Die Berg-Waldrebe (Clematis montana) erinnert mit ihren Blüten an Anemonen und ist daher auch unter dem Namen Anemonen-Waldrebe bekannt. Die winterharte Clematis gehört zu den Wildarten der Waldreben und kann eine unschöne Wand dekorativ gestalten. Aber auch als Sichtschutz oder an einer Pergola wird die rankende Pflanze gerne kultiviert. Die Pflege gestaltet sich recht einfach und werden einige Dinge beachtet, dann erstrahlt die Waldrebe in jedem Jahr in einem neuen Blütenmeer.
Steckbrief
- gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- ursprünglich aus China, Taiwan und Himalaja-Gebiet
- auch Anemonen-Waldrebe genannt
- Blüte von Mai bis Juni
- rosa und weiße Blüten
- anemonenähnliche Blütenform
- sehr wuchsfreudig
- bis zu zehn Meter hoch rankend
- winterhart
- laubabwerfend
Einfache Pflege
Die pflegeleichte Clematis montana ist auch für Gartenbesitzer mit wenig Zeit gut geeignet. Denn die Berg-Waldrebe gehört zu den Wildarten und ist daher sehr robust und kann an vielen Standorten wachsen. Da die Pflanze winterhart ist, kann sie in einem Gartenbeet kultiviert werden. Stimmen Rückschnitt und Winterpflege, dann verzaubert sie auch im nächsten Jahr wieder mit vielen, kleinen anmutigen Blüten. Von der Clematis montana gibt es verschiedene, gleich anmutige Sorten, die auch alle die gleiche Pflege benötigen. Wie die ideale Pflege aussieht, wird im folgenden Artikel erklärt.
Blütezeit
Die Blüten der Berg-Waldrebe bilden sich an den Trieben des Vorjahres. Unter dem Punkt „Schneiden“ wird hierauf nochmals genau eingegangen. Die Blütezeit beginnt im Mai und zieht sich bis in den Juni. Bei manchen Sorten kann es zu einer zweiten Blüte im August kommen. Gerade in sehr warmen und sonnigen Sommern blühen die Waldreben gerne ein zweites Mal, wenn sie direkt nach der ersten Blüte einen leichten Rückschnitt erhalten haben.
Bodenbeschaffenheit & Standort
An einem windgeschützten und sonnigen bis halbschattigen Standort fühlen sich die Berg-Waldreben wohl. Der Boden sollte immer gleichmäßig feucht, ohne Staunässe sowie humusreich sein. Ein Gartenboden, dem Kompost untergemischt wurde, ist daher ideal für die Clematis montana. Auch eine Drainage sollte vor dem ersten Pflanzen angelegt werden. Ein schwerer Boden sollte immer mit Kies oder Sand untergemischt und somit lockerer gestaltet werden. So sieht der richtige Standort für die Rankpflanze wie folgt aus:
- benötigt Rankhilfe
- vor Südwand
- hier eine Rankhilfe anlegen
- auch West- oder Ostwand werden toleriert
- an freistehender Pergola
- als Sichtschutz an einem Zaun
Düngen
Clematis montana hat einen hohen Nährstoffbedarf, der sich während der Blütezeit noch erhöht. Wird Langzeitdünger genutzt, reicht es jedoch aus, die Pflanze zwei, höchstens dreimal im Jahr zu düngen. So sieht die ideale Düngung wie folgt aus:
- im Frühjahr vor dem ersten Austrieb
- Volldünger mit Stickstoff nutzen
- so wird der Blattaustrieb unterstützt
- nach Blattbildung nochmals düngen
- für Blüte Dünger für blühende Pflanzen nutzen
- im Herbst organischen Dünger nutzen
- Kompost und Hornspäne in Boden arbeiten
- Mulch bietet das ganze Jahr frische Nährstoffe
Gießen
Die pflegeleichte Clematis montana benötigt nicht viel, um gut zu gedeihen. Das regelmäßige Gießen darf dennoch nicht vergessen werden. Im Frühling und Herbst reicht in der Regel der natürlich fallende Regen aus, um die Pflanze ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen. Doch in den Sommer- und sogar in den Wintermonaten, wenn es lange Trockenperioden gibt, sollte bei den Wassergaben das folgende beachtet werden:
- immer in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden
- nur auf den Wurzelbereich
- aufgefangenes Regenwasser nutzen
- Berg-Waldrebe leicht kalktolerant
- im Winter an frostfreien Tagen
- Boden immer mulchen
- speichert die Feuchtigkeit
Pflanzen
Wenn eine Berg-Waldrebe neu gepflanzt werden soll, muss der Boden am gewählten Standort als erstes gut vorbereitet werden. Der frühe Herbst ist hier der beste Pflanzzeitpunkt, da die Pflanze im feuchten Boden vor dem Winter noch gut anwurzeln kann. Aber auch der späte Frühling kann hierfür gewählt werden. Dann sollte die Erde sich allerdings schon ein wenig erwärmt haben. Wichtig ist, den Boden, der mit Kompost gemischt wird, bereits ein paar Wochen vorher vorzubereiten, damit die Nährstoffe sich bereits zersetzen können und direkt beim Pflanzen zur Verfügung stehen. Weiterhin sollte hier wie folgt vorgegangen werden:
- Pflanzloch ausheben
- doppelte Größe von Wurzelballen
- etwas tiefer
- Platz kann für Drainage genutzt werden
- Steine oder Kies auf den Boden vom Loch geben
- Clematis einsetzen
- Erde einfüllen
- gut festdrücken
- ausreichend wässern
- erste Triebe an Rankhilfe befestigen
Wenn die Wurzeln in der Sonne liegen, dann sollte nach dem Pflanzen auch sofort gemulcht werden, damit genügend Schatten geboten wird.
Pflanznachbarn
Nicht nur bei der Berg-Waldrebe auch bei allen anderen Clematis-Sorten eignen sich Bodendecker indes wunderbar als Pflanznachbarn. Denn diese können rund um den Stamm der Clematis montana gepflanzt werden und bieten so den sonnenempfindlichen Wurzeln einen guten Schutz durch genügend Schatten. Allerdings sollte, wenn Bodendecker gepflanzt werden darauf geachtet werden, dass diese auch Wasser benötigen und daher mehr gegossen werden muss, als dies nur bei einer einzigen Clematis der Fall wäre. Da die Bodendecker an sonnigen Standorten schattenspendend wirken sollen, müssen diese für Sonne bis Halbschatten geeignet sein. So bieten sich die folgenden Sorten hier besonders gut an:
- Fingerstrauch (Potentilla fruticosa)
- Knöterich (Bistorta)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Teppich-Flammenblume (Phlox)
- Teppich-Hartriegel (Cornus canadensis)
- Teppich-/Polsterglockenblume (Campanula poscharskyana)
- Silberwurz (Dyras)
- Steinbrech/Bergenie (Bergenia)
- Steinkraut (Alyssum)
Dies ist nur ein Auszug der geeigneten Bodendecker, die hier als Sonnenschutz und Schattenspender gewählt werden können. Ein weiterer Vorteil dieser Pflanzen ist zudem, dass sie das Wachstum von Unkraut verhindern und die Feuchtigkeit in der Erde länger gespeichert wird.
Pflegefehler, Krankheiten & Schädlinge
Zu den Pflegefehlern, die die Berg-Waldrebe schädigen können gehören zu viel Sonneneinstrahlung auf die Wurzeln sowie zu geringe Wassergaben aber auch Staunässe. Wird die Pflege jedoch richtig eingehalten, dann kommt es in der Regel auch nicht zu Krankheiten oder einem Befall durch Schädlinge. Es kann jedoch hin und wieder zu einem Befall von Grauschimmel kommen. Dieser bildet sich in der Regel dann, wenn lang anhaltendes Regenwetter herrscht und die Blätter nicht richtig abtrocknen können. Daher ist ein luftiger Standort ideal. Die gefürchtete Clematiswelke betrifft meist nur die Hybriden, nicht aber die robusteren Wildarten.
Schneiden
Der Schnitt der Clematis montana ist wichtig, damit sie ihre wunderschöne, reichhaltige Blüte entfalten kann. Die Blüte bildet sich an den vorjährigen Trieben, so dass vermieden werden sollte, neue Triebe zu entfernen. Die Berg-Waldrebe wird der Schnittgruppe 1 der Clematis-Pflanzen zugeordnet und daher sollte wie folgt geschnitten werden:
- direkt nach der Blüte
- richtiger Zeitpunkt im Juni oder Juli
- erst ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung
- nur wenige Ranken entfernen
- ein jährlicher Schnitt nicht erforderlich
- ältere Pflanzen könnten verkahlen
- hier regelmäßig von unten auslichten
- dies ist wichtiger als Längenwachstumsbegrenzung
- Höhenschnitt ist nicht notwendig
- nur wenn Pflanze insgesamt zu hoch wird
Überwintern
Die Berg-Waldreben sind in der Überwinterung recht einfach. Denn sie sind winterhart und stirbt an sehr frostigen Tagen doch der ein oder andere Trieb aufgrund der Kälte ab, so ist dies für die Pflanze nicht weiter tragisch. Es könnte allerdings zu Lasten der reichhaltigen Blüte im nächsten Jahr gehen, wenn zu viele einjährige Triebe absterben. So kann beim Überwintern der Berg-Waldrebe das Folgende beachtet werden:
- richtiger Rückschnitt
- Mulch auf die Erde
- unteren Stamm mit Reisig umwickeln
- oberen Bereich an sehr kalten Tagen mit Pflanzenvlies schützen
- an wärmeren Tagen Schutz entfernen
- sonst fehlt die Belüftung unter dem Vlies
- an frostfreien Tagen mäßig gießen
Wenn eine Clematis nach dem Winter nicht mehr austreiben will, dann liegt dies in der Regel nicht daran, dass sie erfroren sein könnte. Der Grund hierbei ist häufiger, dass das Gießen in längeren Trockenperioden vergessen wurde und die Pflanze ganz einfach vertrocknet ist. Dieser Grund ist übrigens der häufigere, warum Pflanzen nach einem Winter nicht mehr austreiben.
Vermehren
Alle Waldreben-Arten kann man auf zwei verschiedene Weisen vermehren. Zum einen durch Absenker und zu anderen mit Stecklingen. Hierbei ist die Methode des Absenkens zur Vermehrung vorzuziehen, da der Ableger bis zum Anwurzeln mit der Mutterpflanze verbunden bleibt und daher keine eigene Pflege benötigt. Beim Absenken wird wie folgt vorgegangen:
- im Frühsommer ist bester Zeitpunkt
- lange, biegsame Triebe wählen
- nach unten absenken
- Mitte des Triebes leicht in Erde versenken
- mit Zelthering oder großem gebogenen Nagel befestigen
- Absenker bis zum Bewurzeln an Mutterpflanze belassen
- danach Seite zur Mutterpflanze hin kappen
- Vorsichtig mit Wurzeln entnehmen
- in Topf pflanzen und an frostfreiem Ort überwintern
- im Frühjahr auspflanzen
Sorten
Von der Berg-Waldrebe gibt es verschiedene, wunderschön blühende Sorten. Diese unterscheiden sich nicht in der Pflege, aber in ihrem Aussehen. So sind im Handel die folgenden, dekorativen Sorten erhältlich:
- „Freda“
- tiefrosafarbene Blüten mit dunklen Randstreifen
- „Jenna Keay“
- halb- bis vollgefüllte Blüten
- „Rubens“
- rosafarbene Blüten mit Vanilleduft
- „Wilsonii“
- weiße, schlichte Blüten wie Anemonen