Bussarde beeindrucken mit ihren imposanten Flugkünsten. Sie sind am Himmel jedoch nicht so einfach von anderen Greifvögeln zu unterscheiden. Neben dem Aussehen und der Größe, kann auch ihr Flugbild dazu dienen, einen Bussard zu erkennen.
Verschiedene Arten
Der Bussard (Buteo) gehört zur Familie der Greifvögel (Accipitriformes). Weltweit, außer in der Australis, gibt es 29 verschiedene Arten. Auch wenn sie sich in der Größe oder der Färbung des Gefieders unterscheiden, haben sie alle einiges gemeinsam
- breite Flügel
- kurzen und breit gefächerten Stoß (Schwanz)
- kurzen, ab Ansatz gebogenen Schnabel
- starke Ständer (Füße)
- Lebensalter bis 20 Jahre
- männliche Tiere etwas größer, aber leichter als weibliche
Bussarde in Deutschland
Hierzulande sind drei verschiedene Bussardarten zu beobachten. Dabei kommt der Mäusebussard am häufigsten vor und kann das ganze Jahr über angetroffen werden.
Mäusebussard (Buteo buteo)
- Körperlänge: 46 bis 58 cm
- Flügelspannweite: 113 bis 130 cm
- Gewicht: 700 bis 1200 g
- Aussehen: braunes, graues oder weiß geflecktes Gefieder, helles Brustband, dunkle Handschwingen, befiederte Unterschenkel (Hosen), gelbe Füße, schwarzer Schnabel, gelbe Wachshaut über Schnabelansatz, dunkelbraune Pupille, graubraune Iris
- Lebensraum: Wälder aller Art, Feldgehölze, Alleen
- Nahrung: Kaninchen, Mäuse, Schlangen, Eidechsen, Aas
- Zugverhalten: Standvogel
Raufußbussard (Buteo lagopus)
- Körperlänge: 50 bis 63 cm, davon 22 cm Schwanzlänge
- Flügelspannweite: 119 bis 150 cm
- Gewicht: 600 bis 1660 g
- Aussehen: Schwanzbasis weiß bis hell mit dunklen, breiten Binden, Flügelschwingen mit schwarzer Endbinde, bräunlicher Bürzel und Rücken, breites, braunes Brustband, fast weißer Kopf, Ständer bis zu Zehen befiedert, Federn weiß bis hellgrau mit dunkelbraunem Schaft, dunkle Pupille, graubraune Iris
- Lebensraum: offenes, weites Gelände
- Nahrung: Wühlmäuse, Lemminge, Rebhühner, Reptilien, Amphibien, Hasen
- Zugverhalten: Wintergast in den Monaten Oktober bis April, hauptsächlich in Schleswig-Holstein
Wespenbussard (Pernis apivorus)
- Körperlänge: 52 bis 60 cm
- Flügelspannweite: 125 bis 150 cm
- Gewicht: 510 bis 1050 g
- Aussehen: schiefergrauer Kopf mit schuppenartiger Befiederung zwischen Schnabel und Auge, Oberseite braun, Stoß braun mit mehreren weit auseinanderstehenden dunklen Binden und dunklem, breitem Endsaum, Unterseite dunkelbraun, rotbraun oder weißlich mit braunen Querbändern, Schnabel mit grauschwarzer Wachshaut, dunkle Pupille, gelbe Iris, gelbe und unbefiederte Ständer mit stark gebogenen Krallen
- Lebensraum: Laub- und Nadelwälder, Feldgehölze nahe an Wiesen, Parks, bevorzugt Nähe zu Gewässern
- Nahrung: Wespen- und Hummelbrut, Frösche, Reptilien, Jungvögel, Käfer, Raupen, Obst
- Zugverhalten: Langstreckenzieher, von April bis September in Deutschland, Überwinterung in tropischen Regionen Afrikas
Flugbild erleichtert Bestimmung
Unter einem „Flugbild“ versteht man das Erscheinungsbild fliegender Vögel von unten betrachtet. Dabei sind besonders gut die Proportionen von
- Schwingen und Stoß und
- Länge und Haltung des Halses
erkennbar.
Weitere Merkmale zum Bestimmen sind dabei die Arten des Fluges. Dazu gehören unter anderem:
- Segelflug
- Gleitflug
- Rütteln
- Gaukelflug und
- langsamer und schneller Flügelschlag
Flugbild von Bussarden
Um einen Bussard in der Luft von anderen Greifvögeln zu unterscheiden, sollten Sie bei seinem Flugbild ganz genau auf Folgendes achten
- sehr lange und breite Schwingen
- breiter Stoß
- Segelflug
- Sturzflug
- Rütteln und Kreisen
Allerdings gibt es dabei auch einige kleine Unterschiede im Flugbild zwischen den Bussard-Arten:
Mäusebussard
- kurzer, breiter, abgerundeter Stoß
- Flügel breit, flach, V-förmig und massig
- dunkle Handschwingenspitzen
- gespreizte und aufwärts gebogene Flügelspitzen
- Schwanzfedern weißlich-grau mit quer verlaufenden Bändern sichtbar
- gedrungene Halspartie mit eingezogenem Kopf
- langsamer, schwerfälliger Flug, oft kreisend und segelnd
- gelegentlich rüttelnd
Raufußbussard
- sehr heller Kopf
- kurzer und sehr heller Stoß
- schwerfällige und langsame Flügelschläge
- stößt aus geringer Höhe auf Beute
- rüttelt oft
Wespenbussard
- kleiner und taubenartig vorgestreckter Kopf
- schlanker Hals
- durchgestreckte, längere Schwingen als beim Mäusebussard
- keine angehobenen Flügelspitzen wie Mäusebussard
- sind im Querschnitt gestreckter
- hintere Flügelkante dunkel
- Stoß mit zwei bis drei deutlichen Querbinden erkennbar und
- beim Fliegen oft seitlich gedreht
- Gleitflug und Rütteln
Häufig gestellte Fragen
Der Vogel schlägt beim Rüttelflug schnell mit seinen Flügeln und er stellt seinen Körper aufrecht gegen den Wind. Dabei wird mit den Flügelschlägen ein hoher Auftrieb erzeugt. Der Schwanz ist in dieser Position breit gefächert und meist leicht in Richtung Körper abgeknickt. Auftrieb und Schwerkraft befinden sich so in einem Gleichgewicht. Der Vogel kann dadurch nicht an Höhe verlieren und bleibt in der Luft an gleicher Stelle stehen.
Durch Sonnenstrahlen wird die Erdoberfläche und darüber liegende Luftschicht erwärmt. Da warme Luft leicht ist, steigt sie nach oben auf. Die Bussarde nutzen dabei den thermischen Auftrieb und gleiten kreisend in große Höhen himmelwärts. Die Flügel sind dabei ausgebreitet, aber ohne zu schlagen.