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Buschwindröschen, Anemone nemorosa – Pflege und Steckbrief

Buschwindröschen

Das Buschwindröschen ‚Anemone nemorosa‘, welches umgangssprachlich auch als Hexenblume oder Waldanemone bezeichnet wird, gehört zur Gattung der Windröschen und zur Familie der Hahnenfußgewächse. Es wächst als krautige, bodendeckende, ausdauernde und frühjahrs grüne Staude die Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm erreicht. Diese Pflanze bildet ein unterirdisches, kriechendes, 30 cm langes Rhizom aus, aus dessen Spitzen sich an der Oberfläche die Blütentriebe entwickeln, die sich dann nach und nach zu bodendeckenden Blütenteppichen ausbreiten. Die Wurzel des Buschwindröschens besteht aus einem sogenannten Rhizom, einem Sprossachsensystem, welches als Speicher- und Überdauerungssystem fungiert.

Pflanzen

Da es sich bei dieser reizvollen Wildstaude um einen Frühblüher handelt, erscheinen die strahlend weißen und sternförmigen Blüten je nach Witterung bereits zwischen März und April/Mai, wobei das Buschwindröschen in der Regel pro Pflanze nur eine Blüte ausbildet, ganz selten auch mal zwei. Dementsprechend kommt diese Pflanze erst in größeren Gruppen richtig zur Geltung.

Buschwindröschen Das Buschwindröschen, welches eigentlich eine Waldpflanze ist, ist in Form von Jungpflanzen in Gartenfachmärkten erhältlich. Im Garten eignet sich das Buschwindröschen vor allem als Unterpflanzung von Gehölzen sowie zur Pflanzung vor und zwischen Gehölzen oder erst später austreibenden Stauden. Besonders wohl fühlt sich diese Pflanze zwischen Laub abwerfenden Gehölzen sowie unter Obstbäumen.

Die beste Pflanzzeit für das Buschwindröschen ist der Herbst. Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Wurzelstock der Pflanze gründlich zu wässern, am besten über Nacht, das erleichtert der Pflanze das Anwachsen. Nachdem der Boden gut aufgelockert und von Unkräutern befreit wurde, können die Buschwindröschen etwa 4-6 cm tief in den Boden eingesetzt und angegossen werden. Auf einen Quadratmeter pflanzt man etwa 12-25 Stück.

Standort und Boden

  • Das Buschwindröschen liebt einen leicht schattigen Standort.
  • Unterschiedliche Lichtverhältnisse sind für diese Pflanze von Vorteil.
  • Etwa zwei Stunden Sonne pro Tag sind optimal.
  • Der ideale Boden ist wasserdurchlässig, frisch, humos, nährstoffreich und leicht feucht.
  • Er sollte neutral bis schwach sauer sein mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5.
  • Stark saure Böden sind für das Buschwindröschen ungeeignet.
  • Diese können durch die Zugabe von Kalk entsprechend verbessert werden.

Gießen und Düngen

Der Boden des Buschwindröschens sollte möglichst nie vollständig austrocknen aber auch nicht vernässen. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit sollte gewährleistet sein. Erreichen kann man das durch regelmäßiges Gießen. Gegossen werden sollte von Februar/März bis zum Verblühen der Pflanzen, jedoch nicht bei voller Sonneneinstrahlung, besser in den frühen Morgenstunden oder abends.

Zur Humusbildung kann man im Herbst eine Laubdecke auf dem betreffenden Beet verteilen und vor Auftriebsbeginn im Frühjahr mit reifem Kompost düngen. Steht kein Kompost zur Verfügung, kann zur Förderung des Wachstums und der Blütenbildung im Frühjahr auch ein Langzeit-Staudendünger verabreicht werden. Geeignet sind sowohl organische als auch mineralische Dünger.

Schnitt und Überwinterung

  • Buschwindröschen Ein Schnitt ist beim Buschwindröschen nicht erforderlich.
  • Die oberirdischen Pflanzenteile sind nur im Frühjahr vorhanden.
  • Im Frühsommer zieht die Pflanze ihre Blätter ein.
  • Man lässt die Pflanze zur Überwinterung idealerweise einfach stehen.
  • Das Rhizom bzw. die Sprossen des Buschwindröschens überwintern im Boden.
  • Im zeitigen Frühjahr treiben die Pflanzen dann wieder aus.

Vermehren

Teilung

In der Regel breitet sich das Buschwindröschen von selbst aus, sei es durch Selbstaussaat oder ihre unterirdischen Rhizome. Es kann aber auch von Hand geteilt werden. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist das Frühjahr, am besten noch, bevor die Pflanze ihr Laub verliert. Dazu werden die Pflanzen ausgegraben, vorsichtig geteilt und die so gewonnenen neuen Pflanzen an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt. In der Regel ist es jedoch besser, die Pflanzen nicht zu teilen, da sie sich so besser entwickeln können. Je länger sie ungestört an einem Standort verbleiben, desto schöner werden sie.

Rhizomschnittlinge

Das Rhizom des Buschwindröschens ist ein unterirdisches Sprossachsensystem. Diese Form der Vermehrung gleicht der von Wurzelschnittlingen und kann im Herbst vorgenommen werden. Dazu wird die Pflanze vorsichtig ausgegraben. Dann werden gesunde Teilstücke des Rhizoms abgeschnitten. Wichtig hierbei ist, dass jeder dieser Schnittlinge über mindestens ein Auge verfügt. Die Mutterpflanze sollte danach sofort wieder eingepflanzt werden. Die Schnittlinge werden waagerecht in das entsprechende Substrat eingepflanzt und etwa 2 cm dick mit Substrat bedeckt.

Krankheiten

Anemonenbecherling

Anemone nemorosa Der Anemonenbecherling lebt häufig als Parasit auf verschiedenen Windröschen-Arten, so auch auf dem Buschwindröschen. Die fadenförmigen Zellen dieses Pilzes, die bis zu 5 cm in den Boden reichen, sind mit den Wurzeln des Buschwindröschens verbunden und können sowohl Kälte als auch Trockenheit trotzen. Dieser Pilz tritt in der Regel an lückenhaften Buschwindröschen-Beständen in feuchten Laubwäldern auf und eher selten in Gärten.

Schädlinge

Teilweise ist das Buschwindröschen auch bei Schnecken sehr beliebt, die dann an den Pflanzen relativ große Schäden anrichten können. Erste Anzeichen hierfür sind entsprechende Fraßspuren an den Blättern. Um den Schaden so gering wie möglich zu halten, sollten die Schnecken regelmäßig abgelesen werden. Hilfreich ist auch spezielles Schneckenkorn aus dem Fachhandel, das man um die Pflanzen herum ausbringt.

Mittlerweile wird auch biologisches Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat (Ferramol) angeboten, welches für andere Gartenbewohner wie beispielsweise den Igel oder die Blindschleiche aber auch für Haustiere ungefährlich ist. Auch Schneckenfallen, die man leicht selbst herstellen kann, können sehr wirkungsvoll sein.

Giftigkeit

Während das Buschwindröschen für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle darstellt, sind sie für andere Tiere wie Hunde, Katzen, Pferde und Nagetiere sowie für den Menschen in frischem Zustand giftig, und zwar sämtliche Teile der Pflanze. Während der Trocknung wandelt sich dieses Gift jedoch in ungiftige Substanzen um und ist somit im getrockneten Zustand ungiftig.

Die Giftigkeit beruht vor allem auf dem Hauptwirkstoff, dem sogenannten Protoanemonin aber auch anderen bekannten und unbekannten Giftstoffen. Protoanemonin ist ein Gift, welches in allen Hahnenfußgewächsen enthalten ist. Es reizt vor allem Schleimhäute und die Haut und kann u.a. zu Blasenbildung führen und Rötungen hervorrufen. Gelangt das Gift in den Körper, kann es die Nieren und die Verdauungsorgane schädigen, sowie Störungen des Nervensystems verursachen.

Besonderheiten

Mit ihrer ab März einsetzenden Blütezeit ist das Buschwindröschen eines der ersten Frühlingsboten. In heimischen Wäldern bedeckt es so im Frühjahr weite Flächen. In Gärten fühlt es sich als Bodendecker unter Gehölzen recht wohl. Von Beginn der Blüte bis zum späten Frühjahr bildet diese Pflanze unermüdlich immer neue Blüten.

Anemone nemorosa In der Regel ist eine einzelne Blüte pro Pflanze normal. Eher selten kann es aber auch vorkommen, dass eine Pflanze zwei Blüten ausbildet. Diese treten zwischen den Blättern hervor und sind meist weiß mit gelber Basis. Sie können aber je nach Sorte auch rosa, lilafarben oder blau sein. Steht das Buschwindröschen ungestört, vermehrt es sich auch im Garten relativ schnell. Nachts oder bei Regen schließen sich die Blüten und die Blütenköpfchen neigen sich nach unten, Richtung Boden.

Entsprechend der Anzahl der befruchteten Fruchtblätter entwickelt das Buschwindröschen etwa 20 kleine einsamige, sogenannte Balgfrüchte. Diese gelblichen Früchtchen sind rund, mit einem kurzen, borstigen und dichten Haarkleid bedeckt und sehen aus wie kleine Nüsschen.

Abgeschnitten werden sollten die oberirdischen Teile der Pflanze nicht auch nicht im Winter, ansonsten könnte es unter Umständen passieren, dass das Buschwindröschen gar nicht wieder austreibt. Es gedeiht am besten, wenn es nicht gestört wird. Auch jegliche Form der Bodenbearbeitung sollte vermieden werden.

Im Frühsommer zieht die Pflanze ihre Blätter ein, sodass von ihr bis zum nächsten Frühjahr nichts mehr zu sehen ist. Die bis zu 30 cm langen Rhizome überwintern unbeschadet im Erdreich. Daraus sprießen dann im zeitigen Frühjahr die neuen Triebe. Breitet sich das Buschwindröschen zu stark aus, kann man es problemlos stutzen bzw. entsprechend abstechen.

Beliebte Sorten

  • Anemone nemorosa ‚Alba Plena‘ – Bei der Sorte ‚Alba Plena‘ handelt es sich um ein Garten-Buschwindröschen mit weißen gefüllten, schalenförmigen Blüten, die zwischen März und Mai erscheinen. Der äußere Blütenkranz dieser vollgefüllten Blüten ist sternförmig. Die Pflanze wird bis 15 cm hoch. Pro Quadratmeter werden 25 Einzelpflanzen empfohlen mit einem Pflanzabstand von jeweils 20 cm.
  • Buschwindröschen Anemone nemorosa ‚Robinsoniana‘ – Dieses Garten-Buschwindröschen bringt zwischen März und Mai große, in edlem Lavendelblau erstrahlende, schalenförmige, flache Blüten hervor. Die Blattstiele dieser bezaubernden Frühlings-Anemone stechen mit einem auffallenden dunkelbraun hervor. Die Wuchshöhe beträgt etwa 15 cm. Auch von dieser Sorte rechnet man für eine Fläche von einem Quadratmeter 25 Pflanzen. An Standorten, die zu sonnig sind, kann die wunderschöne blaue Färbung weniger intensiv ausfallen.
  • ‚Anemone nemorosa ‚Vestal‘ – Diese besonders attraktive Sorte besticht mit gefüllten und stark ausgeprägten, strahlend weißen Blüten, deren innere Blütenplättchen dachziegelartig übereinander angeordnet sind. Die Blütezeit beginnt mit April erst relativ spät.
  • Anemone nemorosa ‚Grandiflora‘ – Bei der Sorte ‚Grandiflora‘ handelt es sich um ein großblumiges Buschwindröschen mit weißen Blüten und einer Blütezeit von März bis Mai. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 20 cm.
  • Anemone nemorosa ‚Royal Blue‘ – Die Blütenfarben dieses beeindruckenden Garten-Buschwindröschens weisen eine intensiv blaue Färbung auf. Die Blütezeit dauert von April bis Mai und die Pflänzchen erreichen Wuchshöhen von bis zu 20 cm. Als gute Nachbarn für diese Pflanze gelten Schneeglöckchen, Waldmeister oder der Milchstern.
  • Anemone nemorosa ‚Caerulea‘ – Dieses Buschwindröschen bringt einfache Blüten mit hellblauer oder lavendelblauer Färbung hervor. Diese erscheinen von März bis Mai. Die Wuchshöhe beträgt zwischen 15 und 20 cm.
  • Anemone nemorosa ‚Hilda‘ – Das Buschwindröschen ‚Hilda‘ bringt von April bis Mai besonders schöne halb gefüllte, schneeweiße Blüten hervor. Es ist zudem eine sehr reich blühende Sorte, deren Blüten besonders viele äußere Blütenblätter aufweisen. Die Wuchshöhe ist mit 10 cm relativ niedrig.

Fazit
Das Buschwindröschen bildet unter optimalen Bedingungen im Laufe der Zeit dichte, bodendeckende Blütenteppiche. Diese sind relativ robust und können kahle Stellen unter Gehölzen recht schnell füllen und verschönern. Ist das Buschwindröschen einmal gepflanzt, sollte man es am besten sich selbst überlassen und nur gegebenenfalls gießen oder mit frischem Kompost versorgen.