In der freien Natur und in Gärten wachsen zahlreiche Bäume und Sträucher, die schwarze Beeren tragen. Während wir einige Früchte bedenkenlos naschen dürfen, müssen wir anderen mit höchster Vorsicht begegnen.
7 Bäume und Sträucher mit roh essbaren Beeren
Brombeere – Rubus sect. Rubus
In der freien Natur sind wilde Sträucher anzutreffen, während im Garten zumeist Kulturformen wachsen. Die blau-schwarzen Früchte werden als Beeren bezeichnet, sind aber botanisch Sammelsteinfrüchte.
- Reifezeit von August bis Anfang Oktober
- schmecken säuerlich-fruchtig
- als rohes Naschobst nutzbar
- aber auch als Kuchenbelag, Marmelade, Saft, Likör, etc.
Jostabeere – Ribes × nidigrolaria
Die Jostabeere ist eine Kreuzung der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere.
- die Früchte sind schwarz und etwas kleiner als Stachelbeeren
- besitzen einen süßen Geschmack
- Erntezeit liegt zwischen Mitte Juni bis Ende Juli
- können roh gegessen oder verarbeitet werden
Maulbeere – Morus
Diese Bäume sind hierzulande noch eine Seltenheit, doch sie können durchaus erfolgreich kultiviert werden. Je nach Sorte tragen sie weiße, rote oder eben schwarze Früchte, die eine längliche Brombeere erinnern.
- die einzelnen Früchte reifen unterschiedlich schnell
- sie sind saftig und mit zunehmender Reife auch sehr süß
- roh köstlich, halten sich aber nicht lange
- können zu Saft verarbeitet oder getrocknet werden
Schwarze Apfelbeere – Aronia melanocarpa
Dieser Baum, der auch als Kahle Apfelbeere oder Schwarze Eberesche bekannt ist, wird im Hausgarten immer beliebter. Das liegt nicht zuletzt an den sehr vitaminreichen, beerenähnlichen Steinfrüchten, die im Herbst reifen.
- rotes Fruchtfleisch, herb süßlich
- in kleinen Mengen roh genießbar
Schwarze Johannisbeere – Ribes nigrum
Diese Sträucher werden gezielt als Beerenobst kultiviert. Wer sich für schwarze Johannisbeeren interessiert, wird in Kochbüchern und Internet zahlreiche Rezepte für Kuchen, Marmeladen und Säfte finden.
- die runden Beeren sind 8-12 mm groß
- Erntezeit liegt zwischen Juli und August
- können roh oder verarbeitet gegessen werden
- der Geschmack ist säuerlich-bitter
Schwarze Krähenbeere – Empetrum nigrum
Die Schwarze Krähenbeere ist ein Ministrauch, der in Kulturgärten als Bodendecker verwendet wird.
- ab August reifen die erbsengroßen Steinfrüchte heran
- aromatisch mit säuerlich-bitterer Note
- sind roh und gekocht genießbar
Steinweichsel – Prunus mahaleb
Die Steinweichsel gehört zu den Bäumen, die in der Endphase der Reifung schwarze Früchte tragen. Sie ist im Süden des Landes verbreiteter als im Norden. Der Baum ist wegen seiner schönen Blüte beliebt.
- die erbsengroßen Früchte sind essbar
- haben eine sehr herbe Note
4 Bäume und Sträucher mit verwertbaren Beeren
Gewöhnliche Traubenkirsche – Prunus padus
Die in Trauben stehenden Blüten und Früchte standen für die Namensfindung Pate. Daneben tragen diese mehrstämmigen Bäume aber auch die Bezeichnungen Ahlkirsche, Elsenkirsche und Sumpfkirsche.
- Früchte sind nicht giftig
- schmecken roh sehr bitter
- können zu Säften und Marmeladen verarbeitet werden
Kirschlorbeer – Prunus laurocerasus
Der immergrüne Kirschlorbeer wird auch als Lorbeerkirsche bezeichnet. Er kann strauchartig oder als kleinerer Baum wachsen. Unreif sind die Früchte grün und ungenießbar. Auch zu ihrer Reifezeit im August sind mit Vorsicht zu genießen.
- Kerne sind strak giftig
- Fruchtfleisch ist schwach giftig
- für Kinder besteht Lebensgefahr (wenn Kerne zerkaut werden)
Der Geschmack der Beeren ist süß, jedoch auch leicht bitter. Werden sie getrocknet oder zu Marmelade verarbeitet, werden die Giftstoffe weitgehend zerstört.
Roter Hartriegel – Cornus sanguinea
Ist auch als Blutroter Hartriegel, Schönblühender Hartriegel, Hundsbeere oder Hornstrauch bekannt. Im Herbst tragen diese Bäume kleine schwarzblaue Steinfrüchte mit 5 bis 8 mm Durchmesser.
- sind roh ungenießbar, jedoch ungiftig
- können zu Fruchtsaft oder Marmelade verarbeitet werden
- hoher Anteil an Vitamin C
Schwarzer Holunder – Sambucus nigra
Im Norden des Landes oft auch als Schwarzer Flieder bezeichnet. Wer ihn nicht im eigenen Garten hat, kann große Sträucher in der freien Natur antreffen.
- unreife Beeren sind grün und ungenießbar
- werden oftmals auch als giftig bezeichnet
- zur Reifezeit im September färben sie sich komplett schwarz
- in der Küche sind sie vielseitig verwendbar
- müssen erhitzt werden
8 Bäume und Sträucher mit ungenießbaren oder giftigen Beeren
Blut-Johanniskraut – Hypericum androsaemum
Das immergrüne Blut-Johanniskraut gehört zu den kleineren Sträuchern, die sowohl in lichten Wäldern als auch in Kulturgärten anzutreffen sind.
- Beeren sind 6 bis 10 mm groß, kugel- bis spindelförmig
- sind nicht giftig
- dienen dem Menschen nicht als Nahrungsquelle
- fruchtbesetzte Zweige finden Anwendung in der Floristik
Echter Faulbaum – Rhamnus frangula
Der sehr große Strauch, gelegentlich auch Baum, ist auch als Schießbeere und Pulverholz bekannt.
- trägt etwa 8 mm große, giftige Beerenfrüchte
- sie sind zunächst grün, dann rot
- werden bis Mitte August schwarz
- an den Bäumen sind alle Farbnuancen gleichzeitig anzutreffen
- fallen zwischen September und Dezember von alleine ab
Gemeiner Efeu – Hedera helix
Weithin auch als Gewöhnlicher Efeu bekannt. Nach etwa 10 Jahren erreicht diese Kletterpflanze die Altersform. Sie wächst dann buschiger und trägt erstmals Früchte.
- die kleinen schwarzen Beeren reifen im Frühjahr
- der komplette Efeu ist stark giftig
- die Früchte haben die höchste Giftkonzentration
Liguster – Ligustrum
Der Liguster wird hierzulande gern als Hecke gepflanzt. Fallen die weißen Blüten nicht der Schere zum Opfer, entwickeln sich daraus kleine schwarze Beeren.
- Früchte sind der giftigste Teil dieser Pflanze
- lebensbedrohliche Gefahr besteht vor allem für kleine Kinder und Haustiere
- Entscheidung für diese Pflanze sollte gut überlegt sein
Lorbeerbaum – Laurus nobilis
- auch als Echter Lorbeer bekannt
- trägt dunkle, ca. 1-1,8 cm große Beerenfrüchte
- botanisch handelt es sich um Steinfrüchte
- sie enthalten ätherische Öle und sind fettreich
- sind nicht genießbar
- können zu einem Öl gepresst werden (für medizinische Anwendungen)
Scheinkerrie – Rhodotypos scandens
- beliebter Zierstrauch mit weißen Blüten
- trägt zwischen Juni und Juli kugelige Früchte
- meist stehen je zwei bis vier Stück zusammen
- sie enthalten giftige Samen
Schwarze Heckenkirsche – Lonicera nigra
Die Schwarze Heckenkirsche gehört zu den aufrecht wachsenden Sträuchern und kann bis zu 2 m hoch werden.
- im Juli und August trägt sie 8-10 mm große, schwarze Doppelbeeren
- sie sind mit blauem Reif überzogen
- teils werden sie als giftig bezeichnet
- auf alle Fälle sind sie ungenießbar
Wolliger Schneeball – Viburnum lantana
Dieser Großstrauch trägt eiförmige, schwarze Steinfrüchte, die an Beeren erinnern. Als sogenannte Wintersteher bleiben sie im trockenen Zustand auch den Winter über an den Zweigen.
- Früchte zeigen sich schon im Hochsommer
- sind zunächst rot, verfärben sich bis September nacheinander schwarz
- sie sind nicht giftig, trotzdem nur Vogelfutter
Häufig gestellte Fragen
Ja, die meisten Früchte lassen sich gut einfrieren. Insbesondere das Beerenobst, welches im Hausgarten kultiviert wird. Doch oftmals ist dieses Obst nach dem Auftauen matschig und nur für die Weiterverarbeitung brauchbar.
Wenn es sich um Bäume und Sträucher mit sehr giftigen Früchten handelt, ist das für einen Garten, in dem kleine Kinder spielen, möglicherweise die beste Lösung. Ansonsten dienen viele für uns Menschen giftige Früchte als Vogelnahrung und sind damit ökologisch wertvoll.
Die Wildheidelbeere besitzt blaue Schale und blaues Fleisch, weswegen es beim Verzehr zu blauen Zähnen kommt. Im Gegensatz dazu hat die Kulturheidelbeere ein helles Fruchtfleisch, das nicht färbt.