Kaum eine andere Pflanze ist so vielseitig, wie die vielen verschiedenen Sorten der Waldreben. Denn die Clematis blühen im Frühling, im Sommer oder im Herbst. Werden die bekannten Hybriden und botanische Arten gemeinsam kultiviert, kann so eine lange Blütezeit garantiert werden. Denn die den meisten Hobbygärtnern bekannten Hybriden entwickeln ihre großen Blüten zwischen Mai und Juni. Die nicht ganz so bekannten botanischen Arten der Clematis haben unterschiedliche Blütezeiten im Frühling oder Herbst.
Verschiedene Waldreben-Sorten
Allen Hobbygärtnern bekannt sind die Clematis-Hybriden, die besonders große Blüten entwickeln und zum Zeitpunkt des Sommers zwischen Mai und Juni blühen. Aber es gibt zudem auch die botanischen Arten der Waldreben, die oftmals eine kleinere Blüte haben und zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen. Wer hier geschickt kombiniert, kann sich von April bis Oktober über eine wunderschöne Clematisblüte in verschiedenen Formen und Farben erfreuen. Alle Sorten wachsen sehr schnell und können so eine Sichtschutz- oder Hauswand verschönern. Manchen der Arten benötigen einen starken Rückschnitt, um die volle Blüte zu entfalten, andere hingegen müssen nur mäßig geschnitten werden. Im Folgenden wurde eine Liste von wunderschönen Clematis entsprechend der unterschiedlichen Blütezeit der einzelnen Pflanzen erstellt.
Frühblühende Waldreben-Sorten
Sobald der Winter vorbei ist und die ersten warmen Temperaturen zu erwarten sind, zeigen sich im April und Mai die Blüten der frühblühenden Waldreben. Dieser Zeitpunkt der Blüte liegt vor allem auch daran, dass diese Clematissorten die Blüten an den Trieben des Vorjahres bilden. Daher dürfen diese Pflanzen nicht im Herbst, sondern wenn notwendig, direkt nach der Blüte geschnitten werden. Allerdings kann es gelegentlich auch zu einer Nachblüte im frühen Herbst kommen. Je nach Sorte sind die frühblühenden Waldreben sommer- oder auch immergrün. Der Standort der Frühblüher sollte möglichst geschützt und sonnig sein, so bietet sich eine Südwand mit leichtem Schatten als Standort für diese Waldreben besonders an. Aber auch an Bäumen oder Pergolen werden gerade die starkwachsenden frühblühenden Sorten gerne kultiviert. So gehören zu den frühblühenden Waldreben die folgenden Sorten:
Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)
- Wildart aus den Karpaten und Alpen
- blau-violette Blüten
- einfach als Glocken
- sonniger bis halbschattiger Standort
- lehmiger und sandiger Boden
- Erde immer feucht und frisch
- kalktolerant
- geringer Nährstoffbedarf
- humoser Boden
- benötigt Rankhilfe
Berg-Waldrebe (Clematis montana)
- beheimatet in China im Himalaja
- aufgrund von Ähnlichkeit als Anemonen-Waldrebe bekannt
- rosa und weiße Blüten
- Einzelblüte
- sommergrün
- sandiger, lehmiger, frischer, feuchter Boden
- kalktolerant
- hoher Nährstoffbedarf
- benötigt Rankhilfe
- sonniger bis halbschattiger Standort
Großblumige Waldrebe (Clematis macropetala)
- Kreuzung verschiedener Clematisarten
- bis zu 15 cm große Einzelblüten
- rosa oder violette Blüten
- kleine Sorte
- kann zweimal im Jahr blühen
- sonniger bis halbschattiger Standort
- feuchter, sandiger und lehmiger Boden
- benötigt viele Nährstoffe
- kalktolerant
- Rankhilfe erforderlich
Sommerblühende Clematis
Zu den sommerblühenden Waldreben, die meist im Mai und Juni ihre wunderschönen Blüten entfalten, gehören vor allen die Hybriden, die mit sehr großen Blüten einen Blickfang bieten. Hybriden sind solche Pflanzen, die durch eine Züchtung aus verschiedenen Wildsorten entstanden sind. Oftmals kommt es nach der ersten Blüte zu einer zweiten Blütezeit der sommerblühenden Clematis im August bis September. Sommerblühende Waldreben bevorzugen einen Standort im Halbschatten. Die Blüten werden an den vorjährigen Seitentrieben gebildet, so dass bei einem Schnitt darauf geachtet werden sollte, diese Triebe stehen zu lassen. Sommerblühende Waldreben-Sorten sind in der Regel winterhart aber laubabwerfend. So gehören zu den Sorten aus der Sommer-Blütezeit die folgenden:
Hybrid ‚Asao‘
- Abstammung, Züchter ist unbekannt
- violette Blüten
- Blütengröße 10 bis 12 cm
- reiche Blüte
- laubabwerfend
- halbschattiger bis schattiger Standort
- frischer, durchlässiger humoser Boden
- kann im März zurückgeschnitten werden
- alkalischer Boden bevorzugt
Hybrid ‚Nelly Moser‘
- erste Erwähnung 1897
- sehr bekannter Hybrid
- oftmals auch im Baumarkt erhältlich
- pink-rosafarbene Blüten
- gestreift
- bis zu 20 cm groß
- weit offene Fruchtstände
- laubabwerfend
- durchlässiger, humoser, frischer Boden
- für alkalischen Boden geeignet
Hybrid ‚Wada’s Primerose‘
- unbekannter Abstammung
- Blütenfarbe weiß bis creme
- große Blüten bis 16 cm
- laubabwerfend
- humoser, durchlässiger Boden
- hoher Nährstoffbedarf
- sonniger bis halbschattiger Standort
- benötigt Rankhilfe
Spätblühende Waldreben
Die spätblühenden Waldreben-Sorten entfalten ihre Blüte vor allem im frühen Herbst und blühen bis in den Oktober und je nach Wetterlage und Klima sogar bis in den November hinein. Die frostharten Sorten sind alle laubabwerfend. Als Standort ist eine südliche Richtung gerne auch mit lichtem Schatten vor einer Wand oder an einer Pergola ideal. Wichtig ist, dass die Clematis während ihrer Blütezeit vor eisigen Herbstwinden geschützt sind. Ansonsten hält die Blüte nicht so lang. Für den Garten geeignete spätblühende Waldreben sind die folgenden:
Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)
- ursprünglich aus West- und Mitteleuropa, Kaukasus und dem Orient
- gelbe und weiße Blüten
- kleine Blüten wachsen an Rispen
- sonniger bis halbschattiger Standort
- Boden tonig bis sandig
- frisch und leicht trocken
- hoher Nährstoffbedarf
- wünscht kalkhaltigen Boden
- benötigt Rankhilfe
- sommergrün
Glockenblütige Waldrebe (Clematis campaniflora)
- kleine, glockenförmige Blüten
- Blütenfarbe von weiß, elfenbein bis lila
- sonniger bis halbschattiger Standort
- Gartenboden humos
- frisch und durchlässig
- benötigt regelmäßige Nährstoffzugaben
- alkalischer Boden bevorzugt
- laubabwerfend
Italienische Waldrebe (Clematis viticella)
- ursprünglich Mittelmeerraum
- purpurviolette, weiße, rote, blaue oder rosa Blüten
- einzelne Schalenblüten
- sonniger bis halbschattiger Standort
- sandiger, feuchter und frischer Boden
- humusreich
- kalktolerant
- benötigt viele Nährstoffe
- Rankhilfe bevorzugt