Dieser Blauglockenbaum ist einer der wenigen blau blühende Bäume der Welt. Die Blätter ähneln denen vom Trompetenbaum. Toll und unverwechselbar sind dagegen die großen violetten Blütenstände, die dem Baum auch seinen Namen gaben. Die Blüte ist früh im Jahr, im April oder Mai. Allerdings dauert es 3 bis 5 Jahre, bis solch ein Baum zum ersten Mal blüht. Aus den Blüten entstehen Kapselfrüchte, welche bis zur nächsten Blüte am Baum bleiben. Der Blauglockenbaum wächst recht schnell, vor allem in den ersten Jahren.
Achtung vor schneller Verbreitung
Der Chinesische Blauglockenbaum ist ein invasiver Exot, das heißt, der Baum verbreitet sich durch seine Samen massenhaft. Er vertreibt oder erdrückt damit einheimische Pflanzen und Gehölze und unter Umständen hat man jede Menge zu tun, um die vielen im Garten austreibenden Jungpflanzen zu entfernen. Auch sämtliche Nachbarn werden damit zu tun haben. Wohnt man in der Nähe von freiem Gelände, wird sich der Baum auch dort ausbreiten und alle anderen Pflanzen ersticken. Kein wünschenswerter Gedanke.
Allerdings gibt es Abhilfe und zwar in Form der Sorte ‚Nordmax21‘. In Bonn wird diese Art von der Firma WeGrow speziell für deutsche Baumplantagen gezüchtet. ‚Nordmax21‘ ist eine Hybride der Art Paulownia fortunei und sehr gut an das Klima in Deutschland angepasst. Dieser Baum wächst noch schneller und dabei sehr gerade, ist frostunempfindlicher und kann sich nicht mehr selbständig durch seine Samen vermehren. Damit sind andere Pflanzen nicht mehr in Gefahr.
WeGrow bezeichnet die Nordmax21-Züchtung als „den schnellsten Baum der Welt“. Damit wird der Blauglockenbaum sicher ein idealer Holzlieferant der Zukunft.
Wer in frostreichen Gebieten wohnt, muss sich meist keine Gedanken um wilde Vermehrung machen. Die jungen Exemplare frieren im Winter weg.
Die Pflege des Blauglockenbaumes
Der Blauglockenbaum ist recht pflegeleicht. Wissen muss man, dass er sehr schnell wächst und sich auch gern ausbreitet, durch Samen und Wurzelausläufer. Man muss sehr hinterher sein und Schösslinge und Ausläufer beseitigen, sonst hat man bald einen Blauglockenbaumwald im Garten. Besser wirkt der Baum als Solitär. Ideal ist ein windgeschützter Standort, damit der Baum gerade nach oben wächst. Ansonsten braucht dieses Gehölz nicht viel Pflege. In den ersten Jahren ist ein Winterschutz erforderlich, der auch dick und gut sein muss. Ist der Baum etwa 3 bis 5 Jahre alt, braucht er in der Regel keinen Schutz mehr, es sei denn, man lebt in wirklich winterharten Gebieten.
Standort
Wichtig ist ein warmer, windgeschützter Standort in milden Lagen. Die Blütenknospen erscheinen schon im Herbst. Sie sind sowohl durch frühe Herbstfröste, als auch durch starke Winterfröste gefährdet. Die Bäume überleben den Winter zwar meist (ab einem Alter von ca. 5 Jahren), aber der Baum kommt nicht zur Blüte.
- Der Baum bekommt eine breite Krone und benötigt viel Platz und sollte deshalb frei stehen!
- Auch gedeiht er nicht im Schatten anderer Bäume. Es ist ein Solitär.
- Am besten ist volle Sonne!
- Nur in milden Lagen pflanzen!
- Unbedingt windgeschützt pflanzen, sonst wächst der Baum schief! Außerdem werden die Blätter zerfetzt und das sieht sehr unschön aus.
Pflanzsubstrat
Bezüglich des Bodens ist der Blauglockenbaum nicht sonderlich anspruchsvoll. Der Standort ist da wichtiger. Die Erde sollte nicht zu nährstoffarm und mäßig trocken sein.
- Das Pflanzsubstrat sollte wasserdurchlässig und nährstoffreich sein.
- Günstig ist ein schwach saures bis alkalisches Substrat.
- Ein mäßig trockener bis frischer Boden ist günstig, auf jedem Fall durchlässig.
- Zu nährstoffreiche, tiefgründige und zu feuchte Böden führen zur schlechten Ausreife des Holzes.
Pflanzen
Der Blauglockenbaum wird in der Regel als Topfpflanze angeboten und kann so das gesamte Jahr über gepflanzt werden, außer natürlich, wenn es friert. Die beste Zeit ist aber das Frühjahr, denn dann haben die Wurzeln genügend Zeit, sich im Boden zu verankern.
- Der Blauglockenbaum ist ein Tiefwurzler.
- Die Wurzel ist empfindlich, man muss beim Pflanzen vorsichtig vorgehen!
- Bis zu einem Alter von 5 Jahren ist ein Umpflanzen des Baumes möglich. Danach sollte man ihn stehen lassen.
Gießen und Düngen
- In der Wachstumszeit, also etwa von April bis September, braucht der Baum ausreichend Wasser. Bekommt er dies nicht, wächst er nicht oder nur wenig.
- Durch die großen Blätter verdunstet der Baum viel Wasser, braucht also regelmäßig Nachschub.
- Ein älterer Baum kann sich durch seine tiefe Wurzel gut mit Wasser aus tieferen Erdschichten versorgen, ein junger Baum nicht.
- Bei geringem Nährstoffgehalt des Bodens im Frühjahr mit Langzeitdünger nachhelfen!
- Auf keinen Fall nach Ende Juli düngen, denn dann reifen die frischen Triebe nicht mehr aus und es kann zu Erfrierungen kommen.
Schneiden
Der Blauglockenbaum lässt sich gut schneiden. Will man ihn auf einer Höhe halten, ihn also nicht auswachsen lassen, muss man ihn von Anfang an regelmäßig schneiden. Wenn man ihn bis zur gewünschten Größe wachsen lässt und ihn erst dann schneidet, ist Form und Schönheit dahin, der Baum sieht verstümmelt aus. Da bei jungen Bäumen meist sowieso einige Triebe erfrieren, muss man diese abschneiden. Dann kann man auch einen richtigen Schnitt daraus machen.
- Nur auslichten oder alle ein bis zwei Jahre ein Radikalschnitt für ein tropisches Erscheinungsbild durch noch größere Blätter
- Ein Schnitt in jungen Jahren sorgt für einen gleichmäßigen und dichten Wuchs der Krone.
- Geschnitten wird nach der Blüte.
- Ein Schnitt im Herbst oder Winter erhöht die Chance für Frostschäden.
- Bäume können entwipfelt oder gekappt werden und man kann sie auch auf Stock setzen.
- Wer den Baum auf einer bestimmten Höhe halten will, muss den Haupttrieb über einem Knospenpaar kappen und eine der gegenüberstehenden Knospen herausbrechen. So bildet der Baum weiter nur eine Spitze, einen Leittrieb. Von diesem Trieb ausgehend werden die anderen Triebe so eingekürzt, dass eine Pyramidenform entsteht.
Überwintern
Der Blauglockenbaum soll bis –25 °C frostresistent sein. Allerdings wird nur kurzeitiger starker Frost vertragen. Deshalb ist ein warmer, windgeschützter Standort mit viel Sonne wichtig. Besonders frostanfällig sind junge Bäume.
- Jungpflanzen müssen die ersten vier Jahre gut vor Frost geschützt werden. Am besten ist, sie unter Folie oder gleich im Gewächshaus zu überwintern.
- Solange der Baum nicht zu groß ist, kann man ihn in dickes Vlies, am besten zweilagig packen. Das schützt die Blütenansätze vor Frost und vor kaltem Ostwind.
- Ansonsten ist es generell empfehlenswert, den Wurzelbereich mit einer dicken Lage Blätter oder Stroh zu schützen, damit der empfindlichen Wurzel nichts passiert.
Vermehren
Der Blauglockenbaum lässt sich durch Aussaat oder Wurzelstecklinge vermehren. Er tut beides auch von allein. Das ist in der Regel aber nicht erwünscht.
Aussaat
- Im Herbst oder Winter aussäen. Am besten geeignet ist ein kalter Kasten.
- Unbedingt Anzuchterde oder Kokosfaser benutzen, da diese luftdurchlässig und nährstoffarm sind.
- Substrat gleichmäßig leicht feucht halten.
- Anzuchtgefäß mit lichtdurchlässiger Folie oder Glas abdecken!
- Lüften nicht vergessen!
- Hell aber ohne Sonne aufstellen!
- Wurzelstecklinge im Winter
- Sehr leicht zu vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Der Blauglockenbaum ist gegenüber Krankheiten und Schädlingen sehr resistent. Allerdings kann es passieren, dass Schnecken die frischen Triebe abfressen, besonders bei jungen Bäumen.
Blauglockenbaum blüht nicht?
Meist liegt das daran, dass unsere Winter zu kalt sind. Die Blüten des Baumes werden schon im Herbst angelegt. In strengen Wintern verfrieren sie einfach und dadurch hat man im darauffolgenden Frühjahr keine Blüten. Nach milden Wintern hat man dagegen im April Mai eine üppige Blütenflor. Deshalb ist der Baum eher für milde Gegenden geeignet.
Blauglockenbaum im Pflanzkübel?
Man kann den Baum durchaus im Kübel kultivieren, was einen Winterschutz einfacher macht. Allerdings wächst der Blauglockenbaum sehr schnell und dass macht es meist nach einigen Jahren erforderlich, ihn auszupflanzen. Wichtig sind ein großer Kübel und das geeignete Substrat.
- Substrat aus 80 % Weißtorf und 20 % Kies oder Blähton.
- Drainage im Topf
- PH-Wert von 5,5 bis 6, bei Bedarf aufkalken
- Alle 2 bis 3 Jahre umtopfen in größeres Gefäß
- Düngen mit Vollnährstoffdünger (4 Gramm pro Liter Substrat)
- Im Winter bei Frost gut schützen!
- Am besten jährlich etwas schneiden!
Fazit
Der Blauglockenbaum ist ein Highlight in jedem Garten, zumindest in der Blütezeit. Leider blühen die meisten der bei uns kultivierten Bäume nicht, da die Knospen im Winter erfrieren. Nur im Weinbauklima kann man regelmäßig mit Blüten rechnen, ansonsten nur nach sehr milden Wintern. Die Pflege ist einfach. Wichtig sind ein passender Standort und ausreichend Wasser im Sommer, denn die großen Blätter verdunsten viel davon. In den ersten Jahren ist ein Winterschutz für die jungen Bäume notwendig. Nach etwa 5 Jahren ist der nicht mehr erforderlich. Ansonsten ist der Blauglockenbaum pflegeleicht. Allerdings produziert er jede Menge Laub, die aber auf dem Kompost entsorgt werden kann.