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Kann man Aubergine roh essen? Was, wenn sie noch nicht reif ist?

Aubergine roh essen

Ratatouille, gefüllt oder mit Parmesan, Auberginen lassen sich für eine Vielzahl von Gerichten nutzen. Der Rohverzehr ist nur für die wenigsten eine Option, handelt es sich beim Fruchtgemüse doch um Nachtschattengewächse, die für den Giftstoff Solanin bekannt sind. Aus diesem Grund fragen sich viele Gärtner, ob der Verzehr der rohen Früchte möglich ist oder doch lieber unterlassen werden sollte.

Auberginen roh essbar?

Keine Sorge, das beliebte Fruchtgemüse ist selbst im rohen Zustand essbar und stellt keine Gefahr für Sie dar. Das ist aber nur der Fall, wenn Sie sich für die Verwendung von reifen Auberginen entscheiden, da diese über eine andere Zusammensetzung an Inhaltsstoffen verfügen. Ausgereifte Früchte enthalten kein oder nur äußerst geringe Mengen Solanin, was den Verzehr problemlos möglich macht. Aus diesem Grund sollten Sie wissen, wie Sie reife von unreifen Auberginen unterscheiden.

Reife Auberginen sind an den folgenden Merkmalen erkennbar:

  • Haut: glänzend, glatt
  • Schale kann mit wenig Kraft eingedrückt werden
  • Fruchtfleisch: weiße Farbe, weich, nicht matschig

Unreife Auberginen dagegen unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbe und der Festigkeit:

  • Fruchtfleisch und Schale von grüner Farbe
  • härteres Fruchtfleisch

Aubergine roh essen Bei manchen Auberginen-Sorten erkennen Sie unreife Früchte ebenfalls an der Größe. Es gibt zum Beispiel Sorten, die recht schwere Auberginen zwischen 500 und 1.000 Gramm ausbilden und bei einem Gewicht von 250 Gramm auf jeden Fall noch nicht reif sind. Jedoch sollten Sie sich immer auf die oben genannten Punkte stützen, um die Reife der Aubergine zu bestimmen, da das Gewicht kein ausreichendes Indiz ist. Achten Sie bei den Eierpflanzen vor allem auf einzelne grüne Stellen, denn manchmal brauchen einige Teile länger zum Ausreifen als andere, selbst im Inneren. Daher müssen Sie vor dem Rohverzehr die gesamte Frucht überprüfen.

Tipp: Ein großer Vorteil an heutigen Auberginen-Züchtungen ist der geringe Gehalt an Bitterstoffen in der Schale und dem Fruchtfleisch. Selbst wenn Sie das Fruchtgemüse roh verzehren wollen, hält sich der unangenehme Geschmack in Grenzen, wenn Sie Sorten wie ‚Adria‘ oder ‚Irene‘ anbauen.

Rohe Auberginen essen: empfehlenswert?

Nun wissen Sie, dass Sie ausschließlich ausgereifte, rohe Auberginen verzehren können und dadurch keine gesundheitlichen Schäden davontragen werden. Das ist bei allen Sorten der Fall, egal ob sich um alte oder moderne Züchtungen handelt. Jedoch gibt es einige Gründe, warum Sie vielleicht von dem Verzehr absehen sollten:

  • Bitterstoffe
  • Härte der Frucht

Reife Auberginen enthalten zwar nur noch unbedenkliche Mengen Solanin, dafür sinkt die Anzahl der Bitterstoffe in Schale und Fruchtfleisch der Pflanze nicht. Das heißt, Sie müssen sich beim Verzehr auf ein unangenehm bitteres Aroma vorbereiten, das der Pflanze als zusätzlicher Fraßschutz dient. Je nach Sorte unterscheidet sich die Menge der Bitterstoffe, was manche angenehmer für den Verzehr macht als andere. Wenn Sie das Fruchtgemüse roh verzehren, müssen Sie ebenfalls die recht harte Schale beachten. Wird die Aubergine nicht gekocht oder anderweitig zubereitet, ist die Schale schwerer zu kauen und bereitet vor allem Kindern Probleme.

Tipp: Falls Sie das Fruchtgemüse roh verzehren wollen, sollten Sie zudem auf die Herkunft achten, da die Schalen der Eierpflanze Reste von Pflanzenschutzmitteln enthalten könnten. Wenn Sie die Auberginen aus dem eigenen Anbau beziehen, müssen Sie sich darüber natürlich keine Sorgen machen.

Bitterstoffe senken

Aubergine roh essen Wenn Sie rohe Auberginen in Ihre Ernährung einbinden wollen, zum Beispiel wenn Sie ein Rohköstler sind, können Sie den intensiv bitteren Geschmack deutlich reduzieren. Es gibt nämlich eine Methode, den Großteil der Bitterstoffe aus dem Fruchtgemüse zu ziehen: Einlegen. In vielen Kulturen wird Solanum melongena in Salzwasser eingelegt, um die Bitterstoffe zu minimieren und zugleich die Ölaufnahme des Fruchtgemüses zu verschlechtern. Dadurch sind die Auberginen nicht so fettig nach der Zubereitung. Diese Methode können Sie sich zu Nutze machen, um die Auberginen genießbarer zu machen:

  • 25 g Salz und 1 l Wasser mischen
  • Auberginen abwaschen und abtrocknen
  • den Stiel der Früchte entfernen
  • halbieren
  • in die Salzlake legen
  • 30 bis 60 Minuten ziehen lassen
  • gründlich abwaschen

Die Salzlake kann schon innerhalb dieser kurzen Zeit eine große Menge an Bitterstoffen aus dem Gemüse ziehen. Alternativ können Sie die Aubergine halbieren, die Schale und Innenseite mit Salz einreiben und nach 30 Minuten abwaschen. Das Salz sorgt zudem dafür, dass sich die Auberginen leichter verzehren lassen, ohne zu matschig zu werden. Aus diesem Grund ist der Rohverzehr nach dieser Form der Vorbereitung sehr zu empfehlen.

Fazit
Sie müssen sich keine Sorgen machen, wenn Sie eine rohe Aubergine egal welcher Sorte verzehrt haben oder wollen. Da sich das Solanin ausschließlich in den unreifen Früchten befindet, sollten Sie darauf aufpassen, ausgereifte zu verzehren. Machen Sie sich aber aufgrund der hohen Menge enthaltener Bitterstoffe auf eine ungenießbare Erfahrung gefasst.