Bei der Bergenie handelt es sich um eine blühende und immergrüne Pflanze, die als Bienenweide dient, Boden abdeckt, deren Blätter gern als Grün für Blumensträuße benutzt werden und als Topfpflanze dekorativ wirkt. Sie stammt aus der Familie der Steinbechergewächse und zeichnet sich als Staude besonders durch ihre Robustheit und Pflegeleichtigkeit aus. In der Regel blüht sie in den Frühlingsmonaten April und Mai, doch einige Sorten zeigen auch in den Herbstmonaten noch eine Nachblüte. Doch damit die Bergenie prächtig gedeiht und Sie lange Freude daran haben, sollten sie einige Details beachten, die insbesondere die Pflege, das Schneiden und die Vermehrung betreffen.
Pflege der Bergenie
Die Pflanze gilt zu einen der pflegeleichtesten. Die Pflege stellt keinen großen Anspruch an Sie. Mit dem Abschneiden des Blütenstiels nach der Blütezeit und abgetrockneter Blätter vor dem neuen Austrieb, wenig Düngung und ihrer Winterfestigkeit ist sie robust und widerstandsfähig. Sie muss nicht oft gegossen werden erweist sich als eine Pflanze, die auch nach dem Umtopfen oder Einpflanzen keine besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Sie zählt zu den langlebigen Pflanzensorten, die am richtig gewählten Standort und ohne großartige Wechsel, für viele Jahre ein gesundes und dichtes Bild abgeben kann.
Geringer Anspruch beim Gießen
Die Pflanze kann im Freien mit Trockenheit sehr gut umgehen und bevorzugt sogar die trockenere Erde. Im Übertopf verträgt die Bergenie allerdings die Trockenheit nicht und sollte dementsprechend öfter mit Wasser versorgt werden. Gegossen wird sobald die Abtrocknung der oberen Erdschicht erfolgt ist. Die Bergenie mag keine zu feuchten Böden. Folglich sollten Sie auch bei Topfpflanzen immer darauf achten, dass sich keine Staunässe im Topf oder auf einem Untersetzer sammelt. Erhält die Bergenie zu viel Wasser, macht es sie anfällig für Krankheiten.
Selten düngen, dafür aber richtig
Als organischer Dünger bietet sich Kompost an. Steht dieser nicht zur Verfügung, kann auch ein anorganischer Langzeitdünger für die Bergenie eingesetzt werden. Da die Blütezeit nicht sehr lange dauert, sollte die Bergenie nicht zu oft gedüngt werden, da sie sonst krankheitsanfällig wird. Ein Mal im Jahr ist eine Düngung ausreichend, um der Pflanze zusätzliche Mineral- und Nährstoffe zukommen zu lassen.
Der perfekte Standort
Bevorzugt werden von der Bergenie Standorte, die sonnig, halbschattig oder schattig sind. Sie mag frische Böden, die über ausreichend Nährstoffe verfügen, lehmig und durchlässig sind. Im alkalischen Bereich sollte ein Boden von schwach sauer bis alkalisch gewählt werden. Ist der Boden zudem noch kalkhaltig, wird es Ihnen die Bergenie mit einer regelmäßigen Blüte und gutem Wachstum danken. Sollte ein zu schattiger Standort gewählt werden, kann es vorkommen, dass sich die Blüte schlecht entwickelt und die Blätter länger und nicht so schön in der Optik sind, wie gewöhnlich. Wenn unter, beziehungsweise zwischen Bäumen oder Sträuchern gepflanzt wird, sollten Sie die Pflanze dementsprechend so positionieren, dass sie immer noch ausreichend Licht erreichen kann. Steht sie an Gewässern, muss man einen trockenen Platz zum Einpflanzen wählen.
Pflanzen
Die Bergenie passt besonders gut zu filigranen Gräsern. Aber auch Farne, Fetthenne und Funkien sind als benachbarte Pflanzen bestens geeignet. Farblich passt Lavendel perfekt zur Pflanze, ebenso wie Steingartenpflanzen. Wohl fühlt sie insbesondere die dunkelrot blühende Bergenia purpurascens, wenn Sie ihr einen Platz zwischen Gehölzen bieten. Unter oder zwischen Bäumen erhält sie Licht und dennoch Schatten. Auch auf sonnenarmen Rabatten oder am Rand von Teichen oder Bachläufen gedeiht die Pflanze gut. In Steingärten sticht sie hübsch hervor und bietet durch ihre immergrünen Blätter dort auch im Winter eine optimale Bepflanzung. Für das Pflanzen benötigen Sie 7 bis 9 Bergenien pro Quadratmeter, wenn eine gleichmäßige und lückenlose Bodendeckung erwünscht wird. Auch die ausgewachsenen Pflanzen sollten einen gegenseitigen Abstand zwischen 35 und 40 Zentimetern einhalten. Das entspricht in etwa einer Fußlänge. So ist gewährleistet, dass sich die Pflanze in alle Richtungen ausreichend ausbreiten kann.
Regelmäßiges Umtopfen
Wenn Sie die Bergenie als eine Topfpflanze besitzen, sollten Sie Ihr ausreichend Platz bieten. Alle zwei Jahre empfiehlt es sich, die Pflanze umzutopfen, um sie nicht an einem gesunden Wachstum zu hindern. Zudem kann nach spätestens 2 Jahren die Blumenerde brüchig sein, was gerade bei der Bergenie vorkommen kann, da sie auch gern mal im Trocknen steht. Neue Erde bedeutet neue Nährstoffe für die Pflanze. Das Umtopfen können Sie fast ganzjährig vornehmen, sofern die Pflanze im warmen steht. Allerdings sollten Sie ein Umtopfen kurz vor der Blütezeit im April oder Mai nicht machen und insbesondere nicht während oder kurz vor der Blütezeit. Dementsprechend bietet sich eine optimale Zeit nach dem Blühen bis in den Herbst an.
Das Überwintern der Bergenie
Die Bergenie ist winterfest, reagiert allerdings empfindlich im Frühjahr auf Spätfrost. Besonders die hellrosa blühende Bergenia ciliata ist weniger robust und mag den Spätfrost nicht. Eine Abdeckung aus Kunststoff oder aus Reisig hilft und schützt die Pflanze kurz vor der Blütezeit gegen den Frost. Die kalten Wintertemperaturen verleihen den Blättern eine hübsche Rotfärbung wie beispielsweise die Bergenie ‚Eroica‘, die besonders im Schnee hervorsticht und als extrem robust gegen Kälte gilt. Topfpflanzen zum Überwintern im Freien stehen zu lassen, ist grundsätzlich möglich. Aber Sie sollten sich vergewissern, dass sich die Wurzeln im Topf stark ausgebreitet haben.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pflanze ist auch in puncto Krankheiten und Schädlinge robust und zeigt sich unanfällig. Ein für die Pflanze dennoch typischer Schädling, ist der Dickmaulrüssler. Dem können Sie schnell entgegenwirken, indem Sie Nematoden mit dem Gießwasser vermischen und wie gewöhnt die Pflanze damit gießen. Schon nach ein paar wenigen Gießvorgängen ist der Befall verschwunden.
Vermehren
Das Vermehren der Bergenie ist mit keinem großen Aufwand verbunden, wenngleich man die Zucht neuer Sorten dem Fachmann überlassen sollte. Bei der Vermehrung stehen Ihnen drei Möglichkeiten zu Verfügung:
Vermehren durch Stecklinge
Um Stecklinge aus der Pflanze zu erhalten, werden Rhizomenschnittlinge angeschnitten und in den Boden gesteckt. Als empfohlene Jahreszeit für die Steckling-Pflanzung gilt das Frühjahr. Wenn Sie die Stecklinge der Bergenie in einem Topf heranziehen möchten, ist spezielle Anzuchterde perfekt. Sie verfügt über alle notwendigen Mineralien und Nährstoffe, die einen schnellen und gesunden Wachstum fördern. Der Steckling sollte man durch den Topfüberzug mit einer durchsichtigen Plastikfolie oder einem Pflanzenkegel schützen. Für das Gedeihen eines Stecklings sollte der Topf an einem hellen und warmen Platz gestellt werden.
Vermehren durch Wurzelteilung
Wenn der Boden gut durchfeuchtet ist und keine Blütezeit bevorsteht, dann ist es Zeit für die Wurzelteilung, wenn Sie daraus die Bergenia vermehren möchten. Bis zum Herbst sollte die Teilung vorgenommen worden sein, bevor der erste Frost den Boden härtet. Da die Wurzeln meist nicht sehr tief sitzen, lassen sich einfach teilen. Dazu wird entweder die Wurzel mit einem scharfen Messer geteilt oder mit einem festen Stoß eines Spatens in der Mitte der Pflanze eingestochen. In den meisten Fällen ist der Spatenstich ausreichend, um die Wurzelteilung vorzunehmen. Anschließend werden die geteilten Wurzeln wieder in den Boden gepflanzt.
Vermehrung durch die Aussaat
Wenn Sie mit einer Aussaat die Bergenie vermehren möchten, sollten Sie dabei neben den unterschiedlichen Temperaturanforderungen für die erfolgreiche Heranzüchtung, auch weitere Details beachten. Die Aussaat wird mit wenig Erde abgedeckt. Diese müssen Sie regelmäßig andrücken und feucht halten. In den ersten 10 bis 28 Tagen sollte eine Mindesttemperatur von 21 Grad Celsius nicht unterschritten werden. Obwohl es die Aussaat anfangs gern warm mag und viel Licht benötigt, sollte eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Sobald die Keimblätter sichtbar sind, sollten Sie die Temperatur bis auf 15 Grad Celsius reduzieren. Als optimale Zeit für eine Aussaat eignen sich die Monate März und April sowie August und September. Außerdem ist insbesondere bei der Aussaat ein Mindestabstand der Pflanzensaat von circa 40 x 40 Zentimetern notwendig, damit sich die Frischlinge mit zunehmender Größe nicht stören. Das ergibt eine Aussaat von rund 16 Pflanzen auf einem Quadratmeter.
Richtig Schneiden
Ein Schnitt sollte bei gesunden Pflanzen direkt nach der Blütezeit im Frühjahr vorgenommen werden. Dabei müssen Sie darauf achten, dass der Schnitt des der Blütenstängel bodennah erfolgt. Sollten verwelkte Blätter vorhanden sein, brauchen Sie diese erst im Winter zu entfernen beziehungsweise abzuschneiden. Doch bis sich der neue Austrieb zwischen April und Mai durchsetzt, sollten Sie diese entfernt haben. Sollte Ihnen die Pflanze zu hochwüchsig werden, können Sie die Pflanze mit einem scharfen Messer auf die gewünschte Höhe schneiden. Ein vollständiger Rückschnitt auf Bodenhöhe ist ebenfalls möglich. Das komplette Rückschneiden sollten Sie im Herbst vornehmen und dazu ein wenig Dünger hinzufügen.
Fazit
Die pflegeleichte Pflanze bringt eine ganzjährige Farbe in jeden Garten. Wenn man ihr nur ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, gedeiht sie prächtig und bietet besonders an schattigen Orten einen schicken Farbkontrast. Die Bergenie lässt sich überwiegend dort einpflanzen, wo andere blühende Pflanzen nicht existieren können. Daher ist die Pflanze unter anderem eine optimale Lösung insbesondere für schattige Plätze. Die Vermehrung ist auch für den Laien erfolgsversprechend zu möglich. Wenn Sie sich an den wenigen Pflegehinweisen orientieren, bekommen Sie mit der Bergenie eine robuste Pflanze, die ihnen für viele Jahre Freude bereiten wird.