Dill ist in der Küche eines der wichtigsten Kräuter und gibt Salaten und anderen Gerichten eine besondere Note. Anethum graveolens ist einer der Doldenblütengewächse, das einfach zu bestimmen ist, denn er gehört zu den wenigen Arten, die eine gelbe Blüte ausbilden. Mit der Blüte stellt sich bei Hobbygärtnern die Frage, ob die Blätter noch oder die Blüten auch essbar sind.
Gelbe Doldenblüten
Der Dill kommt ursprünglich aus Vorderasien und ist nicht winterhart. In seltenen Fällen überleben seine Samen einen den Winter, allerdings nur, wenn dieser nicht zu streng ist. Gegenüber Kälte ist der Dill begrenzt resistent, bei einer zeitigen Aussaat im Frühjahr und einem anschließenden Kälteimpuls kann er, sobald es wieder wärmer wird, rasch Doldenblüten ausbilden.
Die Blütezeit vom Dill erstreckt sich von Mai bis etwa August. Folgt ein warmer Herbst, kann die Blüte bis September oder Anfang Oktober dauern. Im blühenden Zustand kann die Pflanze eine Höhe bis zu einem Meter erreichen. Wenn der Dill blüht, legt er seine Kraft vorwiegend in die Blüte und bildet kaum weitere Blätter aus.
Essbare Blüte
Die blühende Dolde vom Dill ist nicht giftig und essbar. Die Blüte selbst hat einen schwächeren Dillgeschmack. Sie ist aber noch immer sehr aromatisch. Geerntet wird sie an einem sonnigen Vormittag. Schneiden Sie die Dolde direkt unter der Verzweigung ab und verarbeiten sie anschließend direkt weiter.
So können Sie die Dillblüten nutzen:
- essbare Dekoration
- Ansatzessige
- Ansatzöle
- Kräutersalz
- Einlegegewürz
Ein optischer Blickfang sind die Dolden in einem Ansatzöl oder -essig. Dazu schieben Sie die Dolden vorsichtig in die Flaschen. Geschmacklich gilt zu beachten, dass die Blüten natürlich weiterhin Geschmack an Öl oder Essig abgeben. Daher sollten Sie die Dolden sparsam verwenden, damit der Geschmack nicht zu dominant wird.
Der Dill ist allerdings bei Blattläusen begehrt, die auch Krankheiten auf die Pflanze übertragen können. Ist die Blüte mit Blattläusen übersät, sollten Sie sie nicht mehr verwenden. Sie können Sie allerdings anderweitig nutzen etwa zur Dekoration.
Wird die Dillblüte geschnitten, entfernen Sie nicht nur die Dolde, sondern den gesamten Blütenstand. Mit der Bildung der Samen hat der Dill seine Lebensaufgabe erledigt und stirbt ab. Wird der gesamte Blütenstand entfernt, dient dies zur Lebensverlängerung der Pflanze und blüht manchmal noch ein zweites Mal.
Essbare Blätter
Wenn Anethum graveolens erst einmal blüht, bildet er nur wenige Blätter aus. Die Blätter bleiben ebenfalls weiterhin essbar. Geschmacklich gibt es kaum bis keine Unterschiede zu den Blättern, die der Dill vor der Blüte ausgebildet hat.
Gelegentlich kann es vorkommen, dass die Blätter sehr groß werden mit der Blüte. In diesem Fall sollten Sie nur die Dillspitzen verwenden. Die Stiele werden sehr fest und sind unangenehm zu kauen. Begrenzt eignen sich gröbere Teile der Dillblätter noch als Geschmacksgeber für Suppen, sie müssen sie allerdings vor dem Verzehr herausfischen.
Dillblüten verwenden
In der Küche lassen sich die Dillblüten vielseitig verwenden. Im Vergleich zu den Dillspitzen sind sie milder und können zu zahlreichen Gerichten kombiniert werden.
Dazu ist es wichtig, die Dillblüten richtig zu ernten und weiter zu verarbeiten:
- Dillblüten nur an sonnigen Tagen abschneiden
- nur vollständig aufgeblühte Dolden verwenden
- Dolden nicht waschen
- Dolden kurz antrocknen lassen
- Dillblüten zügig weiterverarbeiten
Sind die Dolden erst einmal abgeschnitten, sollten Sie sie kurz anwelken lassen. Das intensiviert ihr Aroma. Dies bleibt jedoch im Vergleich zu getrockneten Dillspitzen bei der Blüte nicht so gut erhalten. Die Dillblüten müssen Sie daher rasch verarbeiten. Für die Verwendung von Kräuterölen sollten Sie Dolden mehrere Stunden anwelken lassen, denn anderenfalls ist das Risiko hoch, dass sie im Öl zu schimmeln anfangen.