Gartenpflanzen Kübelpflanzen

Baumfarn, Dicksonia Antarctica – Pflege, Vermehren und Überwintern

Baumfarn

Exotisch, robust und dekorativ – der antarktische Baumfarn, der ursprünglich aus Tasmanien, den ostaustralischen Bergwäldern und einigen subantarktischen Inseln stammt, gewinnt als Kübel- oder Freilandpflanze auch in heimischen Gärten immer mehr an Bedeutung. Der Baumfarn (Cyatheales) präsentiert einen dicken Stamm und zahlreiche grüne Wedel, die sowohl im Kübel als auch im Freiland dekorativ wirken. Die Pflanze zeichnet sich durch ein recht langsames Wachstum aus, das pro Jahr eine Zunahme von 5cm nicht übersteigt. Insgesamt erreicht der Stamm eine Maximalhöhe von vier Metern, wobei die Krone mit bis zu 60 Wedeln bestückt ist. Richtig gepflegt und vor allem optimal überwintert, erfreuen sich sowohl passionierte Hobbygärtner als auch Laien an dem Gewächs, das ein exotisches Flair in den Garten bringt.

Geeigneter Standort und optimaler Boden

Der antarktische Baumfarn gilt als recht widerstandsfähig und gedeiht sowohl im Schatten als auch im Halbschatten. Eine intensive Sonneneinstrahlung oder ein Standort in der Sonne können dem Gewächs jedoch schaden. Es besteht leicht die Gefahr, dass die Blätter verbrennen und eine braune Färbung annehmen. Der ideale Standort bietet zusätzlich Schutz vor dem Einfluss starker Winde, die zu Verletzungen der Pflanze führen können. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt bei der Wahl des geeigneten Standortes eine Rolle. So sind besonders feuchte Bereiche im Garten, die zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit bieten, für das Kultivieren des Baumfarns von Vorteil. Die Pflanze gedeiht sowohl im Freiland als auch im Kübel auf dem Balkon oder im Wintergarten. Wird das Gewächs im Wintergarten kultiviert, muss darauf geachtet werden, dass während der Sommermonate nicht zu viel Hitze an den Standort des Baumfarnes gelangt. Um einen geeigneten Platz im Freiland zu finden, kann eine Orientierung an
bestimmten Pflanzenarten sinnvoll sein.

Tipp: Der antarktische Baumfarn gedeiht an Standorten, an denen sich auch andere Farne und Moose wohlfühlen.

Als idealer Standort präsentieren sich Bereiche an der Hausfassade oder an Mauern. Innerhalb des gewählten Bereichs im Garten kann die Pflanze in der Zeit von Frühjahr bis zum Eintritt des ersten leichten Frostes kultiviert werden.

Anschließend ist ein Standortwechsel bzw. ein optimaler Winterschutz nötig.

Für das optimale Gedeihen spielt auch die Verwendung des Substrats eine Rolle. Die Erde sollte bestimmte Merkmale aufweisen:

  • Baumfarn humos
  • leicht sauer
  • arm an Kalk
  • aufgelockert

Für das erfolgreiche Kultivieren eignet sich vor allem normale Blumenerde, aber auch Rhododendronerde. Als selbst hergestellte Mischung eignet sich Rindenhumus, dem grobkörnige Anteile von Blähton, Kies oder Lavagrus zugegeben werden. Diese Zusammensetzung ermöglicht eine bessere Belüftung der Pflanze.

Gießen und Düngen – Pflege der Pflanze

Der antarktische Baumfarn benötigt für eine gesunde Entwicklung eine ausreichende Bewässerung. Insgesamt darf das Gewächs niemals vollständig austrocknen; insbesondere bei sehr trockenen Witterungsverhältnissen muss deshalb regelmäßig gegossen werden. Dabei sollte nicht nur die Erde, in der das Gewächs eingepflanzt ist, sondern auch die Blätter und der Stamm stets gut feucht gehalten werden. Insbesondere bei älteren Exemplaren benötigt das Wurzelgeflecht ausreichend Wasser. Ab einer Temperatur von 30°C muss die Bewässerung sogar täglich erfolgen. Wenn zusätzlich eine niedrige Luftfeuchtigkeit vorliegt, hat es sich bewährt, auch die Wedel mit Feuchtigkeit zu versorgen. Zu diesem Zweck wird das Gießwasser mit Hilfe einer Sprühflasche auf die entsprechenden Pflanzenteile verbracht.

Auch wenn das Gewächs viel Flüssigkeit benötigt, sollte andererseits die Bildung von Staunässe vermieden werden. Anhaltende Befeuchtung der Wurzeln durch stehendes Wasser kann diverse Erkrankungen hervorrufen, zum Beispiel Wurzelfäule. Deshalb sollte bei Kübelpflanzen ein Wasserablauf im Boden des Gefäßes ermöglicht werden. Für die Bewässerung eignet sich grundsätzlich kalkarmes Wasser; besonders geeignet ist jedoch Regenwasser. Damit sich das Gewächs optimal entfalten kann, hat sich zusätzlich die Zugabe eines Düngers als hilfreich erweisen.

Gedüngt wird grundsätzlich nur während der Wachstumsperiode. So sollte die erste Gabe im April erfolgen; die Abschlussdüngung wird im September durchgeführt. Während dieser Zeit sollten die einzelnen Gaben des Düngers im Abstand von vier Wochen erfolgen. Geeignet sind vor allem Produkte, die wenig Phosphor enthalten. Optimal ist ein Flüssigdünger oder auch ein handelsüblicher Langzeitdünger bzw. ein spezieller Dünger für Grünpflanzen. Die einzelnen Düngerportionen werden ins Gießwasser gegeben. Anschließend wird die Mischung am besten oben in die Blattkrone gegossen; auf diese Weise können die Wurzeln entlang des Stammes die benötigten Nährstoffe aufnehmen.

Vermehrung und Aussaat

Die Vermehrung der antarktischen Baumfarne erfolgt – wie bei allen Farnarten – über Sporen. Bis die Pflanze komplett entwickelt ist und sich vollständig ausgebildet hat, durchläuft das Gewächs unterschiedliche Phasen:

  • Dicksonia Antarctica Bildung des Vorkeimes aus den Sporen
  • Befruchtung auf dem Vorkeim
  • Ausbildung des Hauptkeimes
  • Beginn des Pflanzenwachstums

Die Sporen können von eigenen Exemplaren selbst entnommen werden. Zu diesem Zweck wird ein Farnwedel mit den ausgereiften Sporen von der Pflanze abgetrennt. Diese lassen sich anschließend leicht entfernen. Hierzu hält man den Wedel über ein Blatt weißes Papier und streift die Sporen mit der Hand herunter. Anschließend können diese für die Anzucht verwendet werden.

Für das Kultivieren der antarktischen Baumfarne spielt die Zusammensetzung des Substrats eine wichtige Rolle. Grundsätzlich eignen sich durchlässige Erden, die gleichzeitig arm an Nährstoffen sind. Spezielle Anzuchterde oder Kokosfaser haben sich zu diesem Zweck besonders bewährt. Die Anzuchterde wird zusätzlich mit einem kleinen Anteil Sand versetzt. Bevor die Sporen eingesetzt werden können, muss das Substrat gut durchfeuchtet werden. Die Sporen werden anschließend auf die Oberfläche des Substrats aufgestreut und leicht angedrückt. Das Saatgut wird nur mit einer sehr dünnen Schicht Substrat überdeckt. Jetzt kann das Anzuchtgefäß an einen hellen Standort verbracht werden.

Während der Keimzeit, die zwischen vier und neun Wochen betragen kann, muss das Substrat regelmäßig feucht gehalten werden. Allerdings darf die Erde keinesfalls nässen! Das Anzuchtgefäß wird zusätzlich mit einer Folie oder einem Glas abgedeckt. Diese Abdeckung muss jedoch durchlässig für Licht und Sonnenstrahlen sein. Eine regelmäßige Belüftung des Topfes während der Keimzeit ist von besonderer Wichtigkeit; andernfalls kann sich Schimmel in der Erde bilden.

Innerhalb der ersten sechs Wochen, die nach dem Austrieb erfolgen, darf das Gefäß keinesfalls in der vollen Sonne stehen. Etwa acht Wochen nach dem Austrieb werden die Sämlinge umgetopft. Hierbei ist mit Bedacht vorzugehen und darauf zu achten, dass die noch sehr jungen und frisch ausgebildeten Wurzeln nicht beschädigt werden. In seinem ersten Lebensjahr sollte der antarktische Baumfarn keinesfalls im Freien gehalten werden; optimal ist ein durchgehendes Kultivieren im Gewächshaus.

Hinweis: Bei der eigenen Anzucht der Pflanze muss viel Geduld aufgebracht werden. Die Sporen Keimen und wachsen sehr langsam.

So funktioniert das Überwintern des Farns

Eine bedeutende Rolle beim erfolgreichen Kultivieren des Baumfarns spielt die Überwinterung. Werden Temperaturen von -4°C erreicht, sterben die Wedel ab. Allerdings nimmt die Pflanze an diesem Prozess keinen Schaden, da im Frühjahr ein neues Austreiben erfolgt. Nach Literaturangaben ist das Kultivieren des Gewächses zwar bis zu einer Temperatur von -12 °C ohne zusätzlichen Schutz im Freien möglich, aber in der Praxis gelingt die Überwinterung in diesem Fall häufig nicht.

Dicksonia Antarctica Baumfarn Als hervorragender Schutz vor Kälte und Frost eignen sich Styropor, der deshalb vorsorglich angebracht werden. Die Konstruktion besteht aus zurecht geschnittenen Platten, die einen Durchmesser von 12cm aufweisen. Zum Anbringen des Winterschutzes wird in einem ersten Schritt die Krone mit einer Schnur zusammen gebunden. Auf diese Weise stehen die Wedel aufrecht nach oben. Jetzt können die Styroporplatten ringsum angebracht und die Schnur wieder entfernt werden. Die Wedel fallen auseinander und schauen aus dem Kasten heraus. Ein passender Styropordeckel wird erst auf die Konstruktion aufgesetzt, wenn sich starke Nachfröste ankündigen. Zuvor werden die Wedel komplett abgeschnitten. An den Seiten sorgt die Gabe von Rindenmulch für zusätzlichen Schutz.

Bei der Überwinterung von Kübelpflanzen sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Standort: frostfreier, unbeheizter Raum
  • ideal ist ein Gewächshaus oder Kalthaus, alternativ Kellerraum
  • während der Überwinterung nur leicht feucht halten
  • völliges Austrocknen vermeiden

Krankheiten und Schädlinge bekämpfen

Krankheiten entwickelt der antarktische Baumfarn vor allem durch Pflegefehler. Wird das Gewächs an einen sehr sonnigen Standort verbracht, neigen die Wedel zum Vertrocknen. Einzelne Abschnitte verfärben sich dann braun. Zusätzlich kann falsches Gießverhalten zur Ausbildung von Erkrankungen führen. Wird das Gewächs anhaltend dem Zustand der Staunässe ausgesetzt, zeigen sich schnell die Symptome der Wurzelfäule.

Neben bestimmten Erkrankungen treten an der Pflanze auch diverse Schädlinge auf. So ist der Befall von Schildläusen möglich. Als charakteristisches Schadbild präsentieren sich in diesem Fall pustelähnliche Schilde von deckel- oder napfförmiger Struktur, die sich dicht gedrängt innerhalb von krustigen Belägen befinden. Außerdem sind klebrige Ausscheidungen von Honigtau vorzufinden. Der Befall mit Schildläusen kann zu Verkrüppelungen und Wachstumshemmungen führen. Vorbeugend lohnt sich der Einsatz natürlicher Feinde; hierzu zählen vor allem Marienkäfer und Schlupfwespen. Liegt ein akuter Befall vor, können die betroffenen Wedel mit einer Zahnbürste von den Schilden befreit werden. Auch Spritzungen mit diversen ölhaltigen Produkten, die zum Ersticken der Schädlinge führen, werden zur Bekämpfung eingesetzt. Solche Produkte wirken besonders schonend und gezielt auf die Schädlinge. Zum Einsatz kommen Varianten, die beispielsweise Paraffinöl enthalten.

Schildlaus Ist die Pflanze von der Wolllaus betroffen, präsentieren sich die Tiere mitsamt ihrer flockigen Ausscheidungen vor allem im Bereich der Wedel. Der Schädling scheidet zum Schutz vor Fressfeinden eine pelzige und wollige Hülle aus Wachsfäden aus, anhand derer er leicht zu erkennen ist. Als Folgeschäden treten Vergilbungen und Wachstumsstörungen auf. Als vorbeugende Maßnahme eignet sich wiederum das gezielte Ausbringen von Nützlingen wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Wanzen. Bei einem akuten Befall können die Läuse direkt abgestreift werden. Ölpräparate eignen sich ebenfalls. Wenn die Pflanze vorwiegend im Gewächshaus kultiviert wird, kann für die gezielte Bekämpfung auch der Australische Marienkäfer eingesetzt werden.

Tipp: Die Schädlinge verstecken sich meist an der Blattunterseite. Die Untersuchung des Gewächses sollte daher in leichter Schräghaltung erfolgen.

Fazit
Der antarktische Baumfarn ist das passende Gewächs für Gärtner, die viel Geduld und Zeit aufbringen möchten, um ihre Pflanze beim Wachsen zu beobachten. Optimal gepflegt und vor allem mit einem passenden Winterschutz ausgestattet, kann das Gewächs als recht robust und widerstandsfähig bezeichnet werden. Im Gewächshaus oder im Freien gehalten, bringt der Farm eine exotische Note in jede Grünanlage.