Grundsätzlich handelt es sich bei der Dipladenia um eine recht pflegeleichte Pflanze. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass sich die Blätter gelb verfärben oder braune Flecken bekommen. Die potenziellen Gründe für eine solche Entwicklung sind vielfältig. Wer eine schnelle Diagnose findet und rasch reagiert, kann seine Pflanze in der Regel retten. Um einer Begriffsverwirrung von vornherein vorzubeugen, sei gleich angemerkt, dass Dipladenia und Mandevilla zwei Bezeichnungen für ein und dieselbe Pflanzengattung aus Südamerika sind.
Allgemeines zur Gelbfärbung der Dipladenia-Blätter
Die Gelbfärbung der Blätter gilt als häufigstes Erkrankungssymptom der schönen Pflanze. Praktischerweise ist sie für den Hobbygärtner auch gut erkennbar, sodass er gegebenenfalls Maßnahmen treffen kann, um die Dipladenia zu kurieren.
Potenzielle Ursachen
Prinzipiell sind fünf Gründe für die Gelbfärbung der Blätter denkbar:
- Alter der Blätter
- zu wenig Licht
- zu viel Wasser
- zu wenige Nährstoffe
- Befall durch Schädlinge*
* Der Befall durch Schädlinge kann letztlich auch braune Flecken zu Tage fördern. Auf diesen Punkt wird deshalb erst ganz am Ende des Beitrags näher eingegangen.
Alter der Blätter
Es muss nicht immer ein echtes Problem sein, das gelbe Blätter mit sich bringt. Tatsächlich ist es nämlich so, dass auch alte Dipladenia-Blätter die Farbe annehmen, allmählich härter werden und abfallen. Wie bei allen immergrünen, mediterranen und exotischen Pflanzen findet auch bei der Dipladenia ein turnusmäßiger Austausch der Blätter statt.
- Gründe für gelbe Blätter im Sommer
- Gründe für gelbe Blätter im Winter
Gelbe Blätter im Sommer – Ursachen und Lösungen
Gelbe Blätter im Sommer können folgende Ursachen haben:
Zu schattiger, kühler Standort
Die Dipladenia ist eine äußerst sonnenhungrige Pflanze. Sie gedeiht und blüht nur, wenn sie ausreichend Sonne und Wärme bekommt. Steht sie über längere Zeit zu sehr im Schatten und Kühlen, wird sie krank, was eine Gelbfärbung der Blätter begünstigt.
Wichtig:
- draußen platzieren
- vollsonniger Standort
Übermäßige Nässe
Ist die Pflanze artgerecht aufgestellt und bekommt dennoch gelbe Blätter? Dann liegt die Ursache eventuell in übermäßiger Feuchtigkeit. Wird die Dipladenia zu häufig und/oder zu stark gegossen, kommt es zu Staunässe. Diese geht mit einer Beeinträchtigung der Wurzelfunktion einher. In der Folge können die Wurzeln die Blätter nicht mehr richtig versorgen. Letztere werden gelb und fallen ab.
Was aber bedeutet „mäßig feucht“ genau? Die Pflanze soll nur dann Wasser bekommen, wenn die obere Hälfte der Erdschicht abgetrocknet ist. Um den Status festzustellen, behilft man sich mit dem eigenen Finger oder – wer es professioneller halten will – mit einem Feuchtigkeitsmesser aus dem Fachhandel.
1. Schritt: Den Boden eines neuen Topfs mit nährstoffreicher Pflanzerde bedecken.
2. Schritt: Die Dipladenia vorsichtig aus dem alten Topf nehmen und alle extrem nassen und fauligen Teile entfernen. Man sollte darauf achten, so wenig wie möglich zu entfernen. Ansonsten kann die Pflanze so stark darunter leiden, dass sie bald eingeht.
3. Schritt: Den Ballen der Dipladenia nun in den neuen Topf setzen.
4. Schritt: Den Topf mit der Pflanzerde auffüllen und diese fest andrücken.
5. Schritt: Die Erde leicht angießen. Nach dem spontanen Umtopfen im Sommer muss man damit rechnen, dass sich das oberirdische Wachstum der Pflanze etwas verlangsamt. Sie ist nun erst einmal mit Anwurzeln beschäftigt.
Zu wenige / falsche Nährstoffe
Ergibt die Daumenprobe, dass wassertechnisch alles in Ordnung ist? Dann liegt die Ursache vermutlich in zu wenigen oder falschen Nährstoffen. Die Dipladenia benötigt relativ viele Nährstoffe – dafür belohnt sie den Hobbygärtner auch mit einer wunderschönen Blütenpracht. Ist die Erde verbraucht und wird nicht zeitnah wieder angereichert, entsteht ein Nährstoffmangel. Dieser zeigt sich zuerst an den Blättern, die eine gelbliche Farbe annehmen. Man muss die Pflanze im Sommer regelmäßig mit einem geeigneten Kübelpflanzendünger düngen, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Eigenschaften des richtigen Kübelpflanzendüngers:
- Stickstoff, Phosphat, Kaliumverbindungen im Verhältnis 15 %, 10 %, 15 %
- Spurenelemente wie Magnesium, Kupfer, Eisen, Zink, Bor, Mangan, Molybdän
Düngen sollte man von April bis August. Den Kübelpflanzendünger in diesem Zeitraum einfach immer dann verabreichen, wenn die Pflanze auch Wasser braucht.
Gelbe Blätter im Winter – Ursachen und Lösungen
Die Dipladenia ist nicht winterhart, somit darf sie in der kühlen Jahreszeit nicht draußen stehen, sondern braucht ein adäquates Winterquartier. In diesem Zusammenhang kommt es jedoch oftmals zu Problemen. Verbringt die Pflanze den Winter unter ungünstigen Bedingungen, werden die Blätter gelb und fallen ab.
Potenzielle Probleme im Winterquartier:
- Lichtmangel
- starke Kälte
Um die Dipladenia gut und gesund zu überwintern, ist ein frostfreies Quartier mit ausreichender Helligkeit essenziell.
Wichtige Merkmale des Winterquartiers:
- Temperaturen von 10°C bis 15°C
- heller Platz (ganz nah am Fenster)*
* Dieser Punkt sollte sehr ernst genommen werden. Jeder Zentimeter mehr Abstand zum Fenster kostet die Pflanze Licht und damit Energie. Dies kann gelbe Blätter nach sich ziehen. Der im Winter ohnehin spärliche Sonnenschein fällt bestenfalls direkt auf die Dipladenia. Andere Pflanzen (etwa Bäume), die draußen die Sonne teilweise oder ganz verdecken, sind ebenso unvorteilhaft wie zugezogene Gardinen im Innenraum.
Was es im Winter sonst noch zu beachten gilt:
- weit weniger Wasser nötig als im Sommer
- alle ein bis zwei Monate mäßig gießen
- wiederum die Fingerprobe durchführen
Grundsätzlicher Hinweis
Ob im Sommer oder im Winter: Treten gelbe Blätter auf und fallen ab, darf man der Pflanze keinesfalls mehr Wasser geben (außer übermäßige Trockenheit ist ursächlich…). Gerade bei Staunässe wäre das unwissende, panische Verhalten absolut kontraproduktiv. Deshalb lieber erst einmal genau abklären, was wirklich los ist.
Braune Flecken auf den Blättern der Dipladenia
Zwar können bräunliche Flecken auf den Blättern und/oder Trieben der Dipladenia theoretisch dieselben Ursachen haben wie eine Gelbfärbung der Blätter, manchmal ist das Problem jedoch auf etwas anderes zurückzuführen: die sogenannte Rhizoctonia-Krankheit oder pilzliche Weichfäule.
In beiden Fällen gibt es meist keine Rettung mehr und die befallene Dipladenia muss weggeworfen werden. Des Weiteren ist wichtig, in der Nähe stehende, gesunde Pflanzen vorsichtshalber mit einem geeigneten Fungizidenmittel zu besprühen.
Eine andere Ursache kann Blatt- oder Stängelfäule der Dipladenia sein. Dabei erscheinen auf den Blättern runde, leicht vertiefte Flecken, die zuerst braun und dann grau gefärbt sind. Auf der Unterseite zeigen sich innerhalb der Blattflecken angehäufte Pilzsporen in Ringform.
Schädlinge bei der Dipladenia als mögliche Ursache
Grundsätzlich sind Schädlinge bei der Dipladenia eher selten. Dies liegt daran, dass der Pflanzensaft giftig ist. Es gibt daher nur wenige Insekten, die sich an die Schönheit herantrauen. Zu den Feinden der Pflanze zählen:
- Schildläuse
- Wollläuse
- Spinnmilben
Diese sorgen nicht direkt für gelbe oder bräunliche Verfärbungen, können die Dipladenia aber soweit beeinträchtigen, dass ihre Gesundheit leidet und es so zu den Symptomen kommt.