Raupen am Buchsbaum lassen sofort die Alarmglocken läuten. Kann es sich hierbei doch um den gefürchteten Buchsbaumzünsler handeln. Deshalb ist es wichtig, die Raupen des Schädlings sicher zu erkennen und entsprechend zu bekämpfen.
Raupen am Buchsbaum bestimmen
Abgesehen vom berüchtigten Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) können sich auch andere Falterraupen in den Buchsbaum verirren. Etwa auf der Suche nach einem Winterversteck oder einem Ort, an dem sie sich verpuppen können. Diese Larven sind für den Buchs selbst jedoch völlig harmlos. Umso wichtiger ist es, Buchsbaumzünslerraupen sicher zu erkennen.
Merkmale
- ausgewachsen bis 5 cm lang
- gelb- bis dunkelgrün in der Grundfärbung
- schwarz-weiße Zeichnung auf dem Rücken
- weiß behaart
- schwarzer Kopf
Falter und Puppen suchen
Neben den Raupen finden sich am Buchsbaum auch die Falter und Puppen des Buchsbaumzünslers, außerdem gibt es im Laubwerk Gespinste. Diese können Spinnweben ähneln oder auch aus zusammengesponnenen Blättern bestehen.
Puppen erkennen
- bis 5 cm lang
- finden Sie im Inneren des Buchs
- erst gelblich später dunkler werdend
- in dichten Gespinsten
Falter erkennen
- Flügelspannweite bis 4 cm
- Grundfärbung weiß
- dunkelbrauner Rahmen um die Flügel
Während die Falter sich rund um den Buchsbaum aufhalten, befinden sich die Raupen und Puppen im Inneren der Pflanze. Es können pro Jahr mehrere Generationen entstehen. Die Zünslerraupen der letzten Generation im Jahr überwintern in Kokons direkt im Buchs.
Schadbild
Die Falter selbst sind für die Pflanze ungefährlich, die Larven jedoch können den Buchs regelrecht kahl fressen. Da sie sich zu Anfang im Inneren der Pflanze aufhalten, fallen sie häufig erst auf, wenn der Schaden schon sehr groß ist. Es ist deshalb wichtig, dem Buchsbaum erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Bei diesen Anzeichen müssen Ihre Alarmglocken läuten:
- angefressene Blätter
- Gespinste am Buchs
- braune, vertrocknete Blätter
- Kotkügelchen rund um die Pflanze
Raupen am Buchsbaum bekämpfen
Da der Buchsbaumzünsler großen Schaden anrichtet, ist es notwendig, ihn rechtzeitig und effektiv zu bekämpfen. Leider reicht das in den meisten Fällen nicht aus. Um den Bekämpfungserfolg zu erhöhen, empfiehlt sich ab dem zeitigen Frühjahr, etwa ab März, eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume, da die Zünslerraupen dann schon aktiv sein können. Sobald der erste Verdacht besteht, müssen Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet werden.
Erste Hilfe
Das wichtigste Hausmittel für den Anfang ist das Absammeln der Raupen am Buchsbaum mit der Hand.
- Larven unbedingt im Hausmüll entsorgen
- bei schwachem Befall sehr effektiv
- bei großen Buchsbäumen jedoch kaum praktikabel
- gleichzeitiger Rückschnitt stark befallener Stellen hilfreich
- Schnittgut ebenfalls in Hausmüll geben
Ein wirkungsvolleres Hausmittel ist das Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger. Dafür auf den Boden um die Pflanze eine helle Plane auslegen, auf der Sie die Larven gut erkennen können. Danach die Pflanze gut abspritzen, auch die Blattunterseiten. Aller heruntergefallenen Zünslerraupen einsammeln und entsorgen.
Weitere Bekämpfungsmaßnahmen
Bakterien
Zur Bekämpfung der Raupen am Buchsbaum wird als biologisches Spritzmittel ein Bakterium eingesetzt, welches die Falterraupen abtötet. Es heißt Bacillus thuringiensis und wird von verschiedenen Marken im Handel vertrieben. Der Vorteil ist, dass es keinen Nützlingen schadet.
Anwendung
- Der wirksamste Zeitpunkt für eine Spritzung ist dann, wenn die Larven geschlüpft, aber noch nicht allzu groß sind. Eine Befallskontrolle ist also wichtig.
- Es sollte am Tag der Anwendung und auch in den folgenden Tagen nicht regnen, damit das Mittel auf den Blättern verbleibt und nicht verdünnt wird.
- Die Angaben zur richtigen Dosierung werden der Verpackung entnommen.
- Bei der Spritzung ist zu beachten, dass der Buchsbaum wirklich tropfnass gespritzt wird, auch im Inneren.
- Die Spritzung nach etwa 2 Wochen wiederholen, um auch die Larven zu bekämpfen, die später geschlüpft sind.
- Ziel der Bekämpfungsmaßnahme ist ein Unterbrechen des Lebenszyklus der Falter.
Algenkalk
Ob Algenkalk hilft, ist nicht restlos geklärt, doch einige Gärtner schwören darauf. Wirksam soll das Mittel besonders nach einem kräftigen Rückschnitt sein. Die gesamte Pflanze wird mit dem Kalk eingestäubt. Dabei ist zu beachten, dass zu viel Kalk dem Buchs schaden kann.
Chemische Spritzmittel
Im Handel werden verschiedene chemische Spritzmittel zum Bekämpfen des Buchsbaumzünslers angeboten. Darunter sind:
- Acetamiprid
- Deltamethrin
- Pyrethrine
- Thiacloprid
Sie wirken meist nicht nur gegen den Zünsler und seine Entwicklungsstadien, sondern auch gegen andere Schädlinge. Die Anwendung ähnelt der von biologischen Spritzmitteln.
Natürliche Feinde fördern
Als der Buchsbaumzünsler eingeschleppt wurde, hatte er kaum natürliche Feinde. Da er beim Verzehr des giftigen Buchs auch Gift aufnimmt, galt er lange als ungenießbar für Singvögel. Inzwischen scheinen sich jedoch immer mehr Vögel für die Larven zu interessieren, denn es wurden schon einige Arten dabei beobachtet, wie sie die Raupen sogar an ihre Jungen verfüttern. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, folgende Vogelarten im Garten zu fördern:
- Spatzen
- Meisen
- Drosseln
- Stare
Vorbeugen
Einem Befall durch den Buchsbaumzünsler – und damit auch Raupen am Buchsbaum – ist nur schwer vorzubeugen. Am besten eignen sich noch engmaschige Pflanzenschutznetze. Diese müssen allerdings rechtzeitig im Frühjahr über die Pflanzen gestülpt werden. Selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert, weil sich noch Puppen aus dem vorherigen Jahr in der Pflanze befinden können.
Ebenfalls zur Vorbeugung und Befallskontrolle eignen sich Pheromonfallen, mit denen die männlichen Falter gefangen werden. Sie können sich dann nicht mit den weiblichen Schmetterlingen fortpflanzen. Allerdings nützen sie nicht viel, wenn die Falter schon bei der Eiablage sind.
Häufig gestellte Fragen
Eine Meldepflicht gibt es für Krankheiten oder Schädlinge, die besonders gefährlich sind oder sehr zahlreich auftreten. Da der Buchsbaumzünsler nicht gefährlich für Mensch und Tier ist und auch abgesehen vom Buchs keinen Schaden anrichtet, besteht keine Meldepflicht.
Buchsbäume leiden nicht nur unter dem Zünsler, auch Pilzkrankheiten und der Klimawandel setzen ihm zu. Deshalb ist es sinnvoll, über Alternativen nachzudenken. Diese können sein: japanische Stechpalme, kleinblättriger Rhododendron oder auch die Eibe.
In den meisten Fällen schon, allerdings kann die Form des Buchsbaums beeinträchtigt sein. Wird der Buchs jedoch immer wieder kahl gefressen, verliert die Pflanze an Vitalität und geht schließlich ein.