Gartengestaltung Kräutergarten

Basilikum-Anbau – Pflanzen, Pflege und Ernte

Basilikum-Anbau

Basilikum wird auch Königskraut genannt. Es riecht angenehm nach ätherischen Ölen und hat vor allem durch seinen unverwechselbaren Geschmack seinen Weg in viele Küchen gefunden. Basilikum ist ein Kraut des Südens. Deshalb bedarf es ein wenig Pflege, um in unserem Klima zu wachsen und zu gedeihen. Der Klassiker unter den verschiedenen Basilikumsorten ist das Genoveser Basilikum. Man erhält es überall: als Topfware, als Samen im Discounter oder als Schnittware beim Italiener. Weniger bekannt sind andere Basilikum-Arten, die vor allem durch ihr würziges Aroma nach Pfeffer, Zimt oder auch Anis und Nelken bestechen oder rötliche Blätter tragen. Die meisten Sorten des beliebten Küchenkrautes sind einjährig, einige wenige Sorten mehrjährig.

Warum stirbt das Basilikum im Kräutertopf so schnell?

Vorweg ein kleiner Trost für alle Kräuterfreunde: Meistens liegt es nicht an der falschen Pflege, wenn das im Topf gekaufte Basilikum schon nach wenigen Tagen in der Küche welkt und abstirbt. Alle Kräuter in Küchen-Töpfen werden für den baldmöglichsten Verzehr herangezogen und sollten deshalb auch schnell geerntet werden. Häufig kommen die Pflanzen schon sehr gestresst in den Verkauf, haben Kälteperioden von Zwischenlagerung oder Transport hinter sich und gehen dann zu Hause spätestens nach einer Woche trotz intensiver Pflege ein.

Standort und Boden

Basilikum liebt die Sonne und warme Temperaturen. Deshalb sollte es an einem sonnigen Fenster in der Wohnung stehen. Einige Sorten sind unempfindlicher gegenüber kühlen Temperaturen im Sommer. Das wilde Basilikum oder die Gattung Afrikan Blue kommen auch mit weniger Wärme aus und können als besonders robuste Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Langfristig gesehen ist die Küche allerdings nur bedingt als Standort für das Basilikum geeignet.

Basilikum-AnbauIn den Sommermonaten wächst es deutlich üppiger, wenn es an einen geschützten Platz auf Terrasse, Balkon oder im Garten gestellt wird.

  • Nährstoffreicher Boden wie Qualitätsblumenerde verwenden.
  • Keine Kräutererde, diese ist sehr nährstoffarm.
  • Auf gute Wasserdurchlässigkeit achten, eventuell etwas Sand untermengen.
  • Viel Licht, gerne in voller Sonne
  • Sorten wie Thai- oder Tulsi-Basilikum in der Wohnung oder im Gewächshaus halten.
  • Wildes Basilikum oder African Blue können ins Freiland gepflanzt werden.
  • Aber: Langsam im Halbschatten an das Freiland gewöhnen.
  • Erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland setzen.
  • Temperaturen über 20 Grad sind ideal.
  • Bei Temperaturen unter zehn Grad im Frühjahr: Über Nacht ins Haus holen.
  • Basilikum stellt sein Wachstum ein, wenn es kälter als zwölf Grad wird.
  • Wer ein Tomatenhaus im Garten hat: Basilikum dazugesellen.

Tipp: Basilikum schützt Tomaten vor dem Befall des Tomatenholzwurmes und des Mehltaus.

Pflege und Gießen

Basilikum gilt als empfindlich bei Regen. Das Problem liegt in erster Linie in dem Linseneffekt der Wassertröpfchen, die das Sonnenlicht auf dem Blatt bündeln und es verbrennen lassen. Ein guter Standort schützt entweder vor der Mittagssonne oder vor Regen.

  • Regelmäßig gießen.
  • Immer direkt in die Erde gießen, niemals von oben über die Blätter.
  • Besser noch: Tauchen des Topfes in Wasser alle fünf Tage für ein paar Minuten.
  • Überschüssiges Wasser gut abtropfen lassen.
  • Das Gießwasser sollte mindestens Zimmertemperatur haben.
  • Vor der nächsten Wassergabe mit dem Finger prüfen.
  • Niemals komplett austrocknen lassen.
  • Staunässe führt zu Schimmelbildung und Welken.
  • Im Topf: Einmal in der Woche düngen mit Flüssigdünger.
  • Im Freiland: Etwa alle sechs Wochen düngen.
  • niversaldünger mit hohem Stickstoffanteil.

Basilikum-AnbauÜbrigens: Werden Kräuter-Töpfe vom Basilikum gekauft, sind diese in der Regel mit zu vielen Sämlingen bepflanzt. Basilikum benötigt viele Nährstoffe, deshalb sollten pro Topf maximal etwa zehn, besser fünf Triebe gezogen werden. Sind deutlich mehr Pflänzchen im Topf vorhanden, kann eine Teilung zu besseren Überlebenschancen beitragen: Pflanze vorsichtig aus dem Topf entfernen und in etwa vier gleiche Teile aufteilen. In neue Töpfe mit nährstoffreicher Blumenerde einsetzen.

Vermehrung durch Samen

Basilikum zu vermehren oder selbst zu züchten ist nicht schwierig und führt recht schnell zu ansehnlichen Ergebnissen. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen in der Regel nur etwa acht Wochen. Deshalb ist es eine willkommene Alternative zum Kauf des Küchenkrautes, vor allem, wenn es nicht nur einmal im Jahr verwendet wird. Bester Aussaattermin ist Anfang April, wenn die Pflanze ins Freiland oder auf dem Balkon gehalten werden soll. Prinzipiell kann sie bei Zimmerhaltung ganzjährig ausgesät werden. Allerdings ist die Luft im Winter drinnen wegen der Heizung sehr trocken. Das ist nicht unbedingt das beste Klima für Jungpflanzen.

  • Für die Aussaat nur gereinigte Gefäße benutzen.
  • Eine kleine Schale oder Blumentopf bis zum Rand mit Substrat füllen.
  • Als Substrat eignet sich Kakteenerde oder ein Gemisch aus Anzuchterde und einem Drittel Sand.
  • Kurz auf Unterlage aufstoßen, damit sich die Erde setzt.
  • Mit den Fingern am Rand leicht andrücken.
  • Die Erde muss locker sein und Wasser gut speichern können.
  • Erde gut anfeuchten: am besten mit dem Wasserzerstäuber.
  • Basilikum ist ein Lichtkeimer, das bedeutet, es benötigt zum Keimen Licht.
  • Etwa fünf bis 10 schwarze Samenkörner auf dem Substrat verteilen.
  • Leicht andrücken.
  • Nicht mit Erde abdecken!
  • Topf mit Folie oder Glasscheibe abdecken.
  • An einen warmen, hellen Ort stellen (ohne direkte Sonneneinstrahlung).
  • Optimale Keimtemperatur: 20-24 Grad
  • Färben sich die Samen bei Kontakt mit Wasser bläulich, ist das normal.
  • Gegebenenfalls vorsichtig nachwässern.
  • Vorsicht, dass die Samen nicht weggeschwemmt werden.
  • Nicht zu nass halten, sonst droht ein Faulen.
  • Schon nach wenigen Tagen keimt der Samen und die Keimblätter zeigen sich.
  • Das dauert je nach Sorte und Bedingungen etwa 5 bis 14 Tage.
  • Spätestens, bevor der Keimling an die Folie stößt, diese entfernen.
  • Wenn sich die zweiten Blätter zeigen: In nährstoffreiche Erde umtopfen.

Die richtige Erde für die Aussaat

Basilikum-Anbau Ein wichtiger Faktor bei der Aussaat und Aufzucht von Pflanzen ist die richtige Aussaaterde, auch Substrat genannt. Dieses Substrat muss allerdings nicht immer Erde enthalten. Es sollte zum Zeitpunkt der Aussaat immer zimmerwarm sein, locker und wasserdurchlässig. Wichtig ist auch, dass das Substrat einen sehr niedrigen Nährstoffgehalt aufweist. Zur Aussaat eignet sich normale Blumenerde nicht, denn diese enthält Düngesalze, die den zarten Würzelchen des Keimlings schaden. Handelsübliche Aussaaterden können mit einem Drittel Sand oder Perlite vermischt werden, um eine gute Durchlässigkeit von Wasser zu gewährleisten. Gut für die Aussaat eignen sich auch Kakteenerde oder Kokohum. Kokohum wird aus den getrockneten Fasern der Kokosnuss hergestellt und als Pressling verkauft, der noch in Wasser eingeweicht werden muss, bevor gesät werden kann. Dabei nimmt das gepresste Brikett deutlich an Volumen zu. Kokohum speichert Wasser gut und schrumpft nicht beim Austrocknen.

Vermehrung durch Stecklinge

Wer es sehr eilig hat, kann Basilikum auch jederzeit durch Stecklinge vermehren. Vielleicht haben Nachbarn oder Freunde einen üppigen Strauch und geben gerne ein paar Stängel ab.

  • Gesunde, buschige Mutterpflanze aussuchen.
  • Triebe von etwa zehn Zentimetern abschneiden.
  • Blätter an der unteren Triebhälfte entfernen.
  • In ein Glas mit Wasser stellen.
  • Nach etwa einer Woche sind schon deutliche Wurzeln erkennbar.
  • Nach etwa zwei Wochen: Gut bewurzelte Stecklinge in einen Topf mit Erde setzen.
  • Vorsicht, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
  • Leicht angießen und stetig feucht halten.
  • Trockenheit schadet den jungen Wurzeln sehr.
  • Staunässe vermeiden. Sie führt zum Schimmeln der Erde und Faulen der Pflänzchen.
  • Etwa fünf bis maximal zehn Stecklinge in einen Topf setzen (Durchmesser etwa 10-15 Zentimeter).

Tipp: Stecklinge lassen sich nur aus frischen Schnitten ziehen. Versuche mit Schnittwaren aus dem Supermarkt oder dem Kühlregal schlagen in der Regel fehl.

Ernte

Basilikum-AnbauNicht nur die Blätter des Basilikums sind sehr schmackhaft, sondern auch die Blüten. Bilden sich allerdings Blüten, ist es mit dem Wachstum des Basilikums vorbei. Die letzte Phase vor dem Absterben ist die Vermehrung der Pflanze. Wer besonders lange etwas von seinem Basilikum haben möchte, sollte versuchen, die Blüte zu verhindern. Dies geschieht am einfachsten durch eine regelmäßige Ernte.

  • Immer ganze Stiele mit mehreren Blättern von der Pflanze ernten.
  • Optimal: Teilstücke von etwa fünf Zentimetern.
  • Unterhalb des Schnittes sollten noch mindestens ein bis zwei ruhende Augen verbleiben.
  • araus treibt das Basilikum wieder neu aus.
  • Niemals nur einzelne Blätter rupfen.
  • Hat die Pflanze nur noch Zweige ohne Grün, führt das unwiderruflich zum Absterben.
  • Bei großzügiger Ernte bis auf das letzte Blatt zurückschneiden.
  • Selbst jetzt treibt das Basilikum wieder neu aus.
  • Je häufiger Triebe entfernt werden, umso buschiger wird die Pflanze

Überwintern

Die meisten Basilikumarten sind einjährig. Das bedeutet, sie sterben nach der Blüte ab. Allerdings gibt es auch mehrjährige Spezies. Sie können im Haus überwintern, benötigen dann allerdings etwas mehr Pflege:

  • Im frühen Herbst bei ersten Temperaturen unter zehn Grad: Umzug ins Haus.
  • Sehr hellen Platz wählen.
  • 15-20 Grad sind optimal.
  • Bei trockener Heizungsluft häufig mit Wasser besprühen.
  • Im Winter mäßig gießen.
  • Boden immer leicht antrocknen lassen, bevor das nächste Mal gegossen wird.
  • Standort über der Heizung: Styroporplatte unterlegen, das schützt vor Hitze.
  • Gut: alle 5-7 Tage für ein paar Minuten tief in einen wassergefüllten Behälter stellen, damit sich die Erde vollsaugt.
  • Schlecht: jeden Tag ein wenig gießen.

Krankheiten und Schädlinge

Basilikum-Anbau Die größten Fehler, die bei der Pflege begangen werden können, sind zu wenig oder zu viel zu gießen. Dann vertrocknet oder fault die Pflanze schnell und wird anfällig für Schimmel, Pilze, Bakterien und Viren. Hat sie nicht genügend Licht, bildet sie lange Lichttriebe, zu erkennen an den hellgrünen Stängeln mit relativ kleinen Blättern in einem zu großen Abstand.

  • Im Freiland ist das Basilikum bei Schnecken sehr beliebt.
  • Auch Raupen fressen gerne die Blätter kahl.
  • Einzelne Pflänzchen sterben ab: Stängelgrundfäule oder Umfallkrankheit.
  • Weniger gießen, Erde lockern, gegebenenfalls Pflanzabstand vergrößern.
  • Blätter verfärben sich fahlgrün und rollen sich ein: Pilzerkrankung.
  • Unregelmäßige braune Flecken auf den Blättern, breiten sich aus: Bakterien.
  • Bei Pilz- oder Bakterienbefall: unbedingt sofort die ganze Pflanze mitsamt Topf entsorgen.
  • Spinnmilben oder Wanzen: Sie schaden der Pflanze, sind aber nicht giftig, sondern nur sehr unappetitlich
  • Bei Befall: häufig ernten und Blätter unter fließendem Wasser abwaschen.
  • Eventuell ist ein starker Rückschnitt nötig.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

Im Laufe des Jahres kann sich eine Vielzahl von Schädlingen auf dem Basilikum einfinden. Bei Kräutern, die zum Verzehr gedacht sind, sollten aber niemals Pflanzenschutzmittel aufgebracht werden. Selbst solche, die auf Kali- oder Rapsölbasis im Hausgarten zugelassen sind, lohnen in den seltensten Fällen. Fleißiges Ernten und Abwaschen der Blätter ist die gesündeste und umweltschonendste Schädlingsbekämpfung. Manchmal hilft allerdings nur noch eine Entsorgung im Hausmüll.

Fazit
Bekommt das Basilikum ausreichend Wärme und Licht, steht dazu noch in nährstoffreicher Erde und wird immer leicht feucht gehalten, kann sich der Kräuterliebhaber über ein gesundes, üppiges Wachstum und eine reichliche Ernte freuen. Trockenheit oder Staunässe führen allerdings sehr schnell zum Absterben der gesamten Pflanze. Bei der Ernte sollten keine einzelnen Blätter, sondern immer ganze Triebe von etwa fünf Zentimetern Länge abgeschnitten werden. Das führt zu buschigerem Wachstum und einer Verzögerung der Blüte, die im Normalfall das Ende der Wachstumsphase des Basilikums einleitet.