Chrysanthemen sind beliebte Gartenblumen. Sie stammen ursprünglich aus Asien, hauprsächlich aus China. Eine besondere Bedeutung haben die Blumen für die Japaner. Dort ist die Chrysantheme das Symbol des Kaiserhauses. Der Thron dort wird als Chrysanthementhron bezeichnet. Chrysanthemen sind ausdauernde Blühpflanzen. Sie können Wuchshöhen von 20 bis 150 cm erreichen. Die Blütenfarben reichen von grün und weiß, über gelb und rosa bis purpurfarben. Es sind viele verschiedene Züchtungen erhältlich, die sowohl in der Wuchsform, als auch in der Blütenfarbe variieren. Man unterscheidet etwa 5.000 unterschiedliche Sorten. Die meisten Chrysanthemen blühen im Herbst, es gibt aber auch früher blühende Sorten.
Die Pflege von Chrysanthemen
Je nachdem, ob die Blumen im Haus oder im Garten kultiviert werden, muss man sie pflegen. Das ist nicht sonderlich kompliziert. Einige Sorten sind nicht ausreichend winterhart, müssen deshalb frostfrei überwintert werden, aber ansonsten ist die Pflege einfach. Die Pflegeempfehlungen hier beziehen sich auf Gartenchrysanthemen.
Standort
Chrysanthemen mögen es hell, aber nicht heiß. Die einzelnen Sorten haben manchmal unterschiedliche Ansprüche. Nichts falsch macht man, wenn die Pflanzen nicht in der knalligen Mittagssonne stehen müssen. Das mögen sie alle nicht. Ansonsten sollte man gleich beim Kauf nach den Standortbedingungen fragen. Oft sind ja Info-Sticker an der Pflanze, wo man solche Dinge erfahren kann.
- Heller, sonniger Platz, aber keine Mittagssonne
- Temperaturen nach Möglichkeit nicht über 25 °C!
- Chrysanthemum indicum – halbschattiger oder schattiger Standort
- Bei sehr langstieligen Sorten ist ein etwas windgeschützter Platz ideal.
Pflanzsubstrat
Gute Gartenerde ist in der Regel ausreichend für Chrysanthemen. Wichtig ist, dass es keine Staunässe gibt. Besonders bei der Haltung in Gefäßen ist darauf zu achten, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
- Normale Blumen- oder Gartenerde ist völlig ausreichend.
- Ideal ist Komposterde, schön humushaltig.
- Bei sehr festem Substrat etwas Sand untermischen.
- Gut wasserduchlässige Erde, die aber genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Pflanzen
Chrysanthemen pflanzt man idealerweise im Frühjahr, aber auch noch bis in den Frühsommer hinein. So können sie gut anwachsen und sind für den ersten Winter gerüstet. In Gefäßen macht es sich gut, wenn man mehrere Exemplare zusammen in einem platziert.
- Pflanzballen vor dem Pflanzen wässern!
- Chrysantheme so tief einsetzen, wie sie im Topf stand!
- Erde ringsum schön festdrücken, damit die Pflanze Halt hat.
- Evtl. Stützstab gleich mit einsetzen!
Gießen und Düngen
Ausreichend Wasser ist notwendig, wenn die Pflanzen viele Blüten bilden und diese dann auch länger halten sollen. Langanhaltende Trockenheit ist schädlich, Staunässe aber auch. Dünger sorgt für eine gut entwickelte Blüte und lange Haltbarkeit. Wenn man die Wassergabe vergisst, hängen die Blätter der Pflanze schnell schlapp herunter. Sie erholen sich aber nach dem Gießen schnell wieder. Allzuoft solllte das aber nicht passieren, das schwächt die Gewächse.
- Ausreichend Gießen, besonders bei sonnigen Standorten oder leichter Erde!
- Wurzelballen darf nie austrocknen!
- Keine Staunässe!
- Ideal ist eine Drainage und ein Ablaufloch bei Gefäßen.
- Düngen bei Topfpflanzen – entweder mit Langzeitdünger oder normalen Blühpflanzendünger mit dem Gießwasser zuführen – von April bis September
- Düngen bei Gartenpflanzen – Kompost im Frühjahr oder gelegentlich mit Teichwasser gießen.
- Günstig ist auch organischer Gemüsedünger.
Schneiden
Man muss Chrysanthemen nicht wirklich schneiden. Wichtig ist, Verblühtes regelmäßig zu entfernen. Ansonsten schneidet man nur im Herbst, nach dem Verblühen die Triebe etwa eine handhoch über dem Boden ab.
Ein Tipp ist, die Chrysanthemen etwa um die Hälfte zurückzuschneiden, wenn sie ca. 50 cm hoch sind. Dadurch verbessert sich ihre Standfestigkeit. Die Blütenbildung verzögert sich nur unwesentlich.
Überwintern
Viele Chrysanthemen sind ausreichend winterhart. Sie überstehen die kalte Jahreszeit ohne weiteres im Beet. Ihnen reicht es, wenn sie mit Reisig abgedeckt werden. Nicht winterharte Sorten, die häufig in Balkonkästen oder Kübeln kultiviert werden, müssen entweder sehr geschützt werden oder in einem kühlen Raum (z.B. Keller, Garage) überwintern. Die unterschiedlichen Chrysanthemengruppen haben verschiedene Winterhärten. Am besten ist, die Pflanzen in einer Staudengärtnerei zu kaufen. Dort bekommt man garantiert die richtigen Angaben zur Winterhärte. Hybriden sind in der Regel nicht winterhart.
- Beim Überwintern im Freien die Pflanzen etwa handhoch abschneiden!
- Kästen geschützt aufstellen, am besten an eine warme Hauswand!
- Kästen abdecken!
- Günstig ist, sie auf Styroporplatten zu stellen.
- Wurzelballen immer etwas feucht halten!
- Bei nicht allzu langem und tiefen Frost überstehen die Pflanzen den Winter.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt die Kästen in die Garage oder den Keller.
- Temperaturen um die 5 °C sind ideal.
Vermehren
Da Chrysanthemen meist sehr preiswert angeboten werden, lohnt sich eine Vermehrung meist nicht. Allerdings ist sie möglich und auch nicht schwer. Man nutzt Kopfstecklinge.
- Stecklinge vor der Knospenbildung schneiden!
- Stecklinge von ca. 10 cm zuschneiden!
- Direkt in Anzuchterde stecken!
- Darüber einen durchsichtige Plastiktüte stülpen.
- Um Schimmel zu vermeiden, täglich lüften!
- Standort hell, aber keine MIttagssonne, etwa 20 °C Lufttemperatur.
- Stecklinge bewurzeln auch im Wasserglas.
- Wasser muss regelmäßig gewechselt werden!
Krankheiten und Schädlinge
Meist sind Chrysanthemen recht robust. Hin und wieder kann die Blattfleckenkrankheit auftreten. Auch Spinnmilben finden die Pflanzen recht interessant.
- Blattfleckenkrankheit – Pilzerkrankung, erkennbar an hellen bis bräunlichen Flecken auf den Blättern. Spritzungen mit Ackerschachtelhalm wirken stärkend und beugen vor. Befallene Blätter entsorgen!
- Spinnmilben – durch feine Gespinste an der Blattunterseite erkennbar. Hilfe bringen Raubmilben oder Spritzungen auf Pyrethrum-Basis.
Blütenarten und besonders schöne Sorten
Die Blüten von Chrysanthemen haben ähnlich wie Dahlien verschiedene Formen. Man unterscheidet große und kleine, einfache, halbgefüllte und gefüllte Blüten. Außerdem gibt es pomponblütige, spinnenförmige und anemonenblütige Sorten. Durch Kreuzungen entstehen immer wieder neue Sorten.
- ’Goldmarie’ – halb gefüllte goldgelbe Blüten. Blüht schon ab Ende August. Wuchshöhe 60 bis 80 cm, winterhart
- ’Kleiner Bernstein’ – halb gefülte , aprikotfarbene bis gelbbraune Blüten. Blütezeit Oktober/November, Wuchshöhe 80 cm
- ’Mei-Kyo’ – ponponartige violettrosa Blüten. Blütezeit September bis Oktober, Wuchshöhe 50 bsi 60 cm
- ’Fellbacher Wein’ – halbgefüllte leuchtend weinrote Blüten. Blütezeit September/Oktober, Wuchshöhe 70 cm
- ’Nebelrose’ – silberrosa gefüllte Blüten, sehr schöne Sorte und gut winterhart, Blütezeit Oktober/November, Wuchshöhe 80 cm
- ’Ordensstern’ – gefüllte goldbronzefarbene Blüten. Besonders lange Blütezeit von August bis November, gute Winterhärte, Wuchshöhe 90 cm
- ’Lachsrote Wolke’ – gefüllte, gedämpft rote Blüten. Besonders winterhart und sehr robust, Wuchshöhe 80 cm.
- ’White Bouquet’ – weiße Ponponblüte, Blütezeit September bis Oktober, Wuchshöhe 80 bis 110 cm
- ’Schwabenstolz’ – gefüllte dunkelrote Blüte. Blütezeit September/Oktober. Wuchshöhe 60 bis 80 cm
- ’Hebe’ – zart violettfarbene, einfache Blüte, Blütezeit Oktober bis November, Wuchshöhe 70 cm, sehr natürlich aussehend
Fazit
Chrysanthemen sind ideale Herbstblumen. Sie machen sich sowohl in Gefäßen als auch im Beet gut. Die schönen Blühpflanzen brauchen nicht viel Pflege und lassen sich gut kombinieren. Wer die Pflanzen im Freien überwintern möchte, sollte bei der Sortenauswahl auf ausreichende Winterhärte achten. Am besten ist, Chrysanthemen in einer richtigen Staudengärtnerei zu kaufen. Dort hat man eine große Auswahl und wird gut beraten.