Mit ihrer meist schwarz-weißen Rinde sind Birken beliebte Zierbäume für den Garten, wenn da nicht ihr Pollenflug wäre. Die Blütezeit der Bäume macht vielen Allergikern im Frühjahr zu schaffen.
Birken (Betula)
Die Pflanzengattung Betula umfasst ungefähr 100 Arten. Die wichtigsten Birkenarten in Europa sind die Moorbirke (Betula pubescens), die Zwergbirke (Betula nana) und die Niedrige oder Strauch-Birke (Betula humilis). Die bekannteste Art ist Betula pendula (Hänge-Birke, auch Sand-, Weiß- oder Warzenbirke genannt). Sie wird oft als Zierbaum in Gärten oder an Straßenrändern gepflanzt. Des Weiteren kommt sie in Mischwäldern vor, es gibt aber auch richtige Birkenwälder. Da Betula pendula äußerst anspruchslos ist, ist sie in Mitteleuropa die wichtigste Pionierbaumart und besiedelt als erster Baum Brach-, Trümmer- oder Kahlflächen.
Blütezeit
Die Blütezeit der Hänge-Birke ist im Frühjahr. Der Zeitpunkt der Hauptblüte liegt in der Regel in der Aprilmitte. Die Vorblüte ist Ende März bis Mitte April, die Nachblüte dauert von Mitte April bis Anfang Juni. Ihre Pollen beginnt die Birke an den Wind abzugeben, wenn die Temperaturen konstant über 15 Grad Celsius erreichen. Deshalb ist Beginn und Ende der Belastung oft von Region zu Region unterschiedlich.
Die Blütezeit der Zwerg-Birke dauert von April bis Mai. In Mitteleuropa ist sie mittlerweile sehr selten geworden. Vereinzelt ist sie noch im Norddeutschen Tiefland, im Böhmerwald, im Erzgebirge und im Harz anzutreffen. In Österreich wächst die Zwerg-Birke in den südlichen Bundesländern, in Niederösterreich sowie in Salzburg und Tirol.
Von April bis Mai blühen auch die Strauch-Birken, die jedoch – wie die Zwerg-Birke – in Deutschland nur mehr selten anzutreffen sind. So wächst die stark gefährdete Pflanze noch im Alpenvorland und in der Norddeutschen Tiefebene an wenigen Stellen.
Moor-Birken, auch Haar-, Besen-, Glasbirke oder Behaarte Birke genannt, blühen von April bis Mai. Sie wachsen auf Moor- und Anmoorböden mit einem pH-Wert kleiner als 5. In den Allgäuer Alpen sind sie bis in 1.700 Metern Meereshöhe zu finden.
Normalerweise ist alle zwei Jahre mit starkem Pollenflug (Mastjahr) zu rechnen, aber es scheint sich eine Veränderung anzukündigen. Denn 2020 lag die Pollenmenge nicht nur über dem langjährigen Durchschnitt, sondern auch über jener von 2019, die bereits als hoch eingestuft worden war.
Allergie und Symptome
Birkenpollen sind hochallergen. So reagiert etwa die Hälfte aller AllergikerInnen auf Pollen. Das Hauptallergen ist Bet v1, das nach Betula pendula (früher Betula verrucosa) benannt ist.
Die allergische Reaktion auf Birkenpollen mit wird oft mit einem grippalen Infekt verwechselt, da die Symptome sehr ähnlich sind:
- Augen: jucken, gerötet (Bindehautentzündung)
- Nase: juckt, ist verstopft oder läuft permanent, Niesanfälle
- Anschwellen der Rachenschleimhäute
- Verengung und Verschleimung der Bronchien bis hin zu Asthma und pfeifenden Atemgeräuschen
- schlechter Schlaf, Abgeschlagenheit, Müdigkeit
Da diese Symptome sich auch bei anderen Pollenallergien zeigen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um den Verursacher der Allergie abzuklären. So kann eine Therapie eingeleitet werden, die nicht nur Linderung verschafft, sondern die Schleimhäute vor Schäden schützt, die bei starker und immer wiederkehrender Entzündung auftreten können.
Kreuzallergien
Eine Allergie auf Birkenpollen ist nicht nur am verbreitetsten, sondern löst auch häufig Kreuzallergien aus. Darunter werden Allergien verstanden, die aufgrund der Birkenpollenallergie auftreten. Erfolgt die allergische Reaktion dabei auf ein Lebensmittel, wie zum Beispiel einen Apfel, wird von einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie gesprochen. Die häufigste Form dieser Lebensmittelallergie ist das Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom. So kommt es bei BirkenallergikerInnen oft zu einer Allergie auf Nüsse und Kernobst, da Birken- und Rosengewächse botanisch verwandt sind. Die Gefahr besteht jedoch auch bei Früchten und Kräutern aus anderen Pflanzenfamilien, wie die folgende Liste zeigt:
- Birkengewächse: Haselnuss
- Doldenblütler: Anis, Dill, Fenchel, Karotte, Koriander, Kümmel, Petersilie, Sellerie
- Hülsenfrüchte: Soja
- Nachtschattengewächse: Chili, Tomate
- Lippenblütler: Basilikum, Oregano
- Rosengewächse: Apfel, Aprikose, Birne, Kirsche, Mandel, Nektarine, Pfirsich, Zwetschge
- Strahlengriffelgewächse: Kiwi
- Sumachgewächse: Cashewnuss
- Topffruchtbaumgewächse: Paranuss
- Walnussgewächse: Walnuss
Die Symptome einer Kreuzallergie zeigen sich schnell. Oft kommt es bereits nach wenigen Minuten zu einer allergischen Reaktion. Diese kann sich durch Jucken oder Brennen im Mund zeigen. Weitere mögliche Symptome sind das Anschwellen der Zunge oder Wangenschleimhaut.
Häufig gestellte Fragen
Da Birken weit verbreitet sind, ist es nahezu unmöglich, dem Pollenflug zu entgehen. Einzig die deutschen Inseln gelten als halbwegs sicher, da die Birkenpollen dort zum großen Teil ins Meer geweht werden.
Da die Pollen den Bäumen zur Vermehrung dienen, enthält jedes Kätzchen mehrere Hunderttausend bis Millionen von Pollen. Außerdem können sie mit dem Wind bis zu 2.000 Kilometer (Moor-Birke) weit fliegen.