Ein kleiner Garten stößt bei den meisten Bäumen schnell an seine Grenzen. Und auf dem Balkon ist nicht genügend Platz für meterhohe Gehölze. Trotzdem müssen Sie auch dort nicht auf ein schönes Exemplar verzichten. Um Bäume klein zu halten, ist immer ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Sie tun sich jedoch leichter, wenn Sie gleich eine kleiner wachsende Züchtung pflanzen.
Geeignete Arten und Sorten wählen
Zwar ist es generell möglich, alle Arten von Bäumen klein zu halten, allerdings ist das bei von Natur aus wuchsfreudigen Baumarten wie einer Eiche, Linde oder einem Ahorn mit sehr viel Aufwand verbunden. Mit der Wahl der richtigen Sorte lassen sich jedoch viele beliebte Gartenbäume auf kleinstem Raum kultivieren. Es gibt eine ganze Reihe an Varietäten, die von vorneherein nur eine geringe Wuchshöhe haben. Hinzu kommen zahlreiche Züchtungen von Zwergvarianten großer Bäume. Durch regelmäßiges Zurückstutzen ist das Wachstum dieser Gehölze relativ einfach zu begrenzen.
- für die Freilandpflanzung kleinwüchsige Formen wählen
- im Kübel: prinzipiell alle schnittverträglichen Baumarten (als Bonsai)
- Zwergarten sind oft an dem Zusatz „Nana“ im botanischen Namen zu erkennen
Kompakte Wuchsformen
Neben der Möglichkeit, auf Zwergformen beliebter Gartenbäume zurückzugreifen, gibt es auch verschiedenste Wuchsformen, die nicht zu üppigem Wachstum neigen, sodass es einfach ist, die Bäume klein zu halten.
1. Spindel- und Säulenformen
Für kleine Gärten und Balkone sind schmale, säulenförmige Baumarten ideal. Sie schaffen Struktur und ihr Wachstum ist einfach im Zaum zu halten. Wir kennen diese Säulenformen von verschiedenen Obstbaumarten wie dem Säulenapfel oder einer Säulenkirsche. Es gibt sie aber auch von vielen anderen Baumarten.
- Obstbäume
- Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia ‚Fastigiata‘)
- Säulen-Weißdorn (Crataegus monogyna ‚Stricta‘)
- Säulen-Hainbuche (Carpinus betulus ‚Monumentalis‘)
- Säulen-Zierkirsche (Prunus serrulata ‚Amonogawa‘)
- Gelbe Säulenbuche (Fagus sylvatica ‚Dawyck Gold‘)
- Säulen-Blutbuche (Fagus sylvatica ‚Dawyck Purple‘)
- Rotblättriger Säulenholunder (Sambucus nigra ‚Black Tower‘)
2. Kugelbäume
Eine weitere Möglichkeit, die Wuchshöhe von Gartenbäumen zu begrenzen, ist die Wahl von Kugelbäumen. Bereits beim Kauf können Sie sich entscheiden, wie hoch beispielsweise die Ahornbäume werden sollen, denn sie werden mit verschiedenen Stammhöhen angeboten. In den folgenden Jahren wächst nur noch die Krone, die durch einen jährlichen Formschnitt leicht zu bändigen ist. Ungeschnitten können die Kronen bis zu 5 Meter breit werden, deshalb ist ein jährlicher Schnitt unabdingbar.
- beliebteste Art: Kugelahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘)
- Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘)
- Kugeltrompetenbaum (Catalpa bignoides ‚Nana‘)
3. Hochstämmchen
Besonders wenig Platz benötigen Ziersträucher und Gartenbäume, die als Hochstamm formiert sind. Attraktiv sind diese Gartenbäume, die mit verschiedenen Stammhöhen angeboten werden, weil sie von Natur aus auch im Alter nicht wesentlich höher werden. Lediglich die Krone wird etwas breiter.
- Harlekinweide (Salix integra ‚Hakuru Niskishi‘)
- Mandelbäumchen (Prunus triloba)
- Zwergflieder (Syringa meyeri ‚Palibin‘)
- Roter Schlitzahorn (Acer palmatum ‚Dissectum Garnet‘)
4. Hängende Formen
Wer kennt ihn nicht, den klassischen Vertreter unter den Gartenbäumen mit überhängender Krone: die Hängeweide, auch Hängende Kätzchenweide genannt. Sobald die Zweige beginnen, nach unten überzuhängen, ist die endgültige Wuchshöhe erreicht. Oft handelt es sich dabei um veredelte Formen, die auf einer robusten, schwach wachsenden Unterlage aufgepfropft sind. Zu den beliebtesten Vertretern gehören:
- Hängeweide (Salix caprea ‚Pendula‘)
- Rote Hängebuche (Fagus sylvatica ‚Purple Fountain‘)
- Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia ‚Pendula‘)
- Japanische Hängelärche (Larix kaempferi ‚Pendula‘)
5. Formgehölze
Besonders einfach können Sie Bäume klein halten, die als Formgehölze kultiviert werden. Zu den beliebtesten Vertretern gehört der Buxbaum. Diese Gehölze wachsen nur extrem langsam und sind durch einen moderaten Formschnitt ein bis zweimal jährlich perfekt für die Gartengestaltung, kleine Gärten und auch Terrassen und Balkone.
- Buchsbaum (Buxus)
- Thuja Pon Pon
- Eibe (Taxus baccata)
6. Bonsais und Kübelpflanzen
Solange sich die Wurzeln eines Baumes ungehindert ausbreiten können, wird er nach einem Schnitt wieder kräftig austreiben und wachsen. Um einen Baum wirklich klein zu halten, ist es deshalb notwendig, auch das Wurzelwachstum zu begrenzen. Das ist am besten in einem Kübel oder einer Schale realisierbar. Diese Methode wird auch bei der Aufzucht von Bonsais angewendet.
- Krone durch regelmäßigen Schnitt kompakt halten
- Pflanzgefäß an die Wurzelgröße anpassen
- lieber etwas zu klein als zu groß
- Jungpflanzen jährlich umtopfen
- ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre
- dabei etwa 20% der Wurzeln zurückschneiden
- solange es geht, im gleichen Topf kultivieren
- nur hochwertiges Substrat verwenden
- stets für ausreichend Feuchtigkeit sorgen
Fazit
Der erste und wichtigste Schritt, Bäume klein zu halten, ist die Auswahl der richtigen Sorte. Trotzdem ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig, und zwar gleich in jungen Jahren. Dabei ist es besonders wichtig, den Rückschnitt auch konsequent durchzuführen, denn nur so kann man den Wuchs der Gehölze kontrolliert zurückhalten.