Das Japanische Blutgras erreicht eine Höhe von 30 cm bis 40 cm und entwickelt auffällige rötliche Blätter. Im Verlauf des Sommers steigert sich die intensive Rotfärbung, die in milden Lagen bis in den Winter anhält. Im Freiland bildet das Silberhaargras lange Ausläufer und bedeckt im Laufe der Zeit größere Flächen. Das Japanische Blutgras verhält sich demgegenüber etwas zurückhaltender. Gartenfreunde, die dieses Ziergras nutzen, um punktuell dekorative Akzente zu setzen, bevorzugen daher eine Kultivierung im Pflanzgefäß.
Standort
Das aus Japan stammende rotgefärbte Ziergras benötigt einen den Ansprüchen entsprechenden geschützten Standort, um die gewünschte Farbenpracht zu entwickeln:
- Sonnige bis halbschattige, warme Lage.
- Humose und durchlässige Bodenqualität.
- In lehmhaltiger, schwerer Erde geht das Imperata cylindrica ein.
- Die Wildform des Silberhaargrases gedeiht auch in magerer, sandiger Erde.
Mit einer Wuchshöhe von 30 cm bis 50 cm kommt das Japanische Blutgras nicht nur als Einzelpflanze gut zur Geltung, sondern bereichert darüber hinaus gemischte Staudenrabatte und bietet sich an als dekorative Bepflanzung am Rand von Gehölzen. Als Randbepflanzung des Gartenteichs sollte das Imperata cylindrica nur in Betracht gezogen werden, wenn sich dort keine Staunässe bilden kann. Das größere Silberhaargras mit seinem malerischen Habitus wird hingegen gerne eingesetzt, wenn es gilt, erosionsgefährdete Flächen und Hänge zu bepflanzen. Im Hausgarten ist es seltener anzutreffen, da es als invasive Pflanze gilt.
Pflege
Bis sich das Japanische Blutgras an seinem Standort akklimatisiert hat, benötigt es ein wenig Zuwendung des Hobbygärtners, die sich in den folgenden Jahren auf ein Minimum reduziert:
- Im ersten Standjahr regelmäßig gießen.
- In späteren Jahren nur in Trockenperioden wässern.
- Regelmäßig Mulchen hält Feuchte und Wärme im Boden.
- Die Bildung von Staunässe vermeiden.
- Alle paar Wochen etwas Kompost in den Boden einarbeiten.
- Alternativ alle 4 Wochen eine Dosis Volldünger verabreichen.
- Im Winter nur an frostfreien Tagen etwas gießen und nicht düngen.
- In rauen Lagen im Winter mit Laub, Stroh oder Reisig abdecken.
- Als Kübelpflanze mit Jutesack oder Luftpolsterfolie umhüllen.
- Zusätzlich auf ein Holzbrett oder einen Styroporblock stellen.
- Winterschutz im Frühjahr rechtzeitig entfernen.
Wird das Japanische Blutgras im Pflanzgefäß kultiviert, besteht auch bei adulten Pflanzen im Winter die Gefahr, dass der Wurzelballen vollständig durchfriert. Davon erholt sich selbst das stärkste Gewächs nicht mehr. Eine schützende Hülle in Verbindung mit einem sicheren Standort an der Südwand des Hauses ist daher unverzichtbar.
Schneiden
Ziergräser, wie das Imperata cylindrica, werden erst im Frühjahr geschnitten, und das hat gleich mehrere Gründe:
- Die Halme schützen den Wurzelbereich vor Schnee und Eis.
- Sogar im vertrockneten Zustand zieren sie den Garten, bedeckt mit Raureif.
- Die dichten Horste bieten Kleintieren des Gartens einen Unterschlupf.
Sollten sich die blutroten Halme bereits hoch in den Himmel strecken, werden sie im Herbst locker zusammengebunden. Das bis zu dreimal höher wachsende Silberhaargras wird auf jeden Fall büschelweise mit Schnüren umschlungen. Diese Maßnahme erhöht einerseits die schützende Wirkung für den Wurzelbereich und erleichtert im Frühjahr das Schneiden. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der Phase vor dem neuen Austrieb. Das kann – je nachdem, wie mild der Winter war – schon recht früh im Jahr sein. Auf keinen Fall sollte es noch frieren oder gar die intensive Wintersonne hoch am Himmel stehen. Unentbehrlich für diese Arbeit sind ein scharfes Schneidwerkzeug, robuste Handschuhe und ein Augenschutz, denn das Ziergras wird nicht umsonst auch Schwertgras genannt. Die Ränder der Halme sind mit Silikat-Kristallen besetzt, was sie so scharf macht, dass sie ungeschützter Haut tiefe Schnittverletzungen zufügen können; ganz zu schweigen von dem Schaden, den die Grasspitzen einem Auge zufügen können, das nicht durch eine Brille abgeschirmt wird.
Das Silberhaargras und seine Zuchtform, das Japanische Blutgras werden idealerweise bis eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Zuvor untersucht der erfahrene Hobbygärtner die Horste nach Kleintieren, die eventuell noch ihren Winterschlaf halten. Mit Rücksicht auf die schlummernden Nützlinge wird die Arbeit noch einige Tage verschoben. Darüber hinaus wird er feststellen, ob sich bereits der neue Austrieb zeigt. Sollte dies der Fall sein, wird das Gras bis knapp über den jungen Halmen geschnitten. Werden deren Spitzen gekappt, färben sie sich braun und der dekorative Habitus ist vorerst dahin. War der Winter ungewöhnlich mild, können selbst die geübten Gartenfreunde von einem besonders frühen Austrieb überrascht werden, der bei der ersten Kontrolle bereits weit fortgeschritten ist. Von einer herkömmlichen Schnittmaßnahme wird dann abgesehen. Lediglich das abgestorbene Pflanzenmaterial im Horst wird soweit wie möglich beseitigt, damit Licht und Luft an die jungen Gräser gelangen. Zur Förderung eines üppigen Wachstums wird nach dem Schneiden eine gut bemessene Dosis Kompost in den Boden eingearbeitet.
Vermehren
Im Rahmen des alljährlichen Schnitts bietet sich die perfekte Gelegenheit, das Japanische Blutgras bzw. das Silberhaargras zu vermehren. Da diese Gräserarten unterirdische Rhizome bilden, bietet sich die Vermehrung durch Teilung an:
- Mit dem Spaten einen Teil des Wurzelbereichs freilegen.
- Ein 10 cm bis 15 cm langes Rhizom sauber abtrennen.
- Das Teilstück sollte über mindestens eine Triebknospe verfügen.
- Die Schnittstelle wird mit Holzaschepulver behandelt.
- Dieses Wurzelstück an einem geeigneten Ort im Garten neu einpflanzen.
Handelt es sich um ein noch junges Exemplar, wird der gesamte Wurzelballen ausgegraben und geteilt.
Risslinge
Im Spätsommer besteht die Möglichkeit, das Ziergras ganz einfach durch Risslinge zu vermehren. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Kombination aus Kopfsteckling und Stockteilung. Zu diesem Zweck wird ein Teil des Wurzelwerks freigelegt und ein kräftiger Halm mitsamt der Wurzeln ausgerissen. Der Vorteil gegenüber einem Steckling liegt auf der Hand: Der Rissling verfügt bereits über eigene Wurzeln. Damit sich das Wurzelsystem weiter ausbilden kann, kommt der Halm für einige Tage in ein Glas Wasser, vorzugsweise Weidenwasser. Anschließend wird er den Winter hindurch in einem Topf mit nährstoffarmer Anzuchterde an einem frostsicheren Ort herangezogen, bis er als junges Silberhaargras im Frühjahr im Beet oder als Japanisches Blutgras im Kübel seine endgültige Heimat findet.
Rechtzeitig umtopfen
Angesichts des dekorativen Habitus des Imperata cylindrica, ist vor allem die rote Zuchtform dieses Süßgras prädestiniert für die Kultivierung im Kübel auf dem Balkon, der Terrasse oder im Vorgarten. Da die Wurzeln bis zu 120 cm in die Tiefe reichen, wählt der kundige Gartenfreund entsprechend geformte Pflanzgefäße, in denen das Wurzelwerk nicht so schnell eingeengt wird. Abhängig von der Wüchsigkeit des kultivierten Exemplars, ist es spätestens dann an der Zeit, das Japanische Blutgras umzutopfen, wenn sich die Wurzeln nach oben durch die Oberfläche drücken.
- Der neue Kübel ist nur wenig größer als der bisherige.
- Ist kein Wasserablaufloch vorhanden, muss es gebohrt werden.
- Darüber eine Drainage aus grobem Kies oder Tonscherben anlegen.
- Die Drainage mit luft- und wasserdurchlässigem Gartenvlies abdecken.
- Mix aus Gartenerde, Kompost und Sand als Substrat geeignet.
- Das Ziergras austopfen und begutachten.
- Kranke, verfaulte Wurzelteile mit scharfem Messer abschneiden.
- Die Schnittstellen mit Holzaschepulver bestreichen und trocknen lassen.
- Im neuen Kübel eintopfen und gut angießen.
Erfahrene Gartenfreunde lassen einen Gießrand frei, denn es ist wirklich ärgerlich, wenn nach jedem Wässern der umliegende Boden mit übergeschwapptem, nassem Substrat beschmutzt ist.
Japanisches Blutgras im Beet mit Wurzelsperre pflanzen
Da im privaten Bereich in den seltensten Fällen eine großflächige Ausbreitung der Ziergräser erwünscht ist, bietet sich bei der Anpflanzung im Beet, am Gehölzrand oder am Gartenteich die Verwendung einer Wurzelsperre an. Dem Silberhaargras eilt der Ruf als invasive Pflanze ja bereits voraus. Mittlerweile wurde aus wintermilden Regionen der Erde darüber berichtet, dass dessen Kulturform, das Japanische Blutgras, diesem Treiben nacheifert. Trotz der kleinen Wuchsform bildet es klammheimlich unterirdische Rhizome von erstaunlichem Ausmaß, die im Laufe der Zeit ein immer größeres Territorium im Garten erobern. Diese Erkenntnisse nutzt der informierte Gartenfreund, indem er nicht nur das Silberhaargras, sondern auch das Japanische Blutgras durch Wurzelsperren im Zaum hält. Die Rhizomsperre besteht aus reißfestem, unverrottbarem Polyethylen, das in verschiedenen Stärken im Fachhandel erhältlich ist.
- Die Fläche festlegen, innerhalb der sich das Ziergras ausbreiten darf.
- An den Grenzen einen 60 cm tiefen Graben ziehen.
- In diesen Graben die Folie einziehen, sodass noch 3 bis 5 cm überstehen.
- Der überstehende Rand verhindert, dass die Wurzeln darüber hinwegklettern.
- Die Enden der Wurzelsperrenfolie werden mit einer Aluschiene verschlossen.
- Gute Aluschienen verfügen über mindestens 4 Schrauben.
- Gezahnte Schienen verhindern zuverlässig ein Herausrutschen der Folie.
- Den Graben wieder zuschütten und die Erde leicht festtreten.
Erst wenn die Wurzelsperre komplett angelegt ist, werden die Ziergräser innerhalb des Areals angepflanzt. Es werden Pflanzlöcher ausgehoben, die etwa doppelt so groß sind, wie der Wurzelballen. Eine Anreicherung des Aushubs mit Kompost unterstützt ein erfolgreiches Anwachsen. Bevor die junge Ziergras-Pflanze eingepflanzt wird, taucht der geübte Hobbygärtner sie für einige Minuten in Wasser, damit sich die Wurzeln vollsaugen können. Erst dann kommt die Pflanze in den Boden, dessen Sohle mit der Harke zuvor aufgelockert wurde. Die aufgeschüttete Pflanzerde wird abschließend leicht festgetreten und gut bemessen angegossen. Da junges Silberhaargras sowie Japanisches Blutgras noch reichlich Feuchtigkeit benötigen, fördert ein zur Mitte hin abfallender Gießrand eine optimale Verwertung des Gießwassers.
Kann die Wurzelsperre auch nachträglich angelegt werden?
Gartenfreunde, die noch keine Erfahrungen sammeln konnten in der Kultivierung von Silberhaargras und Japanischem Blutgras, vermuten beim Kauf der Pflanzen im Container selten, welchen Ausbreitungsdrang diese an den Tag legen können. Wird im Laufe der Zeit ihr Eroberungszug durch den Garten erkennbar, ist es nicht zwingend erforderlich, sie allesamt auszugraben und so zu beseitigen. Eine nachträgliche Einsetzung der Wurzelsperre liegt durchaus im Bereich des Möglichen, auch wenn sie mit etwas mehr Aufwand verbunden ist:
- Alle Rhizome im unerwünschten Teil des Gartens ausgraben.
- Die Ausläufer lediglich mit dem Spaten abzustechen genügt in der Regel nicht.
- Einen Graben anlegen in etwa 1 m Entfernung vom Rand der verbliebenen Ziergrasfläche.
- Wie beschrieben die Wurzelsperre anlegen und mit der Schiene verschließen.
Nur mit viel Glück werden sämtliche Ausläufer entdeckt und ausgegraben. Zeigen sich in den nächsten Monaten außerhalb der angelegten Rhizomsperre neue Triebe, werden sie sogleich komplett ausgegraben und in der Biotonne oder dem nächst gelegenen Recyclinghof entsorgt. Auf dem Komposthaufen würden sie nur erneut Fuß fassen und sich von dort aus im Garten ausbreiten.
Fazit
Sie sind durchaus fraktal, die Vorteile, die das Silberhaargras und die daraus gezüchtete Kulturform als Japanisches Blutgras dem Gartenfreund zu bieten haben. Größere Flächen und erosionsgefährdete Hänge erhalten mit dem tiefverwurzelten Silberhaargras, dessen silbrig schimmernde Ähren sich sanft im Wind wiegen, eine dekorative Bepflanzung. Das deutlich kleinere Japanische Blutgras dagegen setzt in jedem Garten auffällige Akzente mit seinen tiefroten Halmen bis in den Winter hinein. Pflegeleicht geben sie sich beide, abgesehen von ihrem unstillbaren Drang, sich still und heimlich auszubreiten. Dieser Eroberungsdrang lässt sich jedoch von Beginn an mithilfe von Wurzelsperren effektiv eindämmen. Gartenfreunde, die eine Kultivierung des Imperata cylindrica im Kübel bevorzugen, werden mit der invasiven Komponente dieser Ziergräser erst gar nicht konfrontiert.