
Die Besenheide wächst relativ langsam und wird durchschnittlich 10 bis 15 Jahre alt. Besonders langlebige Exemplare feiern sogar den 40-jährigen „Geburtstag“. Der botanische Gattungsname der Heide – „Calluna“ – leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie „ich reinige, fege“. Auf natürliche Weise verbreitet ist die Besenheide auf dem ganzen Kontinent bis nach Westsibirien – insbesondere allerdings in Mittel- und Nordeuropa. Auch Deutschland beherbergt einige Landschaften, die in den Farben des Heidekrauts erstrahlen: So ziert es beispielsweise die Lüneburger Heide im Norden der Bundesrepublik. Ob Flachland oder 2700 Meter Höhe – die Sommerheide kommt in allen Lagen vor. Bestäuber der Besenheide sind insbesondere Bienen und Schmetterlinge. Seltenen Schmetterlingen dient das Heidekraut sogar als Futterpflanze.
Die Aussaat des Strauchs
Um die Besenheide auszusäen, benötigen Sie entsprechende Samen. Die Saat braucht einen offenen Boden ohne Konkurrenz; am besten eignet sich eine saure Sandfläche. Säen Sie die Körnchen zwischen März und April – ohne sie zu bedecken. Da die Besenheide eine langsam wachsende Pflanzenart ist, dauert es einige Jahre, bis sie eine ansehnliche Optik annimmt. Wenn Ihnen dies zu lange dauert, empfiehlt sich Kübelware aus der Gärtnerei: Diese Exemplare haben bereits 4 bis 6 Jahre „auf dem Korn“ oder stammen aus Stecklingsvermehrung. Ein Steckling bezeichnet den Teil einer Pflanze, der in ein Kultursubstrat gesteckt wird, um dort eigene Wurzeln zu schlagen und sich zu einer neuen, selbständigen Pflanze zu entwickeln. Demnach handelt es sich bei Stecklingsvermehrung um eine Art Klonen.
Die Besenheide wurzelt äußerst tief: Mit einem Pilz, der die Pflanze mit Wasser und Nährsalzen versorgt, geht das Wurzelsystem eine Symbiose ein.
Pflanzung des Heidekrauts
Durch seine abgesenkten Zweige, die vor allem in sandigen Böden gut durchwurzeln, lässt sich der Kleinstrauch genauso gut als Hang- oder Böschungsbepflanzung einsetzen. Zudem empfiehlt sich die Besenheide als reizender Lückenfüller in Beeten und ergibt ein hinreißendes Bild in Kombination mit Erika, Wacholder, Rhododendron, Scheinbeere oder auch mit Ziergräsern.
Standort für die Besenheide
- mäßig nährstoffreicher, feuchter Boden
- pH-Wert von etwa 4,5
- Heidegarten oder Moorbeet
- Sonne oder heller Halbschatten
Der ideale Standort für die Besenheide ist ein mäßig nährstoffreicher, feuchter Boden, der einen pH-Wert von etwa 4,5 hat. Ganz und gar unverträglich sind Staunässe, Kalk und zu viel Stickstoff. Abzuraten ist von einer Pflanzung der Besenheide in einen schweren Lehmboden. Optimale natürliche Lebensräume sind etwa Moore, Dünen, Heiden und lichte Wälder. Im eigenen „grünen Revier“ empfiehlt sich demnach die Pflanzung in einen Heidegarten oder ein Moorbeet. Diese Standorte gewährleisten ein gutes Gedeihen der Sommerheide. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze in der Sonne oder in sehr hellem Halbschatten. Während der Strauch in fruchtbaren Böden starkwüchsig ist, neigt er in mageren Böden eher zu einem kompakten Wuchs.
Die Pflanze sinnvoll gießen
Düngen der Besenheide
Sie müssen Ihre Besenheide nicht unbedingt düngen. Wenn es doch nötig sein sollte, versorgen Sie die Pflanze im Frühjahr mit etwas Düngemittel oder Kompost. Auf diese Weise kann das Wachstum der Sommerheide positiv beeinflusst werden. Achten Sie jedoch darauf, einen dem sauerliebenden Kleinstrauch entsprechenden Dünger zu verwenden, das heißt Moorbeet- oder Rhododendrondünger.
Pflanze zurechtschneiden
- sehr wichtige Pflegemaßnahme
- im Frühling
- etwa handhoch zurückschneiden
- mit einer scharfen Haushaltsschere
Umtopfen der Besenheide
Sobald die Wurzeln durch die Abflusslöcher dringen, ist es höchste Zeit, die Besenheide in ein neues Gefäß zu geben. Verrichten Sie diese Arbeit am besten im Freien, um Schmutz im Haus oder in der Wohnung zu vermeiden.
Der Durchmesser des neuen Topfs sollte etwa 2 bis 3 Zentimeter größer sein als der des alten. Möchten Sie lieber den alten Topf noch einmal verwenden, empfiehlt es sich, die Wurzelmasse am Rand entlang etwa um ein Viertel zu verringern. Dies schafft Platz für neues Substrat. Schneiden und kürzen Sie zudem alte und kranke Wurzeln.
Artgerecht überwintern
- helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung
- an frostfreien Tagen mäßig gießen
Die Besenheide ist frosthart – selbst jene Pflanzen, die in Kübeln kultiviert werden, benötigen keinen Winterschutz. Während der kalten Wintermonate sollte das Heidekraut ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung erhalten. So vermeiden Sie, dass die Besenheide durch Gefrieren und anschließend schnelles Auftauen beschädigt wird: Die Zellwände in den Blättern und Wurzeln könnten reißen, was ein Absterben der Pflanze zur Folge hätte.
Auch im Winter verdunstet die Besenheide über ihre Blätter Wasser. Gießen Sie Ihren Strauch deshalb an frostfreien Tagen ab und zu mäßig, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
Möglichkeiten zur Vermehrung
Krankheiten und Schädlinge der Besenheide
In nassen Jahren können der Heideblattkäfer und seine Larven starke Schäden anrichten. Der Käfer frisst Triebspitzen und Blätter, während die Larven in den Blättern minieren und sie ausfressen. In der Folge sehen die Blätter vertrocknet aus.
Beim Grauschimmel handelt es sich um einen Schwächeparasiten. Bei ungünstiger Witterung oder schlechter Kulturführung tritt er als Pilzbefall auf. Er betrifft insbesondere die Stecklingsvermehrung.
Im Winter ist die Besenheide nur bedingt widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Temperaturen ab 2 Grad begünstigen die Infektion jüngerer Triebe. Dichte Bestände werden besonders leicht befallen. Zur Vorbeugung legen Sie Ihren Heidegarten luftig und sonnig an!
Wissenswertes über das Leben der Pflanze
Während seiner Lebensdauer durchläuft der Strauch vier Phasen:
- Pionierphase
- Aufbauphase
- Reifephase
- Degenerationsphase
Die Knospenblüher bilden eine Besonderheit im Sortiment der Besenheide. Ihre Knospen blühen nie ganz auf; sie bleiben im Knospenstadium stehen. Aus diesem Grund ist es Bienen und anderen Insekten nicht möglich, die Knospenblüher zu bestäuben. Der Vorteil ist, dass sie dadurch nicht verblühen und perfekt farbige Knospen bis weit in den Winter hinein präsentieren.
Fazit
Die Besenheide ist eine relativ pflegeleichte Pflanze, die selten gegossen und kaum gedüngt werden muss. Achten Sie lediglich darauf, ihr artgerecht einen hellen Standort in einem mäßig nährstoffreichen, feuchten Boden zuzuweisen und vergessen Sie nicht, Ihren Strauch im Frühjahr zu stutzen! Zudem ist das Umtopfen zu gegebener Zeit vorzunehmen. Eine Vermehrung empfiehlt sich nicht.