Bei der Blattfleckenkrankheit werden zwei Arten unterschieden, die durch Bakterien und die durch Pilze hervorgerufenen Erkrankungen. Beide zeigen ähnliche Symptome, eben die typischen Blattflecken. Die durch Pilze hervorgerufene Erkrankung ist behandelbar. Bei den durch Bakterien hervorgerufenen Erkrankungen gibt es keine im Hausgarten zugelassenen Mittel. Hausmittel sind kaum wirksam. Eine biologische Bekämpfung gibt es nicht. Zwar ist die Blattfleckenkrankheit meist nicht sehr gefährlich, aber sie ist ein Zeichen dafür, dass es der betroffenen Pflanze nicht gut geht. Entweder liegen Pflegefehler vor oder der Standort bzw. das Pflanzsubstrat passen nicht. Was es über die Blattfleckenkrankheit zu wissen gibt, lesen Sie im nachfolgenden Text.
Bakterielle Blattfleckenkrankheiten
Die bakterielle Blattfleckenkrankheit wird durch Bakterien hervorgerufen. Diese dringen über Verletzungen oder natürliche Öffnungen in die Blätter ein und verursachen die typischen Blattflecken. Es gibt unterschiedliche Bakterien. Außerdem werden verschiedene Pflanzenarten befallen. Feuchte und kühle Witterung begünstigen die Infektion und die Krankheit breitet sich schneller aus. Trockene und warme Witterung kann die Ausbreitung der Krankheit dagegen verlangsamen bzw. stoppen.
Schadbild
Durch Bakterien hervorgerufene Blattflecken haben häufig eine hellgelbe Randzone. Im Unterschied zur durch Pilzinfektion hervorgerufenen Blattfleckenkrankheit gibt es keine Sporenbehälter.
- Rundliche oder eckige Nekrosestellen auf den Blättern
- Häufig hellgelbe Randzone
- Häufig breiter auffälliger dunkler Rand um die Blattflecken
- Blattränder vertrocknen
Ursachen
Bei der bakteriellen Blattfleckenkrankheit sind natürlich Bakterien die Verursacher. Die Erreger werden durch Nässe von Blatt zu Blatt übertragen, entweder durch Regen oder Gießwasser. Sie können auch von beschädigten Rindenpartien auf das Laub übergreifen.
Die Blattflecken stellen in der Regel keine Gefahr für die Pflanze dar, sind aber ein Indiz für eine andere, ernsthaftere Krankheit.
Maßnahmen
Die wichtigste Maßnahme ist das schnellstmögliche Entfernen befallener Blätter. Außerdem sollte nie von oben gegossen werden, also nicht über die Blätter.
Eine chemische Bekämpfung ist leider nicht möglich.
Pilzliche Blattfleckenkrankheit
Die pilzliche Blattfleckenkrankheit wird durch Pilze hervorgerufen, meist der Gattung Alternaria, Ascochyta und Septoria. Sie befallen unterschiedliche Pflanzenarten und Gattungen. Typisch sind die Blattflecken, in deren Mitte sich der eigentliche Pilz mit seinem Fruchtkörper befindet. Die Pilze gedeihen besonders gut bei Nässe, bei feuchtem Wetter oder schlecht abtrocknendem Blattwerk. Die Pilze können sich dann stark vermehren. Dadurch können die Flecken ineinander verschmelzen. Alternativ können auch Löcher in den Blättern entstehen (Schrotschusskrankheit).
Schadbild
Die Flecken auf den Blättern können je nach Art des Pilzes und der jeweiligen Wirtspflanze unterschiedlich ausfallen. Allerdings haben auch Standort und Pflege Einfluss auf das Schadbild und die Ausbreitung des Pilzes. Die Flecken sind in der Regel erst gelblich, verändern sich dann ins bräunliche und können auch schwarz werden.
- Runde graue oder braune Nekroseflecken, die oft zu großen Schadstellen zusammenfließen
- Die Blätter können gelegentlich absterben
- Häufig betroffen sind Chrysanthemen, Flammenblumen, Hortensien, Pfingstrosen, Rhododendron und Kirschlorbeer
- Ebenfalls häufig befallen – Zimmerpflanzen
- Auch Obstbäume sind betroffen
Ursachen
Es sind verschiedene Pilze, welche die Erkrankungen hervorrufen, meist der Gattung Alternaria, Ascochyta und Septoria.
Die Blattflecken stellen auch hier keine Gefahr für die Pflanze selbst dar, weisen aber auf eine andere, ernsthafte Krankheit hin.
Maßnahmen
Vorbeugen ist eine sehr sinnvolle Maßnahme. Da die Pilze sich besonders bei Nässe breit machen, muss dafür gesorgt werden, dass diese weitestgehend verhindert wird. Nun kann man gegen das Wetter wenig tun, aber die Bedingungen können verbessert werden. So ist beispielsweise der Pflanzabstand sehr wichtig. Stehen die Pflanzen zu dicht, kann das Lichtmangel, Nährstoffmangel oder Sonnenbrand nach sich ziehen. Außerdem trocknet das Laub schlechter, wenn nicht ausreichend Platz ist. Die Ansiedlung von Pilzen wird begünstigt.
Auch sollte nie über die Blätter gegossen werden. Zusätzliche Nässe ist immer ungünstig.
Tipp – Am besten schützen kann man seine Pflanzen, indem beim Kauf gleich auf resistente Pflanzen zurückgegriffen wird. Zwar gibt auch das keinen 100prozentigen Schutz, aber es ist schon einmal ein guter Anfang. Einige Dinge sollten trotzdem beachtet werden.
Bei befallenen Pflanzen sind die betroffenen Blätter schnellstmöglich zu entfernen. Abgefallenes Laub sollte nach der Wachstumsperiode zusammengeharkt werden. Um die Verschleppung der Krankheit ins nächste Jahr zu vermeiden, ist das befallene Material zu vernichten. Scheren sind nach Gebrauch zu desinfizieren, um die anhaftenden Sporen nicht auf andere Pflanzen zu übertragen. Abgeschnittenes Material keinesfalls kompostieren. Sind Pflanzen großflächig befallen, sollten sie besser vernichtet werden.
Biologische Mittel sind nicht erhältlich und auch Hausmittel zeigen kaum Wirkung. Gegen einige Pilzerreger gibt es Fungizide: Am besten werden Breitbandfungizide genutzt, da es in den meisten Fällen mehr als nur einen Pilzerreger gibt.
Häufige Fragen
Welche Pilze verursachen die Blattfleckenkrankheit?
Hauptsächlich sind das Schimmel- und/oder Schlauchpilze.
Alternaria (Schimmelpilze)
- Mehr als 40 Arten, zumeist Schwärzepilze
- Sporen überdauern im Boden, auch den Winter
- Werden durch Wind auf ihre Wirtspflanzen getragen
- Besonders häufig bei trockener, warmer Witterung, unterbrochen von kurzen Niederschlägen
- Typisch sind winzige, schokobraune bis schwarze Punkte auf jungen Blättern
- Scharfe Abgrenzung zum grünen Pflanzengewebe
- Kreise wachsen und gehen ineinander über
- Auch restliche Pflanze kann befallen werden
Ascochyta (Schlauchpilze)
- Es gibt nützliche und schädliche Schlauchpilze
- Über 2.000 Arten
- Bevorzugen eher feuchtes und dauerkühles Wetter
- Braune, längliche Flecken, bereits bei sehr jungen Pflanzen
- Zentrum hellgrau, mit kleinen, schwarzen Punkten
- Stängel ebenfalls befallen
- Pilzsporen wachsen aus den Gewebespalten (kugelige und halbkugelige Form)
Kann die Blattfleckenkrankheit auch Rasengräser infizieren?
Ja, das ist möglich. Zu erkennen ist der Befall an kleinen, wässrigen, braunen Flecken auf den Blättern. Diese können immer größer werden bis hin zu großen Netzflecken. Die Blattspitze wird gelblich. Zum Ausbruch kommt die Krankheit meist im Frühling oder im Herbst. Wenn auch Wurzelhals oder Blattscheide erkranken, stirbt das Gras ab. Bekämpfen kann man durch Rasenmähen und das restlose Entfernen der Mähreste. Um vorzubeugen eignet sich eine gezielte Düngung, welche die Gräser stärkt.