Flammenblumen gibt es für fast jede Gartensituation: für sonnige oder eher schattige Plätze im Garten, trockene oder auch feuchte Böden. Doch welcher Standort ist für welche Phlox-Art ideal?
Standortkriterien
Im Allgemeinen ist ein heller Standort für den Phlox genau richtig. Allerdings unterscheiden sich die Ansprüche je nach Art ein wenig. Da die Sommerblumen sowohl im Freiland als auch im Kübel anfällig für Mehltau sind, sollten Sie immer einen luftigen Standort wählen. So kann die Feuchtigkeit immer gut abtrocknen und das Risiko auf eine Infektion minimiert sich.
Lichtbedarf
Während für die meisten Flammenblumen ein halbschattiger Platz im Garten ideal ist, kommen andere auch mit einem vollsonnigen Standort zurecht oder gedeihen sogar in schattigen Bereichen. Die pralle Mittagssonne vertragen allerdings nur wenige Arten. Bis auf ein paar Ausnahmen gelten folgende Regelungen:
- spät blühende Sorten: vollsonniger Standort
- früh blühende Sorten: Halbschatten
Bodenverhältnisse
Neben der Lichtmenge und der Lichtintensität ist auch die Bodenqualität für das Wachstum der Flammenblume von entscheidender Bedeutung.
- gut durchlässig für Wasser und Luft
- pH-Wert: schwach sauer, neutral, leicht alkalisch
- kalkarm
Da einige Gartenböden diese Kriterien nicht erfüllen, ist es in den meisten Fällen notwendig, diese ein wenig zu verbessern. Sehr sandige Substrate erhalten durch die Beimengung von Humus die nötige Wasserspeicherkapazität. Schwere Böden, die den Regen ungenügend ableiten, werden durch Sand und Kompost durchlässiger für Luft und Wasser.
Sonnenhungrige Phloxe
Flammenblumen für vollsonnige Standorte gelten als hitzebeständig und vertragen vorübergehende Trockenheit in der Regel gut. Sie eignen sich daher auch für die Kultivierung im Kübel auf einem Südbalkon. Im Schatten hingegen leiden diese Blumen und bringen kaum Blüten hervor.
Hoher Staudenphlox (Phlox paniculata)
Der Hohe Staudenphlox gedeiht ausschließlich auf besonders tiefgründigen und feuchten, aber dennoch gut durchlässigen Substraten. Die Pflanze verträgt auch die pralle Sonne gut, benötigt in diesem Fall aber ausreichend Wasser. Auf Sandböden bekommt sie schnell gelbe Blätter.
- Boden: tiefgründig, humos und gut durchlässig
- nährstoffreich
Später Polsterphlox (Phlox douglasii)
Eine sehr reizvolle Dekoration für Natursteinmauern ist der Späte Polsterphlox. Auf Mauerkronen und in den Fugen sind die Standortbedingungen für die teppichartig wachsende Pflanze optimal, insofern das Wasser immer gut abfließen kann.
- sonnige Mauern, felsige Steppenlandschaften
- Boden: trocken bis frisch
Teppichphlox/Polsterphlox (Phlox subulata)
Ein hervorragender Frühlingsblüher für den Steingarten ist der wuchsfreudige Teppich- oder Polsterphlox. Bereits ab April überzieht er Mauern und Hänge mit wahren Blütenkaskaden. Teppichphloxe eignen sich ebenfalls für die Einfassung von Wegen, Beeten und Terrassen.
- Boden: sandig bis steinig
- nährstoffarm
Wiesenphlox (Phlox maculata)
Viel Sonne liebt der süßlich duftende Wiesenphlox ebenfalls. Er gehört zu einer der größten Phloxarten und wird gerne über einen Meter hoch. Beim Boden ist der Wiesenphlox ein wenig anspruchsvoller.
- Boden: humos
- nährstoffreich
- nicht zu trocken
Sorten für den Halbschatten
Verschiedene frühjahrsblühende Sorten sind die ideale Wahl für Kübel auf Ost- oder Westbalkonen und alle Beete im Freiland, die nur am Vormittag oder Nachmittag ein paar Stunden direktes Sonnenlicht bekommen.
Großblatt-Phloxe (Phlox amplifolia)
Die wahren Universaltalente unter den Phloxen sind die Großblatt-Phloxe. So lange der Boden ausreichend feucht und nährstoffreich ist, kann man diese Phloxe an fast alle Standorte im Garten pflanzen.
- sonniges Beet oder Freifläche
- Gehölzrand
- Boden: frisch bis feucht
Kriechende Bastard-Flammenblume (Phlox procumbens)
Die kriechend wachsende Pflanze wir meist nicht höher als 20 cm und sollte einen halbschattigen Standort bekommen. Perfekt sind daher Steinanlagen oder Gehölzränder mit frischem Boden.
- Boden: normal durchlässig
- kalkarm
Waldphlox (Phlox divaricata)
Der Waldphlox beginnt das alljährliche Blütenspektakel der Phloxe. Alle Sorten verströmen zudem einen lieblichen Duft, der entfernt an Flieder denken lässt.
- Boden: frisch bis feucht
- lehmhaltig oder humos
- mittlerer Nährstoffgehalt
Flammenblumen für schattige Standorte
Frühsommerphlox (Arendsii-Hybriden)
Besonders gut im lichten Schatten gedeihen die Arendsii-Hybriden. Sie sind Kreuzungen aus dem Phlox divaricata und paniculata. Die Frühsommer-Flammenblume fühlt sich ebenfalls an sonnigen Stellen im Garten wohl, wenn der Boden ausreichend Nährstoffe enthält und Feuchtigkeit speichern kann.
- Boden: leicht feucht, aber gut durchlässig
- nährstoffreich und humos
Wanderphlox (Phlox stolonifera)
Ideal für diesen Phlox sind Standorte am Gehölzrand, im lichten Schattenbereich oder auch im schattigen Steingarten, dann zieht sich die Blüte bis in den Sommer hinein. In der Sonne hingegen fühlt sich der Wanderphlox überhaupt nicht wohl.
- Boden: feucht und humos
- alternativ: leicht saurer Lehmboden
- nährstoffreich
Vorsommer-Wanderphlox (Phlox glaberrima)
Die Lücke zwischen den frühjahrs- und sommerblühenden Phloxen füllt der Vorsommer-Wanderphlox, auch als Dreiblütige Flammenblume bekannt. Er fühlt sich am Gehölzrand wohl und ist für naturnahe Pflanzungen ideal. Der Vorsommer-Wanderphlox stammt aus Nordamerika, wo er übrigens in lichten Wäldern auf feuchtem Untergrund heranwächst. Im Gegensatz zu vielen seiner Verwandten verträgt dieser Phlox keine pralle Mittagssonne.
- Boden: frisch bis feucht (darf nie völlig austrocknen)
- nicht zu nährstoffreich
Standortwechsel
Wer seiner in die Jahre gekommenen Flammenblume im Freiland zu neuer Blütenpracht verhelfen möchte, sollte die Staude nach jeweils drei bis fünf Jahren umpflanzen. Bei vielen Exemplaren wirkt dieser Standortwechsel wie eine Verjüngungskur. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der neue Standort auch den Ansprüchen der blühfreudigen Pflanze gerecht wird.