Ob als dekorative Zimmerpflanze oder als klassisch grüner Bodenbedecker – der Bubikopf (Helxine soleirolii) ist mittlerweile bei fast allen Pflanzenfreunden entweder im Haus oder im Garten zu finden. Als edel wirkendes Grüngewächs beeindruckt die Pflanze mit ihren fadendünnen Trieben und den glänzend grünen Blättchen, die in einer dichten Traube angeordnet sind. Dabei gestaltet sich die Pflege des Bubikopfes, der aus der Familie der Brennnesselgewächse stammt, sehr einfach. Deshalb ist die krautige, immergrüne Pflanze aus Korsika und Sizilien auch gut für Anfänger geeignet.
Der Bubikopf – Standort und Bodenverhältnisse
Optimal platziert und ideal gepflegt, gedeiht der Bubikopf sowohl innerhalb der Wohnung als auch im Garten. Die Pflanze kann sich am besten an einem hellen Standort entfalten, aber auch halbschattige Bereiche sind für die Kultivierung geeignet. Allerdings vertragen Bubiköpfe keine direkte Sonneneinstrahlung und sollten innerhalb der Wohnung auch nicht zu warm stehen. Weniger geeignet sind deshalb Plätze an der Heizung. Während der Sommermonate sollte die Pflanze nur dann der Mittagssonne ausgesetzt werden, wenn der Topf mit einem ausreichenden Abstand hinter dem Fenster aufgestellt wird. Andernfalls kann sich Wärme anstauen, die zu Erkrankungen des Bubikopfes führen kann. Steht die Pflanze im Schatten, sollte bedacht werden, dass diese nicht flächig, sondern eher in die Länge wächst.
Besonders gut gedeihen Bubiköpfe in Blumenampeln oder weiten Pflanzschalen. Das Gewächs fühlt sich in einem recht breiten Temperaturbereich wohl. So ist die Kultivierung zwischen 5°C und 30°C möglich; optimal sind allerdings Temperaturen, die zwischen 18 und 24°C liegen. Die Pflanze ist sehr robust, so dass sie im Winter durchaus phasenweise Temperaturen an der Frostgrenze überstehen kann. Wenn der Bubikopf in geschützten Lagen kultiviert wird, kann das Gewächs deshalb auch während der Wintermonate als Bodendecker genutzt werden. Die Pflanze gedeiht am besten mit einem optimalen Substrat:
- Besonders gut geeignet sind humose Gemische aus Torf- und Komposterde.
- Herkömmliche Gartenerde kann auch mit Sand oder etwas Torfmull gemischt werden.
- Besonders wichtig ist die Auflockerung des Bodens.
- Der Bubikopf gedeiht am Besten in leicht saurer Erde.
Gießen, Düngen und Überwintern
Hinsichtlich der optimalen Bewässerung stellt der Bubikopf eine echte Besonderheit dar. Während die meisten Pflanzen in den Wintermonaten keine Feuchtigkeit benötigen, muss man den Bubikopf ganzjährig gießen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Erde stets leicht feucht ist. Das Substrat darf nicht austrocknen. Allerdings ist der Bubikopf unbedingt vor Staunässe zu schützen; Wasserreste im Untersetzer sind also unbedingt zu vermeiden. Diese können gerade im Winter, wenn die Pflanze kühl steht, zu Schäden führen und beispielsweise zu Wurzelfäule führen. Beim Gießen ist unbedingt zu beachten, dass die Bewässerung ausschließlich von unten erfolgt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Blätter abfaulen. Neben der optimalen Bewässerung benötigt die Pflanze einen geeigneten Dünger.
Grundsätzlich ist der Nährstoffbedarf des Bubikopfes zwar gering, aber wenn die Pflanze besonders üppig wachsen sollte, bietet sich eine regelmäßige Versorgung mit einem entsprechenden Düngemittel an. Im Abstand von 14 Tagen kann dann dem Gießwasser ein Flüssigdünger mittlerer Konzentration zugegeben werden. Die Düngung erfolgt ausschließlich in der Zeit zwischen Herbst und Frühjahr. Besonders wichtig ist das optimale Aufbringen der Düngerlösung. So darf die Flüssigkeit die Pflanzenblätter nicht berühren, da in diesem Fall die Gefahr besteht, dass die Pflanze sich Verbrennungen zufügt. Um sicherzustellen, dass die Pflanze nicht verletzt wird, sollte die Pflanze nach erfolgter Düngung mit klarem Wasser abgespült werden. Die Überwinterung gestaltet sich komplikationslos:
- Der Bubikopf verträgt Temperaturen an der Frostgrenze; dann sollte Die Pflanze allerdings windgeschützt stehen.
- Bei besonders strengen Wintern kann der Bubikopf auch ins Haus geholt werden.
- Die Überwinterung in der Wohnung erfordert besonders helle Standorte.
Schneiden des Bubikopfes
Bubiköpfe können ohne Probleme zurückgeschnitten werden. Hierbei unterscheidet man zwischen einem Pflegeschnitt und einem Formschnitt. In vielen Fällen ist überhaupt kein Schneiden notwendig. Werden die Pflanzen beispielsweise als Ampelgewächse gehalten, können die Triebe einfach nach unten wachsen.
Wenn das Gewächs allerdings zu stark wuchert, kann ein gezielter Schnitt für das optimale Wachstum der Pflanze förderlich sein. Zu dichtes Wachstum ist besonders an den welken Trieben in der Mitte der Pflanze erkennbar. Dann sollte das Gewächs zurückgeschnitten werden. Bei dem Rückschnitt können auch Triebe berücksichtigt werden, die sehr lang gewachsen sind und kaum Blätter besitzen. Solche Triebe sind das Zeichen einer ungünstigen Standortwahl; so sind meist Bubiköpfe, die zu dunkel stehen, von diesen Trieben betroffen. Deshalb sollte nach dem Schnitt ein Standortwechsel in hellere Bereiche erfolgen. Neben dem Pflegeschnitt kann der Bubikopf auch aus dekorativen Gründen zurückgeschnitten werden:
- Bubiköpfe wachsen von Natur aus zu einer kugeligen Form heran, weshalb sich runde Formschnitte besonders empfehlen.
- Für den Schnitt können Sie einfache Haushaltsscheren verwenden.
- Möglich sind aber auch leicht herzförmige Schnitte oder eckige Gebilde.
- Es sollte nicht zu stark zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze nicht beschädigt wird.
Der Bubikopf: Anzucht und Vermehrung
Die Vermehrung und Anzucht des Bubikopfes gelingt leicht. In vielen Fällen ist ein Ziehen der Stecklinge nötig, weil die Pflanze beginnt, zu bekümmern, meistens von unten nach oben. Dann werden die Stecklinge gesetzt, während die Mutterpflanze entsorgt wird. Am besten gelingt das im Frühjahr oder im Sommer.
Für die Vermehrung stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Das Teilen der Pflanze oder die Verwendung von Stecklingen.
Wenn sie einen besonders buschigen Wuchs erreichen wollen, hat es sich bewährt, mehrere Exemplare in einen Topf zu setzen. Für die Kultivierung eignet sich humoser Boden, der leicht sauer und locker sein sollte. Die Stecklinge werden auf dem Substrat platziert und nur leicht angedrückt. Jetzt wird das Pflanzgefäß in einen Topf mit Wasser gestellt. Die Erde bleibt dann optimal feucht. Das Pflanzbehältnis und die Wasserschale werden anschließend an einen hellen und warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung verbracht.
Um optimale Wuchsbedingungen zu ermöglichen, hat es sich zusätzlich bewährt, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies kann mit Hilfe eines Gefrierbeutels erfolgen, mit dem man den Topf abdeckt. Allerdings muss man dann auf eine ausreichende Belüftung achten, damit sich kein Schimmel bildet. Deshalb ist es wichtig, die Haube einmal täglich für eine kurze Zeit anzuheben. Die Stecklinge gedeihen am besten bei einer Temperatur zwischen 20 und 25°C. Unter diesen Bedingungen zeigen sich bereits nach einer Woche erste Wurzeln. Jetzt kann die Wasserschale unter dem Pflanzgefäß entfernt werden. Die Bewässerung erfolgt jetzt mit täglichem Gießen, das grundsätzlich von unten erfolgen muss. Gedüngt wird die Pflanze erst nach einem Jahr. Neben der Vermehrung durch Stecklinge können erwachsene Pflanzen auch geteilt werden:
- Hierfür wird der Wurzelballen eines Bubikopfes in mehrere Teilstücke zerlegt.
- Bei der Teilung ist darauf zu achten, dass möglichst viel von den Faserwurzeln und dem Wurzelstock enthalten bleiben.
- Der beste Zeitpunkt für diese Vermehrung ist das Frühjahr.
Schädlinge und Krankheiten effektiv bekämpfen
Der Bubikopf ist sehr robust und daher nur selten von Krankheiten und noch seltener von Schädlingen betroffen. Die Pflanze reagiert vor allem bei falscher Pflege unter diversen Erkrankungen, die zu unansehnlichen Wüchsen führen. Wenn das Pflanzgefäß zu dunkel steht, bilden sich lange Triebe aus, an denen nur wenige oder fast keine Blätter mehr zu finden sind. Dann ist ein Standortwechsel in einen helleren Bereich angezeigt. Aber auch eine übermäßige Bewässerung des Bubikopfes kann zu diversen Erkrankungen führen, insbesondere zu Wurzelfäule. Deshalb muss überstehendes Wasser stets aus dem Übersetzer abgegossen werden. Werden hingegen welke Blätter im Bereich der Pflanzenmitte beobachtet, wächst das Gewächs zu dicht. Dann muss der Bubikopf geschnitten werden. Schädlinge treten bei Bubiköpfen selten auf. Manchmal wird jedoch der Befall von Blattläusen beobachtet. Dann bieten sich unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen an:
-
Pflanze mit Wasser abspritzen
- bei Bubiköpfen im Freien ein sanfter Strahl mit dem Wasserschlauch
- Wohnungspflanzen unter die Brause in die Dusche stellen
- beachten, dass feuchte Blätter zur Verkümmerung der Pflanze führen
- Aus diesem Grund auf anschließende gründliche Trocknung der Blätter achten
- Alternativ Behandlung mit Schmierseifenlösung
Verwendung
Sowohl im Haus als auch im Garten kann man den Bubikopf vielfältig verwenden. Besonders dekorativ wirkt die Pflanze in einer Blumenampel. Auch in einer Schale sieht das Gewächs sehr edel aus, nach Belieben kombiniert mit einigen bunten Blütenblättern als Farbtupfer. Wenn der Bubikopf ins Freie soll, eignen sich beispielsweise Balkonkästen gut. Im Gartenbeet eignet er sich als grüner Teppich und Bodenbedecker. Wenn Sie das Gewächs in eine Gruppe von unterschiedlichen Blattpflanzen setzen, verwendet man es am besten als Vordergrundpflanze. Doch auch für ganz spezielle Dekorationen ist der Bubikopf geeignet. Besonders gut zur Geltung kommt das Gewächs, wenn man es zusammen mit anderen grünen oder Blattpflanzen in ein Weidenkörbchen pflanzt. In der Osterzeit wirkt das Bubiköpfchen besonders hübsch in einem kleinen Körbchen oder in einer Schale, in die man zusätzlich bunte Eier füllt. So können Sie kleine Nester gestalten, die sich auch gut zum Verschenken eignen.
Geschichtliche Hintergründe und Namensgebung
Der Bubikopf stammt ursprünglich aus den Mittelmeerraum, zum Beispiel Korsika und Sardinien. Hier fühlt sich das Gewächs bei subtropischem Klima – trockene, warme Sommer und feuchte, milde Winter – richtig wohl. Besonders verbreitet ist das Gewächs dort auf gutem Waldboden und im Schatten von Bäumen auf. Sehr häufig ist der Bubikopf dort jedoch auch zwischen Trittplatten, in Mauerfugen und auf Felsen zu finden. Zuerst beschrieben wurde der Bubikopf von dem Botaniker Esprit Requien im Jahre 1825. Mit dem Namen der Pflanze (Helxine soleirolii) ehrt der Botaniker Joseph Francois Soleirol, der das Gewächs bei Cervione (Korsika) gesammelt hatte.
Fazit
Bei dem Bubikopf handelt es sich um eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die weite Temperaturbereiche aushält und bei sorgfältiger Bewässerung optimal gedeiht. Die Vermehrung erfolgt komplikationslos und kann durch Stecklinge oder einfach durch Teilung des Wurzelballens verwirklicht werden. Der Bubikopf sieht im Garten als Bodenbedecker genauso dekorativ aus wie auf dem Balkon in Blumenkästen oder innerhalb der Wohnung in Blumenampeln. Ein gezielter Schnitt fördert zum einen das Wachstum, kann zum anderen aber auch zur Formgebung erfolgen – so wirkt das Gewächs noch dekorativer.