Da diese Prozedur aber sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, wird auf die gängigere Art der Vermehrung durch Stecklinge zurückgegriffen. Wenn die Wurzelbasis ausreicht, können auch Wurzelschosser ausgegraben und zu neuen Gewächsen herangezogen werden.
Die Vermehrung durch Stecklinge ist oft von Erfolg gekrönt und relativ simpel. Zuerst wird der weiche Trieb bis zum unteren Auge abgeschnitten. Gleichzeitig sollten auch die Blätter etwas angeschnitten werden. Danach wird der Steckling mit Erde in einen Topf gepflanzt und angegossen. Ungefähr ein Jahr dauert es, bis aus dem kleinen Zweiglein eine stattliche Jungpflanze geworden ist, die nun im Freiland oder im Kübel ihr neues Zuhause finden kann. Hat die Pflanze sich gut an ihre neue Umgebung gewöhnt, dann zeigt sie bereits im Mai flache Dolden, die mit kleinen Einzelblüten bestückt sind. Im weiteren Verlauf des Sommers wartet das Gewächs zunächst mit rötlichen und dann später mit violett bis schwarzen Blüten auf, an denen man sich ähnlich wie bei der Vogelbeere bis in den Winter hinein erfreuen kann. Mit der Reife der Beeren erhalten auch die Blätter der Aronia-Pflanze eine leuchtend rote Farbe.
Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeiten
Wer eine Aronia-Pflanze in seinen Garten beherbergt, der kann aus der Schatzkiste von Mutter Natur profitieren. Ihre Wirkstoffe haben einiges zu bieten, denn sie unterstützen nicht nur die Zellerneuerung, sondern haben gleichzeitig eine positive Wirkung auf
- Herz,
- Kreislauf
- Gelenke
- innere Organe
Weiterhin versorgen ihre Inhaltsstoffe menschlichen Körper mit unzähligen Mineral- und Ballaststoffen, mehrfachen Vitaminen und sind zeitgleich auch cholesterin- und blutdrucksenkend. Die Apfelbeeren gelten aufgrund ihrer Antioxidantien als Wunderwaffe gegen Krebs. Ihre Verwendung finden die Aroniabeeren als Trockenfrüchte im morgendlichen Müsli oder als Saftmischung, Likör sowie als Marmelade oder Gelee.
Fazit
Die Aronia-Pflanze ist nicht nur farblich eine Augenweide, sondern ihre Früchte sind kleine Beeren mit einer großen Wirkung. Die geschmacklich einzigartigen, vitaminreichen Leckerbissen beherbergen im Inneren ein außergewöhnliches Schutzpotential, welches der Immunisierung gegen Krankheiten und Anfälligkeiten aller Art dient. Die vielen positiven Wirkungsweisen der Aronia-Pflanze werden noch durch die bescheidenen Pflegeeigenschaften des Gewächses ergänzt. Wie eine stille Helferin, möchte sie nur Gutes tun und nimmt für sich selbst so fast gar nichts in Anspruch. Bis in den Winter hinein, kann sich das Auge des Betrachters an den zarten, dunklen Früchten erfreuen und sich auch genauso lange kulinarisch an den Köstlichkeiten laben. Wer schon einmal an herrlichen Herbsttagen das kräftige Rot der auffälligen Laubfärbung bewundern durfte, kann sich diese Pflanzenschönheit aus dem heimischen Garten gar nicht mehr wegdenken.