Das Riemenblatt zählt mit zu den bekanntesten und weit verbreitetsten Zimmerpflanzen. Dennoch verlangt die beliebte Zierpflanze ihren Haltern einiges an Sorgfalt und Pflege ab. Unter idealen Voraussetzungen und wenn alle Bedürfnisse erfüllt sind, bildet das robuste, südafrikanische Amaryllisgewächs ab Ende Januar rittersternartige Blüten aus. Dabei variiert die Vielfalt der Farben, von leuchtend rot bis hin zu zartrosa. So robust die Clivia auch sein mag, um in den Genuss der aparten Blütenpracht zu kommen, müssen viele Faktoren berücksichtigt werden.
Der ideale Standort
Clivia minata ist sehr anspruchsvoll bei der Wahl des optimalen Standortes. Zu dunkle und schattige Plätze kommen für die südafrikanische Pflanze beispielsweise überhaupt nicht infrage. Das Riemenblatt benötigt einige Sonnenstunden täglich, wählen Sie einen hellen, nach Osten oder Westen ausgerichteten Fensterplatz für die Pflanze.
Direkt nach der Blüte im Mai können Sie das Riemenblatt an einen geschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse umsetzen. Um Verbrennungen der dunkelgrünen Blätter zu verhindern, sollten Sie von einem Ort mit direkter und langer Sonneneinstrahlung jedoch Abstand nehmen.
Die Clivia ist nicht in der Lage, diese Schäden zu regenerieren und es kommt zu einem Absterben der betroffenen Pflanzenteile. Zwischen Februar und Mai bildet das Amaryllisgewächs seine imposant leuchtenden Blüten aus. Auf eine Standortveränderung in dieser Zeit reagiert das Riemenblatt häufig mit einem vorzeitigen Abwurf der Blütenstände.
Gießen und Düngen
Das südafrikanische Gewächs reagiert überaus empfindlich auf Staunässe, allerdings darf der Wurzelballen nicht vollständig austrocknen. Bei jedem Umtopfen sollte eine Schicht aus Tonscherben oder Lavasplitt die Grundlage am Topfboden bilden, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann. In den warmen Sommermonaten etwa zwei bis drei Mal in der Woche gießen. In der Vegetationspause nur mäßig mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser versorgen.
Besonders während der Blütezeit benötigt die Clivia viele Nährstoffe, um ihre leuchtenden Blütenstände vollständig auszubilden. Beginnen Sie direkt vor der Blütezeit im Februar damit, die Pflanze 14-tägig mit herkömmlichem Flüssigdünger zu versorgen. Für eine gleichmäßige Verteilung im Substrat empfiehlt es sich, den Dünger direkt dem Gießwasser hinzuzufügen. Ab Juli kann die Versorgung mit Nährstoffen auf einmal pro Monat ausgedehnt werden, spätestens Ende September jedoch komplett einstellen.
Überwintern
In puncto „Winterruhe“ nimmt es die Clivia miniata sehr genau. Für die regelmäßige Ausbildung der aparten Blüten, braucht das Riemenblatt eine mehrmonatige Ruhephase.
- Gießen auf ein Minimum reduzieren.
- Die Versorgung mit Nährstoffen komplett einstellen.
- Temperatur sollte zwischen 8 – 12°C betragen.
- Trockene Heizungsluft meiden.
- Heller Standort ist nötig.
Die Ruhezeit beginnt in Oktober und endet spätestens im Januar. Oft bilden sich bereits ab diesem Zeitpunkt die ersten Blütenstände. Gewöhnen Sie die Clivie langsam an normale Zimmertemperaturen und gießen Sie die Pflanze wieder regelmäßig.
Umtopfen
Sobald die fleischigen Wurzeln der Pflanze sichtbar und vermehrt aus dem Pflanzgefäß ragen, muss umgetopft werden. Dieser Zustand wird etwa alle drei bis vier Jahre erreicht, von einem vorzeitigen Umsetzen der Pflanze wird abgeraten.
- Wählen Sie ein humusreiches Substrat oder mischen Sie große Mengen Kompost unter herkömmliche Blumenerde.
- Das neue Pflanzgefäß muss um einige Zentimeter größer sein. Um dem starken Wuchs der Clivia besser standhalten zu können, haben sich schwere Töpfe aus Ton bewährt.
- Legen Sie eine Drainage am Boden des Gefäßes an. Damit vermeiden Sie Staunässe und die Bildung von Wurzelfäule.
- Das alte Substrat vorsichtig von der Pflanze lösen. Gehen Sie dabei behutsam vor, um die fleischigen Wurzeln nicht zu verletzen.
- Die frische Erde nicht komplett bis zum Gefäßrand auffüllen.
Während dieser Aktion können die seitlich aus dem Wurzelballen herauswachsenden Triebe für eine Vermehrung der Pflanze verwendet werden.
Pflegefehler vermeiden
Die immergrüne Zimmerpflanze ist überaus anspruchsvoll, falsche Haltungsbedingungen setzen dem Amaryllisgewächs schnell zu.
Blätter verblassen und werden runzlig
Ein Hinweis darauf, dass zu viel oder zu wenig gegossen wurde. Überprüfen Sie das Substrat und gießen Sie sofort nach, wenn dieses ausgetrocknet ist. Tauchen Sie den Topf bis zum Rand in eine Wanne mit kalkfreiem Wasser und wiederholen Sie diesen Vorgang ein bis zwei Mal.
Wurde übergossen, sollten Sie das Riemenblatt umgehend in trockene Erde umsetzen. Lösen Sie die Pflanze vorsichtig vom Gefäß, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Die südafrikanische Clivia verträgt kurzzeitige Trockenheit besser als zu große Mengen Wasser. Gießen Sie deswegen regelmäßig, dafür aber in Maßen.
Blätter nehmen eine gelbliche Färbung an
Die Pflanze bekommt zu viel Sonenlicht ab. Clivia miniata benötigt einen hellen Standort, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden muss. Stellen Sie das Riemenblatt sofort um und entfernen Sie die betroffene Pflanzenteile. Das regt die Pflanze zum Austrieb neuer Blätter an. Wenige Sonnenstunden am frühen Morgen oder Abend schädigen das südafrikanische Amaryllisgewächs hingegen nicht.
Auch die Versorgung mit sehr kalkhaltigem Wasser ruft eine Gelbfärbung der Blätter hervor. Verwenden Sie deswegen zum Gießen stets abgestandenes Regenwasser.
Fauliger Geruch dringt aus dem Substrat
Ein sicheres Indiz für Wurzelfäule. Diese durch Staunässe verursachte Pilzerkrankung greift die Wurzeln an und kann schnell zum Tod der Pflanze führen. Wirksame Mittel gegen Wurzelfäule gibt es nicht, vorbeugend können Sie nur das Auftreten von Staunässe vermeiden. Setzen Sie das betroffene Riemenblatt umgehend in trockene Erde um. Sofern noch nicht der komplette Wurzelballen vom Pilz infiziert wurde, erholt sich die Pflanze oft wieder. Neben einer Drainageschicht können Sie das Substrat auch mit geringen Mengen Sand wasserdurchlässiger machen.
Probleme mit der Blüte
Die Pflanze reagiert überaus empfindlich auf jegliche Art von Veränderung und sehr oft kommt es deswegen nicht zur Ausbildung der Blüten.
Standortwechsel
Von Dezember bis Mai sollten Sie das Pflanzgefäß nicht bewegen. Selbst das Drehen des Topfes kann bewirken, dass das Riemenblatt die Blüten abwirft oder diese erst gar nicht ausbildet. Direkt nach der Blüte im Mai können Sie die Pflanze jedoch wie gewohnt auf der Terrasse oder den Balkon kultivieren.
Falsches Gießverhalten
Zu nasse oder zu trockene „Füße“ nimmt die Clivia ebenfalls sehr übel. Gießen Sie regelmäßig und reduzieren Sie die Wasserversorgung nur in den Ruhemonaten.
Nährstoffmangel
Während der Blütezeit benötigt die immergrüne Pflanze viele Nährstoffe. Düngen Sie 14-tägig mit normalem Flüssigdünger oder greifen Sie auf einen Langzeitdünger zurück.
Umtopfen
Ein zu enges Pflanzgefäß stört das Riemenblatt wenig. Erst wenn das Substrat komplett von den Wurzeln durchdrungen ist, muss umgetopft werden. Topfen Sie direkt nach der Blütezeit um, sodass die Pflanze noch genügend Kraft für die Neubildung der Blüten im Folgejahr erhält. Verletzen Sie keine der fleischigen Wurzeln beim Umsetzen in den neuen Blumentopf. Oftmals ist dies der Grund, weswegen die Clivia nicht blüht.
Lichtmangel
Lang anhaltende und direkte Sonneneinstrahlung wird von dem Riemenblatt ebenso wenig vertragen wie zu dunkle Plätze. Auch wenn Sie nur im Sommer einen zu schattigen Standort wählen, nimmt Ihnen dies das Amaryllisgewächs bis zur Blütezeit hin übel. Sorgen Sie stets für optimale Bedingungen und gönnen Sie der südafrikanischen Schönheit an zu sonnigen Orten einen Sonnenschutz.
Alter
Durch Samen gezogene oder geteilte Riemenblätter benötigen zwei bis drei Jahre, ehe sich die ersten Blütenstände zeigen.
Ruhephase
Die Vegetationspause liegt zwischen Oktober und Januar. In dieser Zeit benötigt das Amaryllisgewächs Temperaturen von maximal 12°C und sollte nur mäßig gegossen werden. Entfällt diese Ruhepause, bildet die Clivia keine Blüten aus. Wählen Sie bereits im September einen hellen Standort, an welcher die Pflanze bis zum Mai ungestört verbringen kann. Ab Januar können Sie die Temperaturen langsam anheben und das Riemenblatt wie gewohnt mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Unter optimalen Bedingungen kann die Blüte bei älteren Pflanzen auch zwei Mal in einem Jahr erfolgen.
Schädlinge
Krankheiten sind kaum bei der robusten, südafrikanischen Pflanze bekannt. Häufiger jedoch ist der Befall von schadhaften Insekten, welche durch Saugen und Stechen dem Riemenblatt erhebliche Probleme bereiten.
Spinnmilben
Trockene Luft und warme Temperaturen fördern einen Befall mit den 8-beinigen Schädlingen. Besonders häufig sind diese im Winter anzutreffen, wenn sich die Pflanze in direkter Nähe zu Heizkörpern befindet. Eine cremefarbene bis silbrige Verfärbung der Blätter ist ein sichtbarer Hinweis auf Spinnmilben, mit einem Wasserzerstäuber werden in der Nähe des Substrats die feinen Netze sichtbar. Wird der Befall von Spinnmilben nicht rechtzeitig erkannt oder bekämpft, vermehren sich die Schädlinge unkontrolliert und können dem Riemenblatt erheblichen Schaden zufügen. Isolieren Sie die betroffene Pflanze und greifen Sie auf spezielle Insektizide zurück.
Kurzzeitig verträgt die Clivie auch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, welche allerdings die schadhaften Spinnentiere abtötet. Gießen Sie dafür das Riemenblatt ausreichend und umwickeln Sie die komplette Pflanze mitsamt dem Gefäß mit einer durchsichtigen Folie. Diesen Zustand über einige Tage beibehalten und bei Bedarf wiederholen.
Wollläuse
Ein watteähnlicher Belag auf den Blättern und Triebachsen des Riemenblattes ist ein Anzeichen für Wollläuse. Auch diese Schädlinge treten bevorzugt im Winterquartier auf und rufen braune Verfärbungen auf den Blättern hervor. Während der Nahrungsaufnahme injizieren die Läuse eine Substanz ins Pflanzeninnere, welche das Riemenblatt von innen heraus vergiftet. Um eine Überpopulation und den Befall von Nachbarpflanzen zu vermeiden, sollten Sie umgehend gegen die Wollläuse vorgehen.
Wischen Sie alle zwei bis drei Tage die Pflanze mit einem Spiritus-Wasser-Gemisch ab, um die Wollläuse komplett zu entfernen. Chemische Mittel aus dem Fachhandel enthalten häufig ölhaltige Substanzen, welche nicht mit der Clivie in Berührung kommen sollten. Vermeiden Sie diese Insektizide, da mit diesen die Poren der Blätter verkleben und die chemischen Bekämpfungsmittel somit mehr Schaden als Nutzen bringen.
Das Riemenblatt ist eine anspruchsvolle Zimmerpflanze, die bei richtiger Pflege ihren Haltern jedoch regelmäßig mit einer leuchtenden Blütenpracht erfreut. Über die richtigen Haltungsbedingungen und die Bedürfnisse der Clivie sollte man sich deswegen bereits vor dem Kauf ausführlich informieren.