Gartenpflanzen Rosen

Bodendeckerrosen – Pflanzen und Schneiden

Rosen Kleinstrauchrose, Bodendeckerrose

Bodendeckerrosen, wie ich sie hier noch einmal nennen möchte, werden gern für öffentliches Grün eingesetzt. Dort müssen sie ohne viel Zuwendung überleben. Züchter haben speziell für solche Standorte und Bedingungen eine eigene Rosenklasse geschaffen, deren Mitglieder speziell in Parks und an Straßenrändern durch Blütenreichtum, Pflanzengesundheit und Pflegearmut überzeugen. Einige dieser anspruchslosen Sorten eignen sich auch gut für den Hausgarten. Was diesen Rosen in der Regel fehlt, ist der Duft. Der ist bei all den guten Eigenschaften auf der Strecke geblieben.
Wie bei allen anderen Rosenklassen unterscheidet man auch bei den Bodendeckerrosen wurzelnackte und getopfte Rosen (Containerrosen). Sie werden auf verschiedene Art gepflanzt.

Bodendeckerrosen Pflanzen

Damit Rosen sich gut entwickeln können und uns mit ihren schönen Blüten erfreuen, sind ein optimaler Standort, das passende Substrat und eine gute Pflege nötig. Es gehört gar nicht so viel dazu, schöne Rosen zu haben. Man muss sich die den Gartengegebenheiten passenden Rosen aussuchen, ihnen eine gute Erde zukommen lassen, ausreichend Dünger zur richtigen Zeit, Wasser bei langanhaltender Trockenheit und man muss sie richtig schneiden. Mehr ist gar nicht nötig.

Qualitäts-Check beim Rosenkauf

Ob Rosen in Ihrem Garten gedeihen, hängt vom Anfang ab. Die richtige Rosensorte muss es sein und die in der besten Qualität. Dazu muss natürlich die Rose auch noch einwandfrei in die Erde gelangen. Dann ist es nur noch eine Sache der entsprechenden Pflege.

  • Triebe müssen fest und grün sein!
  • Rinde darf nicht schrumpelig oder verletzt sein!
  • Keine Faulstellen, weder an der Wurzel (bei wurzelnnackten Rosen), noch an der Pflanze!
  • Die Knospen (Augen) müssen gut ausgebildet sein!
  • Wichtig ist, dass die Veredlungsstelle gesund, sauber verwachsen und frei von Krankheiten oder Fäulnis sein!
  • Das Wurzelsystem muss unbeschädigt und kräftig verzweigt sein!
  • Das Laub muss sattgrün, fleckenfrei und unbeschädigt sein!

Standort

Rosen Kleinstrauchrose, BodendeckerroseDer Standort ist mit das Wichtigste bei der Rosenpflege. Wenn er nicht passt, kann man pflegen so viel man will. Es wird kein optimales Ergebnis erzielt. Hat man nicht den gewünschten sonnigen Standort, sollte man nicht auf Krampf versuchen, dort sonnenhungrige Rosen anzubauen. Es gibt auch Sorten, die mit weit weniger Sonne zufrieden sind. Aus diesen Rosen muss man wählen, auch wenn es dann nicht ganz so viele Angebote gibt. Es sind noch genug.

  • Standort so sonnig wie möglich, obwohl es Sorten gibt, die knallige Mittagssonne nicht so mögen.
  • Zu heiß sollte er nicht sein!
  • Der Platz muss auch etwas luftig sein, damit nasses Laub schnell abtrocknen kann. Zugige Plätze sind aber eher ungeeignet.
  • Ein Standort vor einer abstrahlenden Mauer ist nicht günstig, da wird es zu heiß und die Luftbewegung ist oft gleich Null.

Pflanzsubstrat

Rosen brauchen zum Gedeihen einen entsprechenden Boden.

  • Ideal ist ein tiefgründiger, humusreicher, mittelschwerer Boden
  • Wo der nicht vorhanden ist, muss man ihn entsprechend aufbereiten!
  • Ideal ist, Komposterde unterzumischen

Das eigentliche Pflanzen der Bodendeckerrosen

Das Pflanzen ist nicht schwer. Die beste Zeit dafür ist der Herbst. Dann werden die deutlich preiswerteren wurzelnackten Rosen angeboten. Die kann man ruhigen Gewissens kaufen, aber am besten beim Fachhändler. Zwar sind sie auch im Frühjahr noch zu haben, aber sie stammen aus dem Herbstfundus. Alles was im Herbst nicht verkauft wird, wird in Kühlhäusern abgelegt und im Frühling wieder angeboten. Frisch sind die Rosen dann nicht mehr. Die bessere Qualität bekommt man im Herbst und wenn man die Rosen beizeiten in den Boden bringt, wachsen sie auch vor dem Winter gut an und treiben im Frühjahr beizeiten los, wohingegen sich die dann gepflanzten oft erst mühsam berappeln müssen.

  • Pflanzloch mit einem Spaten ausheben!
  • Es muss so groß sein, dass der Wurzelballen ringsum etwa eine Handbreit Platz hat.
  • Die Seiten und der Boden mit der Grabegabel lockern!
  • Der Aushub wird mit etwa einem Drittel Kompost oder Rosenerde vermischt.
  • Günstig ist, eine Handvoll Hornspäne ins Pflanzloch zu geben.
  • Den Rosenballen in einen Eimer mit Wasser stellen, damit er sich richtig voll saugen kann.
  • Dann die Wurzeln vorsichtig auflockern.
  • Rose möglichst senkrecht in das Pflanzloch geben, genau so tief, wie sie im Container saß!
  • Die Veredlungsstelle muss ca. 5 cm tief unter der Erdoberfläche liegen!
  • Nur so ist die Veredlungsstelle und damit die Rose vor Frost geschützt.
  • Aushub gleichmäßig um den Wurzelballen verteilen!
  • Erde vorsichtig festtreten! Dabei die entstehende Mulde etwas vertiefen, damit beim Angießen das Wasser direkt zu den Wurzeln gelangt!
  • Bei Herbstpflanzung die Rosen gleich etwas anhäufeln. Das schützt sie vor Trockenheit und Frost.
  • Im März wird wieder abgehäufelt.
  • Bei Frühjahrspflanzung nach 8 Wochen abhäufeln.

Wurzelnackte Rosen pflanzen
BodendeckerroseWurzelnackte Rosen sind auch einfach zu pflanzen. Auch hier ist eine gute Bodenvorbereitung wichtig, genau wie bei Containerrosen. Im Herbst hat man die größte Auswahl an wurzelnackten Rosen, viel mehr als es getopfte Exemplare gibt.

  • Wurzelnackte Rosen müssen vor dem Pflanzen einige Stunden in Wasser gestellt oder gelegt werden. Die gesamte Pflanze sollte unter Wasser sein, mindestens bis zur Veredlungsstelle.
  • Danach werden die Triebe der Rose auf ca. 20 cm eingekürzt. So wird die Verdunstungsfläche reduziert. Pro Trieb sollten fünf Knospen stehen bleiben!
  • Auch die Wurzel wird geschnitten. Hier werden beschädigte und abgestorbene Teile entfernt.
  • Dann werden die Wurzeln etwa ein Viertel gekürzt.
  • Beim Pflanzen muss darauf geachtet werden, dass das Pflanzloch tief genug ist, damit die Wurzeln nicht gestaucht werden.
  • Auch hier muss die Veredlungsstelle 5 cm unter der Erde liegen!
  • Aufgefüllt und „nachbehandelt“ wird wie bei Containerrosen.

Rosenpflege allgemein

Rosen brauchen gar nicht so viel Pflege, wie oft angenommen wird. Zweimal pro Woche nach den Rosen zu schauen und aktiv zu werden, reicht in der Regel aus.

  • Bei großer Trockenheit geraten Rosen schnell in Stress. Die Folge ist die erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten.
  • Der Boden sollte stets leicht feucht sein. Man muss aber nicht jeden Tag gießen. Rosen sind Pfahlwurzler und können Wasser aus großen Tiefen ziehen. Allerdings müssen sie gut eingewurzelt sein. Im ersten Standjahr müssen sie deshalb häufiger gegossen werden als später.
  • Man gießt, sobald die obersten 10 bis 15 cm Erdreich trocken geworden sind. Das kann man mit einem Fingertest nachprüfen.
  • Keinesfalls darf man auf die Blätter gießen, das fördert Krankheiten, speziell Pilzerkrankungen.
  • Erdoberfläche immer schön locker halten. Rosenwurzeln mögen es luftig und die Verdunstung von Bodenwasser wird eingeschränkt.
  • Günstig und pflegeleicht ist eine drei bis vier Zentimeter starke Mulchschicht aus gehäckselten Rindenprodukten, Rohkompost, Rasenschnitt oder geschredderten Gartenmaterialien. Das hält die Erde feucht, locker und krümelig.
  • Unter den Mulch muss eine Handvoll Hornspäne verteilt werden, die um die Rose in den Boden eingearbeitet wird. Rindenmulch bindet Stickstoff. Rosen brauchen viel davon. Es kann sonst zu Mangelerscheinungen kommen.
  • Eine gute Düngung ist notwendig für einen reichen Blütenansatz und eine hohe Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
  • Am besten ist organischer Dünger oder spezieller Langzeitdünger. Alle diese Dünger geben Nährstoffe über längere Zeit kontinuierlich und bedarfsgerecht ab.
  • Rosen sollten ein- bis zweimal pro Woche ausgeputzt werden. So sehen die Pflanzen besser aus und bleiben gesund.
  • Beschädigte oder kranke Pflanzenteile werden entfernt. Verwelkte Blüten werden abgeschnitten, um die Bildung neuer Knospen zu fördern.
  • Wildtriebe müssen unbedingt entfernt werden und zwar dort, wo sie austreten.
  • Vor den ersten strengen Frösten werden die Rosen angehäufelt. Etwa 20 cm genügen.

Der Schnitt von Bodendeckerrosen

Rosen schneidenBodendeckerrosen müssen nicht wirklich streng nach Vorschrift geschnitten werden. Wenn man schneidet, dann im Frühjahr, damit die Rosen für den Sommer gerüstet sind. Der Schnittzeitpunkt richtet sich nach der Witterung. Im Allgemeinen sagt man, Rosen werden geschnitten, wenn die Forsythie blüht. Bodendeckerrosen bilden da keine Ausnahme. Durch den Schnitt soll ein lockerer luftiger Wuchs erreicht werden. Außerdem wird so der Befallsdruck durch Pilze gemindert und für eine reichen Blütenflor im Sommer gesorgt.

  • Auf alle Fälle schneidet man altes, totes und nach innen wachsendes Holz heraus!
  • Auch müssen unbedingt Wildtriebe und Rosengallen entfernt werden! (Rosengallen – Schwämme an den Trieben, Brutort für Gallwespen)!
  • Ansonsten muss bei Kleinstrauchrosen nicht weiter geschnitten werden.
  • Allerdings ist es besser, Zweige die stören oder zu dicht wachsen, herauszuschneiden.
  • Nur wenn man sehr kompakte Rosen möchte, muss jährlich geschnitten werden.
  • Dann schneidet man wie bei öfter blühenden Strauchrosen, also etwa 1/3 der Gesamthöhe einkürzen.
  • Alle fünf Jahre sollten Bodendeckerrosen einen Radikalschnitt bekommen, um den Stock zu neuen Trieben anzuregen.
  • Geschnitten wird immer auf ein nach außen zeigendes Auge (Austriebspunkt)!
  • Immer schräg schneiden und etwa einen halben Zentimeter über dem ausgewählten Auge.

Empfehlenswerte Bodendeckerrosen

  • ’Apfelblüte’ – ungefüllte, weiße Sorte mit leichtem Duft, niedrig-buschiger Wuchs, 70 bis 80 cm hoch, öfter blühend, ADR-Siegel
  • ’Gärtnerfreude’ – gefüllte himbeerrote Sorte, farbecht und regenfest, buschig liegender Wuchs, bis 50 cm hoch, öfter blühend, gut für Kübelhaltung, ADR-Siegel
  • ’Heidefeuer’ – halbgefüllte, leuchtend rote Sorte, straff aufrecht wachsend, 50 bis 60 cm hoch, öfter blühend, sehr widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten
  • ’Schöne Dortmunderin’ – halbgefüllte intensiv rosa Sorte, straff aufrecht wachsend, 60 bis 70 cm hoch, öfter blühend, auch für Halbschatten geeignet, ADR-Siegel
  • ’Loredo’ – halbgefüllte, leuchtend gelbe Sorte, straff aufrechter Wuchs, 60 bis 70 cm hoch, sehr farbbeständig
  • ’Aspirin’ – halbgefüllte, weiße, bei kühlem Wetter rosa überhauchte Blüten, 60 bis 80 cm hoch, sehr beliebt und gesund
  • ’The Fairy’ – halb gefüllte hellrosa Blüten, niedrig buschiger Wuchs, 60 cm hoch, öfter blühend, Klassiker unter den Bodendeckerrosen
  • ’Larissa’ – reich gefüllte rosa Sorte, 80 cm hoch, öfter blühend, sehr hohe Blattgesundheit, sehr gute Selbstreinigung, ADR-Siegel
  • ’Sedana’ – einfache reinweiße Sorte, 50 cm hoch, absolut unempfindlich, öfter blühend, hohe Blattgesundheit, ADR-Siegel
  • ’Sorento’ – locker gefüllte leuchtend rote Sorte, buschig und dicht verzweigt wachsend, 80 cm hoch, Blüten sind hitze- und farbbeständig

Fazit
Bodendeckerrosen sind dankbare Gesellen. Sie machen kaum Arbeit und blühen reich und zuverlässig. Achten sollte man auf die Blattgesundheit. Ich habe hauptsächlich „The Fairy“, die als recht gesund gilt, aber bei mir jährlich mit verschiedenstem Pilzbefall zu kämpfen hat, obwohl die Strauch- und Beetrosen ringsum alle gesund sind. Ansonsten muss ich aber sagen, als Bodendecker sind sie unschlagbar. Sie treiben neue Triebe ohne Ende, sind die ersten Rosen die blühen und die letzten, die aufgeben. Das ganze Beet ist rosa und die verblühten Blüten fallen von alleine ab. Sie müssen nicht ausgeputzt werden. Ich kann diese Bodendeckerrose nur empfehlen.