Die meisten davon wachsen im Freien, nur eben nicht in Mitteleuropa, sondern im tropischen oder subtropischen Raum. Uns geht es hier um die allseits beliebte Zimmerpflanze. Der Name Drachenbaum ist irreführend. Es ist kein Baum, denn der Stamm wächst nicht in die Breite. Allerdings besitzt die Pflanze einen palmenähnlichen, verholzten Stamm. Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten. Die meisten werden wegen ihrer auffallend bunten Blätter und ihres palmenartigen Wuchses geschätzt. Oft wird der Drachenbaum mit der Keulenlilie verwechselt. Die beiden Pflanzen sind sich wirklich sehr ähnlich. Um endgültige Gewissheit zu haben, muss das Gewächs umgetopft oder zumindest aus dem Topf gezogen werden. Der Drachenbaum hat gelbliche Wurzeln. Bei der Keulenlilie sind sie dagegen weiß.
Dracaena-Sorten
- D. marginata – Einsteigerdrachenbaum, sehr einfach zu kultivieren. Dunkelgrüne, glänzende Blätter mit rot gefärbten Rändern, Wuchshöhe bis 200 cm
- D. marginata „Tricolor“ – buntlaubige Variante mit grünen, rosaroten und cremefarbenen Streifen auf den Blättern
- D. deremensis „Bausei“ – schöne dunkelgrüne Blätter mit einem breiten weißen Mittelstreifen, Wuchshöhe etwa 120 cm, Durchmesser bis 50 cm, sehr lange Blätter bis 50 cm
- D. deremensis „Warneckii“ – sehr ähnliche Pflanze, aber mit zwei weißen Streifen auf dem Blatt
- D. draco – blaugraue, schwertförmige, gebogene Blätter mit einem schmalen roten Rand, bis 160 cm hoch und 60 cm Durchmesser
- D. fragrans – glänzend grüne, nach unten gebogene sehr lange Blätter (bis 90 cm), bis 150 cm hoch und 50 cm Durchmesser
- D. fragrans „Lindenii“ – ähnliche Pflanze, aber breite weiße Streifen an den Blatträndern
- D. fragrans „Massangeana“ – auch ähnlich, aber mit breitem gelben Mittelstreifen auf den Blättern
- D. sanderana – dunkelgrüne Blätter mit weißen Rändern und Streifen, meist zahlreiche Seitentriebe im unteren Teil der Pflanze, in der Regel nur 100 cm hoch
- D. surculosa „Florida Beach“ – dunkelgrüne Blätter mit cremefarbenen Flecken, stark verzweigte und klein bleibende Sorte, max. 70 cm
Pflege des Drachenbaums
Die Pflege des Drachenbaums ist recht unkompliziert. Er braucht in der Wachstumsperiode ausreichend Wasser und Dünger, im Winter dagegen recht wenig. Wenn er hell genug steht und für eine recht hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt wird, gedeiht die Pflanze gut. Wichtig ist, den Pflanztopf regelmäßig zu drehen, damit der Drachenbaum gerade wächst, ansonsten neigt er sich dem Licht zu und wird schief.
Standort
Was den Standort betrifft, ist der Drachenbaum einer der anspruchslosesten Zimmerpflanzen. Er mag es zwar hell, kommt aber auch mit relativ wenig Licht aus. Die einfachen grünen Exemplare benötigen das wenigste Licht. Je farbiger die Blätter sind, um so mehr Helligkeit wird benötigt. Direkte Sonne ist dagegen für fast alle Drachenbäume ungünstig. Schnell kommt es zu Verbrennungen.
- Heller Standort ohne Sonne.
- Morgen- und Abendsonne wird akzeptiert.
- Auf alle Fälle braucht die Pflanze Wärme, Temperaturen zwischen 19 und 25 °C. Auf niedrige Temperaturen reagieren die Pflanzen mit Blattabwurf.
- Im Sommer auch gern im Freien, aber auch hier ohne Sonne, bzw. nur etwas Morgen- bzw. Abendsonne.
- Idealer Standort ist ein Badezimmer mit Tageslichtfenster. Drachenbäume mögen eine hohe Luftfeuchte und die ist im Bad gegeben. In anderen Räumen ist die Luft oft zu trocken und es gibt braune Blattspitzen.
- Drachenbäume wachsen immer in Richtung Licht. Deshalb muss das Pflanzgefäß regelmäßig gedreht werden, damit der Baum gerade bleibt.
Pflanzsubstrat
Das beste Pflanzsubstrat ist Blumenerde auf Kompostbasis. Günstig ist, Sand unterzumischen, denn das Substrat muss sehr durchlässig sein. Auch Palmenerde ist möglich. Ansonsten ist der Drachenbaum recht anspruchslos, was das Substrat anbelangt. Auf alle Fälle sollte man immer Lavagrus, Blähton oder Kies untermischen. Ideal ist auch die Beimischung von Lehm und Humus. Alternativ zu Torf empfiehlt sich strukturstabilerer Humus.
Pflanzen bzw. umtopfen
Das Einpflanzen ist einfach. Das Pflanzgefäß muss groß genug sein. Am besten sind Gefäße mit Bewässerungssystem. So kann sich die Pflanze immer genau so viel Wasser nehmen, wie sie gerade benötigt. Umgetopft wird bei kleinen Pflanzen alle zwei bis drei Jahre, bei größeren wird das öfters notwendig, meist jährlich, da die Wurzeln ziemlich schnell wachsen und groß werden.
Gießen und Düngen
Der Drachenbaum wächst sehr gut in Hydrokultur. Die modernere Variante ist die Kultur in Pflanzgefäßen mit Bewässerungssystem. Lechuzza-Gefäße eignen sich beispielsweise sehr gut. Da Drachenbäume größere Gewächse sind, benötigen sie auch ein entsprechendes Gefäß. Man muss bei dieser Größe nach dem Anwachsen nur alle 8 bis 12 Wochen Wasser nachfüllen. Das ist wirklich eine Arbeitserleichterung, allerdings muss man aufpassen, dass man es dann nicht vergisst. So nimmt sich die Pflanze immer gerade so viel Wasser, wie sie benötigt. Auch Dünger kann so zugegeben werden.
- Von März bis August reichlich gießen!
- Alle vierzehn Tage düngen!
- Staunässe führt zu Wurzelfäule.
- Im Winter deutlich weniger Wasser und nicht düngen!
- Ruhephase von Oktober bis Januar.
- Im Winter Pflanze mit weichem und warmen Wasser besprühen, am besten täglich!
- Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch von Staub befreien oder mit dem Duschschlauch abduschen!
Schnitt
Der Drachenbaum muss nicht geschnitten werden, kann es aber. Vor allem, wenn durch zu dunklen Standort die Triebe unten verkahlen, sollte geschnitten werden. Das fördert die Verzweigung und sorgt für dichte Schöpfe. Auch wenn der Baum zu groß geworden ist, kann er zurückgeschnitten und verkleinert werden.
- Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr, aber im Prinzip kann man es das ganze Jahr tun.
- Lange, kahle Äste werden gekappt.
- Die dicktriebigen Sorten sollte die Schnittstelle mit Baumwachs abgedichtet werden.
- Drachenbäume können prinzipiell auf jeder Höhe eingekürzt werden. Sie bilden dann darunter neue Seitentriebe.
- Die abgeschnittenen Triebe können gleich für die Vermehrung genutzt werden, einfach in ein Wasserglas stellen!
Überwinterung
Die Überwinterung ist unkompliziert. Die Pflanze muss warm stehen, benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit und wird nur sehr spärlich gegossen. Gedüngt wird gar nicht. Am besten platziert man den Drachenbaum nah am Fenster, denn es gibt eh schon weniger Licht. Steht er dann noch weit im Raum, ist es selbst für einen Drachenbaum zu dunkel. Die Blätter verlieren ihre schöne Farbe und die Pflanze sieht mitgenommen aus.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt durch Kopfstecklinge, Stammstücke oder Bodentriebe. Je jünger die Stecklinge oder Triebe sind, um so sicherer ist, dass sie bewurzeln. Wichtig ist, auf die Wuchsrichtung zu achten. Wenn man ein Stammstück falsch herum in die Erde steckt, wird es nie bewurzeln. Das beste Substrat besteht aus gleichen Teilen Sand und Torf. Über das Pflanzgefäß eine durchsichtige Tüte stülpen!
- Bewurzlungssubstrat nur einmal befeuchten.
- Dann 5 bis 6 Wochen abgedeckt stehen lassen und nicht gießen.
- Hell aber nicht sonnig aufstellen!
- Junge Drachenbäume nur sparsam gießen!
- Nach 3 Monaten umtopfen!
- Ich selbst habe die Stecklinge einfach in ein Glas Wasser gesteckt und alle haben in kürzester Zeit Wurzeln gebildet.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge treten in der Regel nur bei falschem Standort, zu niedriger Luftfeuchte und zu viel oder zu wenige Wasser auf. Meist sind es Spinnmilben oder Tripse, welche die Pflanze schädigen. Auch Schild- und Wollläuse können auftreten. Das Bekämpfen der Schädlinge ist zwar wichtig, aber von Bedeutung ist das Abstellen der Ursache des Befalls.
- Zu viel Nässe kann zu Fäulnis führen. Der Stamm wird weich und der Drachenbaum stirbt ab, er verfault regelrecht.
- Zu trockene Luft führt zu braunen Blattspitzen.
- Zu dunkler Standort führt dazu, dass die Farben der Blätter vergrünen und verblassen.
- Zu viel Dünger führt zu braunen Stippen auf den Blättern.
- Die treten auch bei unregelmäßigen Wassergaben auf.
- Zu niedrige Temperaturen führen zu chlorotischen oder nekrotischen Bändern über einigen Blättern.
- Zu kleine Pflanzgefäße können zu spärlichem Wachstum und zu spärlichen Austrieben führen.
- Matschige Stammenden können auch bakterielle Ursachen haben. Zu erkennen ist das auch am „Fischgeruch“ und bakteriellem Schleim. Man nennt das Weichfäule.
- Fusarium-Blattflecken-Symptom – Pilzerkrankung, zu erkennen an den neuesten Blättern im Zentrum. Kommt bei zu viel Nässe vor.
Fazit
Drachenbäume sind pflegeleichte Zimmerpflanzen. Sie brauchen nicht viel Pflege und verzeihen ihren Besitzern viele Fehler, welche diese im Umgang mit den Pflanzen machen. Die Gewächse brauchen einen guten Standort und ein entsprechendes Gefäß (möglichst mit Bewässerungssystem) und hohe Luftfeuchte und damit sind sie weitestgehend zufrieden. Viele Sorten kommen mit recht wenig Licht aus, nur die buntlaubigen nicht. Stellt man diese Pflanzen zu dunkel, verlieren sie ihre schöne Zeichnung. Ansonsten gehören Drachenbäume zu den pflegeleichtesten Zimmerpflanzen überhaupt.