Wer Pflanzen besitzt, ob in der Wohnung oder im Garten der weiß, diese benötigen oftmals eine Menge an Aufmerksamkeit und Pflege. Doch oftmals kommt diese auch zu kurz und viele Pflanzen zeigen ihr Unwohlsein durch braune Blattspitzen an. Da allerdings nicht jede Pflege und jeder Standort auch für jede Pflanze geeignet ist, müssen in einem solchen Fall die Gründe hierfür herausgefunden werden. Welche Pflegefehler es gibt und wie sie behoben werden erklärt der folgende Artikel.
Mögliche Ursachen finden
Zeigen sich braune Blattspitzen an den sonst kräftig wachsenden Pflanzen, dann sollte sofort gehandelt und die Gründe hierfür gesucht werden. Denn mit den braun werdenden Spitzen der Blätter zeigt eine Pflanze an, dass die ihr gebotene Pflege nicht stimmt. Die Ursachen für braune Blattspitzen sind aber von Pflanze zu Pflanze sehr unterschiedlich und können wie folgt aussehen:
- Luft zu trocken
- Wassermangel durch wenig Gießen oder Staunässe
- Nährstoffmangel aber auch Überdüngung
- falsch gewählter Standort
- Überwinterung ist nicht geeignet
Wenn es zu braunen Blattspitzen kommt, dann ist es noch nicht zu spät für die Pflanze, aber es sollte sofort gehandelt und die Ursache gefunden werden. So sollte die Pflege bei den folgenden Anzeichen sofort geändert werden:
- erstes Anzeichen, kleine braune Spitze
- vertrocknet und porös
- zieht sich weiter über den gesamten Blattrand
- danach werden Blätter von Innen gelb
- später vertrocknen sie ganz
Falsches Gießen
Ein Pflegefehler kann das falsche Gießen sein. Hierbei kann es sich je nach Pflanzenart um zu viel Trockenheit, aber genauso auch um Staunässe handeln. Es wurde daher entweder zu wenig oder zu viel gegossen. In beiden Fällen beginnt die Pflanze aber von innen heraus zu vertrocknen. Denn auch bei Staunässe, bei der die Wurzeln mit der Zeit verfaulen, können diese kein Wasser mehr aufnehmen und an die Pflanze weiterleiten. Ebenso ist dies auch bei Trockenheit der Fall. Dann steht den Wurzeln keine Feuchtigkeit mehr zu Verfügung, die noch aufgenommen werden könnte. Daher sollte bei dem ersten Erkennen von braunen Blattspitzen das Folgende überprüft werden:
- Erde auf Trockenheit prüfen
- dann eventuell gut gießen
- mehrere Tage hintereinander
- ist die Erde sehr feucht
- Pflanze dem Topf entnehmen
- Wurzeln auf Fäule untersuchen
- beschädigte Wurzeln entfernen
- in frisches, trockenes Substrat setzen
- mäßiger gießen
Trockene Luft
Viele, vor allem Zimmerpflanzen, die oftmals aus den tropischen Gebieten kommen, benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gerade auch im Winter reagieren diese Pflanzen sehr auf die trockene Heizungsluft. Daher ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit zu überprüfen, wenn sich braune Blattspitzen zeigen. Hierzu können moderne batteriebetriebene Temperaturanzeiger genutzt werden, die auch meist die Luftfeuchtigkeit messen. Ist diese für die Pflanzenart zu niedrig, kann wie folgt reagiert werden:
- elektrischen Luftbefeuchter aufstellen
- Schalen mit Wasser auf die Heizkörper stellen
- Schalen mit Wasser direkt neben die Pflanzen stellen
- die Pflanzen nicht in direkter Nähe zur Heizung platzieren
- Raum regelmäßig gut durchlüften
- so kann trockene Heizungsluft entweichen
- feuchtere, vor allen Regenluft kann nach Innen gelangen
- Pflanzen regelmäßig von oben mit Wasser bestäuben
Falsches Düngen
Auch die Düngung kann durchaus an braunen Spitzen der Blätter schuld sein. Hier gibt es drei mögliche Gründe. Entweder, die Pflanze hat für ihre Verhältnisse zu wenig oder aber auch zu viel Dünger erhalten. Zudem kann mit für die Pflanze unverträglichen Nährstoffen gedüngt worden sein. So führt zum Beispiel bei vielen Pflanzen auch Eisenmangel zu einer Mangelernährung. Gerade aber Pflanzen, die in einem Kübel kultiviert wurden benötigen des Öfteren frisches Substrat. Denn durch viele Gießvorgänge werden die natürlichen Nährstoffe aus der Erde heraus geschwemmt. Durch Düngen kann dieser Nährstoffmangel dann oft nicht mehr aufgeholt werden. Auch sehr kalkhaltiges Wasser kann dazu führen, dass sich der pH-Wert des Bodens erhöht und die Pflanze dies nicht gut verträgt. Daher sollte beim Feststellen des Pflegefehlers durch das Düngen sofort wie folgt gegen gesteuert werden:
- Substrat austauschen
- bei zu viel Dünger Wurzeln zusätzlich abwaschen
- geschädigte Wurzeln entfernen
- nur noch mit aufgefangenem Regenwasser gießen
- enthält keinen Kalk
- eventuell Dünger mit Eisen verwenden
Falscher Standort
Wurde der falsche Standort gewählt, kann dies auch zu Verfärbungen an den Blättern und so auch zu braunen Blattspitzen führen. Erst wenn alle anderen Überlegungen, warum sich die Spitzen braun färben kein Ergebnis gebracht haben, sollte auch der Standort überdacht werden. So gibt es für verschiedene Pflanzen auch ungünstige Standortbedingungen die für braune Spitzen an den Blättern ursächlich sein könnten. Hierzu gehören, je nach Pflanzenart und Verträglichkeit die folgenden:
- Standort ist zu warm
- an kühleren Platz stellen
- Südfenster mit viel Sonneneinstrahlung
- an ein Ost- oder Westfenster versetzen
- Spitzen der Blätter verbrennen in der prallen Sonne
- ganz aus der Sonne nehmen
- manche Pflanzen reagieren empfindlich auf Zugluft
- Platz ohne Durchzug wählen
- es wird im Zimmer geraucht
- in ein Zimmer ohne Rauch stellen z.B. Schlafzimmer
Falsche Überwinterung
Oftmals kann auch die Überwinterungssituation schuld an braunen Blattspitzen sein. Steht die Pflanze für ihre Verhältnisse im Winter zu warm, dann kann es durchaus zu den vertrockneten Blattspitzen kommen. Steht sie hingegen zu kühl, wird dies meist durch gelbe Blätter angezeigt. Es ist daher besonders wichtig, sich über die jeweiligen Pflanzen vorab zu informieren, damit auch im Winter die passende Umgebung angeboten werden kann, um braunen Blattspitzen vorzubeugen. Zeigen sich dennoch die braunen Spitzen im Winter, sollte sofort gehandelt und der Standort gewechselt werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- kühlen Platz suchen
- unbeheizter Wintergarten oder Treppenhaus
- Raum ohne Heizung
- manche Pflanzen dunkel überwintern
- andere wiederum hell und kühl
- das Gießen nicht vergessen
- vor allem in warmen Räumen
- nur mit lauwarmen bis handwarmen Wasser gießen
- kaltes Wasser führt zu niedriger Bodentemperatur
- Nährstoffe können so schlechter aufgenommen werden
Gerade auch im Winter kann es schnell zu Staunässe kommen. Daher ist es wichtig, dass die Pflanzen während der Überwinterung nicht sich selbst überlassen werden. Dies ist oft dann der Fall, wenn sie während des Winters nicht im Wohnraum stehen sondern in einem abgeschlossenen Raum, zum Beispiel im Keller oder einer Garage. Um Staunässe zu verhindern, können die Pflanzen im Winter auch von oben auf die Blätter mit Wasser besprüht werden.
Erste Maßnahmen
Wenn sich braune Blattspitzen zeigen, dann sollten natürlich als erstes die Gründe hierfür gefunden und der Pflegefehler behoben werden. Die geschädigten Blätter können die Pflanze allerdings weiter schwächen und schädigen. Daher sollten gleichzeitig die weiteren ersten Maßnahmen eingeleitet werden:
- Blätter werden sich nicht mehr ganz erholen
- trockene und braune Blattspitzen abschneiden
- scharfe und desinfizierte Haushaltsschere nutzen
- stark beschädigte Blätter ganz entfernen
- können auf den Kompost gegeben werden