Sie bereichern jeden Garten mit ihrer Blüten- und Farbenpracht, vom Sommer bis in den tiefen Herbst hinein. Sie sind die Diven unter den Gartenschönheiten. Wer ihnen ausreichend Aufmerksamkeit schenkt in Form regelmäßiger Pflege, den belohnen sie mit einer zauberhaften Blütenpracht. Die Rede ist von Dahlien, den beliebten Knollenpflanzen, die eine Höhe von bis zu 160 cm erreichen. Weltweit gibt es mehr als 20.000 Sorten, sodass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Den Ruf der altmodischen Pflanze hat die Dahlie längst abgelegt, denn ihrer prachtvollen Ausstrahlung kann sich kein Naturfreund entziehen. Damit Dahlien den Winter gut überstehen und den Gärtner auch im nächsten Jahr mit ihrem Farbenschauspiel erfreuen, sind einige wichtige Pflegetipps zu beachten.
Dahlien sicher überwintern ab September
In der Regel erstreckt sich die Blütezeit der Dahlien von Juli bis Oktober. In dieser Zeit ist ausreichendes Wässern überlebenswichtig für die Pflanzen, idealerweise morgens und abends. Dabei sollte das frische Wasser von unten an die Dahlie gegeben werden, auch wenn es bequemer ist, einfach den Wasserschlauch über das Beet zu halten. Das Wässern unter Sonneneinstrahlung vertragen die Blüten und Blätter der Dahlie gar nicht. Ab September jedoch sollte das Gießen mit frischem Wasser langsam reduziert werden. Diese Maßnahme animiert die Knolle, verstärkt Wasser zu speichern, um den kommenden Winter gut zu überstehen. Sobald sich der erste Frost ankündigt, sollte der Hobbygärtner zur Tat schreiten und die Dahlien für das Überwintern vorbereiten.
- Dahlien farblich markieren, wenn sie im Frühjahr sortiert eingepflanzt werden sollen.
- Die Pflanzen bis auf 5 bis 6 cm herunterschneiden.
- Knollen vorsichtig ausgraben.
- Ausgegrabene Knollen untersuchen und faule Stellen herausschneiden.
- Verletzte Stellen mit Holzkohlepulver desinfizieren.
- Wenn möglich, Knollen an der Luft trocknen, damit sie nicht faulen.
- Etwas Erde an den Knollen belassen.
Die Farbmarkierung der Dahlien ist erforderlich, weil bereits der erste Frost die Blüten einheitlich braun-gelb färbt, ansonsten gerät die Farbwahl im nächsten Frühling zu einem Ratespiel. Auf keinen Fall sollten die Stiele der Dahlien bündig abgeschnitten werden. Grund dafür ist, dass die Augen der Dahlie nicht aus der Knolle kommen, sondern aus den Stängeln. Erfahrene Gärtner greifen beim Ausgraben der Knollen vor dem Winter zur Grabeforke, weil man mit ihr weiter entfernt von der Knolle in den Boden einstechen kann und das die Verletzungsgefahr der Pflanze deutlich verringert.
Das ideale Winterquartier
Wenn die Dahlienknollen getrocknet sind, können sie ihr Winterquartier beziehen. Am wohlsten fühlen sich Dahlien in einem trockenen Raum bei einer Temperatur von 5 bis 8 Grad Celsius, um hier zu überwintern. Dies kann ein Kellerraum sein, ein Abstellraum im Haus, der Wintergarten oder das Schlafzimmer. Hauptsache, es können an ihrem Aufbewahrungsort keine frostigen Temperaturen entstehen, denn dann waren alle Mühen für ein behütetes Überwintern umsonst.
- Dahlienknollen nebeneinander lagern, um Schimmel zu vermeiden.
- Die Knollen eventuell mit Torfmull bedecken.
- Holzkisten eignen sich fürs Überwintern besonders.
- In Sand und Sägespänen können Knollen gut überwintern.
- In regelmäßigen Abständen die Knollen wenden.
- Immer wieder auf Schädlinge untersuchen.
Vorbereitungen im Frühling
Wer sich so viel Mühe gemacht hat, die Knollen der Dahlien geschützt überwintern zu lassen, sollte trotzdem nicht ungeduldig werden, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen. Die Dahlienknollen muss man behutsam auf ihren Umzug in den Garten vorbereiteen, damit sie auch im neuen Jahr ihre volle Pracht zur Geltung bringen können. Ab März kann man sie nach dem langen Winter vorziehen. Zu diesem Zweck werden sie in einen Topf gepflanzt und in einem kühlen Raum ans Fenster gestellt. Jetzt benötigen sie zwar Wasser; doch dieses sollte möglichst sparsam verwendet werden.
Während sich die Dahlienknollen nun wieder langsam an Tages- und Sonnenlicht gewöhnen, kann der fleißige Hobbygärtner die Zeit nutzen und den Boden der Beete nach dem langen Winter fachmännisch vorbereiten. Tiefes Umgraben ist dabei auf jeden Fall zu vermeiden, denn so würde die wertvolle Frostgare, die sich im Winter gebildet hat, zerstört. Es reicht völlig, die oberste Bodenschicht mit einer Harke dort zu lockern, wo die Knollen nach dem Überwintern eingesetzt werden. Erfreulicherweise zeigt sich bei Dahlien nach dem Winter so gut wie keine Boden Müdigkeit. Das bedeutet, dass man oft über Jahre hinweg dasselbe Beet mit den Prachtstücken bepflanzen kann. Vorausgesetzt natürlich, der Boden wurde sachgemäß vorbereitet und es wird nach dem Überwintern für eine ausreichende Düngung gesorgt.
- Dahlien bevorzugen einen sonnigen Standort.
- In sandigem Boden kann sich keine Staunässe bilden.
- Die Pflanzstelle sollte möglichst windgeschützt sein.
- Tiefe des Pflanzlochs etwa eine Spatenlänge.
- Dahlienknollen per Hand oder mit dem Messer teilen.
- Zu viele Knollenteile verhindern neue Triebe.
- Ab 50 cm Wuchshöhe einen Haltestab einsetzen.
- Rinderdung und Hornspäne eignen sich als Dünger.
- Dünger zuerst dem Pflanzloch zufügen.
- Zunächst den Pfahl einsetzen und dann die Knolle.
Am besten kann sich die Dahlienknolle entwickeln, wenn man sie so in den Boden setzt, dass die Spitze der alten Knolle so gerade aus dem Boden hervor lugt. Zur Sicherheit kann man noch eine dünne Schicht Mulch darüber verteilen, für den Fall, dass es doch noch einmal Bodenfrost geben sollte. Als Stütze für eine Dahlie eignen sind insbesondere Bambus- oder Holzpfähle. Aber auch Eisenstangen können zum Einsatz kommen. Wichtig zu beachten ist, dass zuerst die Stange in den Boden eingebracht wird und erst dann die Knolle.
Nach etwa 3 Wochen ist es Zeit, die Dahlie das erste Mal festzubinden. Wer besonders buschige Pflanzen erhalten möchte, kneift während der Wachstumsphase regelmäßig die Wachstumspunkte aus, ebenso die ausgeblühten Blüten. Bei der Düngung kann auf chemische Bomben getrost verzichtet werden. Diese treiben die Dahlie dank des hohen Stickstoffgehaltes zwar schnell in die Höhe; die Triebe sind dafür aber dünn und schwach. Wenn Rinderdung oder Hornspäne direkt ins Pflanzloch gegeben werden, verleihen sie der Dahlie die nötige Kraft, um ihre ganze Pracht zu entfalten und auch einem stärkeren Windstoß standzuhalten.
Wirksame Schädlingsbekämpfung
Diese Krankheiten und Plagegeister kommen bei Dahlien am häufigsten vor:
- Blattfleckenkrankheit
- Mehltau
- Verticillium Welke
- Blattläuse
- rote Spinne
- Nacktschnecke
- Ohrenkneifer
- Raupen
Damit sich nach all der Mühe, die Dahlienknollen sicher durch den Winter zu bringen, die ungeliebten Schädlinge sich nicht gleich über die jungen Pflanzen hermachen, haben sich einige wirksame Hilfsmittel bewährt. So wirkt grüne Seife, auch Schmierseife genannt, gegen Blattläuse wahre Wunder. Ohrenkneifer lieben Dahlien über alles. Am besten werden sie ferngehalten, wenn sie kein Versteck finden, wie hohle Stängelstümpfe oder hohe Pflanzstäbe. Für Blattwanzen sind Dahlien wahre Leckerbissen. Es hat sich gezeigt, dass reichlich bewässerte Dahlien von diesen Vielfraßen verschont bleiben. Nicht immer helfen die verschiedenen Schädlingsbekämpfungsmittel. Dann sollte man alle befallenen Pflanzenteile nicht nur einfach entsorgen, sondern verbrennen. So gibt man den Sporen keine Chance nochmals zuzuschlagen. Die von Hobbygärtnern meist gehasste Plage sind jedoch die Nacktschnecken, die so manchen stolzen Dahlienzüchter zur Verzweiflung getrieben haben. Um den Kampf gegen diese hartnäckigen Plagegeister zu gewinnen, ist eine gezielte Strategie erforderlich:
- Schnecken nach dem Winter aus dem Boden harken.
- Lebensräume schaffen für Schneckenfeinde, wie Igel, Vögel oder Frösche.
- Umgrenzungen anlegen aus Kalk, Holzasche oder Sägemehl.
- Einen Schneckenzaun errichten.
- Innerhalb des Schneckenzauns Bierfallen aufstellen.
- Wanderschranken anlegen aus scharfkantigem Kies oder Strohhäcksel.
- Lebermoos-Präparate verderben Nacktschnecken den Appetit.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Schneckenzaun die erfolgreichste Maßnahme ist. Es gibt sie aus Betonstein, Metall oder Kunststoff. Als 15 cm bis 20 cm hohe Barriere mit scharfen Kanten, hält der Zaun die Schnecken aber nur dann ab, wenn keine Lücken dazwischen entstanden sind. Außerdem sollte er mindestens 5 bis 10 cm tief im Boden stecken. Angrenzende Pflanzen dürfen darüber hinaus nicht als Brücke genutzt werden können.
So erfolgreich der Schneckenzaun seine Aufgabe auch erfüllt, trifft dies leider auch auf nützliche Tiere zu, wie Igel, Laufkäfer oder Kröten. Die Bierfallen sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn die zu schützenden Beete mit einem Schneckenzaun umgeben sind. Ansonsten dienen sie eher als Einladung an die Nacktschnecken auf den Nachbargrundstücken. So sehr sich die Hersteller der Schneckenzäune auch um Ästhetik bemühen, schön anzusehen sind diese Barrieren nicht und beeinträchtigen die attraktive Optik der Dahlien. Daher könnte eine Wanderschranke eine mögliche Alternative sein, die man möglichst gleich nach dem Winter anlegt.
Hobbygärtner und Naturfreunde, die diese Tipps beherzigen, haben über die schöne Jahreszeit hinweg viel Freude an ihren Dahlien. Wenn dann der nächste Winter naht, hat sich ihr Erfahrungsschatz noch weiter vergrößert und das Überwintern von Dahlien wird Schritt für Schritt zur Routine.