Bauerngärten bestechen durch ihre romantische Farbenpracht und einer Vielfältigkeit der unterschiedlichsten Zierblumen und -Pflanzen. Bartnelken gehören ebenfalls zum typischen Erscheinungsbild der alten Blumengärten und sind einfach und unkompliziert zu kultivieren. Die bienenfreundlichen, krautigen Gewächse sind ein- und mehrjährige Pflanzen, welche in zahlreichen Zuchtformen und Blütenfarben im Fachhandel erhältlich sind. Doch einmal im Garten ausgebracht, kümmert sich die traditionelle Nelkenart selbst um ihre Nachkommenschaft und säet sich im Herbst eigenständig aus.
Standort und Bodenbedingungen
Die farbenprächtige Pflanze kommt nur an vollsonnigen Standorten in ihrer vollen Schönheit zur Geltung. Im lichten Halbschatten leidet das Wachstum der robusten Bartnelken und häufig kommt es hier auch zu einer verzögerten Blütenbildung. Ein durchlässiger, humusreicher Boden schafft die idealen Voraussetzungen für das wohlriechende Bauerngarten-Gewächs. Der pH-Wert des Erdreichs spielt für die anspruchslosen Blumen keine große Rolle. Auch als dekorative Randbepflanzung für Hoch- und Hügelbeete machen diese Pflanzen eine gute Figur, sofern ihr Bedürfnis nach Sonne erfüllt wird.
Düngen und Gießen
Bartnelken sind dafür bekannt, dass sie sich bei den optimalen Pflege- und Standortbedingungen jährlich von selbst aussähen. Um die Dianthus barbatus jeden Sommer aufs Neue in ihrer vollen Blütenpracht zu erleben, muss jedoch auch die Versorgung mit Nährstoffen und Feuchtigkeit gewährleistet sein. Pflanzen eines Bauerngartens gelten als überaus robust und sind oft fast unverwüstlich. Dennoch fügt den Blüh- und Zierpflanzen auch eine lang anhaltende Trockenperiode im Sommer erheblichen Schaden zu. Während dieser Zeit sollten Sie die Bartnelken regelmäßig mit kalkfreiem Wasser gießen. Vermeiden Sie Staunässe, denn diese fördert Wurzelfäule und schwächt die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.
Regelmäßiges Mulchen und das Untermischen von Kompost oder Hornspänen gehören zum Pflichtprogramm eines üppig blühenden und vielfältigen Ziergartens. Gedüngt wird im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst, in der Blütezeit können Sie die Bartnelken bei Bedarf mit Flüssigdünger versorgen. Die mehrjährigen Pflanzen sind allerdings keine starkzehrenden Gewächse, sodass das Aufbereiten des Bodens mit natürlichen Materialien wie Kompost, Kaffeesatz oder Rasenschnitt in der Regel vollkommen ausreichend ist. Vermeiden Sie eine Überversorgung mit Nährstoffen, denn eine Überdüngung schädigt die Bartnelken nachhaltig.
Aussaat
Einmal im Garten angesiedelt, nehmen die Sommerblumen ihre Aussaat selbst in die Hand. Erst im zweiten Jahr bildet die Dianthus barbatus ihre Blütenpracht aus, unter idealen Bedingungen ist auch eine Blüte im 3. Jahr möglich. Verblühte Pflanzenteile sollten an der Bartnelke verbleiben, sofern Sie eine Selbstaussaat der Nelken wünschen. Um die beliebten Ziergewächse kontrolliert auszusäen, können Sie die kleinen, schwarz-runden Samen jedoch auch absammeln und im Folgejahr im Garten ausbringen. Um einen Schimmelbefall der Samenkapseln zu vermeiden, müssen diese trocken und kühl gelagert werden.
Die Aussaat kann direkt im Freiland zwischen April und Juli erfolgen. Um sich das lästige Umsetzen der Jungpflanzen im September zu ersparen, können Sie die Bartnelken auch direkt am endgültigen Standort aussäen. Befreien Sie dafür den Boden komplett vom Unkraut und lockern Sie das Substrat auf. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt und behutsam angegossen. Um die Keimchancen zu erhöhen, sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Sobald die jungen Bartnelken eine Höhe von 10 Zentimetern erreicht haben, muss pikiert werden. Halten Sie dabei etwa 20 – 25 Zentimeter zwischen den einzelnen Pflanzen ein.
Um einen besseren Überblick über die jungen Keimlinge zu haben, können Sie die Samen ab März auch in Anzuchttöpfen oder im Gewächshaus vorziehen. Ein humusreiches Substrat ist für die Aussaat nicht notwendig, achten Sie lediglich auf einen sonnigen Standort und befeuchten Sie regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber die Erde. Im September sollten Sie die Bartnelken in den Garten umsetzen. Gießen Sie direkt nach der Pflanzung die Blumen fest an, das erleichtert das Anwurzeln der jungen Gewächse.
Kultivierung in Kübeln
Bartnelken gehören zu der Sorte von Sommerblumen, welche sich ohne weiteres in Pflanzgefäßen auf dem heimischen Balkon oder der Terrasse kultivieren lassen. Für die erfolgreiche Haltung in Kübeln gelten die gleichen Bedingungen wie im Freiland: Ein vollsonniger Standort und ein humusreiches Substrat fördern die Blütenpracht der Nelken. Blumen in Töpfen sollten Sie ein besonderes Augenmerk schenken, da das Erdreich darin schneller austrocknet und auch die Nährstoffe relativ zügig verbraucht sind.
Halten Sie im Sommer den Boden mäßig feucht und beugen Sie mit einer Drainage aus Basaltstücken oder Tonscherben Staunässe vor. Im ersten Jahr nach der Aussaat können Sie auf stickstoffhaltigen Dünger zurückgreifen. Sobald sich jedoch die ersten Blütenstände im darauffolgenden Sommer zeigen, sollten Sie auf eine phosphorhaltige Nährstoffversorgung umsteigen. Bartnelken lassen sich auf vielerlei Arten gekonnt auf der Terrasse oder dem Balkon in Szene setzen. Kombinieren Sie verschiedenfarbige Sorten der Nelken oder aber setzen Sie andere Sommerblüher wie Löwenmäulchen, Wicken, Zwergdahlien oder Lobelien und Geranien in die direkte Nähe der Dianthus barbatus. Damit kreieren Sie eine farbenprächtige und abwechslungsreich blühende Oase auf kleinstem Raum.
Verwelkte Blütenstände umgehend entfernen und unerwünschte Nebentriebe einkürzen. Das regt die Bartnelken zu einem buschigen Austrieb an und stärkt den gesamten Wuchs der Pflanze. Bedenken Sie, dass die Gewächse erst im zweiten Jahr blühen und Sie deswegen einen Sommer lang eine krautig wachsende, fast unscheinbar wirkende Pflanze in den Gefäßen kultivieren.
Bartnelken überwintern
Schützen Sie die jungen Pflanzen im Winter mit Tannenzweigen oder trockenem Rasenschnitt. Für ältere Bartnelken müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden, sie gelten als winterhart. Die einzige Ausnahme bilden Nelken, welche ausschließlich im Topf kultiviert werden. Auch diese können im Freiland verbleiben, benötigen aber einen zusätzlichen Schutz in Form von Sackleinen oder einem speziellen Vlies. Eine Unterbringung in kühlen Räumen ist nicht erforderlich und kann das Wachstum und Widerstandsfähigkeit der beliebten Bauerngarten-Pflanze gefährden.
Pflege- und Kultivierungstipps
Lebenszeit verlängern
Im ersten Jahr erreichen die Bartnelken eine Wuchshöhe von etwa 15 – 20 Zentimeter, abhängig von der gewählten Sorte. Erst im zweiten Jahr erstrahlt die Bauerngarten-Pflanze in ihrer farbenfrohen Pracht. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August, abhängig von der Witterung können Bartnelken jedoch bis in den frühen Herbst hinein blühen. Entfernen Sie die Gewächse nicht sofort, denn einige Dianthus barbatus, zeigen sich auch im 3. Jahr noch in voller Blüte.
Förderung der Blüte
Zur Bildung der Samen müssen nicht alle verwelkten Blüten an der Pflanze verbleiben. Entfernen Sie einen Großteil der alten Blüten, um die Bartnelke zu einer zweiten Blüte anzuregen.
Schnittblumen
Die Pflanze mit ihren lanzettlichen, dunkelgrünen Blättern und den langen Blütenstielen ist auch als Schnittblume geeignet. Damit Sie möglichst lange Freude an der farbenprächtigen Bartnelke haben, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Schnittblumen immer frühmorgens schneiden.
- Scharfes Messer verwenden.
- Spezielles Frischhaltemittel ins Wasser geben.
- Desinfizierte Vasen verwenden.
- Direkte Nähe zu Obst und Gemüse meiden.
Bartnelken-Sorten
Die Nelkengewächse sind in verschiedenen Wuchshöhen und Farben erhältlich. Auch zweifarbige oder gefüllte Blüten sind bei den beliebten Bauerngarten-Pflanzen schon längst keine Seltenheit mehr. Abhängig von der Sorte, können die robusten Zierblumen eine Höhe zwischen 25 und 60 Zentimeter erreichen.
- Gefüllte Bartnelken – Diese Sorten erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern und weisen gefüllte, vielfarbige Blüten auf. Wie alle Dianthus barbatus ist diese Variante leicht zu kultivieren und eignet sich auch als Schnittblume.
- Dianthus barbatus „Sooty“ – Mit ihren duftenden, schokoladenfarbenen Blüten zählt diese Sorte mit zu den beliebtesten Variationen der Nelkengewächse. Die Blätter nehmen im späteren Wachstumsverlauf eine braunrote Färbung an, insgesamt erreicht die „Sooty“ eine Höhe von etwa 35 Zentimetern.
- Dianthus barbatus „Kaleidoscope Mixed“ – Ob als ein- oder zweijährig kultivierte Pflanze, die Bartnelken dieser Sorte sind durch ihre zweifarbige, üppige Blütenpracht und ihrer Größe von bis zu 55 Zentimetern immer ein Blickfang im eigenen Garten. Sofern Sie nicht auf die Blüte im Folgejahr warten möchten, säen Sie die Samen dieser Sorte bereits im Februar aus.
Schädlinge und Krankheiten
Pilzerreger und schadhafte Insekten machen auch vor den üppig blühenden, krautigen Pflanzen nicht Halt. Trotz der geringen Lebensdauer der Bartnelken sollten Sie einen derartigen Befall dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen und wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen. Besser als Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen ist es jedoch, die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen zu fördern. Gießen Sie die Gewächse regelmäßig und achten Sie auf den richtigen Standort.
Rostpilz
Staubähnliche, rostfarbene Verfärbungen der Triebe und Blätter sind ein Hinweis auf eine Rostpilz-Erkrankung. Der Pilzerreger ernährt sich vom Zellsaft der Bartnelken, was sich im späteren Verlauf der Krankheit durch zusammengerollte, verschrumpelte Blätter bemerkbar macht. Unbehandelt und durch Fortschreiten der Infektion erleidet das infizierte Gewächs massiven Schaden und stirbt ab. Bei den geringsten Anzeichen sollten Sie handeln, um andere Pflanzen vor einem etwaigen Befall zu schützen. Entfernen Sie befallene Teile der Bartnelken und entsorgen Sie diese über den Restmüll. Mit speziellen Fungiziden können Sie ein Fortschreiten der Krankheit eindämmen. Diese Mittel sind auch als vorbeugende Maßnahme geeignet, wenn in Ihrer Nachbarschaft Rostpilz aufgetreten ist. Wenn Sie auch in den Folgejahren stetig mit dem Pilzerreger zu kämpfen haben, sollten Sie einen Wechsel des Standorts oder des kompletten Substrats in Betracht ziehen.
Blattläuse
Kaum eine Zier- oder Nutzpflanze bleibt von den nimmersatten Insekten verschont. Die nur wenigen Millimeter großen Tiere entziehen der Wirtspflanze ihren Zellsaft und rufen dadurch Verkrüppelungen an Triebspitzen und Blättern hervor. Ein weiterer Wehmutstropfen: Selten kommen die Schädlinge allein. Ameisen bevorzugen den ausgeschiedenen Honigtau der Blattläuse und verteidigen diese deswegen sogar gegen Angreifer. Greifen Sie auf die natürlichen Fressfeinde der Läuse zurück, wie beispielsweise Ohrwürmern, Florfliegenlarven und Marienkäfer. Zeitgleich können Sie mit Backpulver oder einem Wasserstrahl gegen die Ameisen vorgehen.
Mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalmen oder Brennnesseln können Sie befallene Pflanzen besprühen und damit ebenfalls effektiv die Schädlinge loswerden. Insektizide benötigen Sie bei einem Befall mit Blattläusen kaum.
Fazit
Die Pflanzen der alten Bauerngärten haben nichts von ihrem Reiz verloren. Auch die robusten Bartnelken bilden hier keine Ausnahme, sind sie doch einfach zu kultivieren und sorgen – die idealen Bedingungen vorausgesetzt – selbst für ihre Aussaat. Gegen eine Kultivierung in Töpfen oder Kübeln haben die farbenfrohen Sommerblumen ebenfalls nichts einzuwenden.