Immer wieder berichten Hobbygärtner, dass sie Asche als Dünger im Garten verwenden. Aber welche ist geeignet und welche Pflanzen können damit gedüngt werden? Hier erfahren Sie alles über Asche als Dünger.
Holzasche
Gut geeignet ist Holzasche wie Kaminasche oder Asche aus verbrannter Holzkohle. Allerdings muss es unbehandeltes Holz sein, das nicht mit anderen Materialien verbrannt worden ist. Es handelt sich also um den Verbrennungsrückstand von naturreinem, unbehandeltem Holz. Falls Sie Kaminasche verwenden möchten, sollten Sie keinen Kaminanzünder und Papierschnipsel aus Illustrierten zum Anzünden für das Holz nutzen.
Pflanzenasche
Pflanzenasche ist ebenso gut geeignet. Die in ihr enthaltenen Nährstoffe sind gut verfügbar. Aber es darf nur die Pflanzenasche verwendet werden, die von unbehandelten Pflanzen stammt.
Nicht geeignete Aschearten
- Briketts von Stein- und Braunkohle: enthalten Spuren von radioaktiven Substanzen
- Pellets aus Holzabfällen: hohe Belastung mit Schwermetallen
- Tabakasche: enthält giftige Substanzen
Nährende Inhaltsstoffe
In Holz- und Pflanzenasche befinden sich viele nährende Stoffe:
- Phosphoroxid
- Magnesiumoxid
- Kaliumoxid
- Kalziumoxid
Stickstoff entweicht jedoch bereits größtenteils während des Verbrennungsvorgangs.
Wirkungsweise
Holz- und Pflanzenasche gilt als kalium- und kalkreicher Dünger. Durch den Kalk wirkt sie neutralisierend in sauren Böden. Darüber hinaus wirkt sie Fäulnis und Pilzinfektionen entgegen.
Kalziumoxid, auch Brandkalk genannt, löst sich im Wasser im Boden. Dadurch steigt der pH-Wert des Bodensubstrats an, das Kalzium wird frei und kann nun von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden.
Das Kalzium dient in Böden, die ausreichend Humus enthalten, auch als elektrische Brücke zwischen Tonmineralien und Humusmolekülen, wodurch die Bildung stabiler Bodenkrümel möglich ist.
Anwendung und Dosierung
Das zeitige Frühjahr, kurz vor dem Austrieb der Knospen, ist ein idealer Zeitpunkt, um mit der Aschedüngung zu beginnen.
- Aschedünger nur bei Windstille ausbringen
- stets Handschuhe dabei tragen
- durch Befeuchtung Staubbildung verhindern
- nach der Ausbringung Boden wässern
- nicht auf Pflanzenteile streuen, um Verätzung zu vermeiden
Die Dosierung sollte so gering wie möglich sein, um eine Überdüngung und damit eine Schädigung des Bodens und der darin stehenden Gewächse zu vermeiden.
20 bis 30 Gramm Holz- oder Pflanzenasche je Quadratmeter reichen völlig aus. Nach 8 Wochen kann die Anwendung wiederholt werden, wenn weiterhin Bedarf besteht. Die jährliche Dosis von 200 bis 400 Gramm je Quadratmeter auf sauren Böden sollten Sie im Jahr nicht überschreiten. Haben Sie in einem Jahr regelmäßig gedüngt, sollten Sie die Düngung frühestens erst wieder in 3 Jahren wiederholen. Vergessen Sie den pH-Test nicht, um ganz sicherzugehen, ob eine neue Aschedüngung wirklich notwendig ist.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- längere Vegetationsphase bei Laubbäumen
- verhindert Kaliummangel
- nachhaltige Düngung
- weniger Nadelabwurf bei Koniferen
- Förderung des Bodenlebens
- gut für Gewächse mit hohem Mineralstoffbedarf
Nachteile:
- teilweise schwere Verätzungen von Pflanzenteilen, wenn Asche auf Gewächse gerät
- nicht als alleiniger Dünger geeignet
- bei Überdüngung Bodenleben in Gefahr und hohe Beeinträchtigung der Gewächse
Pflanzen, die Aschedüngung vertragen
- Gemüsepflanzen wie Tomaten, Porree, Rosenkohl, Sellerie, Karotten, Zwiebeln und Lauch
- Stauden wie Kugeldistel, Walderdbeere, Waldmeister, Bunte Wolfsmilch, Storchschnabel und Roter Sonnenhut
- Sträucher wie Deutzie, Perlmuttstrauch, Falscher Jasmin und Schneeball
- Obstgehölze wie Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Weinreben
- Sommerblumen wie Fuchsien, Geranien und Kappkörbchen
Pflanzen, die keine Aschedüngung vertragen
Gewächse, die einen sauren Boden bevorzugen und Moorbeetpflanzen dürfen Sie nicht mit Asche düngen.
- Rhododendren
- Heidelbeeren
- Preiselbeeren
- Cranberrys
- Azaleen
- Hortensien
- Fleißiges Lieschen
- Narzissen
- Lorbeer
- Kiwi
- Palmen
- Kamelien
- Orchideen
- Japanischer Ahorn
Häufig gestellte Fragen
Ja, dadurch werden die Zersetzungsprozesse auf Ihrem Kompost beschleunigt. Besonders bei saurem Kompost. Sie sollten aber nur wenig davon auf Ihren Kompost geben, um eine Überkalkung zu vermeiden.
Sofern Sie Grillschalen verwenden, die das Fett auffangen, ist auch Grillasche geeignet. Wenn aber Fett beim Grillen auf das Holz oder die Holzkohle tropfen kann, dann entstehen durch die hohen Temperaturen Abbauprodukte des Fetts wie Acrylamid, das sowohl für die Pflanzen als auch für den Menschen nicht gesundheitsfördernd ist. Darüber hinaus sollten Sie keinen Grillanzünder verwenden.
Holzasche kann das Bodenleben von leichten Sandböden sehr schädigen. Ist die Holzasche nicht verfestigt, löst sie sich zu schnell, vor allem bei Aufbringung vor Niederschlägen. Dadurch verändert sich die Bodenchemie derart, dass die Gewächse im Boden kurzfristig keine Nährstoffe aufnehmen können. Es kommt zu einem Wachstumsstopp und empfindliche Gewächse können dabei eingehen. Sie können jedoch die Löslichkeit der Holzasche reduzieren, indem Sie sie vor der Ausbringung pelletieren.