
Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und im Herbst die letzten Blumen verblühen, kann dem Naturliebhaber schon einmal das Herz schwer werden, angesichts eines langen Winters, der jetzt vor der Türe steht. Wie gut, dass es die Frühblüher für Garten, Wiese und Wald gibt, die als Blumenzwiebel im Herbst in den Boden müssen. Dabei ist die gärtnerische Kreativität noch einmal gefragt und die Vorfreude wird geweckt auf neue Blütenpracht im nächsten Frühling. Im Folgenden werden die beliebtesten Frühblüher präsentiert, die sich teilweise bereits der Sonne entgegenstrecken, wenn der Schnee noch liegt, und damit den Frühling einläuten.
Frühblüher im Garten und auf der Wiese
Schneeglöckchen
Sie zählen zu den wohl bekanntesten Frühblühern im Garten, in Steingärten, unter Bäumen und Sträuchern oder sogar im Rasen und auf der Wiese. Ihr lateinischer Name Galanthus bedeutet übersetzt Milchblüte, was das Erscheinungsbild dieser Blumen genau trifft. Es gibt mittlerweile mehr als 100 Sorten Schneeglöckchen, die sich im Grunde aber alle sehr ähnlich sehen. An ihren 15 cm bis 20 cm hohen Stielen baumeln weiße, glockenförmige Blüten. Einmal gepflanzt, breiten sie sich in Windeseile von Jahr zu Jahr von selbst weiter aus. Eltern kleiner Kinder sollten wissen, dass alle Teile des Schneeglöckchens giftig sind.
Krokus
Tulpen
Nein, sie kommen nicht ursprünglich aus Holland, sondern wurden vor vielen Hundert Jahren aus Vorderasien nach Europa gebracht. Allerdings haben sich die Holländer sehr darum verdient gemacht, dass es mittlerweile eine nahezu unübersehbare Vielfalt an Tulpen gibt. Wer die Sorten geschickt pflanzt, kann sich an blühenden Tulpen in seinem Garten von März bis Juni erfreuen. Tulpen sind robust, winterhart und erscheinen etliche Jahre stets aufs Neue. In Blumenbeeten sind sie genauso schön anzusehen, wie im Pflanzkübeln, Blumenkästen und auf Gräbern. Für Steingärten eignen sich die kleineren Wildtulpen besonders gut. Am liebsten stehen sie in halbschattiger bis sonniger Umgebung in durchlässigem Boden. Im zeitigen Frühjahr freuen sie sich über eine gute Portion Dünger oder Mulch. Eine Vermehrung durch Tochterzwiebeln oder Samen erfordert bis zu sieben Jahre Geduld.
Märzenbrecher
Winterling
Zusammen mit den Schneeglöckchen und den Krokussen zeigt sich der Winterling schon sehr früh im Jahr; zumeist im Februar oder März. Ebenso, wie die Krokusse, kommen die leuchtend gelben Blüten des Winterlings besonders gut zur Geltung, wenn man ihn in Gruppen pflanzt. Die winterharte und robuste Pflanze kommt gut mit lehmigen und humosen Böden zurecht, vor allem, wenn sie außerdem kalkhaltig sind. Darüber hinaus ist sie eine ökologisch wertvolle Blume, weil sie den heimischen Insekten schon früh im Jahr eine willkommene Nektarquelle bietet.
Narzissen
Diese Frühblüher dürfen in keinem Garten fehlen, denn mit ihrer leuchtend gelben Farbe ziehen sie die Blicke auf sich. Es gibt sie mittlerweile in tausenden Varianten, von denen diejenigen mit den glockenförmigen Blüten, auch Osterglocken genannt, die bekanntesten sind. Je nach Sorte erblühen sie in der Zeit von März bis Mai, teilweise mit gefüllten Blüten und in den Farben weiß, rosa und orange. Die populärsten sind aber nach wie vor die gelben Osterglocken, bei deren Anblick die Vorfreude auf den Frühling und das Osterfest steigt. Sie gedeihen im Prinzip in jedem Gartenboden, wo sich keine Staunässe bilden kann. Der erfahrene Hobbygärtner pflanzt sie in Gruppen, damit ihre recht langen Stängel im Wind nicht so schnell abknicken. Ihre Vermehrung erfolgt mithilfe von Tochterzwiebeln oder Samen.
Hyazinthe
Schneeglanz
Diese früh blühende Pflanze gehört zur Familie der Hyazinthengewächse, wird aber maximal 10 cm bis 15 cm groß. Sie blüht von März bis April in den Farben blau und rosa. Dabei ist sie robust, winterhart und sehr pflegeleicht. In Steingärten ist Schneeglanz ebenso häufig anzutreffen, wie in Beeten, unter Bäumen oder in Wiesen und Rasen. Ihr ist eigentlich jeder Gartenboden recht, solange er im Halbschatten oder in der Sonne liegt. Die Vermehrung übernimmt die Pflanze selbst und erscheint jedes Frühjahr aufs Neue.
Folgende Pflegetipps gelten bei allen Frühblühern für den Garten:
- halbschattiger bis sonniger Standort;
- nährstoffhaltiger, humoser nicht zu schwerer Boden;
- Blumenzwiebeln vertragen keine Staunässe;
- im Herbst Zwiebeln in den Boden pflanzen zwischen 8 cm bis 15 cm;
- bei Wühlmäusen die Zwiebeln in Drahtkörben pflanzen;
- im zeitigen Frühjahr Tulpen und Hyazinthen düngen und mulchen;
- den Rasen oder die Wiese erst mähen, wenn das Laub sich verfärbt;
- langstielige Frühblüher in Gruppen pflanzen, damit sie nicht abknicken.
Blumenzwiebeln für Frühjahrsblüher richtig pflanzen
Obwohl Blumenzwiebeln im Prinzip sehr pflegeleicht sind, gilt es trotzdem, einige Hinweise zu beachten, damit sie sich auch wirklich zu der gewünschten Blütenpracht entwickeln. Die Zwiebeln der ersten Frühblüher, wie Schneeglöckchen, Krokusse und Märzbrecher kommen bereits im September und Oktober in den Boden. Auf diese Weise haben sie Zeit genug, sich in der Erde zu verankern, anzuwachsen und Kraft zu sammeln für herrliche Blüten im Frühjahr. Spätere Frühblüher, wie die Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen pflanzt man erst im November. Sie benötigen den Kälteschock des Winters, um im Frühling üppig zu gedeihen.
Der Boden wird möglichst krümelig aufgelockert mithilfe einer Harke oder einer Handschaufel.
- Handelt es sich um lehmigen oder tonhaltigen Boden, wird dieser mit Sand aufgelockert.
- Das Pflanzloch für die Blumenzwiebel wird nun doppelt so tief gegraben, wie die Zwiebel dick ist. Dort wird die Zwiebel mit der Spitze nach oben eingesetzt.
- Zum Schluss wird die Blumenzwiebel mit humusreicher Erde bedeckt, die dann fest angedrückt wird.
Beliebte Frühblüher im Wald
Wer auf seinem Grundstück einen Wald sein eigen nennt, kann auch diesen im Frühjahr mit einem Blütenteppich verschönern. Im Folgenden werden einige der bekanntesten Frühblüher präsentiert, die im zeitigen Frühjahr einen dunklen Wald mit ihrer bunten Farbenpracht zum Leuchten bringen.
Buschwindröschen
Gleich zu Beginn des Frühlings bedecken ihre weiß-blauen, kleinen Blüten in freier Wildbahn nicht selten riesige Bodenflächen. Obgleich Buschwindröschen eigentliche eine Wildblumenart darstellen, wurden sie im Laufe der vergangenen Jahrzehnte kultiviert. Die Jungpflanzen werden im Herbst gepflanzt und können dann bedenkenlos sich selbst überlassen werden. Sie benötigen keinen Dünger und kaum Wasser; dafür verbreiten sie sich ganz von selbst und erobern die Waldfläche. Nach der Überwinterung blühen sie von März bis Mai und bringen Farbe in den Wald.
Bärlauch
Sie ist die ideale Waldpflanze, denn je weniger Licht auf sie fällt, desto besser wächst sie heran. Bärlauchsamen können in jedem Gartenmarkt erworben werden. Die beste Zeit für die Aussaat der Samen ist der Herbst. Damit diese keimen können, benötigen sie dringend frostige Temperaturen. Dann erscheinen ab März oder April die weißen Blüten der krautigen Pflanze, die etwa 20 bis 50 cm hoch wachsen kann. Da Bärlauch auch verwandt ist mit Schnittlauch, Knoblauch und der Zwiebel, wird die Pflanze als Wildgemüse geschätzt und in der Küche zum Würzen von Speisen verwendet. Allerdings besteht hohe Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchen, was bei einem Verzehr zu tödlichen Vergiftungen führen kann.
Scharbockskraut
Fazit
Wenn sich die schöne Jahreszeit dem Ende nähert, erwartet den Hobbygärtner eine letzte Pflanzaktion. Wer in der Zeit von September bis November die Blumenzwiebeln für die beliebten Frühblüher, wie Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen, Tulpen und viele mehr in den Boden bringt, wird dafür im Frühling reich belohnt. In Beeten, auf dem Rasen und der Wiese, am Rand des Gartenteiches, in Pflanzkübeln und Blumenkästen suchen sich die ersten Frühlingsboten den Weg an die Sonne. Auch im Wald lassen sich die ersten bunten Blüten blicken und wecken die Vorfreude auf die schönste Zeit des Jahres. Es ist nicht viel Aufwand, Garten, Wiese und Wald schon im zeitigen Frühjahr in einen Blütenteppich zu verwandeln. Einmal gepflanzt, sorgen die meisten dieser fleißigen, robusten und winterharten Blumen sogar selbst für die Vermehrung. Nicht nur der Mensch hat seine Freude an ihrer Farbenpracht, auch die Insekten sind dankbar für die frühe Nektarquelle.