
Unter den Zitruspflanzen gelten die niedlichen kleinen Orangenbäumchen zu den pflegeleichtesten und sind daher für Anfänger sehr gut geeignet. Sie zaubern bei guter Pflege und dem richtigen Standort mediterranes Flair in die heimischen vier Wände. Orangenbäumchen präsentieren sich mit einem attraktiven Laub, duftenden Blüten und mit etwas Glück und Geduld auch mit frischen, reifen Früchtchen.
Besondere Merkmale
Von den Italienern werden die Orangenbäumchen liebevoll Calamondini genannt. Sie werden im Handel oftmals im Kübel als kleines, zierliches Bäumchen angeboten. Die glänzenden, dunkelgrünen Blätter zählen durch die ovale, lanzettartige Form zu den charakteristischen Merkmalen des Orangenbäumchens. Sie sind mit drei bis fünf Zentimetern zwar klein, wirken aber im Kontrast zu den zarten duftenden Blüten recht edel. Die reinweißen lieblichen Blütenschönheiten erreichen eine Größe von bis zu drei Zentimetern und zeigen sich im Frühjahr als kleine Kunstwerke. Das Orangenbäumchen bestäubt sich selbst und lässt so kleine grüne Früchte entstehen. Bei regelmäßiger Düngung und richtiger Wässerung werden aus den kleinen Früchtchen glänzende große grüne Früchte, die mit der Farbe des Laubs wunderbar harmonieren. Ihre orangene Farbe erhalten die frischen Früchte im Herbst und Winter.
Die Pflege
Wie bereits erwähnt, stellt das Orangenbäumchen keine sonderlich hohen Ansprüche an die Pflege. Es ist unkompliziert und eignet sich ideal für Menschen, die ihre Liebe zu mediterranen Pflanzen gerade neu entdeckt haben. Wie bei allen anderen Kübelpflanzen auch sind der richtige Standort, die ausreichende Wässerung und die fachgemäße Düngung ausschlaggebend für ein optimales Wachstum, bildschöne Blüten und Früchte.
Standort
Damit sich die Wurzeln in der warmen Jahreszeit nicht überhitzen, sollte darauf geachtet werden, dass das Orangenbäumchen nicht in einem dunklen Kübel kultiviert wird. Wenn sich die Erde durch die Sonne stark erhitzt, schränkt die Zitruspflanze die Aktivität der Wurzeln ein. Trotz der feuchten Erde kann es passieren, dass die Blätter welken, da die Wurzeln den Wasserverlust nicht ausgleichen können.
Überwintern
Die herausragenden Eigenschaften der Calamondin machen es möglich, sie als Zimmerpflanze zu überwintern. Die Zitruspflanze wird nach einem schönen Sommer ins Haus geholt. Im Idealfall ist der Unterschied zwischen der Außen- und Innentemperatur nicht sehr hoch. Damit sich die Pflanze an den neuen Standort im Haus oder Wintergarten gewöhnen kann, sollte sie nicht sofort der trockenen Heizungsluft ausgesetzt werden. Ein besonders heller Platz im Haus oder Wintergarten wäre optimal. Das Plätzchen sollte nicht zu warm oder zu kühl sein und Temperaturen von zehn Grad Celsius nicht unterschreiten.
Für eine bestmögliche Überwinterung gilt: je höher die Umgebungstemperatur, desto heller der Standort. Sind die Temperaturen sehr niedrig, benötigt der Calamondin auch weniger Licht und nur geringe Mengen an Wasser. So reicht es aus, wenn man alle zwei bis drei Wochen sparsam gießt. Im Winter kann der oberste Bereich des Ballens ohne Probleme trocken sein. Jedoch sollte der Wurzelballen nicht austrocknen. Wer den Raum, indem die Pflanze überwintert hin und wieder lüftet, tut dem Orangenbäumchen etwas Gutes.
Substrat
Das Substrat im Kübel sollte nach Möglichkeit luft- und wasserdurchlässig sein. Zur Verbesserung der Bodenverhältnisse kann man Perlite, Blähton oder andere Materialien wie Kies, Split oder groben Sand unter die Erde mischen. Der ideale Boden ist zudem nur leicht sauer und somit nicht gerade kalkhaltig. Reine Topf- oder Humuserde eignet sich nicht.
Gießen
Das Orangenbäumchen sollte regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Dazu verwendet man am besten kalkarmes Wasser. Das lässt sich am einfachsten aus der Regentonne gewinnen. Alternativ kann auch ein Wasserfilter zum Einsatz kommen.
Wer zu wenig gießt, muss damit rechnen, dass die Blätter abfallen. Das Gleiche gilt auch für den Kalkgehalt des Wassers. Färben sich die Blätter erst gelb und fallen dann ab, ist dies ein Anzeichen für zu kalkhaltiges Wasser. Wird zu wenig gegossen, wirft die Pflanze ihre Knospen ab und bildet keine neuen Früchte.
Der Calamondin kann in den warmen Monaten durchaus zweimal am Tag, morgens und abends, gegossen werden. Dabei sollte man nicht zu sparsam vorgehen. Manchmal hilft es auch, wenn etwas Wasser im Untersetzer verbleibt. Ohne dabei Staunässe zu verursachen.
Wie die meisten Kübelpflanzen verträgt auch das Orangenbäumchen keine Staunässe. So bietet sich ein Übertopf mit Füßen an. Dieser ermöglicht das Abfließen des Gießwassers.
Düngen
- Stickstoff: zehn Prozent
- Kalium: sieben Prozent
- Phosphat: zwei Prozent
Diese Zusammensetzung der Nährstoffe bezieht auf circa einen Liter Dünger. Von März bis Oktober wird einmal in der Woche gedüngt. Ist die Konzentration der Nährstoffe geringer, sind eventuell Zusatzgaben notwendig.
Schneiden
Wer sein Orangenbäumchen handlich und schön haben möchte, sollte es konsequent zurückschneiden. Mit der Zeit kann ein unverschnittener Calamondin rissig werden. Werden nur die Triebspitzen entfernt, verliert die Pflanze kaum an Kraft. Überdies regt ein Schnitt Verzweigung und Wachstum an, sodass sich mit der Zeit eine wunderschöne stabile kleine Krone bildet. Sind die Zweige zu lang, sollten auch diese gestutzt werden. Das kann bereits im Sommer geschehen. Im Spätwinter werden in der Regel größere Kronenkorrekturen vorgenommen. Entstehen nach dem Schneiden größere Wunden, werden diese mit Baumwachs versiegelt.
Umtopfen
Es ist nicht notwendig, Orangenbäumchen jährlich umzutopfen. Außer, wenn der Wurzelballen den Kübel komplett durchwurzelt hat. Dann ist es ratsam, die Pflanze in ein nächstgrößeres Gefäß mit einem lehmhaltigen, nährstoffreichen Substrat zu pflanzen. Zudem freut sich die Zitruspflanze, wenn verrotteter Pferdemist oder spezieller Langzeitdünger unter die Erde gemischt wird.
Ist die Erde noch zu locker und nicht vollständig mit Wurzeln durchzogen, wartet man am besten noch. Für das Umtopfen eignen sich die Monate vor dem Austrieb im März und April.
Vermehren
- Kerne aus einer frischen und ausgereiften Frucht entnehmen
- gründlich reinigen und gut abtrocknen
- Anzuchtschale oder Blumentopf mit Aussaaterde füllen und Kerne einsetzen
- etwa ein bis zwei Zentimeter mit Erde bedecken
- anschließend wässern und mit durchsichtiger Folie abdecken
- dies garantiert gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit und fördert Keimung
- Gefäß an einen nicht zu sonnigen, jedoch warmen Ort stellen
- Keimung beginnt nach sechs bis sieben Wochen
- Umtopfen, wenn sich drei bis vier Blätter zeigen oder die Pflanze sieben bis zehn Zentimeter groß ist
- Erde muss luftig und locker sein
- Pflanzenerde selbst mischen, halb Blumenerde – halb Perlite oder Tongranulat
- für ausreichend Helligkeit und konstante Bodenfeuchte sorgen
- Jungpflanzen im Sommer ins Freie stellen
Eine weitere Möglichkeit für die Anzucht von Orangenbäumchen ist die Vermehrung durch Stecklinge.
- zehn bis 15 Zentimeter langen reifen Steckling in Bewurzelungshormonpulver tauchen
- Steckling in ein Gefäß mit angefeuchtetem Gemisch aus gleichen Teilen Sand und Torf setzen
- Plastiktüte über den Steckling ziehen
- Gefäß an hellen, warmen und schattigen Platz stellen
- Umgebungstemperatur sollte dabei 20 Grad Celsius bis 25 Grad Celsius betragen
- nach Bewurzelung Plastiktüte entfernen
- Erde bis Austrieb leicht wässern
- Umtopfen der Pflanze, wenn Wurzeln herauswachsen
- Substrat bei Umtopfen auf Kompostbasis
Krankheiten und Schädlinge
Fazit
Das aus Asien stammende Orangenbäumchen erobert immer mehr Wohnzimmer, Wintergärten, Balkone und Terrassen. Die Pflanze passt sich schnell an und ist eine beliebte Einsteigersorte für Zitruspflanzenanfänger. Das Orangenbäumchen ist nicht winterhart, kann aber unkompliziert als Zimmerpflanze überwintert werden. Daneben verzeiht die Pflanze leichte Pflegefehler. Das attraktive Zitrusbäumchen ist sehr blühfreudig und erfreut das ganze Jahr hindurch mit ihren wunderschönen Blüten und dem angenehmen Duft. Es produziert viele kleine Früchte, die genießbar sind.