Liebstöckel (Levisticum officinale), aufgrund seines würzigen Geschmacks auch Maggikraut genannt, zählt zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Wenn die Pflanze mit Blattläusen befallen ist, sollten natürliche Maßnahmen die erste Wahl sein.
Aussehen der Blattläuse
Blattläuse sind nur wenige Millimeter groß – maximal 7 Millimeter – und treten in den unterschiedlichsten Farben auf. So können sie zum Beispiel rotbraun, grün oder schwarzbraun gefärbt sein. Manche Exemplare können aufgrund von Bakterien ihre Farbe von Grün nach Rot wechseln.
Schadbild
Die Läuse sitzen vorwiegend auf den jungen Blättern und weichen Triebspitzen. Einen großen Teil des aus der Pflanze gesaugten Zuckersaftes scheiden sie wieder aus, sodass ein klebriger Belag, auch Honigtau genannt, auf den Trieben und Blättern als zuverlässiges Symptom zu erkennen ist. Der Honigtau ist allerdings Nährboden für Pilze, die der Pflanze ebenso Schaden zufügen können. Häufig sind auch viele Ameisen an den Wirtspflanzen zu finden, da sie den Honigtau mögen und somit eine Symbiose mit den Blattläusen eingehen.
Weitere Merkmale eines Blattlausbefalls am Liebstöckel:
- gelbe Flecken an den Blättern
- verkrüppelte Blätter
- verkümmerte Triebspitzen
- eingerollte und gekräuselte Blätter
- abgestreifte weiße Häute der Läuse auf Pflanzenteilen
- schwarze Verfärbung an manchen Blättern
- verkümmerter Wuchs der Pflanze
Ursachen
Es gibt vielfältige Gründe für einen Blattlausbefall von Maggikraut:
- falscher Standort, zum Beispiel wenig Licht
- keine regelmäßige Wassergabe
- Monokultur
- Krankheiten
- Überdüngung mit Stickstoff
- zu wenig Kalium
Dadurch weichen die Zellstrukturen auf und können nun leichter von den Läusen angestochen werden.
Mechanisch bekämpfen
Wasserstrahl
Die einfachste Methode ist das Abspritzen der Tiere mit Wasser. Am besten aus dem Gartenschlauch. Der Wasserstrahl sollte aber nicht zu kräftig sein, damit er an der Liebstöckelpflanze keinen Schaden anrichtet.
Hausmittel zur Bekämpfung
Neemöl
Neemöl können Sie im Reformhaus und Bioladen kaufen. Im Gartenfachhandel erhalten Sie auch bereits gebrauchsfertige Mischungen zum Sprühen oder Gießen, falls Sie sich nicht die Mühe machen möchten, das Öl selbst zu verdünnen. Das Neemöl wird aus den Samen des indischen Neembaums gewonnen und ist daher ein rein ökologisches Mittel. Es unterdrückt die Fortpflanzungsfähigkeit der Läuse.
- 1 Teelöffel Neemöl auf 1 Liter Wasser reichen aus
- Mischung gut verrühren
- Neemöl-Wasser-Gemisch in eine Sprühflasche füllen und gut durchschütteln
- befallene Pflanzenteile mehrmals am Tag einsprühen
Kaltwasserauszug aus Ackerschachtelhalm
Ein Ackerschachtelhalmkaltwasserauszug wirkt nur, wenn der Liebstöckel mit nur wenigen Populationen von Blattläusen befallen ist. Nutzen Sie dafür am besten 1 Kilogramm frischen und zerkleinerten Ackerschachtelhalm. Alternativ sind auch 200 g Ackerschachtelhalmtee möglich.
- Ackerschachtelhalm in 2 Liter Wasser für 24 Stunden einweichen
- abseihen und den Auszug in eine Sprühflasche füllen
- mehrmals täglich die Pflanzen damit besprühen
- zur Vorbeugung weiterhin in Abstand von 1 Woche besprühen
Brennnesselkaltwasserauszug
Einen Brennnesselkaltwasserauszug können Sie sowohl aus frischen als auch aus getrockneten Brennnesselblättern herstellen. Frische wirken jedoch am besten. Zerkleinern Sie für einen Auszug 500 Gramm frische oder 50 Gramm getrocknete Brennnesselblätter und legen Sie sie für 12 Stunden in 5 Liter Wasser ein. Anschließend den Kaltwasserauszug mit einem geeigneten Stock oder Rührlöffel durchrühren, sieben und in ein Sprühgerät oder eine Sprühflasche füllen. Mit dem Auszug besprühen Sie die mit Blattläusen befallenen und auch die nicht befallenen Teile am Liebstöckel. Die Blattunterseiten nicht vergessen. In Abständen von 1 Woche wiederholen.
Knoblauchsud
Die geruchsbildenden ätherischen Öle des Knoblauchs vertreiben nicht nur Schnecken und Milben, sondern auch Blattläuse. Für einen Sud übergießen Sie 100 g fein zerhackten Knoblauch mit 3 Liter kochendem Wasser und lassen alles mindestens 4 Stunden ziehen. Anschließend die Mischung durch ein Sieb geben und abkühlen lassen. Den kalten Knoblauchsud in eine Sprühflasche füllen und die betroffenen Pflanzenteile besprühen.
Natürliche Fressfeinde
Als weitere Maßnahmen lassen sich auch natürliche Fressfeinde der saugenden Insekten einsetzen, wie zum Beispiel:
- Marienkäfer und Marienkäferlarven
- Gallmückenlarven
- Florfliegenlarven
- Ohrwürmer
- Schlupfwespen
Die Nützlinge können Sie durch natürliche und selbst gebaute Insektenhotels aus Holz und Lehm in Ihren Garten locken. Natürliche Insektenhotels sind zum Beispiel Totholzhaufen. Ohrwürmer fühlen sind in einem mit Stroh gefüllten Blumentopf, der mit der geöffneten Seite nach unten in einem Baum hängt, besonders wohl. Larven von Marienkäfern und den anderen Nützlingen können Sie auch im Fachhandel kaufen und in Ihrem Garten ansiedeln, wenn Sie zu wenige oder gar keine von ihnen in Ihrem Garten finden. Aber auch Nistkästen für Vögel sind eine gute Blattlausabwehr. Meisen und Co. verfüttern gerne jede Menge Blattläuse an ihre Jungvögel.
Häufig gestellte Fragen
Der weitverbreitete Tipp, dass auch Mischungen aus Spülmittel oder Seife und Wasser zur Bekämpfung von Blattläusen geeignet sind, ist für Liebstöckel nicht so empfehlenswert. Es könnten sonst chemische Stoffe in die Umwelt und in die Pflanze gelangen.
Experten und Naturschützer raten davon ab, da an dem Klebefilm des Gelbstickers auch Nutzinsekten kleben bleiben können, wie beispielsweise Bienen und Florfliegen.
Ja, das können sie, und zwar als ausgewachsene Jungfer oder sogenannte Virgines, als Eigelege oder in Form von Larven. Eigelege sind unempfindlicher gegenüber Kälte als ausgewachsene Exemplare. In Form von Virgines können sie sich ohne Paarung vermehren, sobald die Temperaturen wieder steigen.