Gartenpflanzen Stauden

Blattprobleme an Funkien: gelbe Blätter, Löcher & Co

Funkien Blattprobleme

Funkien sind die Stars an schattigen Standorten im Garten. Dort drohen ihnen allerdings Gefahren durch Fressfeinde, die Löcher in den Blättern verursachen. Zudem reagieren manche Sorten sehr empfindlich, wenn der Standort nicht passt. Die Folge können gelbliche Verfärbungen sein, die auch auftreten, wenn die Pflanzen durch Krankheiten geschädigt sind. Die Blattprobleme an Funkien lässt sich mit etwas Pflege und einigen vorbeugenden Maßnahmen verhindern.

Verfärbung oder Winterwintervorbereitung

Ob es sich bei den Verfärbungen um Blattprobleme an Funkien handelt oder lediglich natürliche Prozesse, sollten Sie vorab klären. Es gibt einige Sorten, zu deren Merkmalen gelbe Blätter gehören. Treten Probleme auf, werden die Blätter meist hellgelber, dies ist allerdings meist nur bei genauer Beobachtung zu erkennen. Spätesten, wenn Blätter während der Saison absterben, sollten Sie einen genaueren Blick auf die Pflanzen werfen.
Ein Mal im Jahr – im Herbst – ist es normal, dass sich das Laub der Hosta gelb verfärbt. Dies hat natürliche Ursachen und ist notwendig, damit sie sich auf den Winter vorbereiten kann. Die Pflanze sammelt dann ihre Kräfte in den Wurzeln und lässt oberirdische Teile, den Winter nicht überstehen würden, einfach absterben.

Schnecken

Schnecken Der wichtigste Feind der Hosta sind die Schnecken. Durch den Umstand, dass sowohl Schnecken als auch die Pflanzen schattige und feuchte Standorte bevorzugen, sind sie für die Tiere ein gefundenes Fressen. Vor allem in sehr trockenen Perioden kann es sein, dass nicht nur Löcher in den Funkien sind, sondern die Pflanzen innerhalb weniger Tage komplett kahl gefressen sind.

Schnecken und Garten sind ein ewiges Problem, dem es wenig natürliche Mittel gibt, diese Fressfeinde zu bekämpfen. Sollten Sie die Möglichkeit haben die Hosta in Töpfe zu pflanzen, bringen Sie am Topf eine Manschette gegen Schnecken an. Im Handel gibt es mittlerweile solche Barrieren auch für Töpfe.

Im Freiland kann ebenfalls ein Schneckenzaun helfen, viele Gärtner greifen dort allerdings zu einem biologischen Schneckenkorn. Viele Maßnahmen, wie das Ausstreuen von Sägemehl, sind dort wirkungslos, da durch die Feuchtigkeit diese Barrieren nicht mehr unangenehm für Schnecken sind und sie darüber kriechen.

Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)

Dickmaulrüssler Der Dickmaulrüssler ist im Garten ebenfalls ein gefürchteter Schädling, da er nicht besonders wählerisch ist. Er bevorzugt humusreiche Böden, in denen die Funkien ebenfalls gut gedeihen. Sowohl die Käfer, die 7 – 12 cm lang sind und je nach Art von dunklen Brauntönen bis hin zu Schwarz farblich variieren, als auch die Larven richten große Schäden an.

Das Schadbild er Käfer ist einfach zu erkennen, denn im Vergleich zu Schnecken, fressen sie die Blattränder halbkreisförmig an. Die Käfer selbst sind im Vergleich zu den Larven einfacher zu bekämpfen. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Tontöpfe mit Holzwolle füllen
  • Töpfe umgekehrt im Bereich der befallenen Funkien aufstellen
  • Töpfe täglich einsammeln
  • Käfer mit Holzwolle entfernen
  • Töpfe neu befüllen und aufstellen

Sammeln Sie die Käfer ab, verhindern Sie zugleich die starke Vermehrung, denn Larven richten weitaus größere Schäden an. Sie fressen die Wurzeln an, was in weiterer Folge dazu führt, dass die Blätter gelb werden und sogar die gesamte Pflanze abstirbt. Bei gelben Blättern und zusätzlich Fraßspuren sollten Sie in jedem Fall die Pflanzen ausgraben und die Wurzeln kontrollieren.

Finden sich dort Larven, die Engerlingen ähnlich sehen, sollten Sie als Notfallmaßnahme die Pflanzen unverzüglich ausgraben. Schütteln Sie die gesamte Erde ab, damit wirklich keine Larven zurückbleiben, und setzen Sie sie an einem anderen Standort neu ein. Als Zwischenlösung können Sie die Funkien in einen Topf setzen und schattig stellen. Nachdem die Funkien entfernt sind, behandeln Sie den Bereich großzügig mit Nematoden.
Hinweis: Bis Sie eine Hosta am gleichen Standort wieder einpflanzen, sollten Sie mindestens bis zum nächsten Jahr warten.

Wühlmaus (Arvicolinae)

Wühlmaus Wühlmäuse sind im Garten echte Feinschmecker, auf deren Speisezettel auch die Hosta steht. Machen sich die gefräßigen Tiere über die Pflanzen her, äußert sich dies in einem frühen Stadium über Blattprobleme an den Funkien. Die Blätter werden welk und verfärben sich, bis sie schließlich ganz absterben, weil die Wurzeln für die Nährstoffversorgung von den Wühlmäusen gefressen wurden.

Es gibt drei bewährte Methoden, um die Funkien zu schützen:

  • Wühlmäuse fangen
  • Wühlmäuse mit Duftstoffen vertreiben
  • Fraßschutz um die Wurzeln machen

Bei der Vertreibung mit Duftstoffen haben sich Produkte aus dem Fachhandel bewährt. Hausmittel wie Nuss- oder Holunderblätter haben kaum bis keine Wirkung.

Hosta-Virus X

Funkie
Quelle: Photo by and (c)2006 Derek Ramsey (Ram-Man). Location credit to the Chanticleer Garden., Hosta ‚Sum and Substance‘ Leaf 2448px, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Etwa seit dem Jahre 2000 ist bekannt, dass Pflanzen, die als Sorten mit gestreiften oder gesprenkelten Blättern, die an den betroffenen Stellen zudem Unebenheiten hatten, von einer problematischen Krankheit befallen sind. Dabei handelt es sich um das sogenannte Hosta-Virus X, kurz HVX, der sich in den vergangenen Jahren bei Hosta-Freunden zu einem großen Problem entwickelt hat.

In den Garten gelangt das Virus über gekaufte Pflanzen, die bereits befallen ist. In Gärtnereien bzw. bei Staudenzüchtern findet das Virus aufgrund der Fülle an Pflanzen einen guten Nährboden. Bis das Virus ausbricht, kann es allerdings zwischen zwei und sieben Jahre dauern. Das ist wiederum ein Problem beim Pflanzenkauf, da die Pflanze zu dem Zeitpunkt infiziert sein kann, allerdings noch keine Symptome zeigt. Zu den Symptomen gehören:

  • einbluten (Zellverfärbungen ausgehend von den Blattadern)
  • eingesunkenes Zellgewebe (Dellen)
  • hellgrün bis gelblich gesprenkelte Blätter

Übertragen wird das Virus über den Pflanzensaft etwa durch Verletzungen beim Teilen der Horste. Ist eine Pflanze erst einmal betroffen, kann sie ausschließlich entsorgt werden. Bisher gibt es keine Maßnahmen das Virus zu bekämpfen. Um eine Ansteckung zu verhindern, entsorgen Sie befallene Pflanzen im Hausmüll. Gartengeräte und Kleidung sollten Sie im Anschluss gut reinigen.

Hinweis: Achten Sie beim Kauf der Pflanzen bereits auf Blattprobleme, denn es kann ein Anzeichen sein, dass sie infiziert sind. Halten Sie zudem Rücksprache mit dem Verkaufspersonal, ob das Virus ihnen überhaupt bekannt ist und falls nicht, sollten Sie in jedem Fall Abstand vom Kauf nehmen, da auch keine entsprechende Begutachtung vorab stattfand.

Funkien Staudenbeet Um im Garten eine Übertragung des Virus zu verhindern, sollte bei der Arbeit an unterschiedlichen Stauden, das Werkzeug vorm Wechsel zur nächsten Pflanze gereinigt werden. Weniger problematisch ist es, wenn Sie lediglich eine Pflanze im Garten haben und auch nur immer diese Teile.

Tomatenringfleckenvirus

Das Tomatenringfleckenvirus ist vom HVX einfach zu unterscheiden, denn mehrheitlich geht es nicht von den Blattadern aus, sondern bildet Flecken zwischen den Blattadern. Die Flecken sind Gelb, allerdings nicht mit Wölbungen der Blätter verbunden.
Im Vergleich zu HVX ist das Tomatenringfleckenvirus wenige gefährlich. Bei einem geringen Befall müssen Sie lediglich die Blätter entfernen. Ist jedoch die gesamte Pflanze betroffen, müssen Sie diese entsorgen. Das Tomatenringfleckenvirus kann nicht nur die Hosta befallen, sondern beispielsweise auch Gemüse wie Tomaten oder Gurken.

Chlorose

Die Chlorose verursacht gut sichtbare Blattprobleme an Funkien, kann jedoch meist behoben werden, ohne dass die Pflanzen weiteren Schaden nehmen. Die Blätter werden in diesem Fall deutlich gelb, lediglich die Blattadern bleiben grün. Eine Chlorose kann mehrere Ursachen haben:

  • zu viel Kalk
  • verdichteter Boden
  • Staunässe
  • unreifer Kompost

Werden diese Ursachen beseitigt, sind die Blattprobleme rasch verschwunden und die Funkien entwickeln sich wieder gut.

Nährstoffmangel

Hosta Chlorose und Nährstoffmangel sind in einem frühen Stadium meist schwer zu erkennen, da sie beide gelbliche Verfärbungen zwischen den Blattadern haben. Bei einem Nährstoffmangel ist die Verfärbung allerdings nicht so stark, als bei einer Chlorose. Bei Nährstoffmangel ist ein Flüssigdünger für Stauden eine rasche Hilfe. Wer im Garten Brennnesseljauche hat, kann diese anstatt Dünger aus dem Handel verwenden.
Nährstoffmangel können Sie vorbeugen, indem Sie die Pflanzen im Frühjahr mit einem Langzeitdünger behandeln. Dafür eignen sich folgende Dünger:

  • Hornspäne
  • reifer Kompost
  • reifer Pferde- oder Kuhmist