Gartengestaltung Kräutergarten

Brunnenkresse, Nasturtium officinale – Anbau und Pflege

Brunnenkresse

Brunnenkresse ist eine von vielen Hobbygärtnern geschätzte Sumpf- bzw. Wasserpflanze, die als winterharte Staude vorzugsweise im Gartenteich oder Bachlauf angepflanzt wird. Die wintergrüne, krautige Pflanze ist darüber hinaus sehr beliebt als gesundes Gemüse, reich an Vitamin C und eine wohlschmeckende Beigabe zu Salaten und Suppen. Die Nasturtium officinale, wie ihre wissenschaftliche Bezeichnung lautet, kann auf die unterschiedlichsten Arten kultiviert werden; Hauptsache sie befindet sich in einer feuchten Umgebung. Wer sich ein wenig mit ihren Bedürfnissen hinsichtlich des Anbaus und der Pflege vertraut macht, kann sich bereits ab Mai an ihren zierlichen, weißen Blüten erfreuen.

Anbau im Teich und im Gartenbeet

Die selbst vorgezogenen bzw. fertig gekauften Brunnenkresse-Pflanzen machen eine gute Figur als Teichpflanze oder in einem Bachlauf. Da es sich um eine stark wüchsige Pflanzenart handelt, ist es ratsam, sie in gitterartigen Pflanzkörben anzupflanzen. Auf diese Weise hat man sie besser unter Kontrolle. In diesem Wasserkorb wird die Brunnenkresse wahlweise am Uferrand des Teiches eingegraben, wo sie sich dann auf der Erde und Richtung Wasser ausbreitet. Alternativ wird sie in eine Wassertiefe von maximal 15 cm gesetzt. Damit bei dieser Variante das Substrat nicht aus dem Pflanzkorb ausgeschwemmt wird, kommt zuerst ein Unkrautvlies hinein. Im Anschluss folgt die Erde, auf der einige Kieselsteine verteilt werden.

Brunnenkresse Hobbygärtner, die Brunnenkresse für die Verwendung in der Küche anpflanzen, setzen die Jungpflanzen in ein Beet, das speziell auf deren Bedürfnisse abgestimmt ist. Zu diesem Zweck wird ein 50 cm tiefer und 2 m breiter Graben angelegt. Er sollte über einen Wasserzu- und Abfluss verfügen und ein leichtes Gefälle aufweisen, sodass die Brunnenkresse in einem langsam fließenden, frischen Wasser steht, das bis an die Triebspitzen reicht. Der Pflanzabstand beträgt etwa 15 cm. Die Pflanzerde sollte leicht sandig sein mit einem Anteil Gartenkompost, bei einem pH-Wert zwischen 5 und 7. Geerntet werden dann nur die 5 cm bis 7 cm langen Triebspitzen, damit frische Brunnenkresse schnell wieder nachwachsen kann.

Wem dieses Verfahren zu aufwendig ist, setzt die Jungpflanzen in ein wasserdichtes Pflanzgefäß, in dem das Wasser etwa 1 cm über der Erde steht. Das Wasser sollte man mindestens ein Mal pro Woche komplett austauschen. Dann fühlt sich die Brunnenkresse hier wohl und bietet eine reiche Ernte, sogar den ganzen Winter hindurch.

Aussaat

Statt fertiger Brunnenkresse-Pflanzen aus dem Gartencenter anzupflanzen, können diese in der Zeit zwischen Februar und April aus Samen selbst vorgezogen werden. Hierzu wird ein feinkrümeliges Substrat in ein wasserdichtes Anzuchtgefäß gefüllt. Idealerweise besteht das Substrat aus gesiebtem, gut verrottetem Kompost und Sand. Findige Hobbygärtner legen dieses Pflanzgefäß vorher mit zerstoßenen Tonscherben aus, weil diese das Gießwasser speichern und so den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats unterstützen.

Die Samen steckt man in das Substrat, aber bedeckt sie nicht damit, weil es sich bei Brunnenkresse um einen Lichtkeimer handelt. Verfügt das Gefäß über keinen Deckel, deckt man es mit Folie oder feuchtem Küchenpapier ab. Hält man das Substrat permanent feucht, setzt die Keimung bei einer Temperatur von 20° Celsius nach 7 bis 20 Tagen ein. Brunnenkresse Haben die Keimlinge eine Größe von etwa 5 cm erreicht, pikiertman sie. Dabei sortiert man die schwächeren Pflänzchen aus, damit die anderen genug Platz haben, ausreichend starke Wurzeln zu bilden. Die Jungpflanzen entwickeln sich am besten, wenn sie ab dann durchgehend in 1 cm tiefem Wasser stehen, bis sie im Mai in den Garten umziehen können. Von einer direkten Aussaat der Samen am Teichrand oder im Gartenbeet raten die Experten ab, weil die Samen der Brunnenkresse für zahlreiche Vögel zur Lieblingsspeise zählen.

Alternativer Anbau ohne fließendes Gewässer

Hobbygärtner, die Brunnenkresse für den Hausgebrauch anbauen möchten, aber keine Möglichkeiten haben, den erforderlichen Zu- und Ablauf frischen Wassers zu schaffen, sollten folgende alternative Möglichkeit in Betracht ziehen:

Es wird ein Standort im Gemüsegarten gewählt, der sonnig bis halbschattig liegt. Dort wird auf einer Fläche von 2 m Breite und 2 m Länge ein etwa 30 cm tiefes Loch gegraben. Die ausgegrabene Erde wird rundherum zu einem kleinen Wall aufgeschüttet. In der Regel reicht diese Beetgröße aus, um einen durchschnittlich großen Haushalt ganzjährig mit frischer Brunnenkresse zu versorgen.

Der Boden dieses Beets wird mit Ziegelsteinen gepflastert, ohne die Verwendung von Kalk, Mörtel oder Zement. Dieser Boden wird dafür sorgen, dass im Beet kein stehendes Wasser über einen längeren Zeitraum entstehen kann, weil es langsam versickert. Darüber kommt eine 2 cm bis 3 cm dicke Schicht aus feinem Sand, der eine ebenso starke Schicht feinkrümeliger Gartenerde folgt. Den Abschluss bildet ein 3 cm bis 4 cm dicker Belag aus gutem, gesiebtem Kompost. Der Rand dieses Beetes wird mit Holzbrettern oder mit Ziegelsteinen befestigt. Nach dem Glätten der Erde, pflanzt man die angezogenen Jungpflanzen der Brunnenkresse in Reihen, mit einem Abstand von 15 cm bis 20 cm und gießt sie mit reichlich frischem Wasser an.

Haben die jungen Pflanzen der Brunnenkresse eine Wuchshöhe von 5 cm bis 7 cm erreicht, kommt nochmals eine dünne Schicht Kompost hinzu. Ab dann wird täglich zwei Mal durchdringend mit frischem Wasser gegossen, was den Zu- und Abfluss erübrigt. Für die Ernte wird einfach über diesem Beet ein Holzsteg gelegt. Hier kann sich der Hobbygärtner kniend zur Brunnenkresse beugen, um die Triebe abzuschneiden. Wird bei der Ernte eine genaue Reihenfolge eingehalten, kann nach dem Schnitt der Brunnenkresse aus der letzten Reihe wieder in der ersten Reihe fortgefahren werden, weil dort die Triebe bereits nachgewachsen sind.

Pflege

Für die Sumpf- und Wasserpflanze spielt bei der Pflege die Qualität des Wassers also eine wichtige Rolle. Brunnenkresse kann nur in sauberem Wasser gedeihen, ein Faktor, der nicht nur beim Anbau als Teichpflanze entscheidend ist, sondern auch im Bachlauf, im Pflanzgefäß oder im Beet. Ansonsten stellt Brunnenkresse hinsichtlich ihrer Pflege keine aufwendigen Ansprüche:

  • Nasturtium officinale sonniger bis halbschattiger Standort;
  • keine pralle Sonneneinstrahlung;
  • Dünger ist nicht erforderlich;
  • nur im Beet kommt Kompost hinzu;
  • Unkraut zeitnah jäten;
  • regelmäßig auf Schädlinge untersuchen;
  • Brunnenkresse muss immer in frischem Wasser stehen;
  • Schnitt nach der Blüte fördert das Wachstum.

Im Rahmen des Anbaus und der Pflege von Brunnenkresse sollte sich der Hobbygärtner vorher entschieden haben, ob er sie als Zierpflanze oder als Gemüsepflanze nutzen möchte. Blühende Brunnenkresse ist nicht mehr für den Verzehr geeignet, weil sie dann sehr bitter schmeckt.

Vermehren

Wer erst einmal Brunnenkresse angepflanzt hat, kann die Vermehrung selbst in die Hand nehmen:

Stecklinge

Die geeigneten Triebe bilden sich in der Regel an den Verzweigungen der Wurzeln. Dort werden sie abgebrochen und bis zur Hälfte in ein Gemisch aus Sand und gesiebtem Kompost gesteckt. Natürlich sollte das geeignete Pflanzgefäß wasserdicht sein und das Substrat permanent mindestens 1 cm hoch mit Wasser bedeckt sein, damit die Strecklinge schnell Wurzeln bilden.

Samen

Wer die Brunnenkresse ausblühen lässt, erntet im September die Samen und hat auf diese Weise stets einen Vorrat, um eine neue Kultur auszusäen. Danach sollte ein Rückschnitt der Brunnenkresse durchgeführt werden, auch wenn sie nicht für den Verzehr gedacht ist. Werden die Samen trocken und dunkel aufbewahrt, kommen sie gut durch den Winter. Sie können im nächsten Frühjahr für die Aussaat eingesetzt werden.

Überwintern

Nasturtium officinale Brunnenkresse ist zwar im Prinzip eine winterharte Pflanze und widersteht auch Temperaturen bis -20° Celsius, allerdings darf sie nicht im Wasser festfrieren. Dient sie als Uferbepflanzung am Teich, ist es ratsam, sie dick mit Vlies abzudecken oder ein Holzbrett über die Pflanzen zu legen, was ein Einfrieren verhindert. Im Gartenbeet fungieren kleine Erdwälle als Winterschutz, über die man ein Vlies oder eine Folie ausbreitet. Sehr viel einfacher ist die Überwinterung, wenn man die Brunnenkresse in Pflanzgefäßen kultiviert, denn diese holt man einfach ins Haus. Dann steht den ganzen Winter über das frische Kraut zur Verwendung in der Küche bereit.

Krankheiten und Schädlinge

Die Brunnenkresse zieht verschiedene Schädlinge magisch an; allen voran die gefürchtete Nacktschnecke. Da dieser fressgierige Schädling, genauso, wie die Brunnenkresse, viel Feuchtigkeit benötigt, ist er vor allem an den Uferpflanzen und im Gartenbeet anzutreffen. Daher ist eine tägliche Kontrolle unvermeidlich und damit verbunden das Absammeln der Schnecken. Ist die Brunnenkresse zum Verzehr gedacht, können keine chemischen Mittel, wie das Schneckenkorn eingesetzt werden. Hilfreicher ist dagegen, die natürlichen Feinde der Schnecke anzulocken bzw. anzusiedeln. So gehören Nacktschnecken zur Lieblingsspeise der Indischen Laufenten, der Igel und verschiedener Vögel. Laufkäfer vertilgen gerne die im Boden abgelegten Eier, die auch von freilaufenden Hühnern im Nu aufgepickt werden.

Blattlaus Blattläuse verschonen die Brunnenkresse ebenfalls nicht. Um sie zu bekämpfen, hat sich als biologisches Spritzmittel eine Mischung aus 15 ml reiner Schmierseife, 1 Liter Wasser und 1 Esslöffel Spiritus bewährt. Von guten Erfolgen im Kampf gegen die Blattläuse berichten einige Hobbygärtner beim Einsatz einer Mischung aus einem halben Liter Milch und einem Liter Wasser. Das wird an mehreren Tagen hintereinander auf die befallenen Pflanzen versprüht.

Stehendes Wasser verhindert bei der Brunnenkresse nicht nur ein gesundes Wachstum, sondern ebnet auch dem Falschen Mehltau den Weg. Im Gegensatz zum Echten Mehltau, macht sich dieser Pilz auf der Blattunterseite breit. Das Lecithin der Milchmischung kann hier ebenfalls für Abhilfe sorgen. Darüber hinaus kann ein Knoblauchtee die Brunnenkresse retten. Dieser wird aus 2 Knoblauchzehen herstellt, die mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen werden. Ist das Ganze abgekühlt, füllt man die Teemischung in eine Spritzflasche und versprüht sie auf die befallenen Pflanzen. Von Mehltau befallene Brunnenkresse sollte nicht mehr verzehrt werden.

Kleinblättrige Brunnenkresse vom Aussterben bedroht

Der ‚kleine Bruder‘ der Echten Brunnenkresse, die kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum) bildet ebenfalls zierliche, weiße Blüten und bevorzugt ähnliche Kulturbedingungen; ansonsten hat diese Pflanze aber keine überzeugenden Vorteile für den begeisterten Hobbygärtner zu bieten, auch nicht in kulinarischer Hinsicht. Daher wird sie nicht kultiviert und mittlerweile in einigen Bundesländern bereits auf der Roten Liste für gefährdete Pflanzenarten geführt.

Fazit
Brunnenkresse ist eine erstaunlich vielseitige Pflanze, deren Vorteile der Hobbygärtner nach seinen individuellen Interessen nutzen kann. Als Sumpf- und Wasserpflanze ziert Brunnenkresse mit ihren weißen Blüten einen Garten- oder Miniteich und einen Bachlauf. Aufgrund ihres aromatischen Geschmacks werden die frischen Triebe dieser Pflanze in der Küche für die Verfeinerung leckerer Speisen gerne eingesetzt. Wie auch immer der Hobbygärtner sich entscheidet, gesunde und üppig wachsende Brunnenkresse benötigt vor allem permanent frisches, am besten ruhig fließendes, sauberes Wasser. Darüber hinaus stellt die Brunnenkresse mit dem botanischen Namen Nasturtium officinale keine hohen Pflegeansprüche. Obwohl sie im Grunde winterhart ist, sollte sie nicht festfrieren in ihrem Wasser. Dagegen helfen dicke Vliestücher und Folien. Da die Aussaat und Anpflanzung im Frühjahr jedoch recht unkompliziert ist, erfordert es keinen großen Aufwand, im neuen Jahr wieder frische Brunnenkresse heranzuziehen, sollte sie doch einmal einen Frostschaden erlitten haben.