Rund ums Gartenjahr - Gartenkalender Garten im Herbst - September, Oktober & November

Welche Blumen / Balkonpflanzen kann man im September pflanzen?

Chrysantheme - Chrysanthemum

Gerade wenn die trübe Jahreszeit beginnt, soll es wenigstens auf der Terrasse oder auf dem Balkon bunte Farbtupfer geben. Mit den klassischen Herbstblühern wie Chrysanthemen, Astern und der Glockenheide lassen sich bereits reizvolle Arrangements zusammenstellen. Nachfolgend ein Überblick, welche winterharten Kübelpflanzen und Balkonblumen für diese Zeit zur Auswahl stehen. Dazu Tipps für attraktive Kombinationen und die richtige Pflege in der frostigen Zeit. Ab sofort gibt es keine Entschuldigung mehr für triste Terrassen und verwahrloste Balkone in der Herbst- und Wintersaison.

Blühende Kübelpflanzen ab September

Chrysanthemen (Chrysanthenum)

An die 5000 verschiedene Zuchtsorten gibt es von den robusten Chrysanthemen. Darunter auch viele Herbstsorten, die bis in den Winter hinein blühen. Meistens werden sie nur für eine Saison gepflanzt. Aber auch als mehrjährig blühende, winterharte Sorten sind diese Balkonpflanzen erhältlich. Beim Einkauf am besten auf Sorten achten, die „unter Wolke“ gewachsen sind, wie zum Beispiel Hybriden der Chinesischen Chrysantheme ‚Charm‘ oder ‚Morning Star‘.

Alpen Aster

Astern (Aster)

Ähnlich den Chrysanthemen sind auch die Herbst- oder Winterastern in vielen Farben als Kübelpflanzen erhältlich. Darunter gibt es niedrige Sorten, wie die Kissen oder Teppichastern (Aster dumosus) und hoch wachsende, wie die purpurfarbene Aster novae-angliae ‚Abendsonne‘.

Hinweis: Bei Chrysanthemen und Astern kommt es oft zu Verwirrungen. In der Botanik ist die Aster eine eigene Gattung der Familie der Korbblütler (Asteraceae), ebenso wie die Chrysantheme (Chrysanthemum). Umgangssprachlich werden späte Chrysanthemensorten auch gerne Winter- oder Herbstastern genannt.


Herbstanemonen (Anemone hupehensis)

Aparte Blüten bilden die Herbstanemonen auch in Pflanzgefäßen aus, allerdings nur bis in den Oktober hinein. Konsequentes Ausputzen der Blüten und milde Herbsttemperaturen verlängern die Blütezeit dieser Balkonblumen.

Herbst-Fetthenne (Sedum)

Fast unverwüstlich ist die im Sommer blühende Fetthenne. Die Blüte reicht bei den meisten zwar nur bis in den späten August hinein. Aber eine Ausnahme ist die hohe Sorte Hohes-Fettblatt ‚Herbstfreude‘ (Sedum telephium), die bis in den Herbst hinein blüht, mit üppigen rosa-braunen Blütendolden.

Glockenheide (Erica gracillis)

Unverwüstlich, blühende Balkonpflanzen für den Herbst sind die Erika, auch Kapheide oder Glockenheide genannt. Eine beliebte Sorte ist die Besenheide. Die Erika blüht rosarot bis tief violett oder weiß. Allerdings ist sie nicht winterhart. Bei längeren Perioden unter 3 °C, das ist meistens im Dezember der Fall, sollte sie zum Überwintern in einen kühlen, frostfreien Raum gebracht werden.

Stiefmütterchen (Viola-Wittrockiana-Hybriden)

Unter den Stiefmütterchen-Sorten gibt es auch regelrechte Winterblüher. Die Viola-Wittrockiana-Hybriden können im Herbst gepflanzt werden. Das sind winterharte Balkonblumen, die je nach Witterung, bis ins nächste Frühjahr hinein blühen. An besonders frostigen, kalten Tagen wirken sie leblos, doch beim nächsten Sonnenstrahl, erwachen sie und stehen wieder wie eine Eins im Blumenkasten.

Hornveilchen (Viola cornuta)

Winterharte Hornveilchen sind, ähnlich wie manche Stiefmütterchen-Sorten, unermüdlich blühende Blumen. Eigentlich ist es die Nachblüte, die sie im Herbst hervorbringen und die oft bis ins neue Jahr hinein anhält. Die kleinen Gesichter gibt es in vielen Farbschattierungen, manche Sorten duften und können als essbare Blumen Salate und andere Gerichte verzieren.

Balkonpflanzen mit Beeren

Scheinbeere - Gaultheria procumbens

Scheinbeere (Gaultheria)

Die Scheinbeere glänzt im Herbst vor allem durch ihre roten Beeren. Im Kontrast mit ihrem immergrünen Laub sieht sie mit leichtem Raureif überzogen besonders zauberhaft aus. Sie trotzt auch frostigen Wintertemperaturen und die Beeren halten bis ins Frühjahr hinein.

Torfmyrte (Pernettya mucronata)

Ein besonderer Schmuck ist die weibliche Torfmyrte. Im Herbst mach sie mit wunderhübschen perlengleichen weißen oder purpurroten Beeren auf sich aufmerksam. Die kleinen Blättchen sind immergrün. Über den Winter kommt sie jedoch nur bei relativ milden Temperaturen.

Besondere Herbst- und Wintersorten

Nicht alle dieser Balkonblumen blühen im Herbst und Winter, dennoch lohnt es sich, sie im Herbst einzupflanzen, allein wegen ihrer reizvollen Blätter. Die meisten trotzen den Wintertemperaturen und können dann auch die ersten blühenden Balkonpflanzen im Frühjahr sein.

Hauswurz (Sempervivum)

Zahlreiche wunderschöne und bizarre, dicke Blattformen, bei absoluter Winterhärte selbst im Topf, das zeichnet den Hauswurz aus. Frost kann ihm nichts anhaben, nur kombiniert mit Nässe bedeutet dies sein Ende.

Funkie (Hosta)

In einem hohen Gefäß machen Funkien, Herzblattlilien, mit ihren Schmuckblättern eine gute Figur. Beim Einkauf auf die Blattgrößen achten, damit sie zum Gefäße passen. Einige Sorten sind spät blühend (August, September). Geschützt an einer Hauswand, können sie auch den Winter gut überstehen.

Purpurglöckchen - Heuchera

Purpurglöckchen (Heuchera)

Das Purpurglöckchens ist eine Schmuckblattpflanze. Da stört es auch nicht, wenn die filigranen Blüten nur bis September halten. Das Laub ist wunderschön geformt und verfärbt sich im Herbst in allen Braun und Rottönen, die den gesamten Winter über halten. Auch hier, das gießen im Winter nicht vergessen.

Dickmännchen (Pachysandra)

Ein winterharter Bodendecker aus Japan ist das Dickmännchen. Ein Schattengewächs mit immergrünen, verschieden farbigen Blättern. Eine Blüte ist zwar erst im Frühjahr zu erwarten, doch kann es auch im Herbst reizvoll mit Gräsern oder Blumen kombiniert werden.

Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)

Unter den Kaukasusvergissmeinnicht-Sorten gibt es auch einige recht winterharte Sorten, zum Beispiel Brunnera macrophylla ‚Jack Frost‘. Sie glänzt im Herbst hauptsächlich durch ihr silbrig herzförmiges Blattwerk. Eine Blüte ist erst im Frühjahr zu erwarten.

Herbstenzian (Gentiana sino-ornata)

Die Blütezeit dieser tiefblauen Blüten ist September und Oktober. Er wächst kriechend, teppichförmig und ist winterhart. Als Laub abwerfende, horstbildende Pflanze lässt sich in Pflanzgefäßen wunderbar mit aufrechten gründen Blattschmuckpflanzen kombinieren.

Herbstalpenveilchen (Cyclamen hederifolium)

Zwar blüht das Herbstalpenveilchen bereits im Sommer, doch der dekorative Blattschmuck nimmt erst im Herbst richtig Fahrt auf und macht bis in den November hinein eine gute Figur. Die Blätter erinnern an Efeublätter.

Skimmie (Skimmia)

Robust und kältegewohnt bringt die aus Japan kommende Skimmie ab Oktober ihre kräftig roten Blütenknospen hervor. Erst im Frühjahr öffnen sich die Blüten. Das Laub ist immergrün. Sie mag es kühl und schattig. Wenn sie geschützt stehen und bei harten Frösten etwas geschützt werden, können sie den Winter gut überstehen.

Lampionblume (Physalis alkekengi)

Die Lampionblume ist im Kübel nicht winterhart. Doch es lohnt sich, sie allein wegen der leuchtend orangenen Lampions im Herbst, auf die Terrasse oder den Balkon zu holen. Selbst im Winter sind die Gerippe der Pflanze und die filigranen, nur noch aus Netzadern bestehenden Lampions, schön anzusehen.

Christrose - Schneerose - Helleborus niger

Christrose (Helleborus niger)

Eine wahrhaft edle, im Winter blühende, dabei nur fast winterharte, Balkonpflanze ist die Christrose. Bei harten Frösten benötigt sie etwas Schutz in ihrem Pflanzgefäß. Dieses sollte groß, vor allem tief genug sein, denn die Wurzeln der Christrose benötigen ausreichend Platz. Achtung sie ist in allen Teilen giftig.

Binsen (Juncus)

Besonders die Korkenzieher-Binse (Juncus effusus ‚Spiralis‘) ist für die Kübelkultur gut geeignet und zugleich etwas ganz Besonderes. Mit ihren immergrünen und gewundenen Halmen ist sie den ganzen Winter über ein Hingucker. Auch im Winter muss man darauf achten, die Erde konstant feucht zu halten.

Wolfsmilchgewächse (Euphorbia)

Als Balkonpflanzen sind die Arten Griffiths Wolfsmilch, Süße Wolfsmilch und Purpurea besonders gut geeignet. Sie zeichnen sich durch ihr schön gefärbtes Herbstlaub und ihre Frosthärte aus. Achtung beim Schneiden: der austretende Saft kann zu Hautreizungen führen.

Kombinationslust

Mit immergrünen Polsterstauden, Steingartengewächsen oder spät blühenden Blumen, lassen sich, zusammen mit Blattschmuckpflanzen, rankenden Bodendeckern, hochwachsenden Gräsern oder kleinen Bäumchen, im Kübel wunderschöne Arrangements kreieren.

Lampenputzergras (Pennisetum)

Hier gibt es unterschiedliche Sorten, was das Aussehen und die Wuchshöhe betrifft. Je nach Gefäßgröße sollte man beim Einkauf darauf achten. Die Stängel und Scheinähren machen bis in den Winter hinein eine gute Figur. In größeren Kübeln oder Kästen lässt sich das Gras gut mit Kissenastern oder der Fetthenne kombinieren.

Segge (Carex)

Die Segge gehört zu den Sauergräsern. Es gibt eine große Auswahl unterschiedlicher Formen. Viele dieser Sorten sind auch wintergrün. Es lohnt sich, hier nach besonders für die Kübelkultur geeignete Sorten Ausschau zu halten, wie zum Beispiel die Fuchsrote Segge (Carex buchananii) oder die Weißbunte Zwerg-Segge (Carex conica ‚Snowline‘).

Blauschwingel - Festuca cinerea

Blauschwingel (Festuca caerulea)

Der Blauschwingel, auch Bärenfellgras, gehört zu den Süßgräsern. Er wächst kugelig mit zarten blaugrünen, dünnen Gräsern. Der Blauschwingel wird nur bis zu 30 Zentimeter hoch und ist winterhart. Eine ganz besondere, und winterfeste, Kombination erhält man in Kombination mit einem Hauswurz.

Zwerg-Lebensbaum (Thuja occidentalis)

Für Winterarrangements auf der Terrasse sind diese langsamwüchsigen Zwerg-Lebensbäumchen fast schon Pflicht. Sie lassen sich mit allem, was schöne Blätter hat oder blüht ganz nach Belieben kombinieren. Zudem sind sie gut winterhart und eine Schneehaube steht ihnen hervorragend.

Zwerg-Kiefer (Pinus pumila)

Dicht und gedrungen wachsend, sieht die Zwergkiefer als Solitärbäumchen mit ihren langen Nadeln allein schon wunderschön aus. Sie ist winterhart und lässt sich für den Winter wunderbar mit kriechenden Steingartengewächsen im Kübel kombinieren.

Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)

Auch wenn das Pfennigkraut im Sommer blüht, als Bodendecker im Kübel oder Balkonkasten kriecht es mit seinen hellgrünen Blättern über die Kanten der Pflanzgefäße hinaus. Es lässt sich mit Gräsern, zum Beispiel den ebenfalls wasserliebenden Binsen genauso kombinieren, wie mit großblättrigen Blattschmuckgewächsen.

Efeu (Hedera Helix)

Ein pflegeleichter, winterharter Klassiker, der sich mit zahlreichen, farbigen Herbstblühern, Bäumchen, Gräsern und Blattschmuckpflanzen kombinieren lässt. Er übersteht den Winter auch mühelos im Pflanzgefäß, allerdings darf man das Gießen nicht vergessen.

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

In seiner Urform ist er schon eher ein Unkraut und dementsprechend pflegeleicht und winterhart. Jedoch gibt es inzwischen auch verschiedene Zuchtformen mit unterschiedlichen Blattfarben und -formen. Er eignet sich als hübsche Unterpflanzung von höher wachsenden Stauden oder kleinen Bäumchen in Kästen und Kübeln.

Zierkohl (Brassica oleracea)

Im Herbst zeigt der Zierkohl seine ganze Farbigkeit. Als Kohlgewächs, mit dem Grünkohl verwandt, verträgt er Minusgrade ohne Probleme. Auch wenn er allein schon ein Hingucker ist, verträgt er sich besonders gut mit Heidekräutern zusammen in einem Pflanzgefäß gesetzt.

Silberblatt (Jacobaea maritima oder Senecio cineraria)

Auch als weißfilziges oder silberfarbiges Greiskraut bekannt, wird das Silberblatt im Herbst überall im Handel angeboten. An sich eher fad, sorgt es in Kombination mit Herbstblühern für reizvolle Kontraste. Doch auch wenn es so frostig aussieht, das Silberblatt ist nicht winterhart.

Pflanzung und Pflege

Kletterefeu - Hedera helix

Beim Einkauf der Pflanzen sollte man auf jeden Fall bedenken, dass die wenigsten Balkonblumen und Kübelpflanzen für den Herbst, winterhart sind. Viele dieser Kübelpflanzen werden als „winterhart“ deklariert, doch das bezieht sich in der Regel für eine Pflanzung ins Freiland. Im Kübel benötigen die meisten Gewächse einen Schutz im Winter oder sollten in einen kühlen, frostfreien Raum untergestellt werden. Auch ein Eingraben an geschützter Stelle im Freiland ist, ist je nach Pflanze, möglich.

Wenn die Balkonblumen oder Kübelpflanzen draußen überwintern können, dann darf man das Gießen an frostfreien Tagen auf keinen Fall vergessen. Oft überleben die Pflanzen den Winter nicht, und zwar nicht wegen der niedrigen Temperaturen, sondern weil sie austrocknen. Eine Zugabe von Dünger ist nicht notwendig, die Nährstoffe der Blumenerde reichen für die Wintersaison aus.

Außerdem gilt, je größer das Gefäß, je mehr Erde, desto leichter überstehen die Kübelpflanzen den Winter. Im September, Oktober können die Pflanzen im Kübel dichter gesetzt werden, als im Frühjahr. In der Winterzeit ist kaum mit einem großen Zuwachs zu rechnen.

Tipp: Wer beim Pflanzen seiner Herbstdeko gleich für einen guten Start ins Frühjahr sorgen möchte, steckt dabei gleich ein paar bunte Blumenzwieblen mit ins Substrat.

Winterhärte

Für die Auswahl einer schönen Herbstbepflanzung spielt neben der Optik auch die Winterhärte der Blumen eine entscheidende Rolle. Nicht alles, was als „winterhart“ deklariert ist, trotzt jeder Temperatur gleichermaßen. Im Freiland, dazu noch in Nordseenähe überwintert ein Heidegewächs leichter, als auf einem Balkon in den Höhenlagen des Harzes. Selbst der Standort am Haus, ob windgepeitschte Nordostlage oder geschützte Südlage, kann darüber entscheiden, ob die Balkonblume oder Kübelpflanze den Winter überlebt.

Die Einteilung der Winterhärte erfolgt in Zonen von Z1 (winterhart unter -45,5° C) bis Z11 (mindestens konstant über 4,5° C). Die Temperaturen beziehen sich auf die durchschnittliche Jahrestemperatur, ausgehend von der Lufttemperatur, die mindestens gegeben sein sollte. Im deutschsprachigen Raum spielen nur die Zonen 5 bis 8 eine maßgebliche Rolle. Am kältesten ist es in den Alpen (Zone 5) am wärmsten auf Helgoland (Zone 8b), der Rest liegt zwischen 6 und 7.

Fazit
Im September und Oktober kann man beginnen, die passenden Pflanzen für die Herbstdeko auf der Terrasse oder dem Balkon auszusuchen. Wer einen Garten hat, kann bereits früh im Jahr vorsorgen und die entsprechenden Pflanzen heranziehen. Wichtig ist es, auf eine möglichst lange Attraktivität, entweder durch Blüten, durch farbige Beeren oder farbiges, immergrünes Laub zu achten.